Fuchiii schrieb:
Nach wie vor werden Männer in vielen Firmen unter Druck gesetzt wenn sie in Elternzeit gehen wollen. Unter anderem wird hier Karriere-Stopp in der Firma angedroht.
Stimmt schon und es ist dumm, dass sowas passiert, also dass Männer, weil sie sich für die Elternzeit entscheiden, so unter Druck gesetzt werden.
Das Problem - was du beschreibst - hat im übrigen durchaus auch etwas mit dem allgemeinen Problem zu tun, die auch zur sexuellen Belästigung und Missbrauch am Arbeitsplatz führt. Männer, die sich nicht wie ein klassischer Mann benehmen, erfahren ebenso Diskriminierung.
Nur muss man hier auch wieder festhalten, dass der Anteil der Männer, die von dieser Art von Diskriminierung getroffen wird, vergleichsweise gering ist und Frauen von dieser Art der Diskriminierung weitaus schlimmer getroffen werden. Eine Frau die den Mutterschutz beantragt und dann die Elternzeit, steht in der Regel vor den gleichen Problemen wie ein Mann, der die Elternzeit beantragt. Das Problem liegt hier in der Kultur der Arbeitswelt und ist nicht unbedingt sexueller Natur.
DerHechtangler schrieb:
Aber nett, wie man wieder direkt die "rechte Keule" ansetzt
.
An der Stelle sollte ich anmerken, dass ich an der Stelle erst mal primär deine Aussagen nehme und diese entsprechend einordne und mit den Aussagen abgleiche, die ich aus bestimmten Richtungen bekomme, wenn es mal zu solchen Diskussionen kommt.
Das bedeutet am Ende nicht, dass du wirklich zu der einen oder anderen Gruppe gehörst - die wenigsten Menschen sind wirklich so binär.
Ein Teil der Argumentation kommt bei solchen Diskussionen primär aus dem liberal-konservativen bis hin zum rechts-konservativen Lager. Deine Anmerkung zur Gleichberechtigung - wir sollen doch alle gleich sein - höre ich in der Form immer wieder aus dem rechts-konservativen bis rechts-populistischen Lager. Der Vorwurf der Hysterie und Polemik wiederum kommt dann von liberal-konservativ bis eben auch rechts-konservativ.
Aber das ist nicht weiter schlimm, ich habe heute auch Themen, bei denen man mich als rechts-konservativ einordnen könnte, während ich in anderen Themen scheinbar selbst Marx und Engels auf der Linken Spur überhole.
Ich will dich also da nicht persönlich angreifen, wenn du das persönlich genommen hast, entschuldige ich mich natürlich bei dir. Deine Aussagen wiederum, habe ich angegriffen, aber das gehört zu einer Diskussion dazu.
Cpt.Willard schrieb:
Dass solch eine "Kultur" branchenweit vorkommen soll, erweckt fast den Eindruck:"gib Nerds Macht und sie drehen durch" - oder in längerer Version, aus den Kindes- Jugendschuhen in die Superverdienerklasse ist nicht gut für den Charakter.
Solch eine Kultur ist nicht nur branchenweit eher Realität, sondern über viele Bereiche hinweg, gerade in technischen Berufen, weil hier oft weniger Frauen aktiv sind und diese ihren "Mann stehen müssen."
Dazu kommt bei vielen auch eine recht, sagen wir mal rückständig Erziehung durch die Eltern. Ich habe so etwas in gewisser Form in meiner eigenen Familie - zum Glück nicht die Kernfamilie, sondern Verwandtschaft ab dem 3. Grad. Dort wurde den Jungs beigebracht, dass ja eine Freundin quasi Pflicht ist und die Freundinnen mussten sich oft der Begutachtung der Familie unterziehen, teilweise war es richtig ekelhaft, was da stattfand, gerade von meinen Tanten auch. Oft war dann auch die Fragte, wann man denn mit dem Enkelkind rechnen kann. Bei meinen Cousinen wiederum war auch das möglichst schnell Mutter werden und einen Freund bekommen im Pflichtprogramm und wurde als "erstrebenswert" dargestellt.
Ich falle da in der Familie regelrecht raus, weil ich meinen Weg gehe, bin aber auch dementsprechend im 3. und 4. Verwandtschaftsgrad als Seltsam verschrien. Das kein Kind bis heute da ist, ist ja quasi ein Kapital verbrechen.
Und solange das Denken teilweise vorherrscht, wird eine Frau für viele Männer immer noch eher ein Stück Fleisch sein.
Cool Master schrieb:
Das Problem sehe ich eher an der Erziehung und der Scheinheiligkeit der Amis. Größte Pornoindustrie der Welt aber wehe man sieht ein Nippel im TV...
Das ist kein exklusives Problem der Amerikaner, wir Deutsche sind da oft nicht viel besser. Das Problem liegt hier zum Teil eher in den "konservativen" Werten, die in gewissen Regionen vorherrschend sind. Ich merke es ja an meiner eigenen Familie. Während ich das Glück hatte einen Vater aus einer Großstadt zu bekommen, den man auch noch locker als Jetsetter wegen seinem Beruf bezeichnen konnte, war bei uns die Erziehung nicht nur geschlechtsneutral - Puppen, Lego, Chemiekasten, Pferde und Co haben sich die Klinke in die Hand geben in meinem Kinderzimmer - sondern sehr weltoffen. Bei mir in der Erziehung stand nie die "Familie und Kinder" im Mittelpunkt und als das erstrebenswerte Ziel über allem.