Fu Manchu schrieb:
Es ist aber zu beachten, das die BU nicht ein Leben lang ausgezalht wird, sondern nur bis zum 65 Lebensjahr oder bis zum eigentlichen Renteneintritt.
Davon höre ich zum ersten Mal, welche sind das?
Normalerweise endet ja dein Erwerbsleben auch mit Erreichen des 65. Lebensjahres. Dann braucht man eben nach landläufiger Definition keine BU-Rente mehr, weil dann die normale Altersrente greift! Es sollte ja so sein, daß von der BU-Rente auch Sparen noch möglich ist, damit du im Alter Rücklagen angesammelt hast, von denen du zehren kannst, falls deine gesetzliche Rente zum Leben nicht ausreicht. - So ist es zumindest in der Theorie. Ob das ganze dann so bis ins Detail überhaupt finanzierbar ist, steht auf einem anderen Blatt.
Clay schrieb:
Weil einige hier davon reden das die BUV eine Risiko Versicherung ist, und man da eben nur spekulieren kann. Es gibt einige Gesellschaften, die bei nicht Inanspruchnahme zwischen 70 und 120 % der einbezahlten Prämien zurückzahlen.
Zu solch einer Versicherung würde ich keinesfalls raten, weil die unseriös ist! - Die 70 bis 120 % der eingezahlten Prämien müssen ja während des aktiven Beitragszeitraums auch irgendwie erbracht werden. - Und das erfolgt logischerweise über die Versichertengemeinschaft und somit den einzelnen Beitragszahler, der dann überhöhte Prämien (d.h. Prämien, die über dem liegen, was das eigentliche Riskio (= Erwerbsrente zahlen + Verwaltungskosten) kostet) während der gesamten Laufzeit bezahlen muß. Vergeßt nicht: Eine Versicherung ist ganz allgemein dazu da, ein
Lebensriskio - in diesem Fall eben die Berufsunfähigkeit - finanziell abzufedern, das den einzelnen finanziell ruinieren würde. Sie ist
nicht dafür gedacht, irgendetwas bei der Versicherung "abzukassieren" bzw. am Ende der Laufzeit mehr herauszubekommen, als man einbezahlt hat! Dafür gibt 's ja Sparverträge oder sonstige Geldanlagen. Und "Sparen" sowie "Risikoabsicherung" sollte immer strikt voneinander getrennt gehalten werden. Denn aufs Sparen kann ich in Krisenzeiten zur Not verzichten, die Risikoabsicherung sollte aber - so weit möglich - während des gesamten Erwerbslebens bestehen bleiben.
Der Versicherungsbeitrag ist
nur dafür da, das Risiko, das einen einzelnen ruinieren würde, auf sämtliche Schultern der Versichertengemeinschaft zu verteilen, die dann über einen relativ geringen monatlichen Beitrag dieses Einzelschicksal für den, den es betrifft, zumindest finanziell erträglich macht. - Man weiß eben nie, wen es trifft.... Man *kann* unter den Betroffenen sein (und dann ist bei Nichtabsicherung der jeweilige eben finanziell erledigt), ist es aber statistisch gesehen eben mit hoher Wahrscheinlichkeit (statistisch ist die Chance bei Berufsunfähigkeit 3:1) eben nicht. Und dann waren die Beiträge eben nicht "vergebens", wie viele denken mögen, sondern dafür da gewesen, diesen Eventualfall der BU abzusichern. Niemand kann eben wissen, ob es ihn nicht doch irgendwann während seines Lebens trifft!
|MELVIN| schrieb:
Meine ist von Volkswohl Bund, sie heißt " Perfect Start - Selbstständige Berufsunfähigkeits-Versicherung mit Beteiligung am Überschuss und Anlage der Überschüsse in Investmentfonds". Man kann wohl auf die Beteiligung am Überschuss verzichten, dann zahlt man ein gutes Stück weniger monatlicher Prämie, bekommt bei Nichtinanspruchnahme aber auch nichts wieder.
