News Abendblatt.de & Morgenpost.de teils kostenpflichtig

Wer braucht Springer? Ich nicht, ich lasse mich nicht verdummen ;)
Für alles weitere reichen die öffentlich Rechtlichen, die haben dank GEZ genug um auch weiterhin kostenlos im Internet präsent zu sein, sind nicht selten auch kritischer.

Mich würde trotzdem nicht wundern, wenn es bald für jeden offene Journalistenplattformen geben würde, die mit etwas Werbung dann doch mehr Zustande bringen wie Springer und private Konsorten.
 
In diesem Fall geht es doch nicht um Meldungen von dpa oder Reuters, die von Zeitungen übernommen, aufbereitet (oder auch nicht) und veröffentlicht werden, sondern um lokale und regionale Nachrichten dieser Zeitungen. Die werden in erster Linie von Menschen gelesen, die im Bereich dieser Zeitungen liegen und meistens eh schon ein Abonnement haben und darauf kostenlos zugreifen können. ;-)
 
Ich seh ja ein, dass man sich nicht ausschließlich über Werbeeinnahmen finanzieren kann. Aber so wie die Verlage jetzt versuchen, an Geld zu bekommen, wird es nicht funktionieren. Es wird so enden wie in der Musikindustrie. Wie oft muss man den Karren noch an die Wand fahren, bis einer mal merkt, dass man in eine andere Richtung lenken muss?
Ich könnte mir eine Lösung so vorstellen: Es werden Plattformen eingerichtet, die alle Artikel eines oder mehrerer Verlagshäuser anbieten. Ich kann von mir aus die Inhaltsangabe und die ersten Zeilen eines Artikels lesen, wenn ich weiter lesen möchte, muss ich eine (geringe) Gebühr zahlen (nach dem Vorbild von iTunes und Konsorten). Wenn man dann noch flexible Abos einrichtet, und die Möglichkeit anbietet, dass die Artikel jeden morgen automatisch auf ein Amazon Kindle oder ähnlichem geladen werden, wäre die Zeitung endlich im Internet angelangt.
Wird aber leider wohl erst passieren, wenn es längst zu spät ist.
 
Der Niggemeier-Artikel, der unterhalb des CB-Artikels verlinkt ist, trifft den Nagel auf den Kopf.

Es ist doch so, dass Verlage, TV-Programmveranstalter, etc. betriebswirtschaftlich denken. Mir geht die derzeitige Entwicklung gehörig aufn Senkel. Wer mal auf Pro7 nen Action-Film etwas lauter über Anlage guckt muss quasi schon die Werbung antizipieren, um rechtzeitig leiser zu schalten. Sonst haut es einen aus den Socken. Das verdanken wir irgendwelchen Werbefuzzis oder Programm-Chefs, die wollten, dass die Werbung marginal lauter ablaufen muss, als das Format. Dabei interessiert sie das nen FRESSNAPF VOLL HUNDEROTZ, ob dem potentiellen Kunden dabei vor Schreck das Herz stehen bleibt. (EDIT: ganz zu schweigen von den In-Film-Programm-Tipps, die völlig deplaziert in die unpassendste Szene reinkrachen)


Oder schauen wir uns mal die Bundesliga auf Premiere (jetzt Sky) an: in der Konferenz wird zwischen den Spielen mit so ner nervigen Animation geswitched, die auch noch Werbung trägt. Und das in der Schlussphase alle paar Sekunden. Da wird man meschugge.


Das Denken dahinter ist doch klar. Der Kunde hat sich daran zu gewöhnen, was ihm vorsetzt wird. Ich erinnere mich noch an Zeiten, da waren selbst auf den Privaten mehr als zwei WErbeunterbrechungen absolute Ausnahme. Sobald Werbung kommt, fange ich an zu zappen. Oft bleibe ich auf nem anderen Sender hängen. Bin ich der einzige? Wohl kaum.


Und Internetwerbung schlägt dem Fass endgültig den Boden aus! Überall blinkt es und poppt auf. Wie oft habe ich mich schon verklickt, weil mein Browser noch gar nicht die Werbung dargestellt hatte, aber quasi vorgemerkt, sodass mein Klick nicht auf die gewünschte Stelle, sondern auf irgend ne Werbung traf?! Ich meine, wer kann sowas für gut heißen? Da müssen doch alle Alarmglocken klingeln, wenn man Verantwortung trägt. Egal, was die Auswertung, die Studie oder die Agentur sagt, die man damit beauftragt hat.


