Ausbildung oder Abitur?

Ken Masters

Lt. Junior Grade
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Dez. 2006
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334
Hallo an alle,

ich bin in der folgenden situation: ich bin in der 12 Klasse auf einem wirtschaftsgymnasium. von meinem schnitt her liege ich zwischen 2 und 3. also weder ein schlechter noch ein sehr guter schüler. Und zur schule gehen mag ich ehrlich gesagt auch nicht mehr. ich möchte lieber eine Ausbildung zum Bankkaufmann machen, die 2 bis 2,5 Jahre dauert. Mein Bruder sagt, das ich wenn ich schon bei der 12 bin auch gleich die 13 machen sollte, also abitur. aber eigentlich ist das eh irrelevant, da ich nach dem abi eh eine ausbildung zum bankkaufmann machen würde. Nach der ausbildung hätte ich ja auch meine fachhochschulreife. Das wäre dann doppelt gemoppelt. Eigentlich ist es doch sinnvoller wenn ich sofort die schule abbreche (also zum nächsten jahr) und mit der ausbildung beginne. Es wird mich zwar ein bis 1,5 jahre kosten aber da kann man nix machen.

Würde es mir einen vorteil bringen die schule weiter zumachen und dann ausbildung? weil ausbildung werde ich auf jeden fall machen. Frage ist, ob sich das mit der schule also noch lohnt?

Danke für eure Meinungen und Ratschläge im Voraus

Viele Grüße
 
Als "Schulabbrecher" mit nur durchschnittlichen Noten hat man bei begehrten Ausbildungsstellen keine Chance. Wie bereits erwähnt ist bei einem Bankkaufmann zudem das Abi mittlerweile so gut wie Pflicht.
 
Für eine Ausbildung zum Bankkaufmann ist ein abgeschlossenes Abi, glaube ich auch, zu empfehlen. Trotzdem haben laut Arbeitsagentur 2011 26% die Lehre mit einem Realschulabschluss begonnen (und halt 72% mit Hochschulreife).
Das Abi fertig machen würde also deine Chancen schon steigern.
Es sei denn, du hast schon eine feste Zusage, was sich aber eher nicht so rausliest aus deinem Post.
 
Ich stand damals vor der gleichen Entscheidung. Wollte nach der 10. nach der 11. und sogar nach der 12. abbrechen. Habe aber auf Drängen meiner Eltern damals das Abi doch durchgezogen und danach eine Ausbildung gemacht. Das Abi habe ich gerade so eben mit einer 3,8 geschafft. Nach 5 Jahren nach Ausbildungsbeginn, also 2 Jahre im erlernten Beruf war mir klar, dass in dem Beruf finanziell nicht soo viel zu holen ist (und der Job ansonsten viele Nachteile mit sich bringt) und ich war froh, dass mich meine Eltern zum Abi gedrängt hatten. Nur so war ich in der Lage, ein Informatikstudium hinter her zu schieben und jetzt einen wirklich erfüllenden Beruf auszuüben der mir Spaß macht und bei dem ich mir über Geld keine Gedanken mehr machen muss.
Also, mein Tipp: Mach dein Abi, dann findest du auch einen Ausbildungsplätze erheblich leichter. Auch verbaust du dir nichts für die Zukunft. Das ist jetzt noch ein einziges Jahr, also kneif die Arschbacken zusammen, sonst ärgerst du dich später höchstwahrscheinlich.
 
Hallo

Ken Masters schrieb:
Nach der ausbildung hätte ich ja auch meine fachhochschulreife. Das wäre dann doppelt gemoppelt.

Ich kenne mich jetzt nicht so sehr mit Bankkaufleuten aus, aber seit wann hat man mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung automatisch die Fachhochschulreife ? Ist das bei Bankkaufleuten wirklich so ? Ich kenne das nur so das man die Fachhochschulreife nach einer Weiterbildung zum Meister oder Staatl. geprüften Techniker erhält.

