News Amazon: Online-Händler versteuert Gewinne nun in Deutschland

Luxuspur schrieb:
da braucht man nicht auf die Konzerne schimpfen, die nutzten nur bestehende Gesetze!

Stimmt - man kann das auch als "kleiner Mann" nutzen, so lange man selbständig arbeitet. Ich habe für 2013 zum Beispiel für meine selbständige Arbeit ein Betriebsergebnis von -780 Euro (also Minus 780, Negativ 780) "eingefahren", weil man sehr viele Dinge wie Computer usw. absetzen kann, wenn sie für das Berufsbild nötig sind.
Eigentlich habe ich natürlich durch selbständige Arbeit ein paar tausend Euro Gewinn gehabt, das abgesetzte Zeug hätte ich sowieso gekauft. Es führt aber dazu, dass ich am Schluss die Gewinne aus selbständiger Arbeit "steuerfrei" behalten kann, und zusätzlich noch eine nette Rückzahlung vom Finanzamt bekomme.
Das Ganze ist natürlich völlig legal und wurde mir vom Steuerberater so emfpohlen.

Hätte ich keine Gewinne aus selbständiger Arbeit, dann könnte ich nichts absetzen und wäre angeschmiert - wenn ich aber nur 300 Euro monatlich freiberuflich verdiene, kommt das am Schluss oft einem Netto-Plus von 320 Euro gleich.

Ist das ungerecht gegenüber Leuten, die nicht selbständig arbeiten? Ja natürlich! Leider mehren sich solche Schlupflöcher, je mehr man verdient, weshalb dann große Konzerne am Ende so gut wie keine Steuern mehr bezahlen. Der Dumme ist immer der Angestellte mit mittlerem bis höherem Gehalt. Der zahlt einfach voll, ohne jede Ausnahme!

Ich persönlich wäre aber sowieso dafür, dass wir alle weniger Steuern und Abgaben leisten müssen. Die reale Belastung, wenn man alles richtig durchrechnet, liegt bei bis zu 70% was der Staat einkassiert. Das Geld versickert dann in dunklen Kanälen und unnötigen Subventionen. Es müsste da mal wieder kräftig aufgeräumt werden, und der Steuersatz für alle auf max. 20% gesenkt werden. Wenn der Staat vernünftig haushalten würde (bzw. könnte) dann würden diese 20% für wesentlich mehr reichen, als was wir im Moment vom Staat bekommen!
 
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Cr4y schrieb:
Mir ist es ehrlich gesagt deutlich lieber, wenn das Geld im Wirtschaftskreislauf bleibt, und nicht alles über den Staat läuft. Der ist nunmal langsam, zäh und neigt zu mehr Verschwendung.

Der Staat profitiert ja auch davon... ohne Firmenwagen würden Daimler, BMW und VW/Audi alt aussehen. Für Privatleute sind deutsche Autos ja auch immer schwerer zu bezahlen.


Cr4y schrieb:
Ich bin schon der Meinung, dass man mehr statt weniger EU braucht um international gegen China und die USA bestehen zu können.

Sehe ich grundsätzlich auch so. Allerdings kann ich teilweise auch verstehen, dass viele Leute die EU nicht (mehr) wirklich mögen. Zuviel Bürokratie, zuwenig Transparenz - und schlechtes Marketing. Ich jedenfalls hätte gerne etwas wie die US-Verfassung. Also ein überschaubares Dokument, welches unsere gemeinsamen Werte zusammenfasst. Etwas, das die Leute ansehen und verstehen können.

Einheitliche Steuern finde ich übrigens weniger wichtig als das Problem der Sprachbarrieren. Vor allem Deutschland und Frankreich, wo viel zu wenig Leute Englisch sprechen können.


Cr4y schrieb:
Aber wenn sich schon Bayern gegen Unterstützungszahlungen an Sachsen wehrt, sehe ich ehrlich gesagt schwarz für unsere Zukunft - zu viel Kleinstaaterei/Regionalstolz.

Ich bin zwar aus NRW, aber ich kann die Bayern teilweise verstehen. Wenn Sachsen wirtschaftlich nicht läuft, dann sollte man vielleicht Sachsen in Ordnung bringen, anstatt bis ans Ende aller Zeiten mit Almosen auszuhelfen.

