Bandbreitenlimitierung; Verhältnis Spieleping-Bandbreite

gollum_krumen

Lt. Junior Grade
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Nov. 2006
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Hallo liebe Leute,

Möglicherweise habe ich das hier im falschen Forum gepostet, bin mir aber nicht ganz sicher.

Mein Problem: Ich lebe in einer 4-er WG, unsere Leitung (und in der Hinsicht ist leider alles ausgereizt) gibt nur DSL 2000 her. Router ist eine Fritzbox Wlan 7113.

Wenn also zwei Mitbewohner gleichzeig einen Stream gucken, ist in der Regel schon alles zu spät. Ich selbst bin nun leider jemand, der regelmäßig mal eine Runde SC2 genießen will, was an sich auch mit einem ~60er Ping gar kein Problem ist, nur dass dann ab 18 Uhr (Mitbewohner kommen aus der Uni...) eben der Ping meist im Keller ist, so dass ich meinem Hobby nicht fröhnen kann. Ich habe mit meinen Mitbewohnern gesprochen, ihnen wäre eine Lösung recht, wo die Leitung der einzelnen Nutzer eingeschränkt wird. Ich selbst habe nun einmal Skype und Starcraft parallelm laufen lassen und gesehen, dass die Spitzen bei maximal 25 Kbyte, der Durchschnitt bei etwa 7 Kbyte liegen. Meine Idee ist jetzt also, von unseren 250 Kbyte DL mir ein festes Kontingent von 25 Kbyte abzuknapsen, sodass ich immer lagfrei spielen kann. Nun habe ich ein paar Fragen:

1) Geht dieser Plan überhaupt auf? Wird der Ping irgendwie dynamisch geregelt, sodass er schon steigt, wenn - sagen wir - 180 kbyte gedownloaded werden oder reichen ein festes Kontingent von 25 Kbyte tatsächlich aus (oder wird das von Router zu Router unterschiedlich geregelt)?

2) Wie könnte ich das am Besten einrichten? Unser Router verfügt nicht über eine entsprechende Option. Ich habe mir jetzt Netlimiter installiert und hätte auch das Einverständnis, das bei meinen Mitbewohnern zu tun. Nur wie soll ich dann die Bandbreite begrenzen? Wenn ich beispielsweise jedem nur 90% Zugestehen würde, dann würde ja dennoch das Problem auftreten, wenn JEDER gleichzeitig davon gebrauch macht - andererseits kann ich ja schlecht jede einzelne Leitung auf 30% limitieren, da so dann keiner mal einzeln einen Stream schauen kann. Die einzige Lösung, die mir einfällt, wäre, dass ich es dennoch über die 30% mache und wir nach Absprache den Netlimiter beenden. Gibt es noch eine Möglichkeit, die mir zu jedem Zeitpunkt 10% der Leitung (25 Kbyte DL) einräumt, komme, was da wolle?

Vielen Dank für eure Hilfe,

Gollum
 
Ich bin kein Ping-Spezialist und weiß auch nicht was SC2 ist (ich schätze irgend ein Spiel), dennoch ein paar kleine Anregungen.

Über eine Spftware kannst du zwar versuchen die zu regeln, ist aber suboptimal wie du schon beschrieben hast. Zusätzlich hat das nicht zwangsläufig auswirkung auf die Priorisierung der einzelnen Pakete im Router.
Das ganze ist ja ein QoS-Problem um diese zu lösen verwendet man im Regelfall einen (Smart-)Managed Switch, den man vor den Router hängt. Bei diesem lässt sich dann alles entsprechend konfigurieren.

Bei einer 4er-WG braucht ihr also mind. einen 5-Port Switch. Diese beginnen bei ca. 30€ wie bspw. der Netgear ProSafe Plus GS105E. Auch wenn ich diesen persönlich nicht kenne. Für eure/deine Anforderungen sollte er aber alles nötige mitbringen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Priorisierungsfunktion in neueren Routern wäre genau deine Lösung.

Da kannst du sagen die Starcraft und Skype Ports höher priorisieren und sobald die Auslastung der Leitung auf 100% geht haben deine Datenpakete Vorrang vor anderen.

Wenn die Leitung von den beiden anderen zusammen zu 80% ausgelastet ist wirst du keinen Top Ping mehr haben, aber immernoch erträglich.

