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Test Big Pharma Beta im Test: Moralapostel haben einen schweren Stand

Da hat sich ein Fehler eingeschlichen

An dieser Stelle ist Big Pharma richtig schön perfide, aber leider auch etwas undurchsichtig. So kann es vorkommen, dass der Spieler sich für den unmoralischen Weg entscheidet. Die Aufsicht wird dem Medikament zwar eine schlechte Note geben, im Vergleich aber wird es aufgrund der geringeren Produktionskosten sehr rentabel verkauft werden. Manchmal tritt jedoch ein gegenteiliger Effekt ein: Ein dreckig produziertes Produkt erhält eine schlechte Wertung – und verkauft sich daraufhin auch schlecht. Diese Unberechenbarkeit dürfte realistisch sein. Sie ist im Rahmen eines Spiels aber schwierig, weil sie teilweise zu beliebig wirkt.

Leider nicht ganz so richtig. Mit einer Maschine kann man die Reagenzien Analysieren. Dabei erkennt man bei welcher Konzentrationsstärke die Heilung, bzw. die Nebenwirkung am stärksten sind. Wenn man jetzt also blind zwei Medikamente herstellt, so das beide Heilung und Nebenwirkung haben, bei dem einem aber die "Sweetspots" für Nebenwirkungen und Heilung "besser" Ausfallen als beim anderen, wird das Medikament auch öfters gekauft.
Das lässt sich auch grob in der Benotung ablesen, wenn man schaut wie viele gekauft wurden, wie viele davon geheilt wurden und wie viele davon Nebenwirkungen erlitten haben.

@ Jim-Panse

Wie sehr in eine "Thumps Up" oder "Like" oder "Lesenwerter Beitrag" Option in diesem Forum vermisse.
 
Zuletzt bearbeitet: (Vermeidung Doppelpost)
Wenn man hier einigen Kommentare liest, stellen sich einem doch wirklich die Zehennägel auf. Meine Lebensgefährtin arbeitet im Bereich der Molekularen Biotechnologie, und da bekommt man dann doch einiges mit.

Was das Spiel als Spielprinzip zeigt, stimmt in der Realität natürlich nur sehr bedingt. Zum Beispiel das Prinzip der Nebenwirkungen: Jedes Medikament enthält Wirkstoffe, die je nach Dosierung und Handhabung auch ein Gift sein können. In einem so komplizierten biologischen System wie dem menschlichen Körper hängt alles irgendwie zusammen, es gibt also auch keine Wirkstoffe, die nur eine Sache beeinflussen. Daher auch die Nebenwirkungen. Da geht es nicht darum, etwas "reiner" zu machen, oder sich mehrere Arbeitsschritte, und dadurch Kosten zu sparen.

Das ganze ist sehr viel komplizierter, als man sich auch nur vorstellen kann. Genauso kann man nicht einfach irgendwelche Medikamente raushauen, das ist ein Prozess der zum Teil Jahrzehnte dauert. Die Firmen stecken Unmengen an Geld in Forschung, nur um nach 30 Jahren keine Zulassung für das Mittel zu bekommen.

Von Ahnungslosigkeit zeugen auch Aussagen wie: "Es gibt schon sicher ein Heilmittel für Krebs, aber keiner rückt es raus."

Es gibt nicht einen Krebs. Es gibt viele Hundert Arten, die auf genauso viele Weisen bekämpft werden müssen. Diese unterscheiden sich zum Teil ganz erheblich, werden aber der Einfachheit halber unter dem Begriff "Krebs" zusammen gefasst.

Sicherlich gibt es auch in der Pharmaindustrie schwarze Schafe, aber die Leute die da forschen und arbeiten sind sehr dediziert und haben oftmals große Teile ihres persönlichen Lebens geopfert, um neue Medikamente zu schaffen. Da regt es einen schon auf wenn irgendwelche Ahnungslose Kopp-Verlag-Niveau Theorien auspacken.
 
snakebite schrieb:
Ich stelle die These auf das es schon längst wirksame Mittel gegen Aids, Krebs und andere Krankheiten gibt. Doch die Pharmakonzerne wären aus wirtschaftlicher Sicht dämlich würden sie z.B. den Krebs bei Kranken heilen.

