Aktuelle politische Lage und Einschätzung

Welche Partei bekommt deine (Zweit-)Stimme zur BTW 2017?

  • CDU/CSU

    Stimmen: 4 2,7%
  • SPD

    Stimmen: 14 9,6%
  • Bündnis 90/Die Grünen

    Stimmen: 5 3,4%
  • Die Linke

    Stimmen: 30 20,5%
  • FDP

    Stimmen: 16 11,0%
  • AfD

    Stimmen: 63 43,2%
  • Sonstige

    Stimmen: 14 9,6%

  • Umfrageteilnehmer
    146
  • Umfrage geschlossen .
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
@DerOlf,

Deinen Beitrag habe ich soweit verstanden und würde dem auch zustimmen bis. Was sollten freie Märkte verbessern können und was meinst du mit leistungsorientiertem Wohlstand bzw was bedeutet Leistung?
 
Hallo

DerOlf schrieb:
Wie wäre es zur Abwwechslung mal mit was Inhaltlichem?
Gerne auch als Kritik am linken Weltbild, aber bitte etwas gehaltvoller, als das übliche "das ist ja weltfremd".
Was genau meinst du mit inhaltlicher und gehaltvoller Kritik am linken Weltbild ?

Godde schrieb:
Ich kenne die Argumente der Sanktionsfürsprecher, bitte Fresse halten.
So eine inhaltliche und gehaltvolle Kritik wie die hier ? So toll argumentiert Ihr Linken auch nicht.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Was die private Rente angeht: Die funktionierte so gut, dass der Staat mit Milliarden eingreifen durfte, weil sonst nach der letzten Bankenkrise reihenweise Renten vernichtet worden wären. In den USA sind solche Privatrenten übrigens oft keine Zusatzrenten, sondern die Gesamtrenten.
 
Idon schrieb:
1) Das Memorandum ist als völkerrechtlicher Vertrag bindend. Atomwaffen gegen Grenzzusicherung und Souveränität.
2) Wäre eine derartige Zusage über die Osterweiterung getroffen worden, hätte man sie schriftlich fixiert.
1) Sag das den Amis, nicht mir.
2) Gorbatschevs Aussagen deuten sehr stark auf ein "gentlemen's agreement" hin. Passt auch zu der allgemeinen Aufbruchsstimmung in der UdSSR zu der Zeit und den Aussagen der Amerikaner, z.B. Quote von Matlock. Allen westlichen Politikern war damals wie heute klar, worum es der Russen ging.
 
Tomislav2007 schrieb:
Wieso mischt du dich dann in Diskussionen ein in denen es um Deutschland geht, wenn du nicht mehr in Deutschland lebst und am liebsten die deutsche Staatsbürgerschaft abgeben würdest ?
Die Diskussion geht um die aktuelle politische Lage und Einschätzung.

Warum mischt du dich ein, als Jemand der damit wirbt abzuhauen, wenn es nicht mehr genehm ist? Ich träume lediglich davon, in deine Lage zu kommen. Die Freiheit entscheiden zu können, welches System besser gefällt. Aber ich bin ehrlich genug zu sagen, das dies eine schreiende Ungerechtigkeit ist. Wenn es einen anderen Pass nur durch Abgabe des alten gäbe, wäre das nicht nur verständlich, sondern zu befürworten!

Idon schrieb:
Was ist denn deine neue Heimat, Unyu?
Nach dem Verlauf unserer Unterhaltung sind wir nicht in der Position über derart Privates zu reden. Im Grunde befürchte ich, das du mir eh alles negativ auslegst.