Allerdings wird dir mein Vorschlag nicht gefallen, wenn du gerne einheitliche Steuern willst. Ich würde es nämlich machen wie bei den Wüsten-Staaten in den USA und es Sachsen ermöglichen, dass die sich steuerlich attraktiver machen als andere Bundesländer.


Cr4y schrieb:
Ein anderer Punkt ist sicherlich die gänzlich andere Mentalität der US-Amerikaner. In Deutschland ist man halt über vorsichtig, scheitern wird belächelt, jeder der aus der Masse heraus sticht wird kritisch beäugt. Die US-Amerikaner sind da schon deutlich draufgängerischer und erfahren generell deutlich mehr Unterstützung bei solchen Vorhaben.

Das trifft den Nagel auf den Kopf. Ich hätte kürzlich beinahe bei einem jungen IT-Unternehmen angefangen, was nur aus 3 Leuten besteht und nun expandieren will. Im Endeffekt haben die dann einen anderen Bewerber genommen, weil dieser sich mit seiner Freundin ein Häuschen kaufen will und das sei dann einfach "stabiler", da man "20-30 Jahre"(!) in die Zukunft denke und ich ja vielleicht in 10 Jahren in die USA auswandere.
Sorry, aber wer so denkt, aus dem wird eh nichts.
 
Hätte ich keine Gewinne aus selbständiger Arbeit, dann könnte ich nichts absetzen und wäre angeschmiert - wenn ich aber nur 300 Euro monatlich freiberuflich verdiene, kommt das am Schluss oft einem Netto-Plus von 320 Euro gleich.

Ist das ungerecht gegenüber Leuten, die nicht selbständig arbeiten? Ja natürlich!

??? Kannst ja gerne mit deinem Stb nochmal reden, aber GEWINN brauchst du per se erstmal nicht um etwas "abzusetzen".

Ungerecht ist das Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Unternehmer nun wirklich nicht. Der AN bekommt vom Staat vom 1 € weg, Dinge wie 1000,- Werbungskostenpauschale egal ob er Kosten hat oder nicht, Außergewöhnliche Belastungen, Haushaltsnahe Dienstleistungen etv pp. .Da ist es nur gerecht, wenn dem Unternehmer, der schonmal das Grundrisiko trägt, auch ein paar "Hilfsmittel" bekommt. Ala Investitionsabzugsbetrag, GWG Nutzung, 1% PKW. etc pp.

Der Dumme ist immer der Angestellte mit mittlerem bis höherem Gehalt. Der zahlt einfach voll, ohne jede Ausnahme!

Warum diese dünne Schicht? Ich sehe eher den ehrlichen Bürger an dieser stelle. Egal ob AN oder Unternehmer. Derjenige der so ehrlich ist und alles brav und richtig angibt, wird noch mit einem hohen Steuersatz belohnt. Der der mal ein zwei Rechnung weglässt oder seinen kleinen Ebay Nebenverdienst kann sich doppelt freuen.
 
Würde Amazon vernünftige Gehälter zahlen, dann könnte man Steuern senken. Wer ausbildet, beschäftigt und gut entlohnt ohne eine volkswirtschaftliche Lohnabwärtsspirale zu fördern, soll als Arbeitgeber vom Staat auch gefördert werden. Das gilt aber für jeden.

Wer den Wirtschaftskreislauf mutwillig durch Lohndumping und Sklaventum außer Kraft setzt, dem sollten seine zu unrecht erworbenen Reichtümer, die stetig auf Kosten anderer wachsen auch wieder genommen werden.

In Deutschland haben die reichsten Deutschen über die Hälfte allen Vermögens. Das ist nicht nur hierzulande so. Wer das gerecht findet, der sollte mir ruhig sein Geld geben.;)

Mit dem Vermögen, was in die Taschen der Reichen wandert und damit gepokert wird, würde jeder auf der Welt einen guten Verdinet haben. Es ist letztlich wie mit Nahrungsmitteln. Nahrung gibt es genug, nur die Verteilung ist ungerecht.

An dieser Schraube tun sich selbst die Politiker schwer. Viele Politiker würden auch nicht auf ihren lukrativen Nebenverdienst verzichten, statt die Stelle für einen Arbeitslosen frei zu machen. Auch nicht auf die garantierten Pensionsansprüche, die sich der Gesetzgeber selbst gestaltet. Wer gewählt das Volk vertritt, vom Volk bezahlt wird, hat auch im Ganzen dem Volk zu Verfügung zu stehen und sich nicht an ihm bereichern. Das hat in der Verfassung zu stehen.
 