Signifikant steigt der Ping erst bei Vollauslastung der Leitung, da dann alle Teilnehmer gleichberechtigt sind ohne QoS.
 
OK, das klingt, als wäre es genau das, wonach ich suche. Was genau bedeutet QoS? Verstehe ich richtig, dass bei maximaler Priorisierung mein Datensatz - auch bei voll ausgelasteter Leitung - Vorrang hat und somit meine Leitung "immer frei" ist - bezogen auf die zwei genannten Anwendungen? Kostet das Priorisieren selbst keine Zeit (und somit Ping)?

SC2 ist Starcraft II, ein sehr gelungenes RTS aus dem Hause Blizzard :freaky:
 
MoinMoin,

generell empfiehlt sich eine Priorisierung bzw. ein Traffic Shaping auf dem Router. Alles andere setzt im wesentlichen an der falschen Stelle an.

Allerdings ist fraglich, ob der Router notwendige bzw. brauchbare Werkzeuge dafür mitbringt oder ob es etwas "mehr" braucht (PC als Routerverschnitt mit einem Linux/Unix).
Die QoS-Funktion meiner Netgear-Routers kann ich z.B. getrost den Hasen geben. Ein früher eingesetzter Rechner mit einer BSD-Variante war hingegen eine geile Sache.

Um andere bzw. sich selbst nicht unnötig auszubremsen (feste max. Geschwindigkeiten o.ä.), lohnt es sich ein paar Gedanken an ein sinnvolles Konzept zu verschwenden:
- Welche Ports müssen evtl. priorisiert werden?
- Welche Ports sind unkritisch, was langsame Verbindungen angeht (z.B. Mail/Web)?
- Gibt es interaktive Remotesitzungen, die "flüssig" laufen müssen (z.B. RDP. SSH)?

Wenn man das ganze planvoll angeht, dann kann man aus einer Leitung recht viel rausholen, ohne dass die Benutzer es merken.

HTH,
Chris
Ergänzung ()

MoinMoin,

gollum_krumen schrieb:
OK, das klingt, als wäre es genau das, wonach ich suche. Was genau bedeutet QoS? Verstehe ich richtig, dass bei maximaler Priorisierung mein Datensatz - auch bei voll ausgelasteter Leitung - Vorrang hat und somit meine Leitung "immer frei" ist - bezogen auf die zwei genannten Anwendungen? Kostet das Priorisieren selbst keine Zeit (und somit Ping)?

QoS wirst Du selbst via Google oder eine andere Suchmaschine Deines Vertrauens finden können.

Priorisierung garantiert Dir keine "freie" Leitung. Je höher die Priorität, desto eher bekommst Du allerdings einen freien Slot zur Übertragung (ergo: niedrigere Latenzen/flüssigeres Spielen). Das kostet in erster Linie Rechenleistung beim Router, was nicht immer in dem Maße vorhanden ist, wie es benötigt wird.

HTH,
Chris
 
QoS bedeutet "Quality of Service" (Wikipedia ist dein Freund).
Ob die Priorisierung im Router passiert oder in einem Switch durch den alles durchgeführt ist IMHO egal.
 
Skype benutzt für die Übertragung soweit ich weiß keinen festen Port sondern immer einen anderen. Dies ist auch der Grund, weshalb man Skype nicht ohne weiteres sperren kann.


Ein Qos(Quality of service) kann hier sinnvoll sein, allerdings glaube ich nicht dass du damit zufriedenstellend spielen kannst.

Problematisch ist auch der Upload.
Skype braucht schonmal wenn es eine Person ist ca 7kb/s . Dazu nochmal SC2 mit geschätzt 5kb/s .
Wenn dann noch der Upload der TCP Datenkontrolle dazukommt wenn jemand anders Filme schaut, ist der Upload ganz schnell dicht. Und da du Skype -so weit ich weiß- nicht priorisieren kannst wird es da laggen.
 
