Diplom-Ingenieur vs. Bachelor of Engineering

legan710 schrieb:
Persönlich halte ich garnichts von BA/MA, wobei sich meine Kritikpunkte stark auf das Konzept des ganzen konzentrieren. Einen Uni-Master halte ich für absolut GLEICHwertig mit einem Uni-Diplom (bei Ingenieuren), den Weg dorthin finde ich für Diplomer allerdings besser da mehr Freiheiten und Möglichkeiten bestehen.

Das sehe ich ähnlich, es sind eher andere Konzepte, gerade bei der Notengebung.

Beim Diplom wird zumeist der Stand am Ende des Studiums abgefragt, während beim Master jede Note der 2 Jahre mitgezählt wird.

Beides ist aus Sinn des zukünftigen Arbeitgebers sinnvoll, hat aber je nach Studententyp gravierende Auswirkungen auf die Note.
 
In erster Linie unterscheiden sich doch, wie schon angerissen, die beiden Abschlüsse in der Art, wie der Studierende den Weg dahin absolviert.

Und da ist das "alte" Diplom (Uni) im Vergleich zum Bachelor als Voraussetzung zum Master einfach näher an der akademischen Entwicklung der Persönlichkeit des Studierenden.
Im Diplomstudiengang hat man gelernt, sich selbstständig, mit wissenschaftlichen Arbeitsmethoden, Wissen anzueignen. Im Gegensatz dazu entspricht der Bachelorstudiengang eher einer schulischen Form, u.a. erkennbar an Hausaufgaben, da er natürlich zeitoptimiert sein muß.

Wenn man so will, hat die, wenn auch längere Studienzeit des Diplomstudienganges, eher auch zu der Ausprägung wissenschaftlichen Denkens und Handelns beigetragen bzw. beitragen können, in dem man auch mal "über den Tellerrand" geschaut hat, als es eine straffe zeitliche und inhaltliche Organisation eines Bachelor- und später Masterstudiengang es ermöglichen.

Inwieweit das später ein Vorteil ist, hängt nicht nur von den Anforderungen des späteren Arbeitgebers, sondern auch von der persönlichen Entwicklung und der Interessenslage des Absolventen ab.
 
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Kryptolan schrieb:
Hm, das kommt darauf an.

Zu Zeiten des Diploms waren die meisten Studiengänge relativ standardisiert. Man konnte mit einem Vordiplom im Fach X an Uni Y an jede Uni Z gehen und weiter das Fach X zum Diplom studieren (Stichwort: Fakultätentag).

Wirklich standardisiert waren die Diplomstudiengänge nie. Jedenfalls nicht in den Ingenieurswissenschaften. Da habe ich ganz andere Erinnerungen. Wirklich besser ist es mit BAMA auch nicht.
 
kaigue schrieb:
Wirklich standardisiert waren die Diplomstudiengänge nie. Jedenfalls nicht in den Ingenieurswissenschaften. Da habe ich ganz andere Erinnerungen. Wirklich besser ist es mit BAMA auch nicht.

Aber zumindest die Anerkennung untereinander klappte.
 
Ja, aber manchmal musste man Fächer an einer anderen Uni nachholen, weil diese eben nicht anerkannt wurden. Das wurden immer von Fall von Fall entschieden. Von einem reibungslosen Ablauf kann nicht die Rede sein. Diesbezüglich hat sich nicht viel getan.
 
Wer hat denn hier alles einen Master / Dipl. Ing oder wird nur wild spekuliert?
Als bei uns an der Uni die Umstellung von Diplom auf Master an der Reihe war, wurde einfach ein Schnitt nach 6 Semestern gemacht für den Bachelor (Studienarbeit = Bachelorarbeit). + 4 Semester für den Master. Dipl. Ing. hat man auch nach 10 semestern bekommen. Die Vorlesungen sind exakt die selben, nur der Abschluss heisst anders. Master oder Dipl. Ing. sind gleichwertig. Der große Vorteil vom Bachelorstudiengang ist die "Notfallversicherung" nach 6 Semestern. Aber nur Nofall, der Master ist auf jedenfall vorzuziehen. Du wirst mehr oder weniger als besserer Techniker angesehen mit einem Bachelor und auch so bezahlt. Da fährst du wahrscheinlich besser, wenn du als Techniker die 3 Jahre Berufserfahrung sammelst und dich über Fortbildungen weiter qualifizierst.
 