Weder Südkorea noch die USA wollen Nordkorea "erobern", dort gibt es für beide nichts zu holen.
Dem muss ich sogar zustimmen. Zum Einen wegen Trump, unter Hillary wäre ich weniger sicher. Doch vor allem ist Nordkorea als harmloser Feind weitaus praktischer. Man kann in Südkorea, also vor Russlands Hintertür Truppen stationieren, hat Südkorea und Japan als Bündnispartner in der Hand.
Doch wenn Kim so verrückt ist, wie man uns glauben machen will, sollte man dann nicht ein ganz klein wenig vorsichtig an die Sache rangehen und eben keinen Krieg riskieren, der Südkorea und vor allem die nordkoreanische Zivilbevölkerung auf jeden Fall schaden wird?

Am Besten ich komme wieder in den Thread wenn es um die Rente mit 70, Kapitalertragsteuer, Eurorettung, Bruch von Dublin Vertägen, Bruch gegen Maastricht geht oder Tomislav etwas von Selbst Schuld bezüglich Deutscher Mindestrentner und Niedriglöhner geht. Doch spätestens zur Frankreich Wahl, wenn alle Welt erzittert und ruft bitte keine Le Pen. Ich sage nur Trump, bis zum Schluss war Hillary vorne.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man sagt, dass sich Geschichte wiederholt. Noch ist es nicht soweit, und die Politiker von heute sollten eigentlich auch aus der Geschichte gelernt haben; sollte man meinen. Offenbar haben sie das aber nicht.

Zum Nachlesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Französische_Revolution
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_während_der_Französischen_Revolution_hingerichteter_Personen

Friedliche Revolutionen gibt es nicht, auch wenn Ereignissen in der jüngeren Geschichte dieses als Fakt angedichtet wird. Wenn "die da unten" nicht mehr so wollen, wie "die da oben" es gerne hätten, ist Revolution. Dann werden Köpfe rollen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Godde schrieb:
Man zwingt sie dazu alle möglichen Scheissjobs annehmen zu müssen, sonst sanktioniert man ihr Existenzminimum.
Ich kenne die Argumente der Sanktionsfürsprecher, bitte Fresse halten. Euch sollte man auch mal Grundrechte vorenthalten.
Tomislav2007 schrieb:
So eine inhaltliche und gehaltvolle Kritik wie die hier ? So toll argumentiert Ihr Linken auch nicht.

Grüße Tomi

Ja, wie gesagt, alle Linken hier in einen Sack zu stecken und darzustellen als sehe jeder autoritären Kommunismus als Idealzustand, wird nicht jedem hier gerecht.
Ich hätte es auch charmanter von Godde gefunden, wenn er "bitte Fresse halten" durch "bitte keine Generaldiskussion um Sanktionierung der Hartz IV-Bezüge beginnen." ersetzt hätte. Ich kann ein wenig verstehen dass Godde hier emotional wird, bin aber auch mehr für einen sachlichen Stil auf allen Seiten.


Nur kann man schlecht über die politische Lage diskutieren, wenn man jegliche Systemkritik ausblendet. Einige hier sehen nun mal die Effekte des (wenig sozialdemokratisch, sondern eher neo-liberal geprägten) Kapitalismus als eine der Ursachen, für viele Probleme, die heute die Nachrichten bestimmen.

Wenn ihr diese linke Systemkritik in dem Thread nicht zulässt, kann man die aktuelle politische Lage nicht zu Ende diskutieren und nicht über die Ursachen sprechen.
Klar seht ihr das anders, auch wenn mir schleierhaft ist was ihr für die Ursachen hält, dass man in überall auf der Welt die gleichen Effekte beobachten kann.

@Godde:
Es gab ja gerade ein richtungsweisendes Urteil zum Thema Scheinselbstständigkeit. Aber irgendwie habe ich das schlechte Gefühl, dass es in der praktischen Umsetzung wieder nicht der großen Masse der betroffenen helfen wird. Nach dem Urteil wären zum Beispiel alle selbstständigen Hermes-Fahrer rechtswidrig scheinselbstständig. Was sie natürlich tatsächlich sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo ist dieses Urteil jetzt Richtungsweisend bei dem Thema? Oo Es hilft doch keinem, der wirklich Scheinselbstständig ist. Vor allem galten Honorare schon immer als starkes Indiz gegen Scheinselbstständigkeit im Gegensatz zu Provisionen. Ich weiß, ist Off Topic, aber irgendwie verstehe ich den Einwurf überhaupt in Bezug auf die daraus basierende Behauptung.
 