Auf der anderen Seite verstehe ich die gesellschaftliche Verantwortung und das Denken gewisser Verantwortlicher. Ein Arbeitsplatz mehr rechtfertigt so einiges. Dennoch bin ich der Überzeugung, dass es NIE genug ist, es IMMER etwas mehr sein muss und dass selbst im Pay-TV die nervigste und belästigendste Werbung immer noch irgendwie Eingang findet.



P.S.: Adblock plus FTW!
 
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Also dass durch Bezahlinhalte die Inhalte an sich qualitativer werden ist ja nicht zwangsläufig so gegeben. Die Verlage wollen nicht ihr journalistisches Können zeigen und ein möglichst qualitatives Produkt bieten. Sie wollen Gewinn machen. Das geht durch hohe Einnahmen UND durch geringe Ausgaben.
Laut Niggemeyer scheint das ja hier das beste Beispiel dafür zu sein: "Auch viele Mitarbeiter wussten nichts davon, dass die Angebote, für die sie arbeiten, nicht mehr frei zugänglich sind." Ich würde da jetzt von ableiten, dass es da keine großen Veränderungen gegeben hat. Für den Käse, den man in vielen Zeitungsportalen im Netz findet auch noch zu zahlen - da wäre man wohl schön blöd.
Das Problem ist nicht, dass die Leser eine Freibiermentalität entwickelt hätten - das Problem ist, dass sie sich an die billig zusammengeschusterten Onlineartikel gewöhnt/arrangiert haben, guten Journalismus nicht mehr zu schätzen wissen und natürlich auch kein Geld mehr für (guten) Journalismus geben möchten.
 
Ich bin nicht generell gegen ein Bezahlmodel für Nachrichtencontent, nur gegen das sich zZ in der Testphase befindliche Abo-Prinzip.

Gebt mir einen Account, dem jedes mal wenn ich einen kostenpfichtigen Artikel lesen will zwischen 3 und 5 Cent angelastet werden. Ist genug zusammen, oder eine gewisse Zeit verstrichen, dann könnt ihr das ruhig von einem verlinkten Konto abbuchen.
Micropayments sind immer in Ordnung, aber kein deutlich überteuertes Abo für rein virtuelle Güter.
 
Journalismus kostet nunmal Geld. Ergo, muß man auch dafür bezahlen. In der Zukunft wird man für den Großteil der Nachrichten und Berichte im Internet zahlen müssen, da die Abonnement Zahlen der Print-Ausgaben stetig rückläufig sind. Irgendwo muß das Geld für die Mitarbeiter ja her kommen. Also, wird sich alles noch weiter auf das Internet verlagern, wo vieles jetzt noch kostenfrei ist. Ich schätze mal, das Spiegel Online auch irgendwann kostenpflichtig wird. Da steht ja auch immer sehr viel aus der print-Ausgabe.
Im übrigen ist die Berliner Morgenpost eine gute Zeitung, für die es sich lohnt, Geld auszugeben. Wer nicht will, kann ja was anderes lesen.
 
Übrigens:


1: www.abendblatt.de
2: Gewünschte Überschrift auswählen
3: Markieren und kopieren
4: In Google einfügen
5: Googeln =)
6: Auf den von Google ausgespuckten Link klicken

7: Den kompletten Artikel wie gewohnt lesen.

Viel Spaß =)
 
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Wenn ich die Auswahl zwischen einer Zeitung und dem Onlineportal habe, nehme ich die Zeitung, die kann ich nach dem Lesen zumindest noch verwenden um einen Salat ein zu packen :D

Ich denke, dass das Vorhaben vom Springerverlag scheitern wird, da es zu viele weiterhin kostenlose Alternativen gibt. Der Rest regelt sich von selbst.
 
Verstehe nicht wieso sich soviele aufregen. Ich finde, wer es braucht und es lesen will und bereit ist dafür zu zahlen, soll es doch machen.
 
Apropos guter Journalismus, der CB-Artikel gehört jedenfalls nicht dazu.
Mit diesem Statement läutet die Redaktion des Hamburger Abendblattes den Übergang zu Bezahlinhalten im deutschen Online-Journalismus ein.
Klingt ja so als gäbe es nur Springer Online Journalismus in den Augen des Authors. Dass die gerade Online ein ziemlich kleines Lichtchen sein können ist dem Author wohl noch gar nicht eingefallen.
Entweder der Author traut Springer eine solche macht zu, eine Ära der Bezahlinhalte, im gesamten deutschen Online-Journalismus, einzuläuten oder das ist ein ziemlich ungeschickter fauxpas bei der Formulierung.

