Altenpflege - Kann das so noch weiter gehen?

Heuball

Lt. Commander
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Hallo,

ich weiss nicht so recht ob das hier den Anklang findet den es finden sollte aber ich versuchs einfach mal.

Ich bin Altenpflege Schüler sprich Azubi fast fertig also 3 Jähriger Examinierter Altenpfleger.

Ich habe diese Lehre angefangen aus Freude an dem Beruf und habe vorher ein Jahr per Freiwilligem Sozialem Jahr reingeschnuppert. Am Anfang sah das alles sehr toll Menschenfreundlich und Human aus.

So nun kurz vor Ende meiner Ausbildung habe ich immer mehr Fehler festgestellt. Es werden Menschen Teilweise behandelt wie der letze Dreck, Menschen werden ruhiggestellt und im bett fixiert ohne wirkliche Medizinische Notwendigkeit sondern um Zeit zu gewinnen und noch mehr Personal zu sparen. Da muss doch mal was getan werden ich verstehe das nicht.

Personalmangel und Zeitmangel steht an der Tagesordnung, es Sterben Leute wegen gravierenden Pflegefehlern die Altenpfleger als "Alltag" empfinden und sie sich nich drum scheren etwas zu tun.

Warum greift da nicht endlich eine höhere Instanz ein? Warum kümmern sich die Politiker nicht endlich um solche Probleme die wirklich von Belang sind? Müssen die denn über Dinge wie Killerspiele und wer bekommt wieviel Diät für sein Amt debattieren während nebenan Tausende Leute sterben mangels der Ärztlichen- und Pflegerischen Versorgung die sie verdient haben?

habe hier noch ein paar Zeitungsausschnitte zusammengesucht zu dem Thema:

Wer eine Ausbildung zum Altenpfleger macht, findet fast sicher einen Job. Allerdings gehört dieser Beruf zu den am schlechtesten bezahlten Tätigkeiten in Deutschland.

Bis zu zehn Prozent aller Pflegebedürftigen weisen Spuren von Vernachlässigung auf. Das ist zwar besser als vor ein paar Jahren noch, trotz allem aber nicht hinnehmbar.

Reicht die dreijährige Ausbildung zum Kranken- oder Altenpfleger für den Job aus?

Nicht immer. Oft wird dabei nicht auf die Fähigkeit zur Diagnostik geachtet, sondern sehr stark auf den unmittelbaren Einsatz an den kranken Bewohnern. Wenn ein Heimbewohner etwa nicht essen will, kann das ganz verschiedene Ursachen haben. Vielleicht hat er sein ganzes Leben lang etwas anderes gegessen, als der Speiseplan im Heim anbietet. Vielleicht haben ihm Ärzte aber auch Medikamente verschrieben, die quasi als Nebenwirkung Übelkeit erzeugen. Vielleicht hat er Angst, das Essen könnte ihn zu einer Verletzung religiöser Vorschriften verleiten. Um dies zu erkennen, benötigen Pfleger und Schwestern eine fundierte Ausbildung. Hinzu kommt, dass wegen der knappen Personalausstattung wenige Pfleger viele Bewohner betreuen müssen.

Wie schätzen Sie denn die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte ein? Immer wieder klagen Mitarbeiter über miserable Arbeitszeiten und Personalmangel.

Die Arbeitsbedingungen sind schwierig und dadurch oft schlecht. Altenpflege galt jahrelang als eine Art Abstellplatz für junge Frauen, die in anderen Branchen keine Ausbildung gefunden haben. Nachtschichten, kaum Pausen und seelische Belastungen können stark an den Nerven zehren. Hinzu kommt, dass Pflegende in der Öffentlichkeit wenig Unterstützung bekommen und oft persönlich für Fehler haftbar gemacht werden, die eigentlich auf das gesamte System zurückzuführen sind. Dabei ist dies ein Job mit Zukunft, die Branche wächst. Ein Skandal ist die Bezahlung. Rund 1100 Euro netto im Monat sind kein angemessener Lohn.

Warum machen Menschen diese Arbeit dann?