@TnTDynamite,

Es ist so, ich habe aus beruflichen Gründen relativ viel mit AlgII Empfängern zu tun. Deshalb nervt es mich einfach sowas diskutieren zu müssen. Für mich ist diese Praxis nicht akzeptabel.
Und sicherlich bin ich kein autoritärer Kommunist. Zuerst würde ich mir mal wieder die Rückkehr zur Kohl Ära wünschen in bestimmten Dingen, wie Spitzensteuersatz, ALG, Vermögenssteuer, danach kann man dann sehen, wie es mit einer sozialen Demokratisierung weitergehen kann.
Sicherlich wäre ein an Bedingungen geknüpftes, Existenz sicherdendes Grundeinkommen ein guter Schritt, anstatt dem Hartz 4 Apparat.
 
@Mustis
Ich habe gestern einen anderen Artikel am Wickel gehabt, wo ein aktuelles Urteil (dieses oder ähnliche gelagert) einer höheren Instanz als richtungsweisend deklariert wurde, speziell in Bezug auf den Aspekt der Honorar-Höhe, bzw. ob dieses ausreicht für eine eigene Kranken- und Sozialversicherung.
Ich finde den aber leider gerade nicht mehr. Dass der Punkt ein Indiz ist war vorher schon so festgeschrieben, wurde aber offenbar bisher selten in letzter Instanz angewandt. Mag sein dass du dazu mehr weißt, ich kann's jetzt nicht belegen.

Wenn dem so ist und der Punkt ist durchsetzbar, müsste das jedenfalls das Geschäftsmodell von Hermes illegal machen, oder nicht? Nur ein Beispiel.
 
Wäre davon nur Hermes betroffen? Es gibt doch noch andere Dienstleister, die so arbeiten.
 
Hermes hat damit überhaupt nichts zu tun. Die zahlen keine Honorare... Dieses Urteil ist nur richtungsweisend dahingehend, dass die Tatsache, nur einen Auftraggeber zu haben, allein nicht mehr ausreicht um als Scheinselbstständig durchzugehen. Solange das Honorar bzw. sonstige Vergütung hoch genug ist und deutlich über Angestelltenlöhnen liegt, ist man dann Selbstständig und wird von der Rentenkasse etc. entsprechend geführt. Das hat für die ganzen ausbeuterischen Praktiken im Bereich Logistik oder Versicherungen, wo Provisionen Löhne ersetzen und die Konzerne dadurch sämtliche Nebenkosten sparen überhaupt nichts zu tun und darauf auch wenig bis keinen Einfluss.

Versicherungen haben sich seit je her um die Scheinselbstständigkeit herumgewuselt mit der Einfirmenvertreter Regelung bzw. Handelsvertreter. Diese Regelung wäre korrekt und sinnvoll, wenn die Einfirmenvertreter tatsächlich selbstständig ihr Unternehmen führen könnten. Da sie aber in der Praxis die von den Konzernen vorgegebenen Ziele erreichen müssen, dessen Werbemittel nutzen, dessen Werbeschwerpunkte mitgehen müssen und eigentlich nur ihre Arbeitszeiten bedingt (Ziele sind ja vorgegeben, teilweise sogar Termine pro Tag) frei bestimmen dürfen verstehe ich bis heute nicht, wie sie es schaffen sich hinter dieser Regelung zu verstecken. Die Kunden "gehören" auch nicht dem Unternehmen sondern dem Konzern und dürfen z.B. nicht abgeworben werden. Das ist ein Betrug am Sozialsystem.