Die Hintertür gehört außerdem auch im CB Artikel dokumentiert!
http://carta.info/20341/abendblatt-de-die-paid-content-schranke-funktioniert-gar-nicht/
 
Da ich teilweise 12 Stunden am Tag arbeite, bleibt mir morgens nur der kurze Blick in den online-Tagesspiegel.
Gelegentlich nehme ich mir nach der Arbeit noch die Zeit, einen Kommentar zu schreiben, bevor ich "tot in´s Bett falle".
Die journalistische Qualität hat in den letzten Jahren allerdings auch dort abgenommen.

Die Abos verschiedener Zeitungen haben zu unnötigem Altpapier ausgeufert, aber einen wichtigen Vergleich geschaffen, als ich noch die Zeit und Notwendigkeit hatte.

Wenn die Kosten (Herstellung/ Lizenzen/ Transport/...) eines Datenträgers "Papier oder CD/DVD" abgerechnet werden, kann man ein Produkt online zu einem geringeren Preis anbieten, da nur für den Inhalt bezahlt wird.
Druckkosten (Papier und Tinte/ Toner) und Lizenzgebühren (Drucker/ Rohling) liegen beim Endverbraucher.
Einige kleine Druckereien mußten deshalb schon Konkurs anmelden.

Nichtsdestotrotz, wer für das online-Angebot der MoPo und HAB bezahlen will, sollte besser gelegentlich am Kiosk kaufen.

Agi
 
schon seit geraumer zeit hat professioneller journalismus abgenommen. nicht weil die verlage das gehalt nicht mehr bezahlen können, sondern weil sie nicht wollen.

es war einfach billiger freizeitjournalisten und studenten arbeiten zu lassen, als guten journalismus zu bezahlen.

viele der bekannten journalisten, die so ihren job verloren haben, wettern noch heute dagegen. das aber mit sinkender qualität auch die einnahmen sinken, daran haben die verlage wohl nicht gedacht und bekommen nun die quittung...

da muss natürlich schnell ein weg gefunden werden, anders an mehr geld zu kommen.

hmm wie war das noch...weiß nicht mehr wo das war...aber man hat dort die meisten journalisten des eigenen hauses gefeuert...ein neues kleines unternehmen gegründet und dort billig journalisten eingestellt, die dann die artikel geschrieben haben.

geiz mag in einigen situationen geil sein, aber führt nicht immer zu mehr geld.

genau wie beim fussball...früher spielte man aus leidenschaft...heute fürs geld. klar soll man davon leben können...aber reich werden war eigentlich nicht das ziel, als das ganze erfunden wurde. bekannt...berühmt vielleicht...aber das definiert sich heute nur noch über die harte währung.

das geld wird noch der untergang der menschheit...die gier nach mehr ist endlos...und führt geradewegs ins verderben.

am anfang stand der spass, die freude an dem was man tut...aus überzeugung oder als hobby. heute heißt das ziel nur noch gewinnmaximierung und ausbeutung. einfach schade wohin sich unsere ganze gesellschaft entwickelt...kein wunder das man das gefühl bekommt, wir degenerieren schon seit jahrzehnten.

aus idealen und freude ist es entstanden...wegen geld wird es untergehen. ein hoch auf dem kapitalismus...dem ende der zivilisation...wenn man mal doom schreien möchte^^

von mir auch hier ein klares NEIN zu bezahlten content...in einer zeitung oder anderswo.

kleine randbemerkung...es mag sein das apps wie wahnsinnig runtergeladen werden...
aber laut einer statistik sind es grade mal 1% die diese apps danach mehr als einmal nutzen. der hype mit apps wird so schnell enden, wie er angefangen hat.

sobald etwas gewinn abzuwerfen scheint, springen viele auf den zug auf, der schon bald in ein abstellgleis endet...mal gucken wie lang das gleis ist, das der springerverlag nun befährt.
 
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Ausgerechnet die Springer Presse...
Naja das hat auch einen Vorteil!

Dann lesen das weniger.

Jetzt noch sämtliche Springer Erzeugnisse kostenpflichtig machen und die "Freie Meinungsbildung" kommt wieder besser zum Zuge.

Mann muss halt für seine Informationen etwas Länger suchen und stößt vielleicht ja auf das eine oder andere Kleinod des freien Journalismus im Netz.
 
