Sherman123 schrieb:
Das sind gleich zwei Stammtisch-Argumente. Warum Windows dadurch Bugfreier werden soll, musst du mir erst mal erklären. Ein Auto mit 4.5l Verbrauch auf 100km ist auch State-of-the-Art, trotzdem gibt es auch noch etwas anderes. (und wird es eben auch noch in einigen Jahrne geben)
Mal darüber nachgedacht, dass mehr Code auch gleichzeitig mehr Fehler bedeutet? Wenn ich 10 Millionen LoC habe, dann habe ich statistisch gesehen mehr Fehler als in 1 Million LoC. Das ist einfache Prozentrechnung.
Sherman123 schrieb:
Für Uni Spielereien (Simulieren) wird doch wohl 32 Bit genügen, oder? Vielleicht wurde der Schritt auch bewusst gesetzt, um die Kunden zu 64Bit Schwesterprodukten zu treiben.
Darum geht es doch überhaupt nicht. Es geht darum, dass diese Software von 64bit profitieren würde. Ob 32bit reichen würden oder nicht ist dabei irrelevant. Nebenbei habe ich ja schon angemerkt, dass sie NICHT reichen.
Sherman123 schrieb:
Ich bin noch nie auf die Idee gekommen mir 2 Browser, 2 FlashVersion zu installieren. Gibts 64Bit Homepages oder warum sollte das nötig sein?
Es gibt durchaus 64bit Browser (IE8, IE9) die keine 32bit Java- und Flash-Installation unterstützen. Hierfür musst du dir erst einen 32bit Browser installieren um dort Flash und Java in der 32bit-Variante zu installieren.
Loopo schrieb:
Wo bringt 64-Bit Vorteile? Dort, wo Datenmengen und Zahlen > 2^32 = 4294967296 Byte verarbeitet werden müssen oder wo man mit Zahlen mit hoher Dezimalstellenanzahl rechnen muss.
Nein - 64bit bringt dort Vorteile, wo man mehr als 2 Gigabyte RAM pro PROZESS adressieren muss. Das geht unter 32bit nicht - dort gehen unter WindowsXP maximal 3 Gigabyte (je nach Einstellung der boot.ini), die man je Prozess adressieren kann. Und wie wir alle wissen, sind 2^32 garantiert mehr als 2 oder 3 Gigabyte ...
Sherman123 schrieb:
Der geringe Speichermehrbedarf juckt bis dahin auch keinen mehr (eigentlich schon jetzt nicht mehr).
Stellt sich einfach die Frage: warum tut man es nicht schon lange?
bartio schrieb:
Mancher vermeindlicher Fortschritt ist auch ein Rückschritt.
Beispielsweise Dx10. Bei gleicher Qualität lief Dx9 schneller (Beispiel Crysis)
Wie gut, dass beides miteinander überhaupt nichts zu tun hat ...
Sherman123 schrieb:
Wir können noch soviel labbern, im Grunde ist es doch recht klar:
Breite Masse zieht von 64bit wenig/keine Vorteile. Einige mit Spezialsoftware (Grafik-, Video- und Musikbearbeitung) ziehen davon Vorteile. Und genau deshalb gibt es bei solch einer Spezialsoftware meist auch die 64bit Version.
Und warum sollte es NUR diese Software geben, die auf 64bit-Basis arbeitet? Warum kann man neue Versionen nicht in 64bit realisieren? Das sind doch meist sowieso nur neue SDKs und Compiler, die verwendet werden.
Nur weil "die breite Masse" davon "keine Vorteile zieht" (das lasse ich mal so im Raum stehen ...) soll es keine Weiterentwicklung mehr geben? Welchen Mehrverbrauch zieht denn die breite Masse von Speicherkits mit 8Gigabyte größe? Oder von 4 GB Arbeitsspeicher? Vor wenigen Jahren hätte man gesagt: absolut keinen! Dann hätte man sich alles sparen können.