Bei Hermes und Co dürfte eine sehr ähnliche Regel genutzt werden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Mustis
Ich habe gestern einen anderen Artikel am Wickel gehabt, wo ein aktuelles Urteil (dieses oder ähnliche gelagert) einer höheren Instanz als richtungsweisend deklariert wurde, speziell in Bezug auf den Aspekt der Honorar-Höhe, bzw. ob dieses ausreicht für eine eigene Kranken- und Sozialversicherung.
Ich finde den aber leider gerade nicht mehr. Dass der Punkt ein Indiz ist war vorher schon so festgeschrieben, ich war der Meinung er wurde aber bisher selten in letzter Instanz angewandt.
Auch den Übertrag auf Hermes, nehme ich auf meine Kappe, ich bin davon ausgegangen, da sich Hermes-Fahrer nachweislich von den Zahlungen die sie im Durchschnitt erwirtschaften können, nicht renten- und sozial-versichern können. Nach dazu müssen die ja teils deutlich mehr als 8 Stunden und auch das ganze Wochenende ausliefern, um ihre Zielvorgaben zu erfüllen. Das macht es in doppelter Hinsicht zum Sozialbetrug, aber das schreibst du ja auch. Von daher hatte ich gehofft über den Renten- und Sozialversicherungs-Ansatz müsse man auch Hermes beikommen können. Hermes-Fahrer können diese nicht stemmen + dürfen keine Kunden abwerben ->nachgewiesene Scheinselbstständigkeit->strafbare Umgehung des Mindestlohnes durch Scheinselbstständigkeit...so meine Herleitung.

@Godde: ich wollte damit nicht sagen dass du für autoritären Kommunismus bist. Ich habe wollte nur darauf aufmerksam machen, dass hier alle Aussagen jeglicher Linker in einen Sack geworfen werden. Wo deine Wut bei dem Thema herkommt, konnte ich mir vorstellen.
 
Godde schrieb:
@DerOlf,

Deinen Beitrag habe ich soweit verstanden und würde dem auch zustimmen bis. Was sollten freie Märkte verbessern können und was meinst du mit leistungsorientiertem Wohlstand bzw was bedeutet Leistung?
Nicht der Wohlstand, sondern seine Verteilung sollte sich an Leistung orientieren, und damit meine ich nicht "Geldleistung".
Ich meine damit z.B. die unglaubliche Diskrepanz zwischen den Spitzengehältern in der Wirtschaft, und dem Bodensatz in der Produktion. Eine fairere Verteilung ist im Kapitalismus zumindest theoretisch denkbar ... dazu muss man nur das "Primat der Gier" mal aussen vor lassen.
Wie viel Geld ist der gemachte Job tatsächlich "wert"? Leider wird es noch lange dauern, bis die Lohndumping-Spirale auch mal auf die Gehälter im Management wirkt, statt sie, wie momentan, nur zu erhöhen. Wahrscheinlich werden diese Gehälter erst dann wieder sinken, wenn die Gehälter in der Produktion global nicht mehr sinken KÖNNEN.

Der "freie" Markt ist ein Gebilde, welches es auf der Erde nie geben wird ... denn es ist nur dann wirklich ein "gutes" System, wenn Unterschiede in lokalen Lebenshaltungskosten, und darüber auch die Lohnkosten nicht mehr als Druckmittel genutzt werden können. Denn so lange das noch möglich ist, ist der Warenmarkt zwar frei, der Arbeitsmarkt jedoch nicht, denn der wird immer dort am "attraktivsten" sein, wo die Unternemen die besten Dauemnschrauben anlegen können (z.B. dem Staat oder den Arbeitern).

Sehr gut zu sehen in Deutschland. Wirtschaftswunderland, Wohlstands- und Wohlfahrtsparadies, Volbeschäftigung ... und Lohnkosten, die Ihresgleichen suchen ... so das Bild in den 80ern.