Das ist Schwachsinn. Die erste Pharmafirma, die das HI Virus oder Krebs dauerhaft besiegen kann, wird wirtschaftlich dermaßen abgehen, dass der Konkurrenz schwindelig wird. Dieses Wachstum wird nicht von Dauer sein, aber das ist vollkommen egal. Zum Einen hat die Menschheit schon immer einen kurzfristigen Erfolg überbewertet und zum Anderen wird es Entscheidungsträger sehr sehr reich machen.

Es gibt natürlich genug Beispiele für moralisch extrem fragwürdige Entscheidungen von Pharmafirmen (Produktionsstopp von unrentablen Mitteln ohne Alternative, Auf den Markt bringen von Mitteln trotz Nebenwirkungen, Beschleunigung des Markteintritts), aber Pharmafirmen sind Wirtschaftsunternehmen und als solches hat es Sinn Medikamente gegen Krebs etc. zu produzieren. Zumal das Unternehmen sich einen Preis quasi ausdenken könnte.
Hierbei wird nur der Erste großen Erfolg haben, da ein Medikament vom Wirkstoff zum zugelassenen Präparat 12-14 Jahre benötigt, kann man es sich als großer Player nicht leisten dort nicht zu forschen. Die Konkurrenz kann Jahre voraus sein, ohne dass man (auch mit hervorragender Wirtschaftsspionage) davon weiß.

Ich will nicht die Industrie verteidigen. Habe selber kurze Zeit in der Pharmaforschung gearbeitet und bin gegangen, weil ich die Branche einfach zu schrecklich fand. Konnte mir nicht vorstellen mein Leben solchen Halsabschneidern zu widmen.
Pharmabashing trifft immer die Richtigen, aber dieser Verschwörungsschrott ist ganz großer Unsinn.
 
Danke für diesen Test. Ich mag diese Sorte von Spielen. Wäre doch glatt wieder an mir vorbeigegangen, wenn ihr mich nicht darauf aufmerksam gemacht hättet.

thompson004 schrieb:
Ein i5 für dieses Spiel ist genügsam?

Nun macht mal einen Punkt. Erstens gibt es den i5 schon seit mehreren Generationen/Jahren und zweitens auch in vielen Variationen. Da hats auch eine ULV für Ultrabooks und die haut leistungstechnisch sicherlich keinen vom Hocker. Davon abgesehen wäre ich als Indie-Studio auch vorsichtig mit den Angaben. Hinterher flennt dann jemand rum, weils mit seinem Athlon XP im Endspiel das ruckeln anfängt.
 
Werd ich mal antesten. "Prison Architect" könnt ihr auch mal Teasern. :)
 
Für euch Aluhutträger und Gegner der Industrie:

Ein ganz interessanter Film dazu ist "Thrive". Dieser zeigt, wie wir und unser Geld von 5 mächtigen Familien kontrolliert wird. An ein paar Sachen daraus glaube ich auch nicht, allerdings ist es trotzdem interessant wie das " System" unserer Welt funktioniert.

thrivemovement.com
YouTube: http://youtu.be/-pRfGVHU_Qg

Viel Spaß beim glühenden und schmelzenden Aluhut ;)
 
ComputerBase macht es ja auch so. Das Motto lautet Geld verdienen. Deswegen darf man auch hier Werbung von Kik lesen.
 
malte3001 schrieb:
Ein ganz interessanter Film dazu ist "Thrive". Dieser zeigt, wie wir und unser Geld von 5 mächtigen Familien kontrolliert wird.

Haus Atreides, Haus Harkonnen, Haus Lannister, Bush-Clan und wer noch? :D
 
thompson004 schrieb:
Ein i5 für dieses Spiel ist genügsam?

wenn man von nem desktop i5 ausgeht wohl nicht, aber gerade wegen der grafik ist das wohl ein spiel, das haeufig auch auf mobilgeraeten gespielt werden wird. und wenn man da dann saemtliche ultra low power versionen vom i5 miteimbezieht ist es wohl genügsam ;)
 
Grillwetter schrieb:
Haus Atreides, Haus Harkonnen, Haus Lannister, Bush-Clan und wer noch? :D
Bush Clan war nur exekutive in Form vom Präsidenten.
Rothschilds und Morgans bekomme ich noch zusammen, für den Rest schau den Film :D
 
hat das spiel schon jemand gespielt?

ist es zum Spielen am Laptop ohne maus geeignet?
Funktioniert die steuerung über touchscreen?
 
