Altenpflege - Kann das so noch weiter gehen?

Ich glaube, man kann einen Vergleich wagen mit der Lebensmittelversorgung vor etwa 40-50 Jahren. Kleine Läden in denen man gesagt hat, was man will und das dann vom Verkäufer eingepackt wurde. Da gab es noch zwischenmenschliche Kontakte, auch zwischen den Kunden. Ist verschwunden mit den Supermärkten, läuft trotzdem.
Oder Krankenhaus. Soweit ich das in Krankenhäusern mitbekommen hab, haben Ärzte und Schwestern auch keine Zeit für eine Gutenacht-Geschichte.
Es gab ja mal diesen Dreiteiler vom ZDF, wie unsere Rente in 50 Jahren aussieht. So ähnlich stell ich mir das halt vor. Es staffelt sich ja alles nach Notwendigkeit und seelische Betreuung ist nicht so wichtig, als das der Mensch isst oder vernünftig gesäuber ist.
Das ist alles nicht so das gelbe vom Ei aber trotzdem wichtig, das man da eine akzeptable Lösung findet.
 
Im letzten Satz kann ich dir voll zustimmen. All das gejammer nutzt uns alles nichts. Es müssen praktikable Lösungen her. Mal schauen was uns in den nächsten Jahren noch so blüht.

In den Krankenhäusern haben wir tatsächlich keine Zeit mehr für Gute-Nacht Geschichten, allerdings kann man Menschlichkeit auch da dran messen das Hilfe gerade bei Tätigkeiten die einem das Leben lebenswert erscheinen lassen von anderen Menschen übernommen wird.

Aber die Sache mit den Robotern gibt es schon in Japan und soll dort gut ankommen, allerdings sieht das eher wie eine Waschstraße mit so ähnlichen Dingen wie Whirl-Pools und Duschstrahlen aus. Mit entsprechendem Licht und Effekten könnte das eine Lösung sein.

Aber das Thema ist Heikel und es wird immer jemanden geben der an irgendwas etwas auszusetzen hat.
 
hallo!habe deinen beitrag von damals erst jetzt gelesen und bin ganz deiner meinung!allerdings haben die zuständigen bundesministerien wie gesundheit, bildung und arbeit /soziales eine internetseite mit der möglichkeit fragen an die entsprechenden ministerien zu senden und das kann wenn viele kollegen darüber ihren protest zum aussdruck bringen wirkungsvoll sein!!!
es kann so in der altenpflege nicht mehr bleiben!
viele eurer damaligen aussagen treffen heute noch zu und die besten davon an diese ministerien könnten was bewirken!!!
darüber hinaus werden die alten-und pflegeheime gegen die bestimmungen eine woche vorher über die mdk kontrollen informiert zumindest im grossraum bonn ist das der fall!!!
 
Die Situation wird sich in den nächsten 20 Jahren nochmal erheblich verschärfen, wenn die geburtenstarken Jahrgänge aus den 50er und 60er-Jahren in die hohen Altersklassen aufrücken. Im Alter nehmen chronisch-degenerative Erkrankungen, Multimorbidität und Pflegebedürftigkeit in erheblichen Maße zu. Zugleich scheiden diese Menschen aus dem Erwerbsleben und damit auch als Einzahler in die sozialen Sicherungssysteme aus und müssen umgekehrt von der Rentenversicherung versorgt werden. Heißt:

- deutlich höhere Fallzahlen im Gesundheits- und Pflegewesen
- steigende Ausgaben
- sinkende Einnahmen
- tendentiell abnehmende Zahl von potentiellen Berufstätigen in dem Arbeitsfeld

Im Krankenhauswesen hat man mit der Umstellung auf DRG-Fallpauschalen bereits versucht, den Grundstein für die Bewältigung der demographischen Alterung zu legen, was vor allem zu Lasten der Patienten und Pflegenden geht. Nichtsdestotrotz zeigt die Krankenhausstatistik, dass die Maßnahmen aus der Kostenperspektive kaum gefruchtet haben. In der einschlägigen Fachliteratur wird mit dem Verweis auf die Verteilung der Gesundheitsausgaben nach Altersgruppen, wo die alten Menschen mit Abstand die höchsten Kosten verursachen, nach "ethischen Diskursen" gerufen. Was damit gemeint ist, lässt sich leicht ausmalen:

- Verknappung der medizinischen Versorgung für Hochbetagte
- Diskussion über mögliche Sterbehilfe bei bestimmten Krankheitsformen

Leider gibt es keinen Ausweg aus diesem Dilemma. Die Bekämpfung der demografischen Entwicklung wird von den Parteien seit 40 Jahren verschleppt, da hierfür groß angelegte und einschneidende Reformen aus der Preisklasse einer Agenda 2010 notwendig wären, von denen kurz- und mittelfristig niemand profitieren würde, deren Erfolge sich erst weit über die Legislaturperiode hinaus einstellen täten und damit das oberste handlungsleitende Ziel, die Wiederwahl, gefährden würde. Da sich demografische Effekte erst mit einer gewissen Trägheit entwickeln, hat man es in den letzten Jahren durch die sukzessive Gewöhnung kaum mitbekommen, was es der Politik natürlich leichter gemacht hat, die sich abzeichnende Katastrophe zu verdrängen.

Nun kommt aber bald die Zeit, in der wir alle die Suppe auslöffeln müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich arbeite selber in Medizinischen Pflege.

Kann das von Eingangpost nur bestätigen. Geldmangel ist aber relative, den es geht nur um Gewinnmaximierung, sprich da sind wir beim Kapitalismus wieder hier, was aber in ein andren Thread hier in Unterforum besprochen wird.
Kran
Habe auch jetzt eine Studie gelesen von einer Krankenkasse wo die Krankheitstage gezeigt worden sind von Pflegehelfer, Altenpfleger, Krankenpfleger und Rest sonstige Berufsgruppen in Durchschnitt. So wie ich sie aufgezählt haben sie treten die meisten Krankheitstage auf.
Pflegehelfer mit über 21Tagen im Jahr, sonstige Berufsgruppen im Durchschnitt bei nur fast 12 Tagen im Jahr.

Gründe sind, Physischer Belastung, Körperliche Belastung, Schichtarbeit und mangele Pausen so wie mangele zeitliches Essen.

Zu den Mangel an Kräften kommt es auch da die Bezahlung schlecht ist.
 
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