Und heute: Vollzeitbeschäftigte, die nur gerade so über die Runden kommen, fast 10% Arbeitslose, denen gewohnheitsmäßig (und meist widerrechtlich) Bürgerrechte verwehrt werden ... nur eins ist gleich geblieben: Die jammernden Unternehmen. Alles ist in DE zu teuer, Fachlräfte gibts scheinbar noch weniger, als vor der "Bildungsoffensive" ... hach gott, und dann soll man ja auch noch Steuern zahlen (da muss ja Neid auf die Kooperation von Irland und Apple hochkommen), und das, wo doch in der Drittresidenz noch nicht einmal der Zweitferrari in der Garage steht ... einfach frech.
Wer Arbeit hat, ist froh, auch über beschissen bezahlte Jobs unter unterirdischen Bedingungen. Der Arbeitsmarkt kriegt fast nur die Reste zu sehen, die die Zeit- und Leiharbeitsfirmen übrig gelassen haben (ca. 2/3 der zu besetzenden Stellen werden sowieso nicht öffentlich ausgeschrieben).
DAS ist der freie Markt, wie ihn sich Liberale gerne vorstellen ... die Unternehmen können sich die günstigsten Produktionsbedingungen aussuchen, oder notfalls selbst ganze Staaten erpressen, um wünschenswertere Zustände zu schaffen. Aber das Konsumvieh darf bitte nicht die Freiheit haben, sich die Produktpreise genauso auszusuchen ... Forderungen nach Lohnerhöhung? Frechheit! Jeder weiß doch, wie schlecht es uns Kaviarfressern geht.
In China für 10c produziert, und in DE ist es bei €10,- EVP noch immer ein Schnäppchen, für das Verkäufer ausgebeutet werden.
Dieses System wird erst dann humaner werden, wenn man durch einen Standortwechsel seine Profite nicht mehr erhöhen kann, sondern sie allenfalls verkleinert (weil der Umzug was kost).

Und dann sieht man noch in der Bahn ene eBay-Werbung mit dem Wortlaut "verkauf deinen Gürtel, bevor du ihn enger schnallst" ... NEXT STAGE ... wenn dein Geld nicht ausreicht, dann verkauf doch einfach all das, was die letzten Generationen an Besitz angehäuft haben, das ist in jedem Fall "zeitgemäßer" als sich über zu niedrige Löhne, oder zu hohe Lebenshaltungskosten zu beschweren. Und die Bank verwertet dein hypothekenfreies Haus sowieso viel gewinnbringender, als wenn du selbst günstig drin lebst (davon hätte die Bank nämlich nix).
Nimm doch lieber NOCH einen Kleinkredit auf, dann klappts auch mit dem neuen Auto ;)

Aber um nach diesem Gezeter wenigstens noch deine Frage zu beantworten: Wenn die auf dem freien Markt erwirtschafteten Gewinne, auf ALLE an ihrer Erwirtschaftung Beteiligten gerecht verteilt werden (also an Arbeiter, Verwaltung, Angesetellte im Handel, Logistiker etc.), dann ist der freie Markt positiv ... dafür darf die Verteilung aber gerade nicht in den Händen der momentanen Hauptprofiteure liegen (das führt nämlich zu einem immer schnelleren Auseinanderdriften der Gesellschaft ... bzw. einem Wegdriften der Gesellschaftsbasis von ihrer Finanzelite ... die hebt ja heute schon ab).
Vorraussetzung für diese Gerechtigkeit (die ich natürlich global verstehen möchte) ist eine starke Verminderung des Deltas bei den Lebenshaltungs- und Lohnkosten zwischen Niedrg- und Hochlohnregionen. Sonst geht die Spirale einfach weiter, weil in Region XY ist es spätesens dann NOCH etwas billiger, wenn man ausländische Investoren anlocken will ... das Fass ist nämlich nach UNTEN offen ... und zwingt langfristig ganze Völker in den ruinösen Preiskampf ... für 2% mehr Rendite.
Sollte man dafür wirklich Weltkriege riskieren wie den sogenannten "War against Terror", oder seine eigene Umwelt so zerballern, wie es die Chinesen gerade tun und wir es vor knapp 100 Jahren selbst noch gemacht haben?
 