Ich kann nicht ganz nachvollziehen was die Leute immer gegen Amazon wettern weil sie bestehende Steuerschlupflöcher für sich nutzten, nur weil kleinere Firmen das nicht können.
Bei uns in der Firma gibt es an ein paar Stellen kleinere Leckagen in der Druckluftversorgung, die gibt es heute, nächste Woche und im nächsten Jahr werden möglicherweise auch noch da sein, vielleicht auch weil sie gar nicht wirklich wahrgenommen werden.
Ein Konzern wie VW hat solche Leckagen möglicherweise in einer Größenordnung von 10.000€ oder so, das heißt für sie könnte es sich lohnen nur für diese eine Aufgabe einen Mitarbeiter abzustellen, der kostet das Unternehmen dann vielleicht ∼2500€ und spart dem Konzern so rechnerisch 7500€/Monat, wenn er es schafft alle Leckagen abzudichten.
Eine kleinere Firma könnte diese Kosten niemals einsparen, weil es sich für sie nicht lohnt. Ist das deshalb unfair?

Eine kleine Firma bezahlt vermutlich ein externes Steuerbüro und einen externen Steuerberater für ihre Tätigkeiten, weil es sich für sie nicht rechnet eigenes Personal dafür vorzuhalten. Konzerne wie Apple, Google oder eben Amazon sind so groß das sie vermutlich ganze Rechtsabteilungen unterhalten die sich um solche Angelegenheiten kümmert, natürlich finden die dann Möglichkeiten steuern zu sparen, die kleine niemals finden könnten und selbst wenn sie davon erfahren, es sich für sie nicht lohnen würde sie zu nutzen.
Ein kleiner Kiosk der 1€ Artikel verkauft kann froh sein wenn er gerade so über die Runden kommt, Inhaber von 1€ Ketten verdienen Millionen im Jahr mit diesem "Schrott".
Man muss sich nur mal anschauen was der VW Konzern in Wolfsburg alles für Dinge Vorhält, die kleinere Firmen teuer extern einkaufen müssen, Fleischerei, Gärtnerei und dergleichen mehr.
Ist das alles fair? Oder besser gefragt, ist es deshalb unfair, das sie ihre Möglichkeiten nutzen? Ich meine, nein!
Und die einzige Möglichkeit solche "Ungerechtigkeiten" zu verhindern wäre, meiner Meinung nach, Firmen ab einer bestimmten Größe zu verbieten, damit sie bloß keine Vorteile, unfairer Weise, für sich nutzen können, die kleinere nicht haben.
Ob man das aber wirklich will und ob das überhaupt wünschenswert ist, ist wieder eine ganz andere Frage...

Denn eines ist ja wohl sicher, kein Steuergesetzt der Welt wird es je schaffen alle Ungerechtigkeiten (gerade für große Konzerne) aus der Welt zu schaffen, dazu ist das Thema einfach zu komplex!
 
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Der Nachbar schrieb:
Wer ausbildet, beschäftigt und gut entlohnt ohne eine volkswirtschaftliche Lohnabwärtsspirale zu fördern, soll als Arbeitgeber vom Staat auch gefördert werden.

Och joa. Selbst bei der RWTH Aachen wurden wir als Azubis ausgebeutet. Ehrlich, keine Ahnung woher der gute Ruf der deutschen Ausbildung kommt. Für mich handelt es sich vor allem um einen Trick, wie man junge Leute für fast nichts beschäftigt, damit man weniger Arbeitslose und eine stärkere Wirtschaft hat.
 
Colonel Decker schrieb:
Allerdings kann ich teilweise auch verstehen, dass viele Leute die EU nicht (mehr) wirklich mögen. Zuviel Bürokratie, zuwenig Transparenz - und schlechtes Marketing.
Ja, so sehe ich das im Grunde auch. Zur Not ist in der Kommunal-, Regional- und Bundespolitik die EU schuld. Und zum Teil stellt sie sich halt auch dumm an. Was will man da machen... ich hoffe nur, dass es Europa nicht zerreißt aufgrund der Inkompetenz der aktuellen Politikergeneration - mit Murksel als Gallionsfigur des aktuellen Stillstands.