Oh Mann! - Bitte
verabschiedet euch in Bezug auf Versicherung von der "Ich-habe-etwas-eingezahlt-also will-ich-auch-etwas-zurück"-Mentalität! - Das ist zwar gängige Volksmeinung, aber leider
TOTAL FALSCH! - Man zahlt die Beiträge nur dafür, um ein Risiko, das einen selbst ruinieren würde, abzusichern. Und zwar geschieht dies dadurch, daß es auf die Schultern der gesamten Versichtertengemeinschaft verteilt wird. Diese Verteilung geschieht über den Versicherungsbeitrag, den jeder einzelne Beitragszahler monatlich zu leisten hat - und der wird bei korrekter Kalkulation der Versicherungsgesellschaft zu
100% aufgebraucht - ist also für den einzelnen für
immer WEG! - Eben weil er zu dieser einzelnen, unglücklichen Person fließt, die nun ihren Beruf nicht mehr ausüben kann.
skiperr schrieb:
lolstens.
<-- 25, buerogummi+student (berufsbegleitend)
wirklich lustig wie naiv manche sind, El Torro.
gibt es hier ueberhaupt jemand, der jemals solche Rente bezogen hat? also jemand, fuer den sich die lebenslangen beitraege gelohnt haben? nicht? warum? weil es halt sehr sehr selten passiert.
Ja, und das genau ist der Punkt: Ist das Riskio, daß es den einzelnen trifft, sehr niedrig, sind auch die Beiträge des einzelnen entsprechend gering. Ist das Risiko höher, dann sind auch die Beiträge höher. Der Gedanke "lohnt sich eine Versicherung?" führt in eine völlig falsche Denkrichtung (wie El Torro schon sagte). Vielmehr muß die Fragestellung lauten: Was passiert, wenn mich dieses Risiko dann tatsächlich trifft? - Und dann beginnt bei Nichtversicherung eben der große Katzenjammer: Die meisten sind dann finanziell erledigt, müssen den Rest ihres Lebens mit den 345,- € aus Hartz IV vorlieb nehmen. Kein sehr prickelnder Gedanke, wenn man noch dazu von da an mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat.
Bei Spruechen wie muss ich lachen! die versicherung gibt mir ned meine gesundheit zurueck, im besten fall krieg ich, was ich jahrelang einzahlte (statistischgesehen)
die versicherung sind doch auch private firmen, die helfen euch leuten nicht aus naechstenliebe!
Das behauptet auch keine Versicherung der Welt, daß sie dir dein abgefahrenes Bein wieder gibt. Es geht bei der Versicherung rein darum, daß du dir eben zumindest ums Finanzielle nach dem GAU keine Sorgen machen mußt.
an eigenem beispiel: fahre seit gesetzlich erlaubt motorraeder. hatte mehrere schwere unfaelle mit monatelanger rehabilitation. hatte auch sonst gesundheitliche probleme, welche chirurgische Eingriffe erforderten. habe aber auch ausgerechnet, was ich bereits an krankenkassenpraemen zahlte... und siehe da, trotz allem zahlte ich bereits MEHR versicherung, als ALLE meine krankheiten kosteten!
Dann warst du wohl auch noch nicht der schwerste und teuerste Fall, den deine Vers. zu bezahlen hatte. Im übrigen hat eine Versicherung auch Verwaltungskosten - und die sind nicht gerade gering. Und ich glaube nicht, daß du überhaupt je erfahren wirst, wie viele Rechnungen deine gesetzliche KV für dich bisher schon insgesamt bezahlt hat. Bist du privat versichert, sieht das natürlich anders aus, aber das glaube ich nicht. Somit: Woher hast du die Zahlen?
will sich jemand versichern, soll er sich die 30euro monatlich unter das kopfkissen tun - oder in irgendein fonds/staatsanleihe investieren. voellig unnoetig, hier ne risige, geldgierige firma dazwischenzuschalten.
