Bei Bittorrent "anonym" ?

Jack55555

Lt. Commander
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Grüß euch!

Da auch ich einer bin, der durch die Einführung der Vorratsdatenspeicherung (wer was dagegen tun will, hier unterzeichnene https://zeichnemit.at/ ) erschüttert wurde, und mir deswegen Tor zugelegt habe, wollte ich noch eins wissen:

Ist man eigentlich bei einem Peer to Peer Netzwerk (Bittorrent, uTorrent, etc.) wenn man sich was runterlädt "anonym"?
Oder kann das von den Behörden auch so aufgezeichnet, werden, als würde man eine Internetseite öffnen?

NAch meiner Logik könnte man doch nur bei dem Internetanbieter sehen wie viele Datenpakete rausgegangen sind, aber nicht, wofür oder an wen (abgesehen an die IP, von der man Up oder Downloaded)

Falls das nicht stimmt, könnte man auch Bittorrent irgendwie schützen (abgesehen mit Wlan anzapfen...) ?


LG

PS: Grundlegend geht es mir nicht darum etwas zu verbergen, sonder darum mich nicht "nackt auf die Straße stellen zu wollen"
Ich betreibe keine kriminellen aktivitäten, und deshalb will ich nicht wie ein Krimineller überwacht werden.
Diese Vorratsdatenspeicherung geht mir grundsätzlich gegen den Strich, weil es der erste Schritt gegen die Privatsphäre des Menschen ist und der erste Schritt zu einem Staat wie von George Orwell in 1984 beschrieben.
Daher will ich alles Mögliche tun, dass dieser kriminelle Staat so wenig Daten als nur möglich von mir erhält
 
Zuletzt bearbeitet:
Torrents sind eine Verbindung wie jede andere und kann genauso aufgezeichnet werden.
Anonymität im Internet ist ein Mythos der nicht stimmt und niemals gestimmt hat: IP Adressen sind endlich und deswegen gibts auch keine Anonymität, irrelevant welches Protokoll benutzt wird, HTTP oder torrent.

Man kann verschleiern wer hinter einer Verbindung steckt: Proxies, WLAN des Nachbarn. Man kann es gut verschleiern: Onion Router. Aber das ist schon alles.
 
jeder, mit dem du dich @filesharing verbindest, kann die IP sehen, mit der/über die du gerade verbunden bist
 
Wenn du nichts illegales hast brauchst du auch keine Angst haben "erwischt" zu werden. Solltest du etwas illegales machen, dann rechne auch damit erwischt zu werden.

Bittorent über ToR zu betreiben ist quatsch, da kriegst du 0 Speed hin weil das um viele Ecken geht, mit Pech sogar einer dabei ist der P2P richtig ordentlich drosselt.

Bittorrent Datenpakete kann man zwar verschlüsseln, was dir jedoch nichts hilft da das Problem nicht der Provider ist, dem ist das völlig egal was du machst, sondern der "Rechteverwerter" oder sein Anwalt an der anderen Seite der vermeintlich deinen Download anbietet und sich dann einfach deine IP aufschreibt und mittels Gerichtsbeschluss deine Daten beim Provider einholt. Kurz: Du bist nicht wirklich anonym.
 
Bei Bittorrent ist normalerweise keine Verschlüsselung aktiv und die bei einer Überwachung deines Anschlusses kann man nachvollziehen, welche Sachen du darüber tauschst.

Auch sollte dir klar sein, dass die ganze Tracker-Komponente von Bittorrent auf HTTP aufbaut und daher sehr wie ein Webseitenaufruf aussieht.

Deine Logik hat ein Fehler: Jedes Protkoll identifiziert sich auf iregnd eine Art und Weise, bei Bittorrent z.B. wird im ersten Paket dein Clientname und die verwendete Bittorrent-Version übermittelt, promt weiß der Staat, dass alles was über die Verbindung läuft, eine Bittorrent-Verbindung ist.

Was du tun kannst: Laut http://de.wikipedia.org/wiki/BitTorrent bietet yTorrent und Azureus (+ weitere ungenannte) eine Verschlüsselung per Stromchiffre und Infohash an, aber das bringt dir nix, da der Hash beim Trackerabfragen übermittelt wird.

Also Fazit:
Wenn der Staat dich komplett überwacht, gibt es kaum eine Möglichkeit, Daten über Torrents zu tauschen, ohne dass er es mitkriegt, da die Verschlüsselung per TLS/SSL o.Ä. bisher nicht implementiert ist.

EDIT:
Bin mal wieder zu langsam, aber:
Die ganzen Rechteverwerter hängen sich ja ins Bittorrent-Netzwerk rein und bauen aktiv eine Verbindung zu dir auf, damit du denen ein Teil der Datei schickst, das ist keine Überwachung ala Vorratsdatenspeicherung. Die hilft nur im Nachhinein als Beweis.
 