Colonel Decker schrieb:
Einheitliche Steuern finde ich übrigens weniger wichtig als das Problem der Sprachbarrieren. Vor allem Deutschland und Frankreich, wo viel zu wenig Leute Englisch sprechen können.
Naja, möglichst einheitliche Gesetze zu Abgaben und Steuern würden eine EU-weite Expansion schon vereinfachen. Das mit den Sprachen kann man als Staat kaum beeinflussen. Was soll denn die neue EU-Sprache werden? Wie will man die leute dazu bringen, ggf. Englisch als diese anzunehmen? Das funktioniert höchstens als Verwaltungs-Zweit-Sprache. Und dann wollen die briten ja auch noch aus der EU austreten...

Colonel Decker schrieb:
Ich bin zwar aus NRW, aber ich kann die Bayern teilweise verstehen. Wenn Sachsen wirtschaftlich nicht läuft, dann sollte man vielleicht Sachsen in Ordnung bringen, anstatt bis ans Ende aller Zeiten mit Almosen auszuhelfen.
Das ist ja im Grunde die Idee eines Finanzausgleiches. Wie es dann umgestezt wird ist dann eine andere Geschichte.

Colonel Decker schrieb:
Allerdings wird dir mein Vorschlag nicht gefallen, wenn du gerne einheitliche Steuern willst. Ich würde es nämlich machen wie bei den Wüsten-Staaten in den USA und es Sachsen ermöglichen, dass die sich steuerlich attraktiver machen als andere Bundesländer.
Naja, solange nur der Steuersatz unterschiedlich ist, ist das ja noch überschaubar. Schwierig wird's, wenn es auch unterschiedliche Bemessungsgrundlagen und so weiter gibt.

Colonel Decker schrieb:
Ehrlich, keine Ahnung woher der gute Ruf der deutschen Ausbildung kommt.
Die kommt daher, dass es ein solches Modell kaum im Ausland gibt. In anderen Ländern studiert man oder man fängt nach der Schule einfach mit arbeiten an. In Deutschland kommt eben der theoretische Teil in der Berufsschule dazu. Das ist schon eine gute Sache, wenn es eben gescheit umgesetzt wird. Ich kann mich über meine Ausbildung bei der Telekom/T-Systems eigentlich nur positiv äußern.
 
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Luxuspur schrieb:
da braucht man nicht auf die Konzerne schimpfen, die nutzten nur bestehende Gesetze! Da sollte man die unfähigen Gesetzesmacher feuern!

Doch, auch auf die Konzerne sollte man schimpfen. Sie verdienen hier Geld, wollen es aber nicht hier versteuern. Das ist unmoralisch und auch, wenn das naiv in manchen Augen klingen mag: Man kann nicht von den Mitarbeitern gewisse Verhaltensweisen fordern und nach Außen hin ein positives Bild vermitteln wollen, wenn man sich sonst nicht korrekt verhält.

Welche "bestehende Gesetze" meinst du denn? Es gibt kein EU-Steuerrecht. Es ist ein Phänomen der EU, das kann nicht in einer Nacht beseitigt werden. Aber gut, dass sich Brüssel dieser Frage annimmt und das Verhalten hinterfragt.
Wettbewerbsverzerrung ist schon das richtige Wort.
 
Was eben viele nie begreifen werden, egal wie toll man ist, egal wie gut die Arbeit ist, man ist einer von 12 Milliarden und alleine überhaupt nichts wert. Selbst der tollste und allerbeste Menschenfreund und Manager oder Arbeiter und Sozialengagierte ist in der Gesellschaft genau 0 Wert wenn er ausgetauscht wird. 1€ hat jeder über, 12Milliarden aber? Anybody?

Firmen WIE Amazon und dazu gehören in diesem Kontext hier einige über die noch nie jemand geschimpft hat sind eben als aller erstes an Ihrem eigenen und dem Wohl der Anleger, also Geldgeber interessiert.

WO und WIE produziert wird interessiert eh niemanden. Gekauft wird dort dennoch - wenn auch manchmal dann eben erst durch die ein oder andere Hintertür.

Mal als Beispiel für die Deutsche Moral: Wer und wie lange hat denn auf Porsche geschimpft, als diese mit Ihren Spekulationen Milliarden versemmelt haben und dann Mitarbeiter entlassen mussten um die Anleger wenigstens irgendwie zu ermutigen das Spiel weiter mitzuspielen? Anybody? Sicher, AS hatte auch dazu eine Hasswoche, allerdings war das schnell wieder aus allen Köpfen als man gemerkt hat, dass es ja die eigenen Leute sind, die das verzapft hatten. Und jemand wie Porsche und VW als Bildverlag zu beleidigen ist schon irgendwie dämlich wenn man weiter deren größter (Werbe-)Kunde bleiben möchte. Objektivität gibt es eben nicht mehr - jeder ist von jedem Abhängig, zumindest im Bereich der Notierten Unternehmen.