Einige haben in anderen Berufen keine Ausbildung bekommen, die meisten jedoch treibt ein humanitärer Anspruch. Das führt leicht dazu, dass sie glauben, eine unzureichende Personalausstattung oder eine schlechte Ausbildung durch viel Engagement ausgleichen zu müssen. Das führt zu Ausgebranntsein, innerer Kündigung und Gleichgültigkeit.



So das war ein ganz kleiner Teil und man möge 1. beachten das dies fast alles Leute geschrieben haben die nicht mal mehr Einsicht in den Beruf haben und 2. die Reale Situation noch wesentlich schlimmer ist. Denn ihr wollt nicht wissen was alles vertuscht wird. Ala, "Ist meine Mutter hingefallen? Antwort: Nein Nein die hat sich nur gestossen." Und in Wirklichkeit hatte sie nen Oberschenkelhalsbruch und lag am morgen vorher auf dem Boden.

Ich hoffe das ich eine Grundlage zum Diskuttieren geschaffen habe und auch aussenstehende ein bisschen Inspierieren konnte denn ich möchte diesen Beruf unter diesen Umständen niemals wieder ausüben, ich könnte hier noch ewig weiterschreiben aber ich denke das hier ist eh schon zuviel. :p

Anbei noch ein Link zu einem Erfahrungsbericht den sich die Interresierten wirklich durchlesen sollten: http://www.readers-edition.de/2006/10/16/hilfskraft-in-der-altenpflege-ein-erfahrungsbericht
 
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Die allgemeinen Missstände sind mehr oder weniger bekannt und derartige Geschichten wurden sogar schon für das Fernsehen verfilmt. Nun sitzen aber z. B. Politiker nicht tagtäglich am Krankenbett. Ihnen fehlt da sicher auch ein wenig der Einblick.

Aber zum Glück gibt es Leute wie Dich, die das Elend in der Praxis miterleben und konkret benennen können. Es gibt Aufsichtsbehörden, die als Ansprechpartner für genau solche Fälle dienen. Und wenn es gar nicht anders geht, dann kann man sogar die Polizei einschalten.

Hier im Forum ist das zwar interessant zu lesen. Aber wenn die zuständigen Stellen davon nichts erfahren, hilft das letztlich niemandem. Wenn Du schon Verantwortung für die Patienten übernehmen willst, und das gehört mit Sicherheit zu Deinem Job, dann solltest Du das ernst nehmen und entsprechend handeln.

Erst wenn genügend Fälle an die Öffentlichkeit und ins Bewusstsein der Bevölkerung gelangt sind, wird der Druck auf die Politik so weit steigen, dass sie im großen Stil für Abhilfe sorgen muss.
 
Das habe ich schon versucht. Aber es hilft ja nichts es hört niemand auf einen dahergelaufenen 20 Jährigen Azubi der den Weltverbesserer spielt. Aber ich finds immer faszinierend das sie wenn sie dann mal im Heim sind auf einmal der gleichen Aufassung sind wie ich und es aber dann zu spät ist. Und versuche mal Berufsgenossen zu mobilisieren, das endet dahin, das du gesagt bekommst du hast sie nicht mehr alle und es ist ja sowieso so wie es ist was sollen wir da schon ändern.

Eben, genau deswegen ändert sich auch nichts.

Traurig wirklich traurig.
 
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hi,
ich bin selber ex. altenpfleger bei mir im heim läuft auch nicht alles
100%, doch bin ich eigentlich zufrieden.
personalmangel ? die politik interessiert sich ein schei. was mit ihren
*alten* passiert oder wie es ihnen geht.
ja ja könnte ja wieder ein paar millionen an kosten entstehen, da verschwenden
unsere politiker lieber das geld an anderer stelle.
der personalschlüssel wird den heimen vorgeschrieben, der orientiert
sich an den pflegestufen wie du weißt.
stellt ein heim mehr perso ein, bleiben se auf die kosten sitzen .
du selber kannst da nicht viel ändern, ausser das du nach deinem ex dir
eine stelle in einem heim deiner wahl suchst,wo die älteren herschafften gut
behandelt werden. so habe ich das gemacht *smile
zum glück sind nicht alle altenheime schlecht, dass möchte ich auch mal sagen !
in den krankenhäusern herrscht auch personalmangel und der kostendruck ist
dort noch größer..
aber wie ich schon sagte, das interessiert unsere politiker nicht,lieber sparen se
noch hier und da ein und streichen leistungen usw ..
 
