Custom Linux: Aufwärts oder Abwärts bauen?

Warum suchst du dir nicht hier eine Distribution aus und installierst nur die minimale Version? Bei den meisten Installer kannst du die zu installierenden Pakete auswählen.
 
Für mich stellt sich ein bisschen die Frage für was du deinen Rechner brauchst. Ich selber brauche ein paar Programme, mit denen Arbeite ich, mit denen verdiene ich Geld, mit denen bin ich Produktiv.

Und ganz ehrlich ich verstehe dieses Distro-Hopping manchmal nicht ganz ob nun Debian, Ubuntu, Fedora oder was auch immer, am schluss ist das doch völlig egal. Man öffnet Programm XY ist damit produktiv, und kann am Ende des Tages hoffentlich ein paar Rechnungen schreiben :D

Daher ich such eine Distro, die möglichst lange Updates bekommt, keine manuellen Eingriffe bei Updates braucht (also auf keinen Fall Arch), und drittanbietet Software möglichst unkompliziert drauf läuft. Ich will wenn eine SMB Verbindung einrichten will nicht erst komiche Pakete installieren müssen oder so, sondern es sollte alles so vorkonfiguriert sein damit ich arbeiten kann.
 
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@kim88 Um andere Paketsyteme kennen zulernen und die für die jeweiligen Zwecke die beste Lösung zu finden braucht man halt mehrere Distributionen zum testen.
 
ModellbahnerTT schrieb:
Um andere Paketsyteme kennen zulernen und die für die jeweiligen Zwecke die beste Lösung zu finden
Also ich hab jetzt nur Erfahrung mit Debian und früher Ubuntu. Aber in den ganzen Jahren hab ich da eigentlich nichts vermisst.
ImHo ist es wichtig zwischen Arbeitsgerät und "Hilfsmittel" zu unterscheiden. Als Handwerker beschäftige ich mich natürlich damit, welche Hammerarten es gibt und was es alles an Nägeln gibt. Aber das Auto mit dem ich zum Kunden fahre ist einfach nur ein Hilfsmittel, genau wie das Smartphone, da gehe ich jetzt nicht hin und versuche ein Experte für alles zu werden, sondern nur für die Geräte die ich unmittelbar zum Arbeiten verwende.
Alles darüber hinaus ist Hobby bei Bedarf. Bei Computern verwischt diese Grenze schnell mal, deswegen find ich es wichtig, die Unerscheidung im Kopf klar zu haben.

Anekdote dazu gibt es von Linus Torvalds, Linux Kernel Legende. Welche Distro verwendet er? Fedora. Warum? Debian hat er damals versucht zu installieren und das hat nicht spontan geklappt, also wurde es Fedora. Und alle seine Computer haben Fedora drauf, weil er keine Lust hat mehrere Distros zu maintainen zuhause. Sinngemäß meinte er: "Ich bin Kernel-Entwickler, kein Experte wenn es um Linux Distros geht"

netinstall-Debian weiter abspecken? -> Mega cool! Eben als Hobby, natürlich nicht die ersten 1-2 Jahre auf einem Computer den man für irgendwas braucht.

btw.: Alles anpassen, minimalistisch aufziehen und dann ein KDE drauf werfen? -> Ist irgendwas zwischen aussichtslos und witzlos. Also entweder du hast normalo-usability und mehrere Abstraktionsschichten oder du machst es minimalistisch und verstehbar.
 
Also wenn's brutal schlank sein sollte gentoo? Da installiert du quasi ein Grundsystem aus nem live System und kopierst nen tarball rüber. Alles weitere mußte dann selbst machen.
 
Linus Torvalds Weg mit Debian kenne ich und trotz des gestrigen Vorfalls möchte ich an Debian dranbleiben.

Ich lud mir die NetInstall ISO und mit dem Stick gings ab in den Rechner. Ich benutzte absichtlich die free-Version und ahnte dass es Probleme mit dem WLAN geben wird. Gab es auch. Es kam eine Warnung. Alles abgestöpselt, PC zum Router getragen, Fernseher als Monitor und PC via LAN Kabel mit dem Router verbunden und nochmal von vorne. Diesmal keine Warnmeldung bezüglich des Internets.

Die Installation brav durchgezogen, zum Schluss die Desktopumgebung LXQT ausgesucht und abgewartet. Moment der Wahrheit "Sie sollten nun in Ihr neues System booten" hieß es. Gesagt getan. Allerdings bootete das System nicht in eine Desktopumgebung sondern in die Befehlskonsole. Mich überkam eine leichte Arch-Rückblende.

Ich habe definitiv bei den Desktop Environments LXQT angewählt und bei der Auswahl danach (Log in?) habe ich Lightdm ausgewählt. War Lightdm mein Fehler?

Nun, während ich das hier schreibe lädt eine fertige große ISO von Debian 10.4 herunter. Aber mir gefiel der Ansatz des NetInstall sehr, daher frage ich mich wirklich, was ich da hätte übersehen können.
 