Ich glaube, man kann das einfach nicht vergleichen. Jede Uni/FH hat ihr eigenes Süppchen gekocht. Während der BA/MA Umstellung wurden einige Fächer weggelassen, gesplittet oder kamen neu dazu. Der Großteil blieb gleich, aber halt nicht alles. Und das unterscheidet sich von Uni zu Uni.

Wirklich vergleichen kann man die Studiengänge untereinander nicht. Schon der Vergleich zwischen versch. Semestern ist schwierig, da die Professoren eventuell gewechselt haben. Wie soll man dann die Studiengänge zwischen versch. Unis vergleichen?
 
Ein Diplom (FH) enstpricht dem jetztigem Bachelor, ein normales Diplom entspricht dem Master. Ich weiß nicht, warum die Leute sich damit immer so schwer tun.

Ist im übrigen auch tariflich und vom VDI (Verbund deutscher Ingenieure) so festgelegt. Ich verdiene mit meinem Bachelor of Engeneering nicht weniger als ein Diplom (FH) Kollege, hatte sogesehen mit meinem 6 theoretischen Semstern (und ein praktisches) genauso viel wissen (und teilweise ein wenig mehr) vermittelt bekommen als die alten Diplomer (6 theoretische Semester, 2 Praktische, wobei das erste meistens eh sinnfrei war).

Ich spreche hier aber bewusst von Diplom (FH) und Bachelor. Ein Unidiplom enstpricht dem Master.


gruß
 
Schinzie schrieb:
Ein Diplom (FH) enstpricht dem jetztigem Bachelor, ein normales Diplom entspricht dem Master. Ich weiß nicht, warum die Leute sich damit immer so schwer tun.

Weil es einfach nicht so einfach ist. Die Vergleichbarkeit ist kaum gegeben.
 
Warum ist es nicht so einfach?

Es geht hier in erster Linie nicht um den Vergleich der Lehrinhalte, sondern mehr um die Art der Vermittlung, die nunmal im Bachelor, dem Diplom-Studium an einer FH gleicht, als dem eines Diplom-Studiums an einer Uni/TU.
 
Früher war das Diplom und das Diplom (FH) auch an jeder Uni/FH anders, dass jetzt der Bachelor und Master an jeder Uni anders ist, ist doch klar. Es geht nur darum eine uniübergreifliche und tarifliche Einordnung zu finden, und die ist definiert und zumindest in der Metall- und Ingenieursbranche festgelegt.

Bei internationalen Unternehmen ist es eh wurst welchen akademischen Grad du hast, da aus allen Ländern Mitarbeiter bezogen werden. Wichtig ist nur die Berufserfahrung.
 
@Bookstar

Kannst Du das auch begründen, nach welcher Definition (definitv) das so ist?

@all

Wenn denn die Meinung vorherrscht, daß schon zu Diplom(FH)- und Diplom (Uni/TU)-Zeiten alles unterschiedlich zueinander gewesen ist, wie soll denn dann ein Vergleich zum nun bestehenden BA/MA-System überhaupt möglich sein?

Ich bleibe dabei, wenn man hier anfängt die Studieninhalte zu vergleichen, falls das überhaupt sinnvoll ist, kommt da nichts bei herum. Es muss vielmehr die Art und Weise der Wissensvermittlung betrachtet werden, so wie es eben bei den Schulformen in erster Linie im Schulvergleich auch vorgenommen wird.
 
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chk1987 schrieb:
sei zukunftsorientiert --> Bachelor --> Master --> evtl. Dr.