Grüße Tomi
 
Also ich bedanke mich vorerst an alle für die ausführlichen Ratschläge. ;)

nun ja, festen vertrag habe ich nicht. Bei einer Bewerbung würde ich meinen erweiterten bzw. 11. Klasse schulzeugnisse mitgeben. Die sind relativ gut mit einem durchschnitt von 2,3. Im Internet habe ich gelesen, dass wenn man nach der 11. eine ausbildung macht und diese erfolgreich beendet auch eine fachhochschulreife bekommt (ob diese nun 100%ig stimmt weiss ich jetzt nicht) oder halt mit einem Praktikum
(s.link: http://www.landesschulbehoerde-nied...huler/zeugnisse/erwerb-der-fachhochschulreife)

aber ich denke ich habt mich bereits überzeugt. ich werde die schule durchziehen ;)
danke euch allen
 
Das Lesen der entsprchenden Verordnung bringt Klarheit.

http://www.nds-voris.de/jportal/?qu...lV+ND&psml=bsvorisprod.psml&max=true&aiz=true


§ 17
Erwerb des schulischen Teils der Fachhochschulreife

(1) Wer die Qualifikationsphase einer gymnasialen Oberstufe, eines Beruflichen Gymnasiums, Abendgymnasiums oder Kollegs ohne Abiturprüfung verlässt und die jeweiligen Voraussetzungen nach den Absätzen 2 bis 9 erfüllt, erhält eine Bescheinigung über den Erwerb des schulischen Teils der Fachhochschulreife.
.....


Also nach der 11 geht da auf einem beruflichen Gymnasium nichts, da diese die Einführungsphase darstellt.
 
Gehen tut das schon. Ich habe nach der 12. abgebrochen, dann eine kaufmännische Ausbildung gemacht und danach dann doch noch an einer FH studiert. Bereue nicht das so gemacht zu haben...
 
Also um die Fachhochschulreife bekommst du nur wenn du die 12. Klasse erfolgreich abschließt. Trotzdem würde ich trotzdem das Gymnasium bis zum Ende besuchen. Wann wärst du denn theoretsich fertig?
 
bin ja gerade in der 12. klasse. nach der 13. also quasi 2015 wäre ich dann fertig.
 
Bei dem Notenschnitt kannst definitiv weitermachen. Nach der Bankkaufmann-Lehre kannst du dich auch dort ja noch weiterbilden zum Bankfachwirt, Bankbetriebswirt oder sogar studieren Bachelor - Banking & Finance ...

Ich sehe für dich keinen Mehrwert darin, jetzt abzubrechen und die Lehre zu beginnen. Wobei die richtige Reihenfolge eher sein sollte, eine Lehrstelle zu finden, dort anzugeben dass du abbrechen möchtest und dann dennoch genommen zu werden.
 
Kurz: Mach dein Abi :D
Wenn schon die Möglichkeit da ist, nutz sie.
War damals auch froh, dass ich doch noch das bisschen Zeit durchgezogen habe.
 
Ken Masters schrieb:
Hallo an alle,

ich bin in der folgenden situation: ich bin in der 12 Klasse auf einem wirtschaftsgymnasium. von meinem schnitt her liege ich zwischen 2 und 3. also weder ein schlechter noch ein sehr guter schüler. Und zur schule gehen mag ich ehrlich gesagt auch nicht mehr. ich möchte lieber eine Ausbildung zum Bankkaufmann machen, die 2 bis 2,5 Jahre dauert. Mein Bruder sagt, das ich wenn ich schon bei der 12 bin auch gleich die 13 machen sollte, also abitur. aber eigentlich ist das eh irrelevant, da ich nach dem abi eh eine ausbildung zum bankkaufmann machen würde.

Das ist nicht irrelevant, weil Banken inzwischen Abiturienten haben wollen.
Das weiß ich aus näherer Erfahrung, weil meine Mutter in der Bank gearbeitet hat und die weiß es vom Chef und der Personalchefin.
Die Realschüler wurden praktisch bei der Bewerbung aussortiert.


Also mach das Abitur wenn du auf die Bank willst.
Und ein Jahr ist ja nun wirklich kein Aufwand.




