News Amazon und AI: Alexa spricht mit Stimme verstorbener Verwandter

Die Stimme ist etwas unersetzliches und sie ist einzigartig. Bisher konnte es keiner schaffen, dass die Stimme "reproduziert" wird. Ich denke da ganz bewusst an viele Synchronsprecher, die leider von uns gegangen sind, würde da gerne wieder paar Sätze dieser Talente hören, wie man das sonst noch einsätzen kann bleibt jeden selbst überlassen, ich würde da auch gerne wieder mein Opa hören, aber das ist weder creepy oder gruselig, es wären schöne Erinnerungen und ich kenne einige Personen, die leider keine Tonnaufnahmen ihrer Verwandten gemacht haben, wie bereits jemand am Anfang schrieb, es ist sehr schade, wenn man sich daran nicht mehr Erinnern kann.
 
Würde mich nicht wundern, wenn sich später Presets im Netz finden, damit Alexa wie Stalin, Hitler oder Mao klingt. Da hier Synchronsprecher genannt wurden: Audiobücher von Gunnery Sgt. Hartman "vorgelesen"!
 
Darklordx schrieb:
ABER: Jede Medaille hat zwei Seiten. Es gibt genug Menschen, die die endgültige Trennung von geliebten Menschen nicht so einfach, wenn überhaupt, hinnehmen können.
Gerade diesen Menschen sollte man nicht diese Option überlassen. Diese benötigen Therapie und eben kein ständiger Trigger, welcher diese das Trauma ständig neu erleben lässt.

RedDeathKill schrieb:
Ich denke da ganz bewusst an viele Synchronsprecher, die leider von uns gegangen sind, würde da gerne wieder paar Sätze dieser Talente hören, wie man das sonst noch einsätzen kann bleibt jeden selbst überlassen,
KI als die Nekromantie der Kreativindustrie. Dass letztere aber schon tot ist, hat der Lich auch noch nicht mitbekommen.

Topic: Wenn das mit wenigen Minuten Stimmaufnahmen von Verstorbenen funktioniert, kann das ebenso gut mit wenigen Minuten Stimmaufnahmen von Lebendigen funktionieren. Ich weiß ja nicht, wie sehr Amazon da vergewissert haben mag, dass es sich hierbei um ein Familienmitglied handeln soll, aber andernfalls sehe ich jetzt schon Betrüger Alexa-Produkte bestellen - Enkeltrick 2.0
 
SI Sun schrieb:
Ich sehe schon, wie die indischen Scammer das ausnutzen könnten.
Die Technik für sowas ist schon viel weiter, was Amazon jetzt vorstellt ist mehr ein Gimmick. Die Scammer könnten auch sowas nutzen und gute Stimmverzerrer gibt es auch nicht erst seit gestern. Da interpretieren manche hier im Forum zu viel in irgendwelche Gruselgeschichten.

Wo ein Missbrauchspotential vorhanden ist, wird es auch Missbrauch geben, aber sollen wir deshalb zurück in die Steinzeit?
 
Zuletzt bearbeitet:
Erinnert mich an die Folge Black Mirror - Wiedergänger 🙃
 
Noch können wir Deep Fakes erkennen, das wird immer schwieriger. Müssen wir dann bald alle digitalen Inhalte entsprechend signieren, damit man weiß, was echt ist? Ich denke auch, dass solche Funktionen zunächst ein Abfallprodukt der ganzen Forschung sind, bis man damit andere Dinge anstellen kann.
 
Der Verlust eines geliebten Menschen allein ist schon sehr schwer zu ertragen.
Die Stimme des Verstorbenen immer wieder zu hören ist jedes Mal ein Nadelstich mehr.
Ich finde diese Option geschmacklos
 
:rolleyes: Ich kann mir schon die Stimme von Alexa bei einigen Rechtsradikalen vorstellen. :freak:
 
Poati schrieb:
Noch können wir Deep Fakes erkennen
Ehrlich gesagt braucht man für kritische Deepfakes auch keine Perfektion - einfach weil sich gefakte offizielle Videos viel zu einfach aufdecken lassen.

Problematischer wird es bei Deepfake "Leaks": Aufnahmen, die wie von Sicherheitskameras abgefilmt ausschauen; Stimmaufnahmen aus einem Nebenraum aufgenommen; etc. Da braucht man keine Perfektion, da eine Imperfektion durch zusätzliches, glaubwürdiges Rauschen (z.B. Bitreduktion von Überwachungskameras, Bitreduktion durch Abfilmen von einem Monitor, Verzerrungen durch Schall-teilisolierende Objekte, etc.) maskiert wird. Ebenso lassen sich so Deepfake-Erkennungsalgorithmen schwieriger oder gar nicht darauf anwenden.

Außerdem gibt es Studien, wonach "normale" Fake News damals (2019 oder 2017 war es) noch glaubwürdiger und somit gefährlicher waren als schon ganz passable Deepfakes. Heißt natürlich nicht, dass man es nicht wunderbar miteinander kombinieren könnte, da es einen Bildbeweis liefert.
 
xexex schrieb:
Man merkt, dass du dich mit diesem Thema vermutlich noch nie befasst hast und noch nie mit Kindern zu tun hattest die ihre Eltern durch einen Unfall, Krieg oder ähnliches verloren haben. Nicht jedes Hirn funktioniert gleich und nicht jedes Kind ist auch nur im Ansatz empfänglich für "Nette Worte".
https://www.kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/psychologie/1103/

Wie ich bereits sagte, ist es sicherlich nicht für jeden was, die einen drehen sich um und machen einfach weiter, die anderen haben viele Jahre mit einem Verlust zu kämpfen. In der Zukunft eine zusätzliche Möglichkeit zu haben ist für alle ein Gewinn.
Ich habe selber Kinder und linke "Pädagogik" aus Wolkenkukuksheim ändert auch nichts daran, daß eine KI-Stimme den Verlust eines Menschen nicht rückgängig, oder die Verarbeitung leichter macht - das Gegenteil wird der Fall sein.
 
herausragend, AI ersetzt vormals z.b. bilder von verstorbenen nun eben mit der stimme. dafür setz ich mir dann son " ei" wie alexa auf das sideboard und lass mich vollquatschen...nein danke.
ich warte immernoch auf einen sinvollen einsatz von KI. bisher zielt es ja eher drauf ab, den menschen geistig verarmen zu lassen, weil es meist für "komfortfunktionen" benutzt wird, wie autonomes fahren....
 