Sherman123 schrieb:
Verkünstlungen können sich Hobbyprogrammierer leisten, da wo für Geld programmiert wird aber nicht, da regiert eben die Kosten/Nutzen-Rechnung.
Diese "Verkünstelungen" können sich auch Firmen leisten. Es wird doch schon seit Ewigkeiten an 64bit-Varianten des VLC, vom Firefox, ... gebastelt.
Und was das jetzt alles mit Kosten-Nutzen Rechnung zu tun haben sollte .... ich halte das Argument für vorgeschoben!
Sherman123 schrieb:
Naiv gedacht. Wären diese User auch Programmierer und ständen vor der folgenden Wahl:
- Mehr Aufwand zum Pflegen von 2 Versionen (ohne das meine entwickelte Software einen Nutzen von 64bit zieht) oder eben
- Nur auf eine Version konzentrieren (=Zeit- und Kostenersparnis).
Dann würden sie auch nur eine Version präferieren. 32bit Software ist eben der kleinste Nenner.
Simpel und einfach, oder?
Sehr simpel. Es gibt aber leider Software (auch Browser), die nutzen von einem 64bit-Browser ziehen würden. Nutzen? Einbindung von Java, Flash in diese Browser. Die 64bit-Variante würde zur Steigerung der Zufriedenheit des Kunden führen. Nennt sich dann "Softwarequalität".
Man muss sich im übrigen nicht immer auf zwei Versionen konzentrieren. Ich habe schon vorgeschlagen, dass eine 64bit-Version ausreichen würde. Die Alte Version wird mit Bugfixes versorgt - die neue funktional weiterentwickelt. Wo genau wäre das Problem dabei?
Sherman123 schrieb:
Meistens wissen diese Personen nicht wieviel Arbeit es macht ein Programm/Spiel zu schreiben und vorallem zu pflegen.
Neue Compiler-Version, neue SDKs für die Oberfläche ... sonst noch was vergessen? Achja: leichte Änderungen am Code - die dank sauberem OOP ja sehr schnell gehen.
Sherman123 schrieb:
Im PC-Sektor wird sich 64bit erst gänzlich durchsetzen wenn die neue Konsolengeneration aufschlägt.
Alle Spieleportierungen sind nämlich reines 32bit. Bedingt durch die Ram-Schwachen Konsolen gibt es also keinen Grund 64bit in Spielen zu nutzen.
Spiele sind eine "Spezialsoftware" - die Breite Masse hat von denen nichts, ergo: schlechtes Beispiel.
Sherman123 schrieb:
In der breiten Masse (also nicht Spieleplattformen) wird es noch "schlimmer" für 64 bit aussehen.
Woher beziehst du diese Statistik?
http://www.chip.de/news/Windows-7-64-Bit-Version-staerker-verbreitet-denn-je_43739006.html
Da steht nämlich genau das Gegenteil ...
Sherman123 schrieb:
Apropos Flash, gibt es eigentlich schon eine 64bit Flashversion. Adobe arbeitet daran schon seit 5 Jahren
Ja, es gibt eine 64bit-Version. Das ist mir klar. Aus genau diesem Grunde setze ich mich auch für 64bit Browser ein - dann brauche ich nämlich kein 32bit Flash und keinen 32bit Browser mehr zu installieren - sondern kann die 64bit Variante des Browser und von Flash nehmen.
Sherman123 schrieb:
Wenn man einen Perdormance-/Leistungsbonus haben möchte bringt eine SSD um ein Vielfaches mehr als eine 64bittige Versoftwarisierung
Und was macht man nach einer SSD? Einen neuen Prozessor kaufen? Nur weil die Programmierer zu faul sind, ihre Software anzupassen?