Vielen Dank soweit erstmal. Nochmal kurz zur Info: Das ganze muss nicht heimlich von statten gehen, meine Mitbewohner sind mit meinen nerdigen Ansprüchen einverstanden :D

Da ich sehr knapp bei Kasse bin, bietet sich der Kauf eines neuen Routers nicht wirklich an. Allerdings der eines Switches mit ähnlicher funktionalität sehr wohl. Ich würde diesen dann zwischen Router-"Internet-Dose" hängen, oder wäre das nicht möglich? Wir sind alle über WLAN mit dem Router verbunden. hätte in diesem Falle jemand einen entsprechenden Tip bzgl konkreter Hardware (minimaler Preis bei gleichzeitiger Garantie der einwandfreien Priorisierung), bzw., nach welchem Kriterium müsste ich dann das Gerät vergleichen - "Qos"-Tauglichkeit?

Tut mir Leid, sollte ich bei euch ein Kopfschütteln hervorrufen, ich kenne mich mit der Materie - wie man sieht - so gut wie gar nicht aus.

Naffi schrieb:
Skype benutzt für die Übertragung soweit ich weiß keinen festen Port sondern immer einen anderen. Dies ist auch der Grund, weshalb man Skype nicht ohne weiteres sperren kann.


Ein Qos(Quality of service) kann hier sinnvoll sein, allerdings glaube ich nicht dass du damit zufriedenstellend spielen kannst.

Problematisch ist auch der Upload.
Skype braucht schonmal wenn es eine Person ist ca 7kb/s . Dazu nochmal SC2 mit geschätzt 5kb/s .
Wenn dann noch der Upload der TCP Datenkontrolle dazukommt wenn jemand anders Filme schaut, ist der Upload ganz schnell dicht. Und da du Skype -so weit ich weiß- nicht priorisieren kannst wird es da laggen.

Wenn Skype selbst laggt, wäre das nichtmal ein übermäßiges Drama, Top-Priorität hätte das Spiel. Was genau meinst du mit: "allerdings glaube ich nicht, dass du damit [QoS] zufriedenstellend spielen kannst."?
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Skype kann man aber in der Konfiguration (Aktionen > Optionen > Erweitert > Verbindung) den Port angeben der verwendet werden soll.
Standardmäßig wird einzufalls Port ab 1024 verwendet und falls dieser auswällt wird automatisch Port 80 oder 443 verwendet.
Ergänzung ()

Zwischen Router und Internet-Dose (wie du es beschreibst) hilft dir alles nichts mehr, bzw. dort kannst du es auch garnicht mehr anbringen.
Da bei euch der Zugriff über WLAN ist hilft dir ein Smartmanaged-Switch auch nicht, da dieser nur für verkabelte Szenarien einsetzbar ist. Zusätzlich gibt es bei WLAN noch viele weitere Einflussfaktoren.
Um QoS in deinem Szenario sinnvoll zu nutzen, benötigst du einen WLAN-Router mit entsprechenden QoS Funktionen.
 
Zuletzt bearbeitet:
MoinMoin,

Markus83Muc schrieb:
Ob die Priorisierung im Router passiert oder in einem Switch durch den alles durchgeführt ist IMHO egal.

Naja, die Switches sind erst Mal ein Layer drunter aktiv (Layer 2) und der Router ist von Haus aus auf Layer 3 aktiv. Insofern besteht kein Grund sich ein aufgebohrtes Modell zu kaufen, wenn der Router eh schon da ist (und evtl. sogar alles kann, was man braucht).

Abgesehen davon kennt der Switch auch nicht den WAN-Port und die Situation dort. Daher ist es wieder der Router, der am ehesten eine sinnvolle Paketreihenfolge ausknobeln kann.


Cu,
Chris
Ergänzung ()

MoinMoin,

gollum_krumen schrieb:
Vielen Dank soweit erstmal. Nochmal kurz zur Info: Das ganze muss nicht heimlich von statten gehen, meine Mitbewohner sind mit meinen nerdigen Ansprüchen einverstanden :D

Es geht nicht um heimlich, sondern darum nicht für Einzelfälle den allgemeinen Betrieb zu drosseln.

Da ich sehr knapp bei Kasse bin, bietet sich der Kauf eines neuen Routers nicht wirklich an. Allerdings der eines Switches mit ähnlicher funktionalität sehr wohl. Ich würde diesen dann zwischen Router-"Internet-Dose" hängen, oder wäre das nicht möglich? Wir sind alle über WLAN mit dem Router verbunden. hätte in diesem Falle jemand einen entsprechenden Tip bzgl konkreter Hardware (minimaler Preis bei gleichzeitiger Garantie der einwandfreien Priorisierung), bzw., nach welchem Kriterium müsste ich dann das Gerät vergleichen - "Qos"-Tauglichkeit?

