Anfängerfrage Exchange 2010

chriss_msi

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Nabend,

im Rahmen meines Projektes zum Ausbildungsabschluss hab ich bei uns in der Firma einen Windows-Server 2008 R2 mit einem Exchange-Server integriert.
Active Directory hab ich soweit auch fertig und auch die Postfächer im Exchange-Server eingerichtet. Hub und Sendeconnector sind eingerichtet.
Auch die Dömänenanmeldung an den Clients funktioniert, genauso die Zuteilung der Exchange-E-Mail-Konten im Outlook 2010.

Hier steh ich jetzt allerdings aufm Schlauch:
Wo ist die Option im Exchange-Server, dass sich der Server mit dem POP3-Server im Internet verbindet, um die E-Mails auf den Exchange-Server runterzuladen und dann zu verteilen?

Was habe ich übersehen, oder bin ich komplett auf dem Holzweg?

Danke schonmal im Voraus.
 
Hi chriss_msi,

du hast nicht übersehen.
Weder der R2 noch der Exchange 2010 bieten einen POP3 Connector.
Von Haus aus kann der Exchange nur per SMTP Mails empfangen.

Wenn du dennoch die Mails per POP3 abholen willst (Wird nicht empfohlen) dann kannst du entweder den SBS 2011 installieren, dort ist bereits seitens Microsoft ein POP3 Connector integriert, oder du nimmst einen POP3 Connector von einem Dritt Anbieter.
 
Zum Thema Drittanbietertools, ich habe in Zusammenarbeit mit Exchange 2010 sehr gute Erfahrungen gemacht mit dem Programm "POPCon". Kostet allerdings den ein oder anderen kleinen Euro.

Die Standardversion reicht normalerweise aus. Den Leistungsumfang kannst du da nachlesen. Ebenfalls gibts ne 30 Tage Demo.

http://www.servolutions.de/popcon.htm
 
Von PopCon hab ich auch schon gehört, bin jetzt gerade nur etwas erstaunt, dass so etwas nicht standardmäßig im Exchange-Server integriert ist. Dann werde ich mir das Programm mal besorgen und morgen Feedback geben.

Danke euch, schönen Abend noch.
 
chriss_msi schrieb:
Von PopCon hab ich auch schon gehört, bin jetzt gerade nur etwas erstaunt, dass so etwas nicht standardmäßig im Exchange-Server integriert ist. Dann werde ich mir das Programm mal besorgen und morgen Feedback geben.

Danke euch, schönen Abend noch.
Das ist nicht im Exchange integriert weil es einfach nicht gescheit läuft. Ich betreu seit ca. einem Jahr nen Kunden der das über den SBS POPConnector gelöst hat. Und nirgends hab ich so viel Probleme mit dem Mail Verkehr wie bei diesem Kunden. Wenn du also Produktiv gehen willst mit dem System würde ich auch SMTP gehen, das läuft einfach geschmeidiger.
 
manchmal ist es aber auch stressfreier mit einem zentralen POP-Account zu arbeiten
 
Ich wüßte keinen Grund, warum Du kein SMTP konfigurieren solltest - sofern Dein Provider das unterstützt.
 

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Ghostraider88 schrieb:
Das ist nicht im Exchange integriert weil es einfach nicht gescheit läuft.

Ich denke das kann man keinesfalls verallgemeinern.
Hab hier ein System, das 2006-2011 mit GFI MailEssentails auf Exchange 2003 auf diese Art und Weise lief, praktisch null Probleme.

Außerdem einen Exchange 2010 der nun seit 2011 mit POPCon läuft. Auch da gab es NIE (und ich meine wirklich NIE) Probleme mit der POP Komponente und dessen Abruf von E-Mails.
 
Ich habe auch keine negativen Erfahrungen mit POP Konnektoren gemacht. Worin aber siehst Du den Vorteil ggü. direktem SMTP Empfang?
 
@Mojo1987:
Ich bin deswege gegen den POP3 und für den SMTP Empfang weil es bei meinem Kunden schon öfters vorgekommen ist das der POP3Connector (der integrierte im SBS) eine Mail nicht zustellen konnte weil das Postfach voll war oder der Anhang zu groß war. Bei SMTP bekommt der Absender dann eine Benachrichtigung und weiß bescheid. Bei POP3 bekommt das aber niemand mit da die Fehlermeldung vom Exchange an den POP3Connector geht und der weiß damit nichts anzufangen.
Der POP3 abruf hat sicher seine Daseins Berechtigung in Testumgebungen oder in kleinen Unternehmen wo man das ganze ständig überwachen und prüfen kann. Aber in Unternehmen die keine eigene IT Abteilung haben die das ständig überwachen, halte ich das nicht für die Optimale Lösung. Ich denke wenn das alles so reibungslos laufen würde, dann hätte der Exchange von sich aus die Möglichkeit Mails per POP3 abzuholen.
 
Ich bin nicht prinzipiell für oder gegen eine der beiden Methoden. Wie du schreibst, gibt es für beides Argumente.

Wir nutzen die POP3 Geschichte an einem Standort an dem nur normales Standard DSL vorhanden ist, das dort Orts bedingt zudem gerne Mal ausfällt (auf dem Land eben...). Um zu vermeiden das Mails dann abgewiesen werden, weil der Server nicht verfügbar ist o.Ä. verwenden wir die POP3 Lösung. Eine Providerzwischenspeicherung wie es bei teuren Internetanschlüssen (CompanyConnect und co) der Fall ist, gibt es da nicht.

Wie ich schrieb, lief das dort immer problemlos und hat uns schonmal über einen 3 Wochen Inetausfall gerettet, in dem unser Provider Probleme hatte, überhaupt Internet zu liefern.

Im übrigen denke ich nicht, dass das Weglassen der POP3 Geschichte als Standardmöglichkeit im Exchange etwas mit der Stabilität zutun hat. Das dürfte vielmehr eine Philiosopie Entscheidung gewesen sein, schließlich läuft vorallem in der neuen Version nunmehr praktisch alles per Push.
 
Der Provider speichert da nichts zwischen ;) . Der sendende Mailserver versucht es einfach nochmal - bei Exchange AFAIK standarmäßig 48 Stunden lang in regelmäßigen Abständen. Ich habe auch jahrelang einen Exchange Server an meinem privaten 1und1 DSL Anschluß betrieben.
 
Der Provider speichert sehr wohl zwischen, schau dir mal die CompanyConnect Anschlüsse der TCOM an.

Über das wiederholte Versuchen des sendenten Mailservers bin ich natürlich im Bilde. Das produziert dort allerdings ggf. Fehlermeldungen beim Sender und der sendente Mailserver tut dies auch nicht ewig. In dem 3 Wochen Ausfall wäre einiges verloren gegangen ;)
 
Bei den heutigen Verfügbarkeiten gehe ich eigentlich nicht davon aus, daß Mail länger als 24h nicht funktioniert. Wenn das so mieß ist, dann ist POP3 natürlich sinnvoll. Das ist aber eine extreme Ausnahme.
 
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