Debian Rolling Release

J

Jupp53

Gast
Reine Wissensfrage: Wieso ist die Debian Rolling Release so gut versteckt?

Hintergrund: Um zu lernen habe ich nach Debian Rolling Release gesucht und nur Forks gefunden, die darauf basierten. Dann habe ich in den Debian Downloads gesucht und mich verirrt. Dann stolperte ich bei der Suche im Forum auf Debian Testing und im weiteren auf Jigdo. Beim gescheiterten Versuch damit etwas herunterzuladen (Server wurde nicht verbunden) und der Suche nach dem nächsten Schritt stieß ich dann auf die Seite, die zu diversen ISO-Dateien führt (Weekly Builds), mit diversen Desktops und Nonfree-Software.

Klar, hier ist keiner dafür verantwortlich. Daher will ich die Gründe nicht groß diskutieren oder kommentieren.
 
Hi,

Debian Testing ist keine rolling release, sondern eben die Testversion von Debian. Die wird irgendwann stable und davor eingefroren. Debian Sid, also das unstable, hat immer die neuesten Pakete, das könnte man rolling release nennen.

Jigdo ist nur ein Downloadsystem, keine eigene Distribution.

Es gibt kein offizielles Debian rolling release.

Edit
Debian Sid ist übrigens perfekt um Debian/Linux zu lernen. Es funktioniert gefühlt jede Woche was anderes nicht mehr, das kann man dann reparieren und lernt unterwegs reichlich ;)
 
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Debian ist auf Stabilität und Langzeitsupport ausgelegt, da macht Rolling auch einfach keinen Sinn.
 
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An sich kann man Debian Sid durchaus als Rolling Release nutzen. Wenn man ein paar Grundregeln beachtet eignet es sich jedenfalls (weitgehend) problemlos als Desktop Distribution.

Wobei man natürlich zugeben muß, daß sich Debian Sid vor allem für erfahrene Nutzer eignet die sich selbst zu helfen wissen, wenn sich ein Paket als kaputt herausstellt. Meist ist das beheben solcher Fehler zwar nicht zeitintensiv, setzt aber mindestens einen sicheren Umgang mit dem Paketsystem voraus. Außerdem sollte man fähig sein Fehlermeldungen (vor allem des Paketsystems) folgerichtig zu deuten.

Einen Kompromiss stellt Debian Testing dar. Die Pakete sind besser getestet als in Sid und aktueller als in Stable. Allerdings muß man damit leben, daß Testing regelmäßig, wenn sich ein neues Stable Release ankündigt, eine Zeit lang eingefroren wird.

Am geeignetsten für den Anfänger halte ich Stable im Zusammenspiel mit den Backports. Durch die Backports werden die wichtigsten Sachen einigermaßen aktuell gehalten.
 
Ich habe es bis jetzt nicht wirklich oft erlebt, dass in Debian Sid etwas so kaputt ist, dass es nicht mehr geht. Ich brauche aber auch nicht so viele Pakete.

Man muss halt bei "full-upgrade" aufpassen, falls (zu viele) Pakete entfernt werden, lieber etwas warten oder wichtige Pakete wie firefox etc. mit "apt install" selber einspielen.

Wenn es aber wirklich stabiler sein soll oder man keine Lust auf die Anzahl an updates hat, besser etwas wie Debian Stable mit Backports verwenden.
 
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Bis jetzt habe ich erst einmal den Fall erlebt, daß eine Debian Sid Installation so kaputt war, daß ich neu installieren mußte. Allerdings war ich da durch eine falsche Fehlerbehandlung meinerseits auch zu einem guten Teil selbst schuld.

Was bei mir durchaus schon öfter vorkam waren Pakete deren Abhängigkeiten nur teilweise erfüllt waren die aber trotzdem schon im System waren. Da heißt es dann, daß Paket X derzeit nicht konfiguriert werden kann weil es von Paket Y abhängt das aber nicht installiert werden kann. Hat man das System dahinter einmal verstanden kann man derartige Probleme aber relativ schnell lösen. Gern passiert so etwas z.B. mit dem Nvidia-Treiber in Zusammenhang mit MultiArch. Ein erzwungenes Downgrade brachte da dann immer die Lösung bis wirklich alle Pakete da sind.

Und ja, man gewöhnt sich tatsächlich an bei "full-upgrade" erst einmal nachzusehen was apt da eigentlich machen will. Es ist eben sinnvoll Systemmeldungen tatsächlich zu lesen und nicht einfach stumpf alles abzunicken.
 
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