Gut, Details wie WLAN muss man nicht am Anfang erwähnen, es würde lediglich anderen Arbeit ersparen... :-(

Ansonsten gilt auch hier i.d.R.: Wer billig kauft, kauft zwei Mal.
Du kannst z.B. einen ausgedienten PC (ca. 20-40.- EUR) mit zwei Netzwerkkarten und der Astaro ASG-Software versehen. Dann hättest Du ein gutes Stellschräubchen (und ein leicht höhere monatliche Stromrechnung).

Mit diesem "mehr" an Intelligenz müsste es auch möglich sein, Skype auf Protokollbasis unabhängig vom Port zu priorisieren. Aber das müsste ich erst noch mal nachsehen.

btw: Ein brauchbarer mangementfähiger Switch ist auch nicht billig. Zumindest ähnlich teuer wie ein guter WLAN-Router. In der Preisklasse des o.g. Netgear-Switches kann ich mir auch nur schwerlich vorstellen, ein brauchbares QoS auf Port-/Protokollbasis zu bekommen.
@Markus: Hast Du den im Einsatz und kannst kurz schreiben, welche QoS-Features er bietet?

Tut mir Leid, sollte ich bei euch ein Kopfschütteln hervorrufen, ich kenne mich mit der Materie - wie man sieht - so gut wie gar nicht aus.

Etwas nicht zu wissen ist keine Schande. Aber wesentliche Informationen nicht zu nennen (siehe WLAN), ist schon ärgerlich.

Da WLAN jetzt auch nicht das beste Übertragungsmedium nutzt, solltest Du zudem überlegen, ob es nicht möglich ist, ein Kabel vom Router in Dein Zimmer zu legen.


HTH,
Chris
 
Joe Dalton schrieb:
Naja, die Switches sind erst Mal ein Layer drunter aktiv (Layer 2) und der Router ist von Haus aus auf Layer 3 aktiv. Insofern besteht kein Grund sich ein aufgebohrtes Modell zu kaufen, wenn der Router eh schon da ist (und evtl. sogar alles kann, was man braucht).

Abgesehen davon kennt der Switch auch nicht den WAN-Port und die Situation dort. Daher ist es wieder der Router, der am ehesten eine sinnvolle Paketreihenfolge ausknobeln kann.
Die Layerthematik ist mir bewusst, und das ein Router direkt dafür mindstens genauso und in bestimmten Konstelationen besser geeigent ist wie ein Switch steht außer Frage.
Allerdings sprechen wir hier vom Einsatz im Haus oder max. SOHO bereich und hier sehe ich keinen Unterschied solange jeglicher Traffic durch den Switch geht. Sobald jeglicher ausgehender Traffic im Switch prioriserit wird nimmt der Router diesen so entgegen und gibt ihn ohne neupriorisierung an an den WAN weiter. Bei eingehendem Traffic findet die Priorisierung auch nicht schon am WAN statt, sondern zwischen WAN und LAN. Ob hier die Verbindung nun WAN -> Prio -> LAN ist oder WAN -> LAN -> Prio -> LAN spielt keine Rolle solange der zusätzliche LAN keinen Flaschenhals bildet, was bei einer DSL2000 Leitung unwahrscheinlich sein dürfte.
All diese Diskussion ist aber beim Einsatz von WLAN hinfällig. Entweder verwendet man verschiedene Accesspoints, die wieder an einem (Smart-)Managebaren Switch hängen oder - und das erscheint mir hier sinnvoller - direkt einen WLAN-Router mit entsprechender QoS-Funktionalität. Und selbst beim WLAN-Router wäre ich skeptisch ob man mit QoS große Erfolge erzielt, da zuviele weitere Einflussfaktoren gibt.

Joe Dalton schrieb:
btw: Ein brauchbarer mangementfähiger Switch ist auch nicht billig. Zumindest ähnlich teuer wie ein guter WLAN-Router. In der Preisklasse des o.g. Netgear-Switches kann ich mir auch nur schwerlich vorstellen, ein brauchbares QoS auf Port-/Protokollbasis zu bekommen.
@Markus: Hast Du den im Einsatz und kannst kurz schreiben, welche QoS-Features er bietet?
Den oben genannten Router habe ich, wie bereits erwähnt, nicht im Einsatz. Ich habe nur einen kurzen Blick auf das Datenblatt bei Netgear geworfen. Laut diesem ist hierbei "prioritizing network traffic", VLAN und die Priorisierung einzelner VLANs möglich auch wenn dies etwas Dünn in der Beschreibung ist.