Aber über Amazon und Starbucks herziehen ist auch eh viel schöner, Firmen die aus der Brutstätte des Kapitalismus stammen dafür zu Diffamieren Geld, das verdient wurde auch zu behalten - wo sind wir bitte? Doppelmoral?

Die Politik reagiert, obwohl sie agieren sollte - das wird sich in einem Kapitalistischem System auch niemals ändern, denn wie gesagt: Die Grundinteressen sind dort immer dieselben: GELD. Erst danach folgt irgendwann der Mensch.
So oder so, früher oder später wird es eben teurer für Amazon - na und? Dann wird ein neuer Vertrag gemacht, Amazon geht ins Ausland und eh voilá: Deutschland guckt wieder in die Röhre, was die meisten immer vergessen: Es braucht etwas um ein Loch zu stopfen, das muss aber irgendwo herkommen und genau dort ist dann wieder ein neues.

Und zu dem Grundproblem dieses Schlupfloches: Man mag es kaum glauben, aber genau SOWAS ZU FINDEN ist der Job von Hunderttausenden Menschen, wie du und ich, die alle nur irgendwie mit irgendwas versuchen zu überleben, die meisten mit eben einer Arbeit. Wer ist also Schuld? Die Firmen? Weil sie Menschen Jobs geben und ihr im Gegenzug dafür helfen Geld zu verdienen?
 
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Cr4y schrieb:
ich hoffe nur, dass es Europa nicht zerreißt aufgrund der Inkompetenz der aktuellen Politikergeneration - mit Murksel als Gallionsfigur des aktuellen Stillstands.

Die Chance wäre, dass von irgendwo her jemand kommt, der es besser macht. Was wir brauchen ist jemand, der ganz Europa repräsentieren kann, jemand mit Schnied den aber trotzdem alle Eu-Länder irgendwie gut finden können.

Cr4y schrieb:
Naja, möglichst einheitliche Gesetze zu Abgaben und Steuern würden eine EU-weite Expansion schon vereinfachen.

Hier schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Eins gibt dir Recht, das andere will keine staatliche Gleichmacherei. Allerdings bin ich aucb im herzen Amerikaner und somit Individualist und will deshalb, dass die Menschen ihre unmittelbare Lebenswirklichkeit selbst gestalten können.

Cr4y schrieb:
Das mit den Sprachen kann man als Staat kaum beeinflussen. Was soll denn die neue EU-Sprache werden? Wie will man die leute dazu bringen, ggf. Englisch als diese anzunehmen?

So ist es, die Staaten können sowas nicht. Die Leute müssen das wollen wollen. Hey, ich bin Deutsch und meine Freundin Niederländisch, aber wir kommunizieren seit fast 2 Jahren nur auf Englisch, weil ich kein Niederländisch spreche und sie kein Deutsch. Das macht uns gar nichts aus.

Ich finde es schlimm, dass viele junge Deutsche und Franzosen gar keine Möglichkeit haben, sich zu unterhalten, weil oft mindestens einer von beiden zu stur ist, Englisch zu lernen. Und ich bin sicher kein Hippie, ich finde selbst einen gesunden Nationalismus gar nicht schlimm. Von mir aus kann ein Franzose sein Land für das beste Land der Welt halten, aber dann soll er mir doch bitte in Englisch erklären können, was Frankreich denn bitteschön wie und warum besser macht.

//edit: Und die Politker können einen auf Freundschaft machen wie sie wollen, aber solange man sich in Frankreich weigert mich überhaupt irgendwie zu verstehen, bleibt das für mich ein Sch...volk mit dem ich nichts anfangen kann. Dass man mir in Frankreich für einen glorifizierten Doppel-Cheeseburger bei Mäcces fast 5€ abnimmt, macht es nicht besser...

//edit2: Achso, die haben allerdings gute Limonade in Glas-Bügelflaschen. Wer sowas mal sieht im Supermarkt in Frankreich, kauft es. Viel besser als Sprite.


