8 Port PoE oder 24 Port Switch

Jolly91

Commodore
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Hallo,

ich habe zwei Switch zur Auswahl:

https://geizhals.at/cisco-sg350-rackmount-gigabit-managed-switch-sg350-28-k9-a1503224.html - 24 Port
https://geizhals.at/cisco-sg355-rackmount-gigabit-managed-switch-sg355-10p-k9-a1503223.html - 8 Port PoE

Beim 24 Port Switch würde ich im Moment max. 8 Ports belegen, doch will ich nicht den Fehler machen zweimal zu kaufen, das ist ein Altbau und bei ev. Umbauarbeiten / neue Räume, etc... würde ich mich dann sehr ärgern... und ich bin mir sicher der Switch hält länger als 5 Jahre. Mein alter TP Link mit 8 Ports tut seit 11 Jahren seinen Dienst.

Den PoE Switch würde ich nur für den Access Point (WLAN) benötigen, daher ist die Frage ob der dann überhaupt Sinn macht, eine Kamera ist auch nicht machbar da ich diese in einer Entfernung von 100m montieren müsste und soweit wird das LAN Kabel wohl nicht fehlerfrei übertragen.

Wäre es sinnvoll den 8 Port PoE zu nehmen um später den 24P zu kaufen, sofern benötigt?

Es heißt ja auch PoE extra mit den Access Points / Kamera / etc... damit falls es zur Überspannung kommt nicht das Netzwerk geschädigt wird.
 
Jolly91 schrieb:
Den PoE Switch würde ich nur für den Access Point (WLAN) benötigen, daher ist die Frage ob der dann überhaupt Sinn macht
Nein. Nutze einen PoE-Injektor, wenn du keinen PoE-Switch brauchst. Je nachdem welchen AP du hast / anschaffen willst, liegt diesem ggfs sogar bereits ein Injektor bei. Bis zu ~3 Geräte via 3 PoE-Injektoren zu betreiben ist abhängig von der räumlichen Situation (Netzwerkschrank und so) noch vertretbar. Werden es mehr Injektoren, wird ein PoE-Switch immer sinnvoller.

Bei der Frage 8 oder 24 Ports stellt sich viel eher die Frage warum es denn dann nicht auch ein 16-Port Switch tut? Von 8 auf 24 ist schon ein großer Sprung......
 
ich hab mit JGS524PE gekauft, hab 3 AP über PoE, zusätzlich kommt noch die Klingelanlage hinzu und so hab ich dann noch 4 ports für andere PoE Geräte frei, so ist alles in einem gerät und ich brauch keine injektoren. leider hat das teil ein lüfter, der etwas nervt, was mich aktuell nicht so stört, weil alles im technikraum mit der heizung steht und die bei betrieb auch etwas geräusch macht. Injektoren sind gut als nachrüstlösung oder wenn die PoE Ports im Switch nicht mehr ausreichen oder wenn man generell kein PoE Switch kaufen will. beides hat seine daseinsberechtigung.
 
Bei den PoE-Switches von Netgear muss man aber ganz genau hinsehen. Viele Modelle - insbesondere die günstigeren Modellreihen - unterstützen nur PoE nach 802.3af (max ~12 Watt) und kein PoE+ (802.3at; max ~25 Watt). Das heißt, dass Geräte, die explizit PoE+ benötigen, nicht funktionieren. Das gilt natürlich primär für PoE-Verbraucher mit erhöhtem Energiebedarf, sollte aber nicht unter den Tisch fallen. Eine 2-Achsen Dome-Kamera mit IR und allem Gedöns kann in diese Kategorie fallen. Access Points kommen hingegen fast immer mit den 12 Watt von 802.3af aus und funktionieren an einem Netgear-PoE-Switch wunderbar.
 
da stimme ich dir total zu, daher ist halt wichtig sich nicht nur ein gerät anzusehen, sondern das große ganze zu sehen und zu sehen, das die geräte auch in dem punkt im zweifel zusammenpassen. wenn ich also widererwartend doch nochmal ein PoE+ Gerät habe, brauch ich dann auch einen Injektor. Allerdings war auch der Preis für den Switch im Angebot für 85€ unschlagbar :D
 
Danke vorab für die Informationen. Bei den Switch 16 vs. 24 Port sind doch 110€ unterschied, was ca. 33% sind. Dafür bekomme ich schon einen halben 8 Port PoE.

https://geizhals.at/cisco-sg350-rackmount-gigabit-managed-switch-sg350-20-k9-a1791063.html?hloc=at

Aber was würde ich da im Moment anschließen, 2 Computer, 1 TV, 1 Konsole, 1 Router und der Rest muss sich erst noch zeigen. Würde ich jeden TV anschließen, käme ich auf 3 bis 4 TV, 2 Computer, 1 Konsole, 1 Router, 2 NAS (2x Gbit LAN). Also 10 Anschlüsse im besten Fall.