Gentoo:
1. Auswahl des Init-Systems (OpenRC oder SystemD)
2. Lokale und globale USE-Flags, d.h. zum Beispiel KDE ohne pulseaudio? Einfach -pulseaudio in die make.conf eintragen.
3. Die gesamte Software mit Optimierungen für den Prozessor übersetzen....
 
Warum darf der TE eigentlich zwei Themen eröffnen mit dem gleichen Sinn ?

TinyCore Linux aufbauen

Zum Thema.
Nehme irgendein Linux. Und dann versuche dich mal, einen bekannten Desktop schlank zu halten.
Du wirst feststellen: ES GEHT NICHT.

Das einziges was geht, sich einen Fenstermanager zu nehmen (Openbox, I3, Pekwm und andere) und sich darauf was aufzubauen. Das würde nämlich deinen ersten Vorhaben gleich kommen.

Weiter gibt es r/unixporn die sich nur damit befassen und jeder dort sein Erfolg postet. Das ganze wird dann noch auf Github und Co geteilt. Nur ehrlich. Ich habe es noch nicht geschafft wirklich einen davon ohne Fehler nachzubauen.
 
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Versuche es mal mit lunar die Community ist schnell falls du damit einen Fehler findest und sehr hilfsbereit mit dir diese zu lösen.
 
BieneMafia schrieb:
Weiter gibt es r/unixporn die sich nur damit befassen und jeder dort sein Erfolg postet.
In dem Subreddit geht es eher um (optische) Unix-Individualisierungen, das dabei dann auch „Leichtgewichte“ herauskommen ist eher ein positiver Nebeneffekt mMn.
Die CustomArch .iso von adi1090x lässt sich, dank Dokumentation, ohne zu viel Aufwand installieren, viele Anpassungen inklusive. Openbox, i3 und LXDE sind dabei.
https://github.com/adi1090x/CustomArch

Davon ab, interessantes Thema @McMoneysack91 – ich bastle auch gerade in diese Richtung, allerdings mit openSuse Tumbleweed als Distribution. Inhaltlich kann ich nur wenig beitragen, bis auf die Empfehlung XFCE als „vollwertige“ DE mal auszuprobieren. Meine Distribution habe ich nach dem mir sympathischstem Paket-Management gewählt.
 
@McMoneysack91
Versuche es mal mit sddm. An sich ist der auch ziemlich schlank. Außerdem ist der meines Wissens bei KDE und LXQT der Standard.

Ich selbst nutze zwar gdm3, sddm habe ich aber auch als problemlos funktionierend in Erinnerung. Mit lightdm habe ich jedenfalls auch schon Probleme gehabt. Ich beschloß dann, daß es mich nicht weiter interessiert warum es nicht funktioniert und nahm stattdessen einen Display Manager der von Anfang an keine Probleme macht.

Falls du dir eine Neu-Installation sparen möchtest sollte ein "apt install sddm" vollkommen ausreichen. Bis jetzt habe ich es noch nicht erlebt, daß die automatische Konfiguration des Display Managers versagte.
 
Irgendwie ist bei mir der Wurm drin. Weder die NetInstall noch die Live CD führen die Installation bis zu einem Punkt, wo das Betriebssystem in deine DE bootet. Oder genauer gesagt zuerst in einen optischen Login. Ich komme immer nur bis zum Terminal.

Auch bin ich auf ein Novum gestoßen. Anders als bei den anderen Distros die ich probierte, führt das Booten immer über eine Art "Auswahl" wo ich Debian starten kann, Advanced Settings etc. Ist das etwas GRUB-Eigenes? Kann ich das später in den Einstellungen ändern, sodass das System nach dem BIOS sofort weiter bis zur Oberfläche bootet, ohne, dass ich dort ständig etwas ändern muss?

Ich entschuldige mich schonmal dafür, dass ich das allgemeine Thema Distros zum Thema Debian Installation mutiere.
 
McMoneysack91 schrieb:
Auch bin ich auf ein Novum gestoßen. Anders als bei den anderen Distros die ich probierte, führt das Booten immer über eine Art "Auswahl" wo ich Debian starten kann, Advanced Settings etc.

Das sieht nach dem normalen Bootmenu aus. In der Regel wird nach X sekunden das default oder das letzte benutzte System gebootet. Das ist aber kein Novum sondern wird leider bei einigen Distributionen ausgeschaltet.
 
McMoneysack91 schrieb:
Ich komme immer nur bis zum Terminal.
Wenn du einen ganz normalen Login-Prompt bekommst, ist das nichts was man nicht relativ einfach hinkriegen würde. Hast du denn inzwischen sddm oder einen anderen Display Manager installiert oder hängst du noch bei einem nicht funktionierenden LightDM fest?

McMoneysack91 schrieb:
Anders als bei den anderen Distros die ich probierte, führt das Booten immer über eine Art "Auswahl" wo ich Debian starten kann, Advanced Settings etc. Ist das etwas GRUB-Eigenes?
Das ist das ganz normale GRUB-Menü. An solchen Stellen kommt eben durch, daß sich Debian als Distribution eher an erfahrenere Nutzer wendet. Man erwartet vom Nutzer einfach, daß er sich solche optischen Feinheiten selbst konfiguriert wenn er Wert darauf legt. Standardmäßig wählt GRUB bei Debian immer nach einer festgelegten Anzahl an Sekunden den Default-Eintrag aus. Solange du die Finger von der Tastatur läßt startet das System also automatisch. Ansonsten wird eine Entscheidung erwartet.
 