Zuletzt bearbeitet:
@DerOlf,

Deine Ausführungen sehe ich auch so. Bis auf vllt die etwas Rosabrille mit den 80ern.
Aber in einem freien Markt werden sich immer die Stärkeren durchsetzen, der Liberalismus zielt ja hier auch auf die Einsicht des Menschen ab, fair zu handeln und gerecht zu sein. Viele angeblich Liberale sind ja Darwinisten und keine Liberale.

Man könnte ja zB Mustis als Gegenargument bringen, wenn jemand einen Job ablehnt aufgrund dessen weil es ein prekärer Job, müsste man vllt den Lohn erhöhen und somit die Bereitschaft den Job zu erledigen. Ich meine, wenn schon eine Drecksarbeit dann doch bitte auch mit schlechter Bezahlung oder nicht Mustis?
Entweder gibt es Arbeit die sinnvoll ist und gesellschaftlich gebraucht wird, dann muss man einen Konsens finden wie diese zu entlohnen ist. Wenn diese durch bestimmte Bedingungen aber keiner machen will, dann muss man halt den Lohn erhöhen, so finden sich auch welche, die diesen verrichten.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
In China für 10c produziert, und in DE ist es bei €10,- EVP noch immer ein Schnäppchen, für das Verkäufer ausgebeutet werden.
Dieses System wird erst dann humaner werden, wenn man durch einen Standortwechsel seine Profite nicht mehr erhöhen kann, sondern sie allenfalls verkleinert (weil der Umzug was kost).
)

Auch wenn es etwas am Thema vorbei schrammt, aber durch das Internet hast du heute Möglichkeiten, diese Spässchen als Verbraucher nicht mehr mitmachen zu müssen. Das betrifft einerseits direkte Strategien der Konzerne, z.B. bei Verbrauchswaren/geplanter Obsoleszenz und "neue Technologien", die kein Mensch braucht (durch Wissen), geht über Kostensenkungen durch die immer mehr wettbewerbsverzerrenden Cashback- und Gutscheinaktionen (Dazu muss man nur bereit sein, ständig Anbieterwechsel vorzunehmen, kann aber einen Haufen Geld sparen. Im vergangenen Jahr habe ich mir z.B. 300€ von Banken und 250€ von Strom- und Gasanbietern "abgeholt", gekostet hat's nur ein paar gedruckte Blätter..) bis hin zum globalen Direktkauf beim Erzeuger oder im Erzeugerland. Umwelttechnisch vieles davon totaler Irrsinn, wegen Versandwegen und Papierkram, aber den betreiben Vermögende gewiss in viel größerem Ausmaß.

Ich kaufe z.B. schon länger "Kleinkram" in China, Warenwerte immer unter der Umsatzsteuergrenze des Zolls (danke für Umsatzsteuererhöhrung Frau Merkel) und preislich zahlt man für die gleichen Sachen hier auch schon mal das 10-20 fache im Handel. Der einzige Unterschied liegt darin, dass man 1-4 Wochen warten muss, bis der Postbote die Waren im Briefkasten versenkt. Der Versand läuft über Luftpost, der Grund warum es nicht nach 5 Tagen den Weg aus Peking bis zu mir findet ist der lahme deutsche Zoll.
Für die Gesellschaft und die Staatsfinanzierung ist das natürlich mehr als schlimm, aber wurden wir nicht so erzogen? Meine Skrupel diesbezüglich halten sich inzwischen in Grenzen, vor allem weil ich weiß, wer vom "das Spiel nicht mitspielen" am meisten profitiert...
 