Ja da stimme ich dir vollkommen zu. Ich sage ja nicht das alle Heime so sind aber leider die meisten.

Ja die Sache mit dem Pflegeschlüssel is auch sowas. Der geht bei uns vorne und hinten nicht auf uns fehlt pro Schicht alleine schon eine Examinierte. Und ich denke über das "marode" Pflegestufenverwaltungs Konzept brauchen wir nicht weiter zu sprechen da werde ich nur Wütend. :)

Aber ich denke es ist ein Thema das uns alle angeht und auch eine Ministerin für Familien sollte sowas wissen nicht wahr Frau Van Der Leyen?
 
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aaaaaaalso, meine Freundin ist jetzt ziemlich genau 4 Jahre in diesem Beruf, davon waren 3,5 Jahre Ausbildung dabei.
Nach der Ausbildung hatte Sie eben im Gegensatz zu einem Bürokaufmann o.ä. den Vorteil, das jede Menge Stellenangebote vorhanden sind und Sie sich mit Ihrem Zeugnis den Arbeitgeber richtig gut aussuchen kann. Damit auch direkt zum nächsten Punkt, der lt. Zeitungsbericht schlechten Bezahlung, stimmt mit dem was ich in den letzten Jahren mitbekommen hab nicht. Ihre Ausbildung hat Sie in einem privaten Pflegeheim gemacht, vom Ausbildungsgehalt konnte Sie ohne extra Hilfe (Bafög o.ä.) gut alleine einen Haushalt führen, das Problem beim Kollegenkreis war nicht der Stundenlohn (der war ganz okay), sondern das viele nur wenig Arbeitsstunden lt. Vertrag bekamen, z. B. 68 Stunden pro Monat, einige auch 80 Stunden pro Monat, da ist dann klar, dass das Gehalt ziemlich abgeschnitten ist

Seit September ist sie fertig mit der Ausbildung, hat auch aus bezahlungsgründen vom privaten Pflegeheim in ein öffentliches Heim gewechselt. Man merkt hier direkt die staatlichen Zuschüsse, am ständig neu renovierten Heim ansich, an der Einrichtung und am Gehalt, hier hat sie leider auch keinen 100% Job sondern nur eine 30-Stunden Woche, hat hier durch Schichtzulagen für die ~128 Monatsstunden aber ein Super gehalt von ca. 1.400 Euro Netto, für eine damals 23-Jährige Berufseinsteigerin ein Super gehalt bei angenehmer Arbeitszeit (also von den Stunden her)

Das was wirklich mies ist waren aber die Schichtdienste im Privaten Heim, auch das hat sich im öffentlichen gebessert. Ständige Spät-Früh-dienst wechsel, zu bestzeiten 21 Tage am Stück arbeiten ohne einen einzigen Tag frei. Was mich am meisten genervt hat, das gelegentlich Sonntag morgends um 5 Uhr das Heim angerufen hat "hat sich grad wer krankgemeldet, etz sind wir unterbesetzt, bitte sofort vorbeikommen".

