nachdem mila es sehr schön auf den punkt gebracht hat, verstehe ich einfach nicht, wieso schon wieder hier einige rumgröhlen, dass amd sich hat über den tisch ziehen lassen
milamber! schrieb:
Erstaunlich wie viele Analysten, Wirtschafts- und Rechtsexperten hier doch unterwegs sind, die so als Aussenstehender beurteilen können, das das
- die Einmalzahlung zu gering sei
- die Patente nichts Wert sind
- AMD sich zu billig verkauft hat
- oder übermütig wird.
...
sehen wir erstmal den umstand, dass amd nun zu 100% bei fremdfirmen herstellen lassen darf, bzw. sich nicht mit global foundries auf das dünne eis einer möglichen klage seitens intel einlassen muss.
amd kann nun den markt praktisch überfluten, ohne eigene zusätzliche fabs hochziehen zu müssen. das bedeutet, dass amd (nun über global foundries), nicht mehr laufend geld in neue fabriken setzen muss. sie können es sich nun auch leisten, strukturweiten zu überspringen, wenn es denn mal einen auftragsfertiger gibt, der eine kleinere strukturweite anbietet. natürlich ist das mit höheren produktionskosten für amd verbunden, aber sowas kann sich unter umständen rechnen, wenn amd diesen schritt schnell bewältigen könnte
der nächste punkt ist, dass amd eine zivilklage hätte durchziehen müssen, gegen einen mit-wettbewerber, dessen produkte (lizenzen) zwingend benötigt werden, um sich am markt halten zu können (bitte nicht mit behaupten verwechseln). wer glaubt, dass intel während solch einen zivilprozesses ohne weiteres die x86 lizenz bei gleichen oder vielleicht nun besseren konditionen, wie bei dem heise bericht gemutmasst wird, veräussern würde, ist sicherlich auf dem holzweg. aufgrund amds abhängigkeit an einzig und alleine diese eine lizenz, ist es potentiell möglich, dass jede weitere milliarde (egal ob durch ein extrem langwieriges und entsprechend teurem zivilprozess verfahren, oder einem aussergerichtlichem vergleich erreicht), amd erheblich teurer kommt. und das sogar schon kurzfristig, da die x86 lizenzen bereits in kürze ausgelaufen währen.
alleine diese beiden punkte sind strategisch bereits erheblich wertvoller, als 10 milliarden dollar. denn ohne diese zusagen, vor allem der lizenz verlängerung, kann amd schon morgen die pforten dichtmachen. es gibt keinen massenmarkt für nicht x86 cpus mehr, seitdem microsoft die unterstützung von mips, alpha & ppc prozessoren eingestellt hat und apple ebenfalls auf x86 prozessoren umgesattelt hat.
das geld, das amd erhält ist ein nettes schmankerl, über das sie wahrscheinlich den fab-ausbau vorantreibern werden, kredite tilgen, zielgerichtet die forschungsetats aufstocken dürften und, sollte noch was übrig bleiben, den eigenen aktienanteil erhöhen werden.
der eigentliche jackpot sind aber bereits die oben genannten punkte.