Warte mal auf die deutsche Fassung
 
snakebite schrieb:
Ich stelle die These auf das es schon längst wirksame Mittel gegen Aids, Krebs und andere Krankheiten gibt. Doch die Pharmakonzerne wären aus wirtschaftlicher Sicht dämlich würden sie z.B. den Krebs bei Kranken heilen.

Die Wahrheit zwischen dieser krassen Unterstellung und dem Gegenteil liegt wie so oft in der Mitte. Es gibt unzählige potentielle Wirkstoffe, mit unterschiedlichsten Wirkungsweisen, die gegen viele Sachen eventuell helfen könnten. Allerdings alles nur "vielleicht, eventuell, wir wissens nicht", da die Wirkstoffentwicklung und Zulassung Jahrzehnte(!) dauern kann und dies natürlich wirtschaftlichen Überlegungen untergeordnet ist. Dass man Kosten im zweistelligen Millionenbereich und mehrere Jahre Entwicklung in einen einzelnen Wirkstoff steckt, der dann wegen zu schwacher Wirkung/zu starke Nebenwirkungen irgendwann eingestellt ist, ist keine Seltenheit, eigentlich sogar die Regel. Es gibt da einen eher scherzhaft gemeinten "Leitsatz" in der Wirkstoffforschung: Wer in 20 Jahren ein Medikament von der Entwicklung bis zur Zulassung kriegt, hat den Jackpot - viele arbeiten ein Leben lang in der Forschung und haben am Ende nie ein einziges Produkt entwickelt. Da ist aus unternehmerischer Sicht natürlich viel lukrativer, wenn man lieber bei bewährten rentablen Produkten bleibt. Wobei aber gerade im Krebs/Aids-Bereich einige Medikamente gibt, die viel bringen und deshalb sehr teuer verkauft werden können. Also dass ein "Heilmittel" nie veröffentlich würde, wenn es eins gäbe ist Schwachsinn. Das große Problem ist eher das Stochern im Heuhaufen, bei der man jedes mal ne goldene Mistgabel verbrät - das macht die Anleger natürlich nicht glücklich.

Das nur mal zu den Relationen und wie es zu den typischen Gerüchten kommt.

Die mafiotischen Züge sind meiner Meinung nach eher im der Zusammenarbeit mit Krankenkassen/Ärtzen zu finden, aber da bin ich kein Insider. Aber grundsätzlich handelt die Pharmaindustrie wie jedes andere wirtschaftlich an Gewinn orientiertem Unternehmen.
 
Ist doch das gleiche bekannte Gebashe wie gegen die Nahrungsmittelindustrie. Die Industrie verkaufe dem Kunden die miesesten Lebensmittel zu völlig überteuerten Preisen. Dass die Qualität und Sicherheit der Lebensmittel heutzutage so gut wie noch nie in der Geschichte ist, scheint keinen zu interessieren.

Die Diskussion rutscht aber gerade etwas ins Offtopic ab. Zum Spiel: Wie realistisch ist den die Produktion abgebildet? Zum Pillen drehen gehört ja ein bisschen mehr als nur Mischen und Formen.

Das Kleingedruckte auf der Spielehomepage erobert mich stark an Packungsbeilegezettel:
*medications are entirely a virtual construct manufactured during a computer game. Actual value of medications is zero. Actual ability to cure real known problems is zero.Twice Circled and Positech Games provide no warranty as to the suitability of PC strategy games to cure diseases, real, virtual or entirely the figment of players imaginations. Do not play Big Pharma whilst operating heavy machinery. Consult your doctor before playing any other, lesser strategy games. terms and conditions may apply, they usually do, and nobody ever reads them. Your mileage may vary. Use as part of a calorie controlled diet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe das Spiel die letzten paar Stunden als Beta-Version ausgiebig gespielt. Danke für CB an den Hinweis. Sonst hätte ich von dem Spiel nichts mitbekommen. Im Regelfall liebe ich solche Simulationen und ich war völlig aufgeregt.