AgiHammerklau schrieb:
Einige kleine Druckereien mußten deshalb schon Konkurs anmelden.
Agi

Das ist leider ziemlich untertrieben. Die Druckereibranche in Deutschland steht ziemlich am Abgrund. Auch die gesamte Papierindustrie ist in Deutschland so gut wie tot. Große Papierhersteller bzw. -veredler sitzen mittler Weile alle im hohen Norden von Europa. Folglich wird gutes Papier auch immer teurer. Druckereien müssen sich entweder auf ihre hohe Qualität berufen oder andere Wege mit neuen Digitalprodukten einschlagen.

Somit wird für Verlage auch aus Kostensicht die Onlinevermarktung immer wichtiger. Nur wie will man seinen Lesern erklären, dass sie jetzt für etwas zahlen sollen, was zuvor kostenlos war. Sehr schwer zu argumentieren. Dennoch glaube ich muss ein Umdenken in der Gesellschaft passieren. Wir müssen weg von der billigen oder kostenlosen Massen Paste & Copy Inhalten, die keinen oder wenig Mehrwert mitbringen und das Web nur zumüllen. Wir müssen erkennen, dass gewisse Dinge einen "Wert" haben und somit diesen auch wieder schätzen lernen. Gute Arbeit will bezahlt werden, jeder von uns will für seine Leistung auch entsprechend entlohnt werden. Doch zerstören wir mit unserer "Geiz ist Geil" Haltung weiterhin immer mehr Arbeitsplätze und fördern somit den qualitativen Zerfall von innen heraus. Das gilt nicht nur für den Journalismus, sondern für alle Lebensbereiche. Natürlich muss auch hier klar differenziert und Schrott als solcher ausgesondert werden. Nur sind wir es die es in der Hand haben. Ob jetzt Qualität eines Hamburger Abendblattes "erhaltungswürdig" ist, steht auf einem anderen Blatt.

Ich halte jedoch dieses schon reflexartige Ablehnen von neuen Geschäftsmodellen für gefährlich.
 
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Das Problem ist, dass die meisten Onlineportale aufgrund getrennter Redaktionen nicht viel mit den entsprechenden Printmedien gemein haben.
Oft neigen Onlineportale dazu reine Agenturnews-Sammlungen zu sein.
Hintergründe, Kommentare und gut recherchierte Inhalte sucht man oft vergebens. Schuld daran sind vermutlich irgendwelche Trendforscher, die den Zeitungen versprochen haben, dass die Leute nur noch daran Interesse haben, möglichst unverdaute Häppchen kommentarlos präsentiert zu bekommen. Hintergründe oder Meinungen bleiben da auf der Strecke.
Dabei ist, zumindest in meinem Umfeld, genau das Gegenteil der Fall. Je älter ich werde, desto mehr schätze ich eine umfassende Information und verschiedene Blickwinkel.
Leider zeigt der "Trend" (wie ich dieses Wort hasse) genau in die gegenteilige Richtung.
Aufgrund des Erfolges von Gratis- und Boulvard-Presse (letztere war schon immer erfolgreich), zieht es auch seriöse Blätter immer stärker in diese Richtung und die Online-Portale machen's vor.

Für gut recherchierte Inhalte wäre ich auch bereit im Internet etwas zu zahlen, respektive würde ich es gutheissen, wenn man als Abonnent der Printzeitung darauf Zugriff hätte. Zudem könnte die Zeitung ja ein "Light" Abo schalten, mit dem man nur Online zugriff hätte..

Warum solchen Leuten die Printausgabe nicht als PDF zur Verfügung stellen?
Ein Mehrwert für ein Internetportal wäre es allemal und könnte auch Leser von "Vollpreis"-Abo überzeugen.
 
warum soll ich 2mal zahlen? ich zahl GEZ und gut. da kann ich doch die seiten der ÖR nutzen und das werde ich auch machen. gedruckte zeitungen sind schon was schönes aber mir zu teuer. also auf ard.de oder zdf.de oder phoenix.de oder oder oder gits doch alles. soll springer doch geld verlangen, ist sein gutes recht. mir aber egal.
 
hinkefuss: das mag für dich persönlich zutreffend sein, aber institutionell waren es nicht die ÖR-Journalisten, die die bedeutsamsten Skandale aufgedeckt haben

Alleine der SPIEGEL hat so manches aufgedeckt und (bspw. durch Verfassungsklage) die Pressefreiheit bei uns gestärkt.
 
scheint zu funktionieren. Auf euren Screenies kosten 30 Tage 4,95 EUR. Live wird es derzeit für 7,95 EUR angeboten. Nachfrage-Preis Entwicklung.... Ich hoffe nicht :(
 
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