Man trägt einen Verstorbenen zu Grabe und will ihn so in Erinnerung behalten ,wie er war und nicht über seiner Stimme ,gesprochen von einer KI ….widerlich sind etwas.
 
Oma ausstopfen, ans Fenster setzen, Alexa daneben stellen und weiter Rente kassieren.

So machen wir es! :daumen:
 
Gruselig! Damit kann man aber bestimmt der "Enkeltrick" perfektionieren... Finde ich nicht gut!
 
Ich bin Psychologe und Psychotherapeut und kann mir sehr gut vorstellen, dass es bei manchen Klienten tatsächlich hilfreich in den Trauerprozess integrierbar ist. Gerade bei Kindern (auch wenn ich diese nicht therapiere, da ich mit Erwachsenen arbeite).
Wird spannend, wenn es dazu die ersten Studien geben sollte.
@crackett Deine "starke Meinung" strotzt vor mangelnder Sachkenntnis und liest sich sehr flach, sry.
 
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Der Kabelbinder schrieb:
Das ist allein deine Interpretation.

Oder eine Schutzbehauptung von deiner Seite, da du damit schon wieder implizierst, du hättest es so nicht sagen wollen.

Eine Entwicklung kann natürlich auch ein Rückschritt sein, so kam dein Beitrag aber eher nicht rüber.

mMn entwickelt sich die Gesellschaft ZUM GLÜCK nicht so schnell wie die Technik. Und Gott sei Dank, entwickelt sich die Moral nicht so schnell wie das Gesetz. (um mal ein artfremdes Beispiel zu bringen).

Sollte ich dich falsch verstanden haben, würde ich mich natürlich für meine offensive Art entschuldigen. Der Glaube daran fehlt mir aber.

mfg
 
xexex schrieb:
Erzähle das mal den Kindern, die jahrelang mit Antidepressiva vollgepumpt werden, weil sie es nicht können. Nicht jeder Mensch ist gleich und verkraftet problemlos einen Verlust, da ist jede Möglichkeit mit solchen Situationen besser umgehen zu können hilfreich.
Ich würde eher dem Psychotherapeuten was erzählen, der Minderjährige mit Antidepressiva vollpumpt als den Kindern.
Ergänzung ()

Nordm4nn schrieb:
Die Frage ist ja wie der Trauerprozess denn ablaufen muss?
Jeder muss seine eigene Methode finden, zu trauern. Eine "Verlängerung" des Prozesses ist nicht wünschenswert. Bin selbst bin übrigens Agnostiker und war auf der Beerdigung meiner Mutter vor knapp 10 Jahren auch zutiefst irritiert, wie einige Verwandte meiner Mutter auf der Beerdigung versuchten, uns zu missionieren (sie sind streng katholisch) und einige Dinge an der Trauerfeier kritisierten, die wohl eher heidnischer Natur waren. Ich wollte sie schon fast aus dem Haus jagen.
 
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Weyoun schrieb:
Jeder muss seine eigene Methode finden, zu trauern

Oder einfach klare Bilder sehen.

Der Tod gehört zum Leben und ohne Tod kein Leben.

Frühzeitiger Tod ist unangenehm und bewirkt äußerst unangenehme Gefühle. Sich einzubilden, selbst dieser Tod wäre unnatürlich ist aber ein Irrglaube und niemandem hilft es wirklich, längere Zeit "zu trauern".

Jeder heult bei lieben Anverwandten auf Beerdigungen (ich habe echt schon [zu] viele erlebt) aber danach geht das Leben weiter und hier ist mehr Aufklärung von Nöten.

Religionen helfen da selten, Psychologen auch wenig und die Vorbereitung von jüngeren Menschen auf den Tod der älteren Menschen, ist ein dauerhafter Prozess.

Genauso wie Kinder aufgeklärt werden müssen, wo Kinder herkommen, müssen irgend wann auch Erwachsene verstehen, wo Kinder hin gehen.

Wir wurden (angeblich) von Gott aus der Erde gemacht und wir werden zu Erde.

Jetzt darf jeder noch über "Himmel" und/ oder "Hölle" reden (Juden kennen z.B. keine Hölle), die tatsächlichen Gegebenheiten zu akzeptieren, gehört aber zum Prozess des Erwachsenwerdens.

Ob es jetzt wirklich sinnvoll ist, Alexa mit der Stimme von toten oder einfach nicht örtlich vorhandenen Menschen sprechen zu lassen, ist ein sehr streitbares Feld.

Ganz sicher, bringt es aber niemanden irgend wo hin, wo man den dortigen Standpunkt als positiven Fortschritt bezeichnen könnte.

Und ganz klar, es wird immer Menschen geben, die minderjährigen Kindern einreden, der Weihnachtsmann kommt immer am 24.12. und Oma spricht vom Himmel aus zu ihnen via Alexa.

mfg
 
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