Die günstigsten Switches die ein einfaches Management ermöglichen, mit denen ich Erfahrung habe, sind die HP ProCurve Switch 1810G-Serie und D-Link DGS-1210-Serie.
Evtl. kenne ich die passenden Geräte nicht, aber ich empfinde (WLAN-)Router mit entsprechenden Funktionalitäten als deutlich teurer als die Kombination mit einem (Smart-)Managedswitch. Denn ein Router der mehrere G/Bit-Ports , ordentliche QoS-Funktionen, VLAN usw. beherscht kenne ich nicht im Bereich von unter 150€ wie entsprechnde Switches. Allerdings habe ich bei Routern auch nur genauere Kenntniss von Funkwerk-, Cisco Integrated Services und Cisco Securty Routern.
 
MoinMoin,

Markus83Muc schrieb:
Die Layerthematik ist mir bewusst, und das ein Router direkt dafür mindstens genauso und in bestimmten Konstelationen besser geeigent ist wie ein Switch steht außer Frage.
Allerdings sprechen wir hier vom Einsatz im Haus oder max. SOHO bereich und hier sehe ich keinen Unterschied solange jeglicher Traffic durch den Switch geht. Sobald jeglicher ausgehender Traffic im Switch prioriserit wird nimmt der Router diesen so entgegen und gibt ihn ohne neupriorisierung an an den WAN weiter. Bei eingehendem Traffic findet die Priorisierung auch nicht schon am WAN statt, sondern zwischen WAN und LAN. Ob hier die Verbindung nun WAN -> Prio -> LAN ist oder WAN -> LAN -> Prio -> LAN spielt keine Rolle solange der zusätzliche LAN keinen Flaschenhals bildet, was bei einer DSL2000 Leitung unwahrscheinlich sein dürfte.

Das Problem ist ein anderes: Der Switch schickt dem Router eine Latte an Paketen, die über dünnen Upload ins Netz müssen. D.h. für wirksames Traffic Shaping o.ä. muss der Router sowieso nochmal die Paket in ihrer Priorität ordnen. Da hilft es ihm vorher kein Stück, wenn der Switch intern schon irgendwas priorisiert. Die Bandbreite im LAN ist egal (und aktuell auch nicht das Problem), insofern muss da auch (fast) nichts geregelt werden.

Was von außen reinkommt, ist in keinem der beiden Fälle priorisiert. Aber es geht zumindest erst mal darum, dass der Verkehr von Innen nach Außen brauchbar fließt.

All diese Diskussion ist aber beim Einsatz von WLAN hinfällig. Entweder verwendet man verschiedene Accesspoints, die wieder an einem (Smart-)Managebaren Switch hängen oder - und das erscheint mir hier sinnvoller - direkt einen WLAN-Router mit entsprechender QoS-Funktionalität. Und selbst beim WLAN-Router wäre ich skeptisch ob man mit QoS große Erfolge erzielt, da zuviele weitere Einflussfaktoren gibt.

WLAN hilft nicht unbedingt bei der Sache. Aber z.B. mehrere Accesspoints machen es in diesem Fall überhaupt nicht besser. Eher im Gegenteil...

Den oben genannten Router habe ich, wie bereits erwähnt, nicht im Einsatz. Ich habe nur einen kurzen Blick auf das Datenblatt bei Netgear geworfen. Laut diesem ist hierbei "prioritizing network traffic", VLAN und die Priorisierung einzelner VLANs möglich auch wenn dies etwas Dünn in der Beschreibung ist.

Jo, das erklärt einiges.

Da VLANs erst Mal nicht vorhanden sind und der Netgear sehr wahrscheinlich nur am Switchport als solches eine Priorisierung macht, ist dem OP nicht geholfen. Layer 3 ist hier wieder das Stichwort und somit sind alle "kleinen" Switches raus.