Das mal stellvertretend für alle Beiträge, in denen neu mit "zukunftsorientiert" und per se besser gleichgesetzt wurde:

Was für ein Bild habt ihr eigentlich von Einstellprozessen in Unternehmen? Man will den bestmöglichen Mitarbeiter auf die für ihn passendste Position bringen. Bis auf die ganzen "Experten" bei Computerbase wäre kaum jemand so engstirnig, das an einem Abschluss festmachen zu wollen.

Ich hatte wirklich schon viele Lebensläufe von Führungskräften aus der deutschen Industrie auf meinem Schreibtisch, aber dein einzige Dr. darunter hatte seinen Job als Geschäftsführer bei einem Produzenten von Flugzeugsitzen nicht wegen seiner akademischen Bildung sondern weil er den Eigentümer des Unternehmens sehr gut kannte.

In UK und US hatten sogar 90% der Top-Kandidaten keinen Master, sondern einen Bachelor und eine steile Karriere. Vermutlich weil die tendentiell eher verstanden haben, dass ihre Leistung im Unternehmen das Ausschlag gebende ist und kein tolles Zeugnis an der Wand ;)

Damit will ich nicht sagen, dass man auch ohne akademisches Spezialistenwissen bestimmte Aufgaben erfüllen kann, das ist gerade bei F+E eher selten der Fall. Aber das ist meiner Erfahrung nach eher die Ausnahme als die Regel.
 
Ich denke,wer jetzt mit nem Studium a la Bachelor beginnt wird,wenn er zu Ende ist,keine größeren Probleme mehr haben,da dann schon die ganzen Diplom Absolventen beschäftigt sein werden,natürlich nur,wenn nicht immer mehr Unis zurückrudern!
 
heiner.hemken schrieb:
@Bookstar

Kannst Du das auch begründen, nach welcher Definition (definitv) das so ist?

Das deckt sich nicht mit den Aussagen der meisten Unis/FHs und auch deckt es sich nicht mit den Aussagen der Personalbüros großer Konzerne. Das reicht mir als Beweis aus. ;)
 
Unis können das ja gar nicht behaupten, da sie ja nie ein Diplom (FH) angeboten haben. An Fachhochschulen zumindest wurde meistens nur das erste Praxissemester gekürzt, und das wars dann meistens auch (zumindest bei mir). 7 anstelle von 8 Semstern für den Bachelor, 3-4 weitere für den Master (entspricht dann auch der Regelstudienzeit eines alten Diplom Uni Studienganges).

Die Unternehmen mit denen ich bisher in Kontakt getreten bin, was auch größere international tätige Unternehmen der Luftfahrt sind, unterscheiden gar nicht zwischen einem Diplom (FH) und einem Bachelor bzw. einem Master und einem Diplom, weil es das Diplom im Ausland eh nicht gab.

Dass ein kleiner Familienbetrieb mit 30 Mitarbeitern in "Hinterschlagmichtot" mit alter "Diplomgarde" da noch einen großen Unterschied macht, ist nicht im Sinne der Wirtschaft.

Meine Hochschule zumindest hat auch nie etwas anderes behauptet, wie es bei anderen Hochschulen ist, kann ich gewiss nicht sagen.

gruß
 
bei mir war es ähnlich. Als ich mit meinem Studium angefangen habe wurde das es gerade von Diplom(FH) auf Bachelor umgestellt. Die Inhalte wurden 1:1 übernommen, nur die Fächer haben teilweise einen andere Namen bekommen und 1 von 2 Praxissemstern wurde gestrichen. Mehr wurde nicht geändert. Meine Abschlussarbeit ging auch über 100 Seiten (und das für lächerliche 10 Punkte :freak:)
In der Stellenauschreibung für den Job den ich momentan ausführe wurde ein Hochschulabschluss gefordert. Ob Bachelor, Diplom oder Master war wohl ehr zweitranging, schließlich hab ich mit meinem "wertlosen" Bachelor den Job bekommen.
 
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