Was auch ziemlich schwer auf Dauer ist, ist die ständige Rückenbelastung durch falsches Heben, das merkt sie bereits nach 4 Jahren deutlich, ständige Rückenschmerzen usw. aber in der Praxis kann man die Patienten eben nicht immer so aus dem Bett heben, wie es die kleinen Hübschen Mädels im Prospekt machen

Und zum anderen Zeitungsartikel oben, die 3-Jährige Ausbildung reicht zum Berufseinstieg, aber nach z.b. 10 jahren arbeitszeit hat sich vorallem im medizinischen bereich so viel geändert, da sollten regelmäßige Schulungen für die Altenpfleger pflicht werden

Auch von diesen vernachlässigungsfällen hab ich einiges mitbekommen, aber das liegt eben am kollegenkreis. gibt überall schwarze schafe, das liegt aber an der menschlichkeit von jedem mitarbeiter, dies der entsprechenden heimleitung zu melden
 
die politiker wissen ganz genau was in den heimen so ab geht, aber da
schließen sie ihre augen und ohren !
nicht umsonst werden immer mehr sozialleistungen gekürzt .
die, die sich am wenigsten wehren können wird gespart.

der ganze umstand in den heimen und krankenhäusern läßt sich schnell
ändern, einfach mehr geld rein pumpen und vernünftige kontrollen durch führen.
 
"Und zum anderen Zeitungsartikel oben, die 3-Jährige Ausbildung reicht zum Berufseinstieg, aber nach z.b. 10 jahren arbeitszeit hat sich vorallem im medizinischen bereich so viel geändert, da sollten regelmäßige Schulungen für die Altenpfleger pflicht werden"

Ist es. Sowas wird auch durch die Heimaufsicht kontrolliert.

"Auch von diesen vernachlässigungsfällen hab ich einiges mitbekommen, aber das liegt eben am kollegenkreis. gibt überall schwarze schafe, das liegt aber an der menschlichkeit von jedem mitarbeiter, dies der entsprechenden heimleitung zu melden"

Du wirst es nicht glauben aber teilweise wird das "schnelle" Arbeiten von der Heimleitung angeordnet. Da is die Vernachlässigung inbegriffen. Aber wehe es passiert was dann hat die Heimleitung nie was gesagt. Das sind nicht immer die Kollegen schuld, sowas heisst im Fachschagon " Instituelle Gewalt ".

Zu dem Gehalt muss ich sagen da hat sie echt Glück gehabt. Dennoch finde ich es für die Arbeit nicht wirklich angemessen, auch bedingt daurch das es fast nie bei den im Vertrag vereinbarten Stunden bleibt. Ich kenne mehrere 50% Kräfte die Kloppen mehr Stunden als ne 100% Kraft. Sowas ist wie gesagt leider in vielen heimen ua. auch bei mir Tagesordnung.

Ich bin schon so Paranoid ich ziehe das Telefon raus und mach das Handy aus wenn ich mal nen Tag Frei habe. Ich kann einfach nach 2-3 Wochen schuften am Band nicht mehr.

Zu dem falschen Heben und co. ja das stimmt wohl auch auch ich merke das schon sehr extrem meine Kniescheiben sind z.B. kaputt. habe ne Knorpelrückbildung hinter der Kniescheibe die soweit fortgeschritten ist das ich Kortison bekomme und wohl bald ne Arhtrose Behandlung bekommen muss. Gut das liegt sicher nicht allein am Beruf sondern auch daran das ich viel Laufen in meiner Freizeit also Sportlich gesehen :) . Aber begünstigen tut es dies allemal. UInd wen kümmerst meine Chefin bestimmt nicht.

@ Street

Ja aber das Problem is doch das eben diese nicht den Mund aufmachen können und sagen gebt uns mehr! Das wissen sie und wir die eigentlich den Mund für sie aufmachen müssen verkriechen uns in der Ecke und lassen sie machen das geht doch nicht!
 
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Hi ,

vielleicht solltet ihr euch mal an div. Medien wenden . Akte08 oder Spiegel TV oder sowas , ggf. auch an die BILD . Wenn da immer in regelmässigen Abständen was kommt , erhöht das sicher den Druck auf unser "Volksvertreter" .

Ich habe höchsten Respekt vor eurem Beruf und finde es toll das es auch Menschen gibt die wenigstens versuchen den Alten gegenüber mit Respekt zu handeln . Danke euch dafür . Schön das es euch gibt !!
 
Hi :)

erstamal danke fürs Lob das hört man gerne.