Bei diesem Spiel muss ich allerdings sagen, dass es nach wenigen Stunden extrem eintönig wird. Ich habe bereits nach der zweiten Mission keine Lust mehr gehabt. Man durchläuft immer und immer wieder die selben Produktionsstraßen. Beim Anfang der Produktionsstraßen entscheidet man sich lediglich für einen Wirkstoff und baut dann die Produktionsstraße mit Ionisatoren oder Agglomeratoren aus, um auf die richtige Konzentration für ein bestimmtes Wirkstoff-Upgrade zu kommen (läuft bei jedem Medikament gleich ab, egal welches). Dann presst man den Wirkstoff in Pillen oder Kapseln und verkauft das. Noch ein paar Forschungen hier und Zutatenherstellungen da (die innerhalb von 2 Klicks erledigt sind) und das wars dann. Abwechslung ist hier fast überhaupt nicht gegeben.

Das ist in meinen Augen absolut kein vollwertiges PC-Spiel, sondern in meinen Augen eher ein Browser-Game.
 
Zuletzt bearbeitet:
snakebite schrieb:
Ich stelle die These auf das es schon längst wirksame Mittel gegen Aids, Krebs und andere Krankheiten gibt. Doch die Pharmakonzerne wären aus wirtschaftlicher Sicht dämlich würden sie z.B. den Krebs bei Kranken heilen.

Der Mensch ist des Menschen Wolf.
(N. Machiavelli oder so)

Was bringt den Doktor um sein Brot?
a) die Gesundheit, b) der Tod.
Drum hält der Arzt, auf daß er lebe,
Uns zwischen beiden in der Schwebe.
(Egon Roth)
 
vermeintlich eindeutigen Situationen viele Grautöne herrschen

Ich finde bei der Gesundheit sollte es keine Grautöne geben.
Der Autor übersieht, dass das im Prinzip schwere Systemfehler sind und tut so, als würde sich das Spiel an irgendwelchen ominöse Naturgesetzen orientieren.
Wenn man ein Spiel erzeugt, in dem ich genauso erbarmungslos sein muss, wie viele es in der Realität sind, wozu sollte ich dieses Spiel spielen?
Ein besser Ansatz ist die neuere Anno-Reihe, in der man sich komplett auch für die "gute" Seite entscheiden kann. Hier hat man die Wahl offenbar nicht. Und deshalb verdient das Spiel eigentlich mehr Kritik.
 
@ tonictrinker

Hier hat man doch auch die Wahl, sich für die gute Seite zu entscheiden. Man macht halt dann weniger Gewinn.
In wie weit sollte es bei der Gesundheit keine Grautöne geben? Was verstehst du darunter?
Welcher schwere Systemfehler liegt denn vor?
 
ich bin eigentlich ständig auf der Suche nach guten Wisims (mein persönliche Referenz Capitalism hat ja nun ein paar Jährchen auf dem Buckel) ...viel erwähnenswertes tut sich ja nicht im Genre.
Big Pharma ist da wohl auch nicht der große Hoffnungträger und der Preis vielleicht ein bisschen übertrieben. Würde sich als 2,99 App gut machen.

Zur Pharmaindustrie: natürlich ist das Geschäft eher schwierig. Die gefälschten, indischen Billig-Zulassungstudien und der damit verbundene große Generika-Rückruf in Deutschland haben es doch wiedermal gezeigt. Da sollte man die Anforderung an die Zulassung von Generika nochmal überdenken.
Trotzdem sehe ich da wirklich keine schweren Systemfehler, nur unter Wettbewerbsdruck enstehen Spitzenmedikamente. Die Vergangenheit hat in den ehemaligen kommunistischen Ländern doch gezeigt, dass staatlich gelenkte Unternehmen da auch nicht leistungfähiger sind.
 
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