Nach der ausbildung hätte ich ja auch meine fachhochschulreife. Das wäre dann doppelt gemoppelt.
Mit dem Abitur kannst du auch an eine Uni, das geht mit der Fachhochschulreife nicht.


Würde es mir einen vorteil bringen die schule weiter zumachen und dann ausbildung? weil ausbildung werde ich auf jeden fall machen.
Ja, siehe oben.
Deine Chancen eine Stelle auf der Bank zu bekommen wären mit Abitur größer.
Allerdings solltest du nicht den Eindruck erwecken, dass du nach der Ausbildung gleich noch studieren willst.
Denn das ist der Nachteil der Abiturienten, wenn die sich auf einer Bank bewerben. Solche Wechsler sind nämlich auch nicht gerne gesehen.
Ergänzung ()

simpsonsfan schrieb:
Trotzdem haben laut Arbeitsagentur 2011 26% die Lehre mit einem Realschulabschluss begonnen (und halt 72% mit Hochschulreife).
Unter den 26 % gehören zu einem nicht kleinen Teil die sehr schönen Damen.
Als Mann wird er von dieser Regelung nicht profitieren.
 
Hallo, ich habe dieses Jahr auch eine Ausbildung begonnen, jedoch in einer ganz anderen Branche.
Zuvor hab ich mein Abitur gemacht und ich würde dir auch raten, dich nochmal 1 jahr lang hinzusetzen und deine allgemeine Hochschulreife machen.
Wer garantiert dir, dass dir die Ausbildung so gefällt, wie du sie dir auch vorstellst?
Mit einem Abitur kannst du da nichts falsch machen wenn du später ik Zweifel bist diesen Job weiterzumachen. Du hättest immer noch alle weiteren Möglichkeiten und ein Abitur ist, wie alle anderen schon gesagt haben, fast schon Mindestanforderung für Berufe wie diese.
Zudem kann ich dir die letzte Qualifikationsphase nur empfehlen, es war mein bestes Schuljahr, was Freizeit und der Gleichen angeht, leider musste man zum Ende hin für die Prüfungen auch anständig lernen, aber es war halb so wild.
Ich lege dir als ans Herz: Mach dein Abi :)
 
hört sich grundsätzlich nach einer schlechten Idee an.

Mit dem Abi stehen dir grundsätzlich alle Türen offen, dein Schnitt ist ok.
Das willst du wegen 1 Jahr zeitersparnis wegwerfen?
 
PC_Geek schrieb:
Unter den 26 % gehören zu einem nicht kleinen Teil die sehr schönen Damen.
Als Mann wird er von dieser Regelung nicht profitieren.
Und Schwerbehinderte, z.B. Diabetiker, auch. Große Unternehmen geben Behinderten einen dicken Qualifikations-Bonus, weil sie damit ihre Auflagen erfüllen können. Ein Diabetiker mit Realschulabschluss sticht einen gesunden Abiturienten locker flockig aus, egal wie viel weniger quaifiziert er ist.

Außerdem kann man doch nur sagen: Egal wie nervig die Schule auch scheint, wenn erst einmal 8h am Tag Kunden mit dem IQ von Weißbrot und dem Benehmen von Durchfall versorgen musste will man ganz schnell zurück in die Schule. Mach dein Abi und genieß jedes Jahr. Ne geilere Zeit wirst du nie wieder haben.
 
Und was sagt uns das? Zucker Zucker Zucker

Habs nur bei nem Kumpel gesehen der es versucht hat mit einer Mittleren Reife zum Bankkaufmann und der kam sogar ne Runde weiter aber beim persönlichen Gespräch wurde ihm dann gesagt, dass er ohne Abi quasi keine Chance hat eine Lehre als Bankkaufmann zu beginnen.

Ich frage mich nur wieso so viele Bankkaufmann werden möchten, das ist weder gut bezahlt, noch sonderlich interessant, außer man kommt zu einem wirklich großen Geldinstitut und nicht zur örtlichen Sparkasse.
 
Geregelte Arbeitszeit, Tarifbindung, schicker Anzug, alle denken, du hättest Knete ohne Ende....
 
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