Cr4y schrieb:
Die kommt daher, dass es ein solches Modell kaum im Ausland gibt. In anderen Ländern studiert man oder man fängt nach der Schule einfach mit arbeiten an. In Deutschland kommt eben der theoretische Teil in der Berufsschule dazu. Das ist schon eine gute Sache, wenn es eben gescheit umgesetzt wird.

Für mich ist das ein System was vielleicht für Handwerker Sinn macht, aber als Fachinformatiker habe ich von den knapp 3 Jahren bestenfalls 1 Jahr etwas neues gelernt, und der Rest war User Support zum Hungerlohn.
 
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In Deutschland haben die reichsten Deutschen über die Hälfte allen Vermögens.

Ja moralisch kann man diesen Leuten vielleicht vorwerfen, dass sie mehr für die Allgemeinheit tun könnten, ABER warum werfen so viele Menschen in DE es solchen Leuten vor, dass sie Vermögen haben?

Wer das gerecht findet, der sollte mir ruhig sein Geld geben.

Warum sollte ich mein Vermögen, DIR geben. Ich habe dafür bis jetzt hart gearbeitet, Glück gehabt und Kontakte gepflegt. Warum sollte ich dir was davon abgeben, du hast DAFÜR ja nichts dann getan. Nein sowas nenne ich puren Neid. Andere schaffen etwas und einige wenige wollen oder können sowas nicht verstehen.
"Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied". Das sprichtwort kommt nicht von ungefähr. Um die Kurve wieder zu bekommen.
Amazon nutzte über Jahre besetehende Gesetze in DE/EU. War es verboten? Die Gesetze per se nicht, sonst hätten Lokale Gerichte diese gekippt. Das jetzt geschaut wird, ob nicht "Wirtschaftsförderung" dahinter steckt finde ich ok. Aber trotzdem Amazon hat nicht wie dubiose Firmen in Afrika Menschen in Minen arbeiten lassen, Steuern bewusst hinterzogen oder sogar Politiker gekauft. Nein sie haben nur bestehende Gesetze "verfolgt".

Das mag man jetzt moralisch schlimm finde, was auch vollkommen ok ist. Aber man muss hier trennen zwischen: Moral und Tatsache.

Moralische finde ich verdienen die Leute bei Amazon vielleicht zu wenig. Für fast keine Vorkenntnis (Hauptschule reicht) einen Std-Lohn von ca. 10.70 € arbeiten ist schon nicht schlecht. (überlegt aber mal selbst was ihr für euren Std-Lohn zunächt leisten musstet)

Tatsächlich hält sich aber Amazon an Gesetze sie zahlen übertariflich. JA man könnte wie Verdi jetzt diskutieren was Amazon ist. Aber rein vom tatsächlichen Standpunkt her liegen sie richtig.

Mit dem Vermögen, was in die Taschen der Reichen wandert und damit gepokert wird, würde jeder auf der Welt einen guten Verdinet haben.

Schönes Utopisches Denken, dem könnte ich mich anschließen. Dreh aber die Seite mal um. Du bist Unternehmer (vielleicht nicht gleich Chef von Amazon): In deinem Betrieb arbeiten 12 Menschen. 1 Azubi kommt regelmäßig zuspät und 2 Mitarbeiter machen häufiger Fehler. Wenn wir FAIR und ehrlich sind, müsstest du zu diesen Menschen gehen und sagen:" Bring morgen bitte dein Geld mit, für den Schaden den du heute angerichtet hast." Machst du ja nicht, weil du die Leute brauchst. Du schaust dir das solange an, bis es nicht geht. Und an diesem Punkt frage ich dich: Warum/Wie kommt man dann zu der Einsicht jeder kommt zu einem guten Verdienst?

