Bei einer Tischplatte immer Massivholz. Warum? Weil du davon ein Leben lang was von hast. Stabverleimte Buchenplatte, kurz Leimholzplatte, wäre meine Wahl.
Eine Arbeitsoberfläche bekommt mit der Zeit Kratzer und Dellen. Sie wird abgenutzt. Dafür ist sie da. Hast du Spanplatte, kommt da abblätternde Kante (Umleimer) dazu. Reparieren? Sehr aufwändig und nicht lohnenswert. Die Oberfläche ist meist nur 1mm dick und schnell weg wenn man Kratzer rausschleift. Kannst danach entsorgen.
Nicht so bei der Massivholzplatte. Nach 10 bis 20 Jahren nimmst du die, schleifst die mit 40er Körnung einmal komplett ab bis kein Kratzer und keine Delle mehr da ist. Dann mit 60er, 80er, 120er, 160er und 240er Körnung nach und nach nochmal schleifen bis die Oberfläche wieder schön glatt ist. Nun mit Leinöl und/oder Bienenwachs beschichten, das wächst bei uns in Deutschland und wird seit Jahrhunderten genau dafür verwendet. Oder man nimmt was aus dem Baumarkt, auch gut.
Das Ergebnis: Eine Tischplatte, die wieder wie neu ist. Da hast du also ein Leben lang was von. Und wenn du die Holzoptik nicht magst kannst du auch mit Lack drübermalen, Klarlack zum Versiegeln nehmen und hast auch ne gute Tischplatte. Und der Lack läßt sich auch abschleifen und mit anderer Farbe oder der Holzoptik ersetzen irgendwann.
Tischplatten sollten mindestens 25mm Dicke haben. Leimholzplatten gibts zumeist in 18mm, 27mm, 40mm. Stabverleimte Platten sind Platten, die aus vielen kleinen Stäbchen zusammengeleimt wurden. So kriegt man die maximale Menge Holz aus so einem Baum. Die schlechten Stellen werden aussortiert. Da wird auch unterschieden, wie schlecht eine Stelle sein darf um noch als akzeptabel zu gelten. Es wird in A (ganz toll), B (naja) oder C (uh, wir nennen es mal rustikal, ja?) unterschieden. Eine Seite ist dann A, die Unterseite B.
Etwas teurer gehts auch: durchgehende Lamellen (Streifen) - da werden die besten Stämme genommen und längs verschnitten. Dann nach Grad sortieren und die Streifen mit den Makeln (Astloch, Wurm, etc) werden in Stäbchen weiterverschnitten. Das sieht ruhiger und hochwertiger aus als lauter kleine Stäbchen, kostet aber auch etwas mehr.
Bei der Holzart kommt die Härte ins Spiel. General wachsen Laubbäume langsam und produzieren daher hartes Holz. Buche oder Eiche sind verbreitet, gibt aber auch Ahorn, Birke, Nussbaum, und so weiter. Andere Optik (heller, dunkler) und seltener, daher auch teurer. Auf der anderen Seite sind die Nadelhölzer. Kiefer, Fichte, Tanne wachsen besonders schnell und produzieren daher weiches Holz. Definitiv nicht als Tischplatte verwendbar, die ziehen Kratzer und Dellen magisch an. Deswegen auch billig zu haben. Als Regal oder Konstruktionsholz im Hausbau, Möbelbau, etc für wenig Geld verwendbar.
Zu kaufen gibts Leimholzplatten im Baumarkt in brauchbaren Formaten, im Holzhandel in größeren Mengen (wenn du mehr als einen Tisch baust) oder wenn du aufpasst auch bei Ikea. Die günstigsten Bürotischplatten bei Ikea sind sehr billig, aber bestehen aus Pappe mit strategischen Abschnitten aus Spanplatte damit man was dranschrauben kann. Teurer bei Ikea heißt Spanplatte mit Beschichtung in einer Farbe oder Holzoptik. Massivholz gibts als teurere Variante bei Küchenarbeitsplatten.
Oh, die Tiefe ist auch noch relevant. Gute Tische bieten 80cm tiefe. Küchenarbeitsplatten gibts aber nur in 60cm. Die 20 cm, die da fehlen, merkt man.