Wie ich oben schon schrieb habe ich das bereits versucht ich denke es ging nicht aus meiner Aussage hervor:

"Das habe ich schon versucht. Aber es hilft ja nichts es hört niemand auf einen dahergelaufenen 20 Jährigen Azubi der den Weltverbesserer spielt. Aber ich finds immer faszinierend das sie wenn sie dann mal im Heim sind auf einmal der gleichen Aufassung sind wie ich und es aber dann zu spät ist. Und versuche mal Berufsgenossen zu mobilisieren, das endet dahin, das du gesagt bekommst du hast sie nicht mehr alle und es ist ja sowieso so wie es ist was sollen wir da schon ändern."

Ja Traurig aber wahr. Was in 20 Jahren mit dem Vater ist interresiert den Sohn jetz nicht. Und auch danach nicht denn er muss ja nicht selber ins Heim.
 
na aber so ist unsere gesellschaft, wenn du alt bist , interessiert
sich keiner für dich .was noch schlimmer ist, unsere gesellschaft
versteckt sich vor dem tod.
mal banal gesagt, de oma liegt im sterben, meinste da macht einer
von den verwandten sterbe begleitung ?
habe auch schon oft erlebt das gesagt wurde, wenn mutter in der nacht
verstirbt , bitte erst nach 8 uhr informieren.
die wenigsten werden regel mässigbesucht, schon schade wie wir mit
unseren *alten* umgehen ..
 
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Ja genau das is auch so ne Sache.

Die " verjüngung " der Gesellschaft. Grade die Medien sind da ganz gross. Ausser es spielt Kohle ein das Leid der Alten einzufangen dann wirds mal kurz gemacht einmal gejammert und weg is die Kamera die Oma kriegt ne Banane und Tschüss.

Aber auch das mit den Angehörigen habe ich ebenfalls miterlebt, es gibt immer solche und solche. Die einen kümmern sich die andren kommen nach Weihnachten mal vorbei um den Eintrag im Testament zu sichern und zu planen wann die Alte denn nun endlich stirbt.

Ürigens habe ich simultan hierzu diesen Text in nem Altenpflege Board gepostet. Ich habe da bisher 100 hits drauf und nicht einer hat mal geantwortet. Auch ein bisschen Bitter.
 
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naja ist doch kein wunder, jeder der den job macht weis, das
sich da nichts ändern wird, ausser die politik steuert endlich mal
mehr geld dazu .
was soll man als betroffener altenpflger/in schon sagen, das thema ist
zb in den pausen schon 1000 mal durch gekaut worden.
 
Ja eben das ist es ja. Es gab Zeiten da sind Altenpfleger auf die Strassen gegangen und sagten "Nein so mit uns nicht!"

Dann müssten die endlich mal reagieren aber es traut sich doch keiner mehr nen Mucks zu machen es wird die Bequemlichkeit sein was zu ändern denn es scheint ja nun schon gewohnt zu sein wie es ist.

Es geht wohl allen noch zu gut das sie nichts öffentlich anbringen können.

Hierzu noch ein Zitat aus einem andren Forum über das Thema Streik in der Pflege:

Ich denke mal, dass die meisten Angst vor ungeliebten Konsequenzen haben.

Einst ist denke ich mal ziemlich klar, dass ein einfacher Warnstreik nichts bringt, ausser eine kleine Nachricht in der lokalen Presse, die wieder schnell vergessen wird.

Ein Streik mit Arbeitsniederlegung würde bedeuten, dass die Pflegebedürftigen während der Streitdauer irgendwo "leiden" müssen.

Abgesehen davon, dass das die Arbeitsgeber nicht gerne sehen würden und mit Arbeitsrechtlichen Konsequenzen drochen würden und vielleicht sogar durchsetzen würden, ist das Problem hinterher den Pflegebedürftigen wieder vor die Augen zu treten.

Ich denke, die alten Menschen würden es nicht unbedingt verstehen, warum sie einen Tag lang nicht gewaschen wurden oder warum es so lange dauerte, bis die Inkontinenzversorgung durchgeführt wurde. Sie würden uns mit Vorwürfen belasten.