Frohlocket!

Nach einigem Hin und Her und nach einigem Durchprobieren unterschiedlichster ISOs ist es am Ende doch die NetInstall Free-Version geworden. Komischerweise.

Auch wurde ich diesmal gar nicht gefragt, ob ich sddm oder lightdm verwenden wolle. Lag vielleicht daran, dass ich diesmal aus Neugier XFCE statt LXQT wählte. Naja jedenfalls gelange ich wunderbar zum grafischen Login und weiter in ein minimalistisches bzw zumindest sehr schlankes XFCE DE. Und es gefällt mir jetzt schon. Der RAM-Verbrauch frischaus dem Ofen liegt sogar unter Lubuntu. Und das Fitnessprogramm hat noch gar nicht erst begonnen.

Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit dem allersten Eindruck und werde dieses System jetzt genauer und langfristiger kennenlernen. Freue mich darauf. Wenn ich das jetzt schon so sehe, kann ich mich auch mit dem Gedanken anfreunden, es nicht unbedingt auf SliTaz Gewicht runterschnitzen zu müssen. Es ist auch so "snappy" fix, leicht, gut anzuschauen (natürlich nachdem ich alle Effekte entfernt habe).

Ich danke allen für die vielen Hinweise auf Debian (NetInstall) und die hebammenartige Unterstützung während der Geburt.
 
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Wenn du experimentierfreudig bist kannst du ja mal Enlightenment ausprobieren. Das ist jetzt weniger ein vollständiges Desktop Environment sondern geht mehr in Richtig Window Manager. Allerdings sei vorher schon gesagt, daß es in vielen Fällen auf eine eindeutige Reaktion hinausläuft. Entweder man liebt es oder man hasst es. Es läßt sich viel einstellen, aber das bedeutet auch, daß die Lernkurve bis man wirklich alles kennt entsprechend ausfällt.
 
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LightDM als Display Manager ist sehr weit verbreitet; Beispiele:
Ubuntu Mate
Linux Mint Cinnamon / Mate / Xfce
Linux MX-19 (Xfce)

Hab ich noch nicht gesehen, das der Ärger macht.
 
McMoneysack91 schrieb:
Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit dem allersten Eindruck und werde dieses System jetzt genauer und langfristiger kennenlernen. Freue mich darauf. Wenn ich das jetzt schon so sehe, kann ich mich auch mit dem Gedanken anfreunden, es nicht unbedingt auf SliTaz Gewicht runterschnitzen zu müssen. Es ist auch so "snappy" fix, leicht, gut anzuschauen (natürlich nachdem ich alle Effekte entfernt habe).

XFCE ist auch was feines! Ist auch meine Wahl seit vielen Jahren und ich hab sie (fast) alle schon durchprobiert.

Zu deiner ursprünglichen Frage ob man ein System auch schlank machen kann: Ja! Aber erwarte dir keine Wunder! Wenn du am Unterbau bastelst solltest du so in etwa wissen was du tust oder keine Angst davor haben, dass System zu schrotten! Ich mache das auch mit Xubuntu so, wobei es mir nicht zwangsweise um ein superschlankes System geht! Ich nehme nur alles was ich nicht brauche und "werfe es weg", dann kommt das drauf was ich brauche/will. Unnötigen Schrott mitschleppen mag ich garnicht. In Summe bin ich sogar etwas schwerer als in der Grundinstallation, aber meist nur unwesentlich, hab aber dann alles was ich brauche/will! Grad wenn du gerne "bastelst" bist du bei XFCE richtig, denn da geht so einiges, nur muss man die Fantasie/Vorstellung haben was man erreichen möchte.

Wenn es dir wirklich nur um schlank geht, dann würde ich mir aber generell gleich etwas leichteres suchen.
 
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@pcdoc2000 DICH habe ich gebraucht. Denn DU hast endlich das formuliert, was ich die ganze Zeit versucht habe zu finden und zu Wort zu bringen. Es geht mir nicht per se um Lightweight. Es geht um MEINweight. Und wenn MEINweight im Endeffekt sogar schwerer ist, als das Ursprüngliche, na dann sei es so. Das implementiert aber, dass ich all das auch nun mal wirklich brauche. Den ganzen Bloat PLUS auch noch MEINweight open drauf, das wollte ich vermeiden.

Daher sollte mein Plan sein, das Grundsystem wie es von Haus aus kommt möglichst leicht zu trimmen - vielleicht sogar bis an die Grenze des Machbaren und dann natürlich all das was ich brauche drauf da.

Oh herrlich, danke für deinen Beitrag - DAS war die Kirsche auf meiner verrückten Torte genannt "was will ich eigentlich von einer Distro?"
 
Gern! Wenns um Custom Linux (siehe mein Avatarbild) geht, bin ich doch immer dabei! ;)
 
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