News Arbeitskräfte-„Drama“: US-Gewerkschaften gehen in Arizona gegen TSMC vor

aspro schrieb:
Wir bauen Maschinen unter großem Konkurrenzdruck, sind also extrem preisgetrieben. Daher ich bin mir ziemlich sicher, dass größere Lohnsteigerungen einfach nicht wirtschaftlich realistisch sind und natürlich ist es da extrem schwer Fachkräfte zu finden. Dann zu sagen, ja, zahlt halt mehr, ist eben einfach nur banal und oberflächlich.

Also grosser Konkurrenzdruck, und das Unternehmen kann deswegen die Preise nicht erhoehen. Das heisst also, dass das Angebot in diesem Markt hoch genug ist, die Konkurrenz hat also genuegend Fachkraefte; vielleicht zahlen die ja besser und setzen die produktiver ein. Oder die zahlen alle so wenig, dass sie keine Fachkraefte anziehen koennen. Dann wird die ganze Branche keine Leute anziehen koennen und irgendwann wird das Angebot sinken.

"ziehmlich sicher ... nicht wirtschaftlich realistisch": Klingt nicht so, als haettest Du Einblick in die Zahlen. Vielleicht bestehen die Eigentuemer trotz "preisgetriebenem" Marktumfeld auf ueppige Gewinne; und wenn's die Arbeitnehmer mit sich machen lassen, ...

Ich fühle mich wertgeschätzt und es geht kollegial zu.

Das ist natuerlich auch etwas wert.
 
TheGhost31.08 schrieb:
Der Ton ist vielleicht nicht sehr "business-like" aber "westliche" Firmen schicken doch ihre Ingenieure/Spezialisten genau so in die anderen Länder. Wenn es andersrum läuft wird dann rumgeheult ...
Sehe ich auch so. Null Verständnis für die Ami-Gewerkschaften in diesem Fall hier.
 
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gaym0r schrieb:
Es gibt sicherlich noch weitere Firmen in der Kette, jede zu nennen würde den Rahmen sprengen. Am Ende wäre ohne die Baufirma, die das Gebäude von Trumpf gebaut hat, gar nichts gelaufen.
Das ist hier zwar direkt von Trumpf, aber die Aussage stimmt trotzdem:
https://www.trumpf.com/de_DE/newsroom/stories/euv-technologie-durchbruch-dank-laser-baumeister/

Wie ich bereits geschrieben habe, ohne Trumpf keine Chips. Sie sind die einzigen weltweit, welche die nötigen CO2 Laser herstellen können. Zeiss die einzigen weltweit, welche die Spiegel und Linsen in der Qualität herstellen und ASML die einzige Firma, welche die Komponenten so zusammenbaut, welche unsere GaymerPC herstellt. Ergo drei Firmen, die maßgeblich am Erfolg beteiligt sind und ohne die es einen 7800X3D oder einen 13900k nicht geben würde. Trumpf gehört dazu und muss mMn auch aufgezählt werden.


Klar, ohne Baufirma für Trumpf geht sicherlich auch nicht, aber das sind keine Schlüsseltechnologien.

PS:
Nein, ich arbeite nicht für Trumpf.
 
frank00000 schrieb:
Leider haben das viele Firmen noch nicht gerafft da geht man immer noch mit Hauptsache billig ran.

Und solche Firmen werden daran kaputt gehen und das ist auch gut so.
Deiner Meinung.

Und zum Beispiel ups: durch den geringeren Kündigungsschutz und der wahrscheinlich viel mehr Bewerbern als Stellen, können die sich nun auch die Besten, Zuverlässigsten, etcpp raussuchen. Das natürlich auch der (potentielle) Kunde bemerken.
 
xexex schrieb:
Es ging um konkrete Projekte aus der deutschen Wirtschaft, die hierzulande komplett nach hinten gingen und nicht irgendwas aus dem Ausland. Bei öffentlichen Projekten sieht es nämlich mittlerweile so aus.

Da kann man durchaus von systematischen Problemen sprechen und die gibt es in diesem Ausmaß in der privaten Wirtschaft schlichtweg nicht.
Diese Budget Überschreitungen von öffentlichen Projekten sind aber nicht nur auf Inkompetenz zurückzuführen, sondern hat mit der Art und Weise zu tun, wie v.a. Großprojekte ausgeschrieben werden müssen bzw mussten.
Das Debakel mit dem Flughafen in Berlin ist ein Paradebeispiel: der Zuschlag ging an den absolut billigsten Anbieter. Die öffentliche Hand spielt bei sowas mit, weil sie es a. muss (der billigste Anbieter kriegt den Auftrag) und b. so sagen kann "wir haben gut gewirtschaftet". Natürlich Blödsinn, aber beide Seiten spielten da wissentlich mit. Die Firma wusste genau, daß die wirklichen Baukosten weit höher sein werden (und wurden), verließ sich aber darauf, daß, wie auch geschehen, mit Sicherheit Änderungen an dem Bauplan vorgenommen werden. Solche Änderungen sind gerade bei derartigen Großprojekten eigentlich unvermeidlich; sie geben dann aber dem Generalunternehmer rechtliche Handhabe, dicke Nachschläge zu verlangen, und so lief das ja dann auch jahrelang - Berlin-Brandenburg war weit über Budget, lange über Zeitplan. Ein erfahrener privater Auftraggeber plant und preist Projekte oft genauer und realistischer aus, und hält die Auftragnehmer dann aber auch knallhart an die vereinbarten Bedingungen.
 
Richtig.

US Gewerkschaften wurden bereits vor 30 Jahren marginalisiert. Unter Ronald Reagon waren Gewerkschaften nicht en vogue. Im Süden der USA existieren quasi keine Gewerkschaften...
 
Also mal ganz ehrlich, wie viele von den Sprücheklopfern mit „keine Visa erteilen dann gibt’s auch keine billigen Arbeiter aus Taiwan“ und „mehr Arbeitnhmerrechte, mehr Mitbestimmung - am deutschen Wesen sollen sich die Taiwanesen genesen!“ haben denn schon mal eine Auslandsexpansion eines (Groß-) Unternehmens organisiert oder auch nur begleitet ? Was hier teilweise zu lesen ist, ist wirklich haarsträubend.

Es ist absolut übliche Praxis, dass wenn ein Konzern in den USA (oder irgendwo anders hin) expandiert, dass dann natürlich auch eine nicht geringe Menge an Mitarbeitern aus den Zentralen entsendet wird. Dafür gibt es sogar extra Visakategorien, in den USA z.B L1A für Manager oder L1B für Spezialisten oder auch E2. Wie stellen sich das hier manche Foristen in ihrer deutschen Bubble vor? Das TSMC die Pläne rüberschickt und die Milliardenchecks (ist ja nicht so das nach den Steuervorteilen (!) dann die Kosten bei 0 liegen) und nur noch das TSMC Logo dran schraubt ?

Und ja, das gilt auch für „Bauarbeiter“, selbst für viel (!) einfachere Messestände werden oft die eigenen (Bau-)MA eingeflogen damit es überall den gleichen Standard hat. Das sollte bei hochkomplexen Fertigungsprozessen die den bisherigen US Standards voraus sind daher keine Überraschung sein.
 
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