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Das man bei einem Peer to Peer Netzwerk anonym ist wäre mir neu. Du gibst und lädst, viele andere geben und laden. Dort wo man etwas hinläd oder etwas bekommt steht zwar nicht sofort der Name sondern vielmehr lässt sich die IP Adresse ermitteln, welche zu jenem Zeitpunkt einzigartig ist. Ergo könnte jeder mit ausreichend Möglichkeiten den Besitzer der IP ausfindig machen. Anonymität ist bei Bittorrent oder Emule oder wie sie alle heissen nie gegeben gewesen, auch wenn man immer hingeht und stellt es so dar. Da sich mittlerweile auch etliche Firmen damit gern ein Zusatzbrot in Abmahnungen verdienen sind dort dann auch zu genüge Jagdhunde unterwegs zum IP sammeln ;)

http://de.wikipedia.org/wiki/Peer-to-Peer
 
bei bittorrent bist du nur so lange auf der sicheren seite, so lange du dateien runter lädst, die auch sicher sind. um rauszufinden wer was runtergeladen hat, muss man die entsprechenden daten selber runterladen, dann kennt man alle ip's mit dennen man verbunden war und kann entsprechend abmahnen... anonym ist bittorrent aber nicht, dazu müsstest du schon über einen vpn server ins internet. selbst ein proxy server kann vor deinem provider nicht verschleiern, was du runter geladen hast, oder auf welchen seiten du warst, da die daten nicht verschüsselt sind und somit analysiert werden können. ein poxy verschleiert deine identität nur gegenüber der webseite die du besucht hast oder eben gegenüber dem derer mit denen du im torrentnetzwerk verbunden bist. eine vpn verbindung verschlüsselt die daten dann auch gegenüber deinem provider, in dem fall musst du aber deinem vpn anbieter das nötige vertrauen schenken. um es auf die spitze zu treiben, könntest du deine vpn verbindung über mehrere socks laufen lassen, das ist dann schon sehr sicher. 100 % sicherheit hast du aber nur wenn du selber der vpn dienstleister bist und dann über deinen eigenen server ins netz gehst und deine ip in der masse deiner clienten unter geht und du zu 100% weißt, das dein eigener server keine ip addressen aufzeichnent, da du selber die kontrolle darüber hast. nur dann musst du niemandem mehr vertrauen und es kann dir am arsch vorbei gehen was der staat sich ausgedacht hat um deine daten zu speichern... es ist also nur eine frage der mittel...
 
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Es gibt im Internet KEINE Anonymität egal was für Programme du da gegen installierst.
 
Gibs auf im Inet kannst du nicht mehr anonym sein
zb. ein Freund wurde vor ca. 1 Monat erwischt und musste 50€ strafe zahlen (kA warum so vielvllt weil er noch nicht 18 ist, wie auch immer) auf jeden Fall hat er gesagt das er immer über 5 proxy + vtunnel + mindestens 5 ecken downgeloaded hat.
 
@black1711:
Weil ein Proxy ja so viel bei Bittorrent bringt (idR verbindet der sich direkt über TCP mit den Clients), bringt also nur was beim Tracker-Abfragen, was dann aber nur den anderen Clients es nicht ermöglicht, zu dir zu connecten.

Gegen eine Überwachun des Internetanschlusses vor deiner Haustür hilft ein VPN schon. Die Sicherheit ist dann in den Händen des VPN-Providers. Wenn der natürlich auch überwacht wird, kann man heuristisch dein Datenverkehr grob abfangen. Selbiges gilt für Tor.
 
black1711 schrieb:
Gibs auf im Inet kannst du nicht mehr anonym sein
zb. ein Freund wurde vor ca. 1 Monat erwischt und musste 50€ strafe zahlen (kA warum so vielvllt weil er noch nicht 18 ist, wie auch immer) auf jeden Fall hat er gesagt das er immer über 5 proxy + vtunnel + mindestens 5 ecken downgeloaded hat.


Selten so einen Schwachsinn gelesen. :lol:
 
Es kommt immer darauf an, was man macht.

Ist es in Deutschland, oder sogar weltweit seit längerer Zeit sehr populär oder gehört in die Erotik-Sparte, hat man schnell ein Problem. Oder sollte zumindest damit rechnen.

Wenn es aber etwas ist, was im Ausland gestern erst erschien und hier in Deutschland gar nicht oder wie üblich erst in mehreren Monaten/Jahren erscheinen wird, ist man auf der sicheren Seite.

Bestimmt wird gleich jemand sagen, dass auch das nicht stimmt. Aber bei einem kann man sich verdammt sicher sein. Bei den "Offiziellen" dauert es viele Monate und Jahre bis sie mal im Ansatz verstanden haben, was bisher passiert ist.