Ah ja.... Angenommen du erleidest nach 2 Monaten mit deiner "30-€-unters-Kopfkissen"-Methode einen schweren Verkehrsunfall, der dich endgültig berufsunfähig macht. Dann hast du exakt 60 € Rücklagen. Und davon finanzierst du dann die nächsten 20 oder 30 Jahre bis zur Rente - korrekt? - Na dann "Good Luck!".
...riesige, geldgierige firma...
Das ist eben die Versichertengemeinschaft! - Sicherlich könnte man das ganze auch "nicht-kapitalistisch" (also nicht gewinnorientiert) organisieren. - In Ostdeutschland war das ja auch so, und hat im großen und ganzen prima funktioniert. Also, der Kapitalismus ist sicherlich - gelinde ausgedrückt - eine "suboptimale" Wirtschaftsform. Aber: Schaffst du ihn ab bzw. bist du überhaupt gegen "unsere" "freie, soziale Marktwirtschaft"?! - Wohl kaum....
ueberlegt doch, was die versicherung macht. die schaut sich statistiken an und sieht: aha, 1 buerogummi von 100'000 wird mal in seinem leben so verletzt, dass er nicht arbeiten kann, aber nicht sofort stirbt (sondern erst nach nem jahr). um das zu bezahlen, muessten die 100'000 genau x bezahlen. also bauen wir ein versicherungsprodukt mit praemie x*2...
Deshalb soll man ja auch die Versicherungsbeiträge der einzelnen Versicherungen vergleichen, und nicht bei den großen, teueren, die den Versicherungskunden nur "veräppeln" (wie Allianz, Hamburg-Mannheimer etc.) abschließen, sondern eben bei einer günstigen! Da gibt 's nämlich ziemlich große Unterschiede. Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Es gibt sicherlich Versicherungen die "Prämie x *2.00" rechnen, aber eben auch welche die "Prämie x*1.02" kalkulieren!
also junge leute, lasst euch ned veraeppeln... sicher sollte man nicht absolut ohne Absicherung durchs leben wandern - aber nicht jede versicherung macht sinn. btw, privathalftpflicht und hausratversicherung hab ich auch... bin auch extrem ungeschickt mit fremdem eigentum
Gerade 'ne Berufsunfähigkeitsversicherung macht eben Sinn! - Rechne 'mal aus, wie viel Geld du während deines Berufslebens insgesamt verdienst. Gehen wir von 1.800 € netto aus, das * 13 Monatsgehälter (Urlaubs- und Weihnachtsgeld eingerechnet): Macht pro Jahr schon 23.400 €. Und das mit 40 Berufsjahren multipliziert: Macht 936.000 fürs ganze Berufsleben - also fast
1 Million! Und genau so viel verlierst du eben, wenn du schon mit 18 oder 20 berufsunfähig wirst! Und solch ein hoher Betrag gehört eben abgesichert = ersetzt im Eventualfall!
im titel vom tread koennte man "berufsunfaehigkeit" mit "vulkanausbruch" auswechseln - argumentation bleibt EXACT die gleiche. nach nem vulkanausbruch und davon verursachten gesundheitsschaeden kann ich auch ned arbeiten. trozdem hat das niemand - weil es noch keine versicherungsagenten dafuer gibt...
Jo, mit dem Unterschied, daß hier in Deitschland bestimmt etliche 100.000 Berufsunfähige herumlaufen (oder -humpeln), aber ein Risiko durch einen Vulkanausbruch zu Schaden zu kommen, eben gleich Null ist, weil es gar keine aktiven Vulkane hier gibt. Somit: Den Versicherungen in D kann man viel vorwerfen, nur nicht, daß sie nicht ein Risiko absichern wollen,
das es gar nicht gibt! - Dein Vergleich hinkt somit so sehr wie ein Motorradfahrer, dem ein Bein fehlt!