Fu Manchu schrieb:
Und du wirst ja wohl zugeben, das InDesign, Rino3D und Co. bei den Standard-PC Nutzern nicht verbreitet ist, sondern Branchenprogramme mit wenigen tausend/zehntausend Lizenzen sind und keine Verbreitung genießen wie Firefox oder Office-Produkte. Klar ist dein Studiengang deine kleine Welt, die voll von Software ist, die auf 64Bit umgerüstet werden muss, aber das sind immer noch Spezialprodukte.
Warum sollten das "Spezialprodukte" sein?
Fassen wir zusammen:
InDesign, Rhino, Altera sind alles Spezialprodukte. Alle diese Spezialprodukte werden für so eine verschwindend geringe Masse entworfen und deshalb muss man davon keine 64bit Software schaffen?! Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Und warum muss "Spezialsoftware" nicht im 64bit-Format vorliegen?
Sherman123 schrieb:
Und wenn du jetzt von 75% Verringerung der Wartezeit sprichst, dann sag uns mal, woher diese Zahl kommen soll. Das ist nur eine Vermutung die aus der Luft gegriffen ist, und verklicken werdet ihr euch auch bei 64Bit Software
Nun, natürlich ist das stark aus der Luft gegriffen. Wenn ich aber sehe, dass quasi direkt nach Start der Simulation die 2GB-Grenze des Prozesses erreicht ist - dann frage ich mich schon, warum man dort nicht auf 64bit zurückgreift. Die 75% kommen daher, dass ich mit einer alternativen Software simuliert habe - auf 64bit Basis. Der Vergleich mit der 32Bit-Variante ergab, dass beide Versionen ungefähr gleich schnell sind (mit leichtem Vorteil für die Altera-Software).
Und verklicken: ja, aber hätte man weniger "Lags" im Programm, würde das deutlich seltener passieren.
Ist aber ein "wenig" OT.
Sherman123 schrieb:
Ich schätze auch, das viele Programme von einem Umstieg auf 64Bit profitieren, ich selber arbeite mit QlikView 64Bit, was aber nicht spür barschneller ist im Vergleich zu 32Bit Variante, aber letztendlich größere Datenmengen verarbeiten und speichern kann.
Man benötigt nicht einmal unbedingt große Datenmengen. Es reicht rechenintensive Aufgaben durchzuführen, die viel Arbeitsspeicher belegen - ruck zuck ist man an der 2GB Obergrenze für die Prozesse angekommen. Und dann geht's rapide bergab.
P.S. Natürlich ist 64bit kein Allheilmittel - es würde aber mittlerweile VIELE Dinge vereinfachen.
Sherman123 schrieb:
Wer jetzt nicht deutlich an die Grenzen von 32Bit kommt, wird von 64Bit nichts haben.
Man wird so und so irgendwann von 32bit auf 64bit umsteigen müssen. Ich frage mich nur, warum man das erst dann tut, wenn es schon zu spät ist.
Sherman123 schrieb:
Ich arbeite in einem Softwarehaus und wir stellen gerade auf .Net um, aber das dauert Jahre, weil die einzelnen Module praktisch neu geschrieben werden müssen.
Das ist klar, dass das eine Weile dauert - aber immerhin hat man bei euch die Zeichen der Zeit erkannt und stellt um. Das gleiche machen viele Softwareentwickler eben NICHT.
Sherman123 schrieb:
Die Firmen können nicht von heute auf morgen einfach die Programmiersprache umstellen, es gibt Releasepläne und Roadmaps, in denen auch die Umstellung auf 64Bit geplant wird, aber das dauert nun mal seine Zeit.
Das ist klar - aber wie lange gibt es mittlerweile 64bit Betriebssysteme? Jahrelang - und nutzt man ein aktuelles .NET-Framework, so braucht man nicht einmal großartig etwas am Quelltext seines Programmes zu ändern - die 64bit-Portierung übernimmt .NET automatisch.
Aber darum geht es eigentlich auch gar nicht.
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Ich glaube, ich sollte hier so langsam aussteigen ... die Zeit, die für die Antworten hier draufgehen ...
Mein Gott ist das wieder viel geworden :|