Andererseits denke ich, wenn man einen Streik mit Arbeitsniederlegung durchführen würde, dauert es nur wenige Stunden, bis sich die ersten Politiker mit den ersten Krankenkassen und Wohlfahrtsverbänden zusammensetzen und um Maßnahmen zur Zufriendenstellung der Pflegekräfte verhandeln.

Link zur Diskussion
 
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jetzt werd ich gleich gesteinigt, aber:
für mich ist nachvollziehbar (ich heiße es aber NICHT gut!), dass an den Alten gespart wird. erstens werden es immer mehr, dem gegenüber stehen tendenziell immer weniger die das finanzieren und zweitens kommt von dem Geld auch nichts mehr zurück.
Aus dem Altersheim ist noch keiner wieder rausgekommen und zurück ins berufsleben gegangen, wie z.b. bei krankenhäusern.
Ganz krass gesagt:
wenn schon bei der reparatur von menschen gespart wird, dann bei der endlagerung erst recht.
"Sozialverträgliches Frühableben" fällt mir hierzu ein. Wer würdevoll und in guter Behandlung sterben will, muss entweder reich sein oder früh damit anfangen.
Das ist eben auch eine folge des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen wandels weg von großen bauersfamilien in denen sich die neuen generationen immer um die alten gekümmert haben, hin zu abgeschoteten kleinhaushalten (mann, frau, kind(er), wenn überhaupt).

lösen kann man diesen misstand nicht so einfach. klar, mehr geld in altenpflege, der staat hats ja. aber das geld muss auch irgendwo herkommen. und so lange wir z.b. soldaten nach afghanistan schicken (kanns einer auf anhieb auf der weltkarte zeigen?) oder uns immer wieder von den Geschehnisse vor 70 jahren rein waschen müssen oder ... bleibt für sowas wie altenpflege oder bildung oder dergleichen immer weniger übrig.

dieses problem, ebenso wie viele andere, hat nicht ganz so offenliegende und leicht behebbare ursachen, wie es vielleicht zunächst scheinen mag.

letztlich ist es die pflicht eines jeden menschen seinen teil dazu zu tun, dass die älteren generation in würde altern können.
An dieser stelle meinen respekt an die leute in solchen berufen! Ich würde das vermutlich keine 2 wochen aushalten!!!

Mfg
 
Finde das echt einen guten Einwurf Zathras.

Ich finde diesen Denkansatz ganz Platt gesehen auch nicht schlecht aber sag mir mal... Warum muss die " Sterbende " Generation leiden nur weil unsre Politik es nicht auf die Reihe bekommt ihnen einen schönen Lebensabend zu bereiten.

Ist das nicht die Generation der wir einiges zu verdanken haben? Ok sicher auch das dritte Reich aber sowas kann man ihnen auch nicht ewig vorhalten. Es sind viele Leute dabei dank denen du jetz hier sitzen kannst und dein Leben hast.

Darüber sollte man auch mal Nachdenken. Und wer kein Geld übrig hat um den Menschen wenigstens einen schönen Lebensabend zu bieten der hat auch keine Würde mehr.

Und nicht nur sie leiden darunter sondern auch ich die mit ihnen Arbeite. Warum bin ich schuld an der verbohrten Politik. Ich verstehe auch unser schlechte Gewissen von vor 70 Jahren nicht. Man nehme mal an Russland hätte verloren wären wir dann die guten und Stalin der Böse? Naja gut aber das schweift jetz zu weit ab.
 
Du musst das aber auch aus dem Blick der Gesellschaft sehen.

Bläst der Staat in Soziale Projekte fragt die Bevölkerung auch wo is das Geld hin. Und so wie unsre Gesellschaft mitlerweile drauf ist glaube ich nicht das das Verständnis dafür geschaffen ist das Oma nun nen Massagesessel vorm Kamin stehen hat. :)
 
Das mag in soweit stimmen aber wenn das Geld auf das Gesundheitssystem ausgeschüttet wird kriegen die Alten auch nichts davon ab.

Es müssen Grundlegende Änderungen am System her Geld alleine löst das Problem nicht.
 
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