Ja ich würde es auch schön finden wenn jeder in DE/EU/Welt nicht leiden müsste und ein friedliches Leben hätte. Aber nicht jeder in DE (und auch nur auf wirtschaftliche Aspekte bezogen) hat das Zeug, DAS zu verdienen was er sich selbst zahlen würde. Beispiel gefällig: Unser neuer Azubi
In den ersten 6 Wochen (es gibt keine EEL) nach 4 Tagen das erste mal krank. Ok kommt vor, hat man Verständnis. Die Krankmeldung kommt aber erst nachdem er 10 Tage später gesund wieder kommt. (Laut Vertrag am 1. Krankheitstag muss das schreiben da sein), Arbeitsmoral ist auch nicht sonderlich groß. Und wenn man dann mitbekommt, dass die Person weder zur Berufsschule geht noch 10 Tage wirklich krank war, dann soll man solche Leute weiterbeschäftigen? Glaub mir das ist nicht der 1., wir haben ständig mit solchen Menschen zutun. Ob das jetzt mangelnde Erziehung ist, Überheblichkeit oder einfach nur Dummheit ist mir egal. Jeder sollte zunächst ehrlich zu sich selbst sein und das hinterfragen was er macht und ob das was er Verdient wirklich gerecht ist. Damit meine ich nicht ob er der Meinung ist ob er mehr möchte. Frag den Bänker, die Erzieherin oder den Unternehmer, alle wollen mehr verdienen. So wind wir Menschen. Auch wenn wir schon alles haben, wir wollen noch mehr.
Nein die Frage ist wirklich verdient jeder Leistungsgerecht? Und Leistungsgerecht verdienen in DE nicht mehr viele. Link das sind tatsächliche Zahlen. schaut euch mal den Vergleich Augenoptiker vs. Erzieher an: Eine Optikerausbildung ist nicht einfach da braucht man schon nen guten Realschulabschluss bzw. Abitur (Latein etc). Hintenraus verändert sich das Berufsbild auch noch.
Der Erzieher, selbst mit einem Hauptschulabschluss kann man hier anfangen. Das Berufsbild ändert sich hier aber wesentlich langsamer. Und genau diese Truppe fordert jetzt 5% mehr Geld? Für was?

Machen wir es doch einfach so, egal welcher Beruf, immer wenn in Zukunft Löhne erhöht werden, sollte dies bei Rechnungen unter als Extraposition aufgeführt werden. Leistung A + Energiezuschlag + Lohnerhöhung 1,2... .
Spätestens nach der Tarifrunden der Öffentlichen merken die Leute was das eigentlich für finanzielle Folgen hat.

Wer also Unternehme wie Amazon vorwirft, sie würden Steuerschlupflöcher nutzen (genauso bekloppt ist das Wort Raubkopie), sollte den Arbeitnehmern Geldgier unterstellen.
 
Ferengie schrieb:
falsch, es ist keine Steuergerechtigkeit, wenn Amazons direkte Konkurrenten (Händler, Einzelhändler) eben nicht die Möglichkeiten der Steuervermeidung haben
Immer dieses Stammtischgeblubber. Jeder hat die Möglichkeit sich seinen Gewinn klein zu rechnen. Warum wird wohl als erstes ein Teurer Firmenwagen geleast? Weil die kosten dafür die Steuerlast mindern.
 
Cr4y schrieb:
Das Steuerrecht für Unternehmen soll im Grunde weitere Investitionen fördern.

Tja toll das die Großen immer größer werden können Monopolstellungen sind ja ach so super Toll,
Als Neugründer werden einem je nach Fachgebiet so viele Steine in den Weg gelegt:mad:

Tomsenq schrieb:
Jeder hat die Möglichkeit sich seinen Gewinn klein zu rechnen.

Nein hat nicht jeder,
Spätestens wenn der Steuerprüfer ahnt was läuft gibt's für kleine Firmen je nach Fachgebiet, Probleme
 
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Cr4y schrieb:
Was auch super sinnvoll ist, da dadurch Investitionen gefördert werden: abgeschriebenes kann nicht mehr zur Steuerlastsenkung genutzt werden -> man investiert also wieder in neues und fördert damit den Handel und die Industrie.
Lohmann-Ruchti-Effekt. :D
 
Dark_Knight schrieb:
Wieso muss man als Unternehmen das Milliarden an Umsatz generiert kaum oder keine Steuern zahlen, nur weil der Gewinn angeblich so gering ausfällt? Vielleicht sollte man pro Forma Steuern am Ende jeden Monats abziehen, wie es bei jedem Arbeitnehmer auch ist. Nur so eine blöde Idee. ;)

Wenn entsprechende Gewinne bereits unterjährig zu erwarten sind haben auch Kapitalgesellschaften Steuervorauszahlungen zu entrichten. Ist also keine so blöde Idee - gibt's sogar schon immer ;)




Ich bin immer verwundert dass immer wieder pauschal behauptet wird mit "Investitionen" würden Gewinne gedrückt die ist aber gerade dort wohl Anlagevermögen aktiviert werden muss in dieser pauschalen Darstellung falsch.
 
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highks schrieb:
Stimmt - man kann das auch als "kleiner Mann" nutzen, so lange man selbständig arbeitet. Ich habe für 2013 zum Beispiel für meine selbständige Arbeit ein Betriebsergebnis von -780 Euro (also Minus 780, Negativ 780) "eingefahren", weil man sehr viele Dinge wie Computer usw. absetzen kann, wenn sie für das Berufsbild nötig sind.
Eigentlich habe ich natürlich durch selbständige Arbeit ein paar tausend Euro Gewinn gehabt, das abgesetzte Zeug hätte ich sowieso gekauft. Es führt aber dazu, dass ich am Schluss die Gewinne aus selbständiger Arbeit "steuerfrei" behalten kann, und zusätzlich noch eine nette Rückzahlung vom Finanzamt bekomme.
Das Ganze ist natürlich völlig legal und wurde mir vom Steuerberater so emfpohlen.

Hätte ich keine Gewinne aus selbständiger Arbeit, dann könnte ich nichts absetzen und wäre angeschmiert - wenn ich aber nur 300 Euro monatlich freiberuflich verdiene, kommt das am Schluss oft einem Netto-Plus von 320 Euro gleich.

Ist das ungerecht gegenüber Leuten, die nicht selbständig arbeiten? Ja natürlich! Leider mehren sich solche Schlupflöcher, je mehr man verdient, weshalb dann große Konzerne am Ende so gut wie keine Steuern mehr bezahlen. Der Dumme ist immer der Angestellte mit mittlerem bis höherem Gehalt. Der zahlt einfach voll, ohne jede Ausnahme!

Ich persönlich wäre aber sowieso dafür, dass wir alle weniger Steuern und Abgaben leisten müssen. Die reale Belastung, wenn man alles richtig durchrechnet, liegt bei bis zu 70% was der Staat einkassiert. Das Geld versickert dann in dunklen Kanälen und unnötigen Subventionen. Es müsste da mal wieder kräftig aufgeräumt werden, und der Steuersatz für alle auf max. 20% gesenkt werden. Wenn der Staat vernünftig haushalten würde (bzw. könnte) dann würden diese 20% für wesentlich mehr reichen, als was wir im Moment vom Staat bekommen!


Deine Ansichten sind aber nicht sehr geschäftsmännisch, das sollte sich hier niemand zum Vorbild nehmen.

Gewinn ist Gewinn, den braucht man um Leben zu können. Und wenn du was abschreibst musst du es auch erstmal bezahlen. Also kannst du 780,-€ Verlust auch nur dann machen wenn du schon Gewinne gemacht, oder einen Kredit aufgenommen hast.
 
das_mav schrieb:
.....
Firmen WIE Amazon und dazu gehören in diesem Kontext hier einige über die noch nie jemand geschimpft hat sind eben als aller erstes an Ihrem eigenen und dem Wohl der Anleger, also Geldgeber interessiert.....

Jetzt mal ganz blöd in den Raum gefragt: Ist das nicht Sinn und Zweck einer AG? Nicht falsch verstehen, ich finde es zum Kotzen, dass nur noch der Aktienkurs zählt, egal wieviele Mitarbeiter dafür eingespart werden müssen, wieviele andere unschönen Methoden angewendet werden müssen. Es zählt am Ende nur der Aktionär, der gestiegene Aktienkurs und wieviel Dividende ausbezahlt wird. Herrlich.

Lustig daran ist nur, dass aber im gleichen Atemzug jeder Horst meint nun selbst ins Aktiengeschäft einsteigen zu müssen. Hier sehe ich auch eine Art Spirale, die wir uns selbst drehen. Jeder ist plötzlich selbst Aktionär und nörgelt herum, wenn die Firma statt 12% Steigerung im Aktienkurs "nur" noch 8% gemacht hat. Jeder will nur noch sein Geld" für sich arbeiten lassen". Leider verstehen aber die Wenigsten das ganze Konzept Börsenhandel und denken alle gewinnen dabei. In dem Roman "1 Billion Dollar" gibt es einen wunderbaren Satz : "Geld arbeitet nicht, Menschen arbeiten." Das sollten sich alle Aktionäre mal wieder vor Augen führen wenn sie sich freuen, dass sie wieder fette Steigerungen im Aktiendepot haben, woher das wohl kommt.
 
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