Wenn du bereit bist dann für diese Dienstleistungen etc. mehr zu bezahlen kann man darüber sicher reden. Grundsätzlich kann die Höhe der Entlohnung aber kein Argument sein einen Job abzulehnen sofern es dem Mindestlohn oder darüber entspricht. Wenn ein Job simpel ist und ihn nahezu jeder machen kann, dann wird er entsprechend niedrig entlohnt und ich sehe darin keinen Fehler.

Ihr tut immer grade so als könnte da irgendwer mit dem Finger schnippen und schon hätte der AN mehr Geld. Wo solls den aber herkommen? Beispiel Pflegeberufe. Misst man es an der Schwere der Arbeit müsste es viel besser entlohnt werden. Aber der Job an sich ist einfach und vor allem bedeutet es, dass die Dienstleistung dann noch teurer werden und schon heute können dort viele sich Pflege kaum leisten. Und es ist ja nicht so, dass die Besitzer soviel verdienen, dass sie mal eben auf was verzichten und schon bekommt jeder AN pro Monat 400-500€ mehr. Wo sollen den mal eben 8400-10800€ im Jahr pro An herkommen, damit diese 400-500€ /Monat auch netto beim AN ankommen? Lass son Betrieb 100 Leute haben dann reden wir von Mehrkosten von 840.000-1.080.000€ Mehrkosten grob über den Daumen, damit auch nennenswert was bei den ANs ankommt. Ihr tut immer so, als wären die AGs die kapitalistischen Teufel in PErson, die sich riesige Geldmengen in die Tasche stopfen.
 
Es sind natürlich nicht die direkten AG.
Aber "AG" triffts schon recht gut. Denn in vielen Fällen, hat die Profitgier des "klassischen Großkapitalisten" sich inzwischen auf Investoren am der Börse verlagert ... dort pocht das Herz unserer heutigen Wirtschaft ... nicht in Fabriken oder Verwaltungsgebäuden, in denen einzelne Familien 100schaften aus- und dabei ein paar 100 tausend Goldmark erbeuten.

Da stoppft sich in dem Sinne auch keiner die Taschen voll ... aber die Masse an Milliarden Renditeerwartungen und Bonuszahlungen macht das ganze zu einem riesigen Haufen ... die paar Superreichen, die von selbst immer reicher werden, fallen neben dieser Masse nicht wirkich groß auf. Die hatten eben Glück, den richtigen Riecher oder die Ohren fürs Geschäft, eine gute Idee oder einfach nur die Möglichkeit, Millionen Menschen IHR Produkt mit einem "must have" ins Gehirn zu brennen.
Wenn jemand mit einem kleinen Teil (einem Pfennigartikel), das wirklich fast jeder gebrauchen kann, Milliarden verdient hat, dann kann man dem doch eigentlich eher gratulieren ... allerdings ist es ja damit meist nicht getan, die einmal gegründete Firma will sich ja am Markt halten, und kein Produktlebenszyklus dauert ewig ... also muss Geld her, um neue Produkte zu entwickeln und zu produzieren, Arbeiter zu bezahlen, den ganzen Scheiß zu vertreiben und so weiter und so fort ... ach ja, und am ende ist es halt ideal, wenn man seinen Aktionären fette Renditen auszahlen kann, möglichst mit jeder Meldung etwas dicker ... da freut sich der große Broker genauso drüber, wie Oma Liesl mit ihren 12 Daimler-Benz Aktien.
Aber im Grunde hält auch Oma-Liesl die Ausbeutungsspirale mit dieser Freude am laufen, denn im Grunde passiert all das nur wegen dieser Freude ... der Freude über etwas mehr Möglichkeiten, über ein paar Groschen mehr im Portmonaie nach einem Wochen-Einkauf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau, weil mein Beispiel aus dem Pflegebereich oder auch beim Friseur die Aktien und die Börse einen Rieseneinfluss haben.

Oh mann...
 
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