Die günstigsten Switches die ein einfaches Management ermöglichen, mit denen ich Erfahrung habe, sind die HP ProCurve Switch 1810G-Serie und D-Link DGS-1210-Serie.
Evtl. kenne ich die passenden Geräte nicht, aber ich empfinde (WLAN-)Router mit entsprechenden Funktionalitäten als deutlich teurer als die Kombination mit einem (Smart-)Managedswitch. Denn ein Router der mehrere G/Bit-Ports , ordentliche QoS-Funktionen, VLAN usw. beherscht kenne ich nicht im Bereich von unter 150€ wie entsprechnde Switches. Allerdings habe ich bei Routern auch nur genauere Kenntniss von Funkwerk-, Cisco Integrated Services und Cisco Securty Routern.

Wie oben schon geschrieben: Der Switch muss gar nichts können, da die Bandbreite im LAN keine Rolle spielt. Wichtig ist lediglich die Priorisierung nach außen und das kann ausschließlich der Router machen. Die Linksys-Router Exxxx für <100.- EUR sollten die Bedürfnisse erfüllen. Alternativ ein alter PC mit zwei Netzwerkkarten und einer linux-/unixbasierten Routinglösung (den Energieversorger wird's freuen). Wahlweise zum Selberbasteln oder als fertig Lösung.

Die 1810G-Reihe macht auch nur Layer2-Switching. D.h. Priorisierung erfolgt auch nur Switchport- bzw. VLAN-abhängig. Damit kann bestes eine starre Priorisierung eines Nutzers erfolgen und nichts dynamisches, damit jeder Nutzer protokoall-/anwendungsabhängig ein brauchbares QoS bekommt.

Cu,
Chris
 
Wie wär’s denn einfach mit einem DD-WRT- oder Tomato-fähigen Router und QoS?
Habe den Klassiker WRT54GL mit Tomato 1.28 im Einsatz und bin mit dem QoS sehr zufrieden. Skype-Pakete werden von Tomato erkannt und (nach DNS-Anfragen) bevorzugt behandelt, SC2 (Port herausfinden!) käme gleich danach, dann http und zum Schluß z. B. BitTorrent.

Kontra: Anschaffungskosten, Einrichtungszeit, WAN-Durchsatz ~ 50 Mbit/s, oft nur 4 100 Mbit-Ports
Pro: Frickel- und anpassungsfähig :D

€dit: Forum hat angehängte Bilder verschluckt, grml. Dann eben so:

 
Zuletzt bearbeitet:
MoinMoin,

keine Ahnung, wieviel gefrickel die alternative Firmware bedeutet, aber rein technisch wäre es eine Alternative. Wobei ich den WRT54 als nicht unbedingt "zeitgemäß" bezeichnen würde. :-D

Wenn ich mir Deine Prioritätenliste so ansehe, dann scheinst Du keinen großen Wert auf E-Mail zu legen (POP/IMAP/SMTP).


Cu,
Chris
 
Installation und Nutzung der Standardfunktionen (von denen es aber gefühlte tausend gibt) läuft mit Befolgen der FAQ und Lesen des Tutorials auf der oben verlintken Seite problemlos. Mit Frickeln meinte ich eher, selbst Shellskripte, Cronjobs etc. darauf zum Laufen zu bringen.

Und du hast recht, E-Mail hat für mich sowohl persönlich als auch im QoS keinen hohen Wert. Da es aber ohnehin asynchron ist, sehe ich das nicht als Problem. Wichtig war mir z. B., nicht andauernd den Upload des Torrentclients manuell ändern zu müssen, um unterbrechungsfrei skypen zu können. Natürlich kann man die am häufigsten benutzten Programme noch ganz exakt auf die verfügbaren 10 QoS-Klassen aufteilen, aber wozu, wenn alles so läuft, wie es soll?

Beim zeitgemäß muß ich dir auch zustimmen. Allerdings hat der OP nur eine Zweitausender zur Verfügung, WAN-Durchsatz fällt also als Argument aus. Dateiaustausch innerhalb des LANs, meinetwegen, dafür hängt bei mir ein GS108GE hinter dem Router. Der WRT54GL kann leider nur 802.11g … dagegen gibt es (bei mir) Cat5. ;)

Wenn man mit diesen Einschränkungen leben kann und QoS wichtiger als n-Standard, Gigabitports etc. ist, dann ist der WRT echt unschlagbar. Vielleicht läuft DD-WRT/Tomato ja mittlerweile auch auf neueren Modellen…
 
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