Randy89 schrieb:
Werbung kann man blockieren, Javascript ebenfalls. Abgesehen davon ist doch nichts gegen Sicherungen einzuwenden, denn diese sind sinnvoll. Ein passendes Gamerzitat lautet: "Save early, save often" und wenn Daten/funktionierende Images wirklich wichtig sind, werden sie auch möglichst mehrfach extern gesichert.
Wie viele Nutzer haben denn Adblocker? Wenn er nicht vorinstalliert ist oder jemand Versiertes ihn installiert, wird er nicht installiert - gefühlt bei 90 % meiner Verwandschaft ist keiner im Browser hinterlegt. Ans Blockieren von JavaScript ist erst recht nicht zu denken, da es noch viel umständlicher ist.
Es muss ja aber nicht einmal Schadcode per JS übertragen werden. Es reicht auch, wenn man HTML-Content ausliefert, wo ein Buffer Overflow im Browser provoziert wird und dann der Schadcode erst greift. Nichts ist unmöglich.
Aber was willst du mit dem zweiten Teil sagen? Im Umkehrschluss wäre deine Aussage doch "ich lasse alles auf den Rechner los und im Fall der Fälle setz ich ihn einfach neu auf und spiele ein Backup ein". Wenn du in mein Netzwerk wölltest, würde ich dir dein Mitbringsel (PC, Notebook, ...) um die Ohren hauen und du könntest beim Nachbarn ins Netz gehen.
Das Ziel eines Jeden sollte doch sein, seinen Rechner so Viren- und Malwarefrei wie möglich zu halten und das am besten über Jahre hinweg. Nicht als Spamschleuder agieren, nicht sensible Daten übertragen lassen, keinen Keylogger drauf lassen usw. Mit Backups schaffst du da nichts, zudem erkennen Virenscanner auch nur vorhandene Signaturen. Neue Viren von morgen erkennen die erst nächsten Monat, wenn denn überhaupt.
Wie war das mit dem Einbruch bei Hetzner? Da liegt nix auf der Platte, der Virus läuft nur innerhalb des RAMs und manipuliert Prozesse so, dass sie machen was er will.
http://www.heise.de/security/meldung/Hetzner-gehackt-Kundendaten-kopiert-1884180.html schrieb:
Hetzners Angaben zufolge handelt es sich um einen Angriff auf ungewöhnlich hohem technischen Niveau: Es soll sich um ein bislang unbekanntes Rootkit handeln, das keine Dateien auf der Festplatte berührt. "Stattdessen werden bereits auf dem System laufende Prozesse gepatcht und der Schadcode direkt in das Ziel-Prozessimage injiziert", erklärte Martin Hetzner. Das Rootkit soll den OpenSSH-Daemon und Apache im Arbeitsspeicher manipuliert haben. Dies geschah anscheinend nahtlos ohne Neustart der Dienste. Prinzipiell sei das Rootkit vermutlich auch dazu in der der Lage, ProFTPD zu manipulieren. Berichte über Angriffe, bei denen Daemons wichtiger Programme manipuliert werden, häufen sich derzeit. Dass die Manipulation jedoch nur im Arbeitsspeicher vorgenommen wird, scheint neu zu sein.
Und schon kann ein ganzes Rechenzentrum verwanzt sein, Daten von 1000000 Kunden entwendet werden, ebenso dessen Passwörter, Backups, Passwortlisten, Passwortcontainern usw. Da hilft dir ein Backup nichts, wenn deine Daten dann auf PC x liegen oder gleich per Torrent jedem frei zugänglich sind.
Viren im BIOS anyone?
Klick
Ist nur eine Frage der Zeit, was die nächsten Tage auf uns zukommt.
Randy89 schrieb:
Kaum, denn das Windowspasswort und die UAC sind kein wirklicher Schutz.
Ohne Passwort im Windows ist dein System evtl. schön allem ausgesetzt und du bekommst Zugriff auf alles, ohne groß irgendwas zu überwinden. Dazu noch die Admin-Freigaben aktiviert und schon kann schön im System herumgepfuscht werden.
Die Standardeinstellung eines Users heißt doch eh "Uh eine Meldung... Wollen Sie wirklich... blabla... Ja *klick*". Bumms Virus drauf, Daten evtl. weg. Ein wenig klug angestellt werden Zugangsdaten abgegriffen und dann werden auf dem externen Server Daten abgegriffen, korrumpiert, gelöscht, ... Cracker sind ganz und gar keine dummen Menschen.
Die UAC ist auch kein "Schutz", sondern einfach eine Information, dass ein Programm etwas am System ändern will. sudo ist genauso wenig ein Schutz, nur musst du dort dein Passwort eingeben bzw. eben das root Passwort. Bei Windows ist es eben mehr oder weniger "elegant" (sagen wir lieber komfortabler) gelöst, da man nur auf "Ja" drücken muss.
Randy89 schrieb:
Und natürlich sollte man auch wichtige Passwörter möglichst regelmäßig ändern und sichere Passwörter verwenden.
Regelmäßiges Ändern bringt überhaupt nichts und ist nur kontraproduktiv. Wenn du keinen Passwortmanager verwendest, verringert sich die Sicherheit extrem.
Wie wird es in Firmen der "Sicherheit" wegen gehandhabt? Alle x Monate muss ein neues Passwort vergeben werden, am besten noch nach krassesten Richtlinien mit Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen, mindestens 12 Stellen, und vergleichbaren Vorgaben von irgendwelchen Sicherheitsnazis...
Das resultiert dann in Folgendem:
Passwort von Monat 1: firmaXY1!?
Passwort von Monat 2: firmaXY1!%
Passwort von Monat 3: firmaXY1!? -> "Das Passwort wurde bereits in den letzten x Monaten verwendet. Bitte vergeben Sie ein Neues."
Passwort 2 von Monat 3: firmaAB1!?
...
Am nächsten Tag: "Hm, wie war das Passwort nochmal?". Also ab zum Admin, Passwort zurücksetzen lassen.
Anstatt man vielleicht ein Mal alle zwei Jahre sein Passwort ändert (wenn überhaupt) und z.B. für Jahre ein Passwort wie
correct horse battery staple verwendet, werden Menschen praktisch gezwungen sich schlecht zu merkende, aber leicht zu erratende Passwörter auszudenken und zu nutzen.