Das letzte Jahrzehnt hat das sehr eindrucksvoll bewiesen.
 
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Ach Leute, lasst ihn doch runterladen wenn er will. Die Abmahnindustrie freut sich.

N Kumpel von mir hat 1200 Euro hingelegt für n runtergeladenes Musikalbum (Mahnkosten + Anwalt) Dem haben Sie allerdings das wieder hochladen von 5 Sekunden vorgeworfen lol

Ich selbst hab 1500 Euro (Anwalt + Mahnkosten) hingelegt, weil irgendein Depp meinen Anschluss genutzt hat und was runtergeladen hat, -> man wird für seinen Anschluss und dessen Sicherheit selbst zur Verantwortung gezogen, egal wer dort was für Unsinn treibt, es fällt auf den Anschlusshalter zurück.

Die haben dann deine IP, den Tag und die genaue Uhrzeit, meist kann man das dann auch selbst im eigenen Router nachvollziehen ;)

Gruß Killa
 
Also ich finde wer etwas illegal Herunterlädt und sich dann noch so Glatt anstellt und eine %Tauschbörse%
benutzt obgleich die bekannten Netzwerke ja seit Jahren Stark Überwacht werden oder sein beispielsweise
WLAN nicht richtig absichert oder gar Wissentlich jemand Zugang Gewährt der etwas Herunterlädt und sich
dabei Erwischen lässt ist einfach selber Schuld und hat es nicht anders Verdient. :)

Aber Acta wird es ja bald zum besseren für die IndustrieBonzen richten. :lol:
 
Danke für die umfangreichen Antworten
summa summarum kann man festhalten: MAn ist dem Staat hilflos ausgeliefert

zum Glück lade ich nichts illegales runter....
 
Wer nutzt denn noch tauschbörsen? Hätte gedacht, Rapidshare und co sind viel beliebter?

Hat zumindest den Vorteil, dass man hier nur runterlädt und zu keiner Zeit was hochlädt.
Zudem verteilen die meisten Uploader ihre teildateien bei mehreren Hostern verstreut und dazu noch passwort gesichert incl. unverständlichem Dateinamen...

Keine Ahnung, ob das besser als Tauschbörse ist, aber mir würde es zumindest sehr sicher vorkommen. Schließlich kann keiner direkt nachvollziehen, was man runterlädt. Nichtmal der Sharehoster.
Ausprobieren muss ich das aber nicht...
 
KillaGT schrieb:
Ich selbst hab 1500 Euro (Anwalt + Mahnkosten) hingelegt, weil irgendein Depp meinen Anschluss genutzt hat und was runtergeladen hat, -> man wird für seinen Anschluss und dessen Sicherheit selbst zur Verantwortung gezogen, egal wer dort was für Unsinn treibt, es fällt auf den Anschlusshalter zurück.
...nur, weil du dein WLAN nicht nach gängigen Standards verschlüsselt hast. Mit WPA2 hätten die dir gar nichts gekonnt. Und ehrlich gesagt ist es auch gut so, ansonsten könnte man sich ja permanent rausreden nach dem Motto: "Ich war das nicht, da ist jemand in mein WLAN eingedrungen." Ein WPA2 mit gutem Key kriegt bestenfalls n absoluter Profi hin, wahrscheinlich nicht einmal das.

Bei keiner illegalen Aktivität im Netz ist man anonym, es ist nur die Frage, wie gut die Überwachung eingerichtet ist. Bei Torrents ist es leicht. Als Rechteinhaber vom nächsten Blockbuster brauch ich nur selbst eine Kopie ins Netz stellen und den Tracker entsprechend bekannt machen, schon krieg ich die IPs von einigen Tausend illegalen Leechern. Dann kann man gepflegt direkt zum Abmahn-Anwalt gehen und die Kohle einstreichen.
 
Soweit ich weiß kann man höchstens den http Verkehr mit dem Tracker verschlüsseln, nicht aber den eigentlichen Down/Upload. Die Vorratsdatenspeicherung selber ist meistens eh nicht das Problem, sondern Abmahnagenturen, bei denen Leute sitzen, die dich mit dir verbinden und die IP loggen. Da kommen dann normalerweise diese 50-150€ Abmahnungen heraus, von denen ein Freund erst neulich eine bekommen hat. Diese Abmahnungen sind aber meist gar nicht rechtens, allerdings lohnt sich für solche Beträge natürlich kein Prozess. Doof wirds, wenn du tatsächlich vom Staat erwischt wirst, dann kommen gerne mehrere tausend Euro zusammen, damit das passiert muss man aber schon irgendwie auffallen.

Also - Torrent verschlüsseln geht nicht (vernünftig), und wenn doch dann im Schneckentempo und 100% Anonym ist man dann immer noch nicht.
 
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