Sofern nicht im Haus umgebaut wird, ist ein Altbau. Wenn dann überall Doppeldosen kommen würden, hätte ich gleich 3x2 = 6 Anschlüsse nur für die Zimmer, dann noch EZ / WZ / usw... käme ich auf ungefähr 14 Anschlüsse.

Doch ist es auch die Frage, jetzt lieber 110€ mehr investieren für 8 Ports mehr und Ruhe haben, oder später ersetzen oder doch dazustecken.
 
Nur mal so: Brauchst du einen managed Switch? 2 PCs und sonst nur TV, Konsole, Router, NAS sieht jetzt nicht wirklich nach einem komplexen VLAN-Setup aus, sondern eher nach 1 Switch, 1 Subnetz. Dann tut's auch jeder unmanaged Switch.
 
Nein, das ist mehr oder weniger haben wollen. Ich hab die beiden Cisco Switch in einem Neubau verbaut, einmal für Innen und einmal für Außen, wo Kameras und Access Points rangehängt werden können.

Das ganze hat ja den Grund das ich mir ein NAS zulegen möchte (Synology DS 918+) weil mir meine 10tb Seagate Barracuda die ich schon lange habe im Gehäuse nicht ruhig genug ist, bzw. manchmal tut es gut auch von außerhalb des PC´s zuzugreifen.

Und wenn ich schon ein NAS kaufe, dann soll doch auch der Rest dazu passend sein.
 
Ich kann
Jolly91 schrieb:
Und wenn ich schon ein NAS kaufe, dann soll doch auch der Rest dazu passend sein.
Ein unmanaged Switch passt exakt genau so gut wie ein managed Switch zu einem NAS. Die Auswahl ob managed oder nicht definiert sich durch das genutzte Featureset. Die DS918+ unterstützt beispielsweise LAG. Wenn du LAG nutzen willst, muss der Switch ebenfalls LAG unterstützen. Nutzt du es nicht, bringt dir ein managed Switch keinerlei Vorteil gegenüber einem unmanaged Switch. Ein managed Switch, dessen Management-Funktionen nicht genutzt werden und deshalb deaktiviert sind, ist nichts anderes als ein unmanaged Switch ;)

Gründe für einen (smart) managed Switch sind vorwiegend VLANs und LAG.

Ich will dir da aber nicht reinreden. Es scheint nur so als wenn du deine Entscheidung bereits getroffen und dich vor allem schon konkret auf Cisco Switches eingeschossen hast. Dass eben diese zum Teil deutlich teurer sind als andere Switches und dass sich das in deinem Budget/Geldbeutel bemerkbar macht, ist nachvollziehbar, aber ein selbst gewähltes Schicksal ;)

Um daher auf deine ursprüngliche Frage zurückzukommen:

Jolly91 schrieb:
Wäre es sinnvoll den 8 Port PoE zu nehmen um später den 24P zu kaufen, sofern benötigt?
Es gibt verschiedene Setups, die alle ihre Vor- und Nachteile haben.

24-Port PoE
Vorteile: Volle 1 Gbit/s zwischen allen Ports, viele PoE-Ports, hohes PoE-Budget *
Nachteile: Viele PoE-Ports, hohes PoE-Budget, hoher Energieverbrauch, laut *

24-Port Non-PoE + 8-Port PoE
Vorteil: Komplett passiv gekühltes Setup möglich
Nachteil: Flaschenhals Uplink

16-Port PoE
Vorteil: Volle 1 Gbit/s zwischen allen Ports, potentiell passiv gekühlt
Nachteil: Ggfs zu wenig Ports, wenn bereits 24-Ports in Betracht gezogen werden

16-Port Non-PoE + 8-Port PoE
Vorteil: Komplett passiv gekühltes Setup möglich
Nachteil: Flaschenhals Uplink


* Viele PoE-Ports und hohes PoE-Budget sind sowohl Vor- als auch Nachteil - je nach Anwendungsgebiet. 24er PoE-Switches haben in der Regel mindestens 12, wenn nicht gar 24 PoE-Ports. Das muss natürlich auch durch das Netzteil abgedeckt sein und so haben diese Switches nicht selten Netzteile mit 300+ Watt. Das erzeugt eine nicht zu unterschätzende Abwärme und (laute) Lüfter sind die Folge. Da solche Switches tendenziell in den semiprofessionellen Bereich gehen, ist es nicht ungewöhnlich, wenn die Lüfter permanent auf 100% drehen - der Switch steht ja in einem klimatisierten Serverraum. Im privaten Umfeld ist das nicht unbedingt der Fall und dann kann die Lautstärke durchaus störend sein. Das hängt also von den örtlichen Gegebenheiten ab.

