Habu schrieb:
Genau das ist mein Problem mit KDC2, denn 90% der Quests sind auf Schienen und schicken einen dann noch Kreuz und Quer über die Map für verschiedene Botengänge, ohne dabei eine interessante Geschichte zu erzählen. Bei den Roma war es zum Beispiel richtig schlimm. Witcher 3 ist auch eher ein Action-Adventure und eigentlich jede Quests hat trotzdem mehrere Enden.
Prinzipiell hast du da auch ein wenig recht, ich bin generell auch kein Fan von "Fetch"-Quests (ganz schlimm bei GTA zum Beispiel). Das ist aber bei dem Genre immer ein inhärentes Problem, das eigentlich kein Spiel ganz umgehen kann. Ich finde aber die Quests tatsächlich sehr gut eingebaut und recht wenig aufdringlich. Man macht sie einfach nicht und macht zuerst das, auf das man erstmal Bock hat und was sich grad anbietet (örtlich, zeitlich und vom Skilllevel).
Die Quest mit den Roma (also das Mädel da zurückholen), hab ich zum Beispiel auch erstmal 20 Spielstunden liegenlassen und erst vor Aufbruch nach Kuttenberg gemacht. Dort ist das "renne hin und her" tatsächlich sehr ausgeprägt, soll aber meiner Ansicht nach auch eben ein witziges Element darstellen (ähnlich wenn du den Trunkenen rumtragen musst und der dir Blödsinn erzählt). Generell hat man aber quasi immer den Freiraum auch aus den Situationen rauszukommen und sie anders oder gar nicht zu erledigen. Dann ist halt mal einer unhappy, aber so ist das dann eben.
Was ich mit "Spiel auf Schienen" meine, ist eher, dass es da wenig Limitierung in der Art und Weise der Erledigung gibt. Wenig bloße "Fassade", wo du nicht interagieren kannst. Ich muss auch nicht immer genau das
eine spezielle Questitem suchen, wenn ich sowieso schon etwas im Inventar habe, das passt (manchmal natürlich schon). Ich muss noch nichtmal ein Rezept zum Trankbrauen gelernt haben und mit Buch präparieren, wenn ich noch grob aus nem Dialog in Erinnerung habe, was da rein musste, kann ich es auch Freestyle ausm Inventar zusammenrühren.
Ich habe zum Beispiel auch meine eigene Regel, dass ich keine Tiere selbst umbringe, die mich nicht angreifen und andere Leute strafe (oder zumindest größtenