__Andreas__ schrieb:
- Consumergeräte bergen immer ein Ausfallrisiko, selbst wenn diese mit "Für Dauerbetrieb geeignet" gekennzeichnet sind. (Immer für Redundanz + Backup sorgen + interne Aufwände berücksichtigen)
- Im Professionellen Umfeld zählt Zuverlässigkeit + Ausfallrisiko vot Kosten (Abschreibung berücksichtigen)
- Bei Angeboten über Systemhaus ist das Risiko auf das Systemhaus verlagert
Wenn ich von Anfang an ein Redundates Gerät in die Kalkulation mit aufnehme, lande ich bei ähnlichen Kosten, wie für einen Server der gängigen Hersteller.
Alle Geräte haben ein Ausfallrisiko, auch der professionelle Kram. Was man im professionellem Umfeld haben will ist die Minimierung der Ausfallwahrscheinlichkeit und definierte, zuverlässige, schnelle Prozesse um vom Fehlerfall wieder in den Betrieb zu kommen.
Backups braucht es immer, die müssen samt des Wiederherstellungsprozesses auch immer wieder getestet werden (mindestens jährlich und vor produktiver Inbetriebnahme).
Redundante Hardware braucht es Imho nicht zwingend. Da kommt es stark drauf an, wie hoch der Anspruch auf Resistenz gegen Ausfall ist. Wenn ein Wochenende Ausfall in Ordnung ist und unter der Woche irgend ein MA mal schnell in einen Computerladen flitzen kann für ein Ersatznetzteil bzw. ein ganzen (provisorischen) Ersatzcomputer. Zudem wenn du mit redundanten Netzteilen anfangen willst vorher wahrscheinlich eher ein USV aufstellen solltest, da Stromausfälle selbst in Deutschland häufiger sind als ein abrauchendes Netzteil.
Auch bei der Kalkulation, Ausfallsicherheit über alles stimmt ganz sicher nicht. Es ist immer die Frage, wie teuer wird ein Ausfall, wie wahrscheinlich ist es und was kostet die Kompensation. Wobei man die Kosten über die Abschreibungsfrist[3] rechnen sollte, um etwas vergleichen zu können mit den sonstigen, laufenden Kosten. Teure, einmalige Anschaffungen über die Zeit sind so gerechnet oftmals verschwindend gering gegen sonstige Ausgaben.
[3] Die Abschreibungsfrist kann auch durch andere Zeiten ersetzt werden, wenn typische Nutzungszeiträume bei euch abweichen.
Und bei Systemhäusern. Das Problem ist ein gescheites Systemhaus zu finden. Ich kenne es zwar nur aus dem Umfeld von Systemhäusern für medizinische Versorger, aber da kenne ich halt nur Pfusch. :/
__Andreas__ schrieb:
Wie schätzt ihr im Vergleich dazu gebrauchte Enterprise Server ein?
(Ausfallrisiko Consumer Gerät wie DeskMini vs 3-4 Jahre alter Enterprise Server) ?
Bsp. HP DL380 G10 - 2 Netzteile, 2x Xeon Gold 6134, 128GB Registred RAM, + 8x 1.8TB 10K 12G SAS um das vorhandene NAS abzulösen?
Der HP hat die Chance sehr laut zu sein, hohe Stromkosten zu verursachen und die SAS-Platten sind tendenziell durch.
Mit laufenden Platten würde ich das Ding auf >100W Leistungsaufnahme beim Nichtstun schätzen. Das sind bei 30cent/kWh einfach 21,6€ Stromkosten im Monat (1296€ über fünf Jahre).
__Andreas__ schrieb:
Ok, dann ist wieder ein DeskMini Cluster von 3-4 Geräten im Rennen, bei dem die ( replizieren) VMs + Datenbank im Failoverfall automatisch auf dem Backup Gerät gestartet wird.
Evtl. werden diese dann mit RAM + SSDs unterschiedlicher Hersteller bestückt, um Serienfehler abzufangen.
Um MSSQL zu Clustern brauchst du die großen MSSQL Lizenzen. So Preissensibel wie du dich/die Firma hier darstellst habe ich Zweifel, dass ihr euch dazu durchringen werdet.
Ganz abgesehen davon, zuverlässige Cluster bauen, testen, betreiben braucht KnowHow, Zeitaufwand und je nach Softwareumgebung Lizenzen. Im Regelfall liegt das außer Reichweite von Kleinunternehmen bis mittleren KMUs.
Ich empfehle einen 0815 Server einer der bekannten, zuverlässigen Anbieter plus einer gescheiten Backuplösung[1]. Entweder traut ihr euch das zu im Fehlerfall den Server selber wieder ans Laufen zu bekommen[2], oder ihr bucht entsprechenden Vor-Ort-Support beim Anbieter des Servers bzw. bei einem kompetenten Systemhaus.
[1] Eigentlich ja zwei, eine vor Ort und eine an einem anderem Ort (Brand, Diebstahl, ...)
[2] Zu Beachten wäre, das Mitarbeiter fluktuieren. Es bringt nix, wenn das eine Person kann, die aber irgendwann die Firma verlässt, gerade im Urlaub ist.