Den Engpass zwischen zwei Switches kann man ggfs mit einem LAG-Uplink umschiffen. Dies setzt aber voraus, dass beide Switches mindestens smart managed sind. Für die Nutzung von VLANs gilt das ebenfalls, wenn die VLANs durch den Uplink gehen sollen.
Allen diesen Setups ist gemein, dass man sie einerseits mit tendenziell teureren Cisco-Switches bauen kann oder andererseits mit günstigeren Konkurrenzprodukten (Netgear, Zyxel, etc). Daher habe ich den Preis als Kriterium mal außen vor gelassen. Dies muss man dann konkret mit entsprechenden Modellen vergleichen.

PoE-Injektoren habe ich oben ja bereits angesprochen, habe sie in diesem Vergleich aber nicht einbezogen. Wenn man beispielsweise einen AP von Ubiquiti kauft, liegt diesem bereits ein PoE-Injektor bei. Bei anderen APs mit PoE muss das nicht der Fall sein und somit müsste man einen Injektor kaufen, was natürlich früher oder später die Kosten für einen PoE-Switch aufwiegt.


Bezüglich unmanaged oder (smart) managed: Wie schon gesagt definiert sich das durch die technischen Anforderungen. Wenn es konkrete Pläne für erweiterte Funktionen gibt, kann und sollte man dem natürlich vorgreifen, um einen Tausch des Switches zu vermeiden. Sind VLANs und Co aber kein Thema, lohnt es sich auch nicht, dafür Geld in die Hand zu nehmen.
 
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Stimmt schon, ich bin über all die Jahre mit einem ganz normalen Switch gut zurecht gekommen, ich habe kein Unternehmen wo ich Telefone, Kameras, Access Points, Fernseher und so weiter in ein eigenes VLAN packen muss, oder eben Portüberwachungen, Protokolle, etc... Ich hab ja auch keine 12 Switches zu je 24 Ports auf 3 Etagen verteilt wo es wichtig ist wenn einer sagt "Hallo mir geht´s nicht gut".

Privat ist das wohl einfach ein nice to have the full control, aber der Sinn dahinter bleibt ein eigenes Thema.
 
Versteh mich nicht falsch, smart managed Switches sind durchaus sinnvoll und nur geringfügig teurer als ihre unmanaged Pendants. Diese smarten Switches sind eben ein Zwischending aus unmanaged L2-Switch und full managed L3-Switch. Letztere sind für den privaten Gebrauch definitiv oversized (Ausnahmen bestätigen die Regel) und auch dementsprechend teurer. Zudem benötigt man fundiertes Fachwissen, um mit einem Layer3-Switch umgehen dessen Funktionen überhaupt richig einsetzen zu können.

Der von dir favorisierte Cisco zählt wohl auch in die smarte Kategorie. Er hat auch 2x SFP wobei man da dann wieder sagen muss, dass es "nur" SFP ist, also 1 Gbit/s. Für die 300 Tacken, die bei geizhals aktuell gelistet sind, ist das schon happig. Zum Vergleich: Der Zyxel GS1900-24E kostet fast 200€ weniger und ist für private Zwecke absolut ausreichend (zB VLANs, LAG und IGMPv3). Für 330€ bekommt man den Zyxel gar mit PoE.

Je größer ein Switch ist, umso anstrengender kann ein späterer Tausch sein. Wenn man also ganz entfernt schon mit VLANs liebäugelt - zB die Verteilung des Gast-Netzwerks des Routers im LAN - dann sollte man schon eine Etage höher zu den smarten Switches greifen. Hat man nichts dergleichen vor, ist es auch nicht notwendig. Wobei der Mehrpreis zwischen einem unmanaged 24-Port-Switch ab 80€ zu einem smart managed für ~110€ zu verschmerzen ist.


In deinem Fall macht sich aber der Kostenfaktor des Cisco unter Umständen doppelt bemerkbar. Zum einen, weil du evtl. gar keinen smarten Switch brauchst und zum anderen weil eben Cisco draufsteht. Dann noch potentiell PoE im Switch oder über einen zusätzlichen Switch und schon bist du bei 400€ und mehr.



Je nachdem ob du schon Access Points hast oder noch welche anschaffen willst und wieviel Wert du auf Statistiken legst, kann man sonst auch in Richtung der Empfehlung von @orioon gehen, Ubiquiti's Unifi. 1-2 UniFi APs (zB UAP AC Lite/LR/Pro für 75/100/125€) und ein US-24 oder ggfs eben auch mit PoE und schon kannst du über den Unifi-Controller alles zentral steuern, konfigurieren und auswerten. Ist nett, aber kostet natürlich ebenfalls mehr als ein vermeintlich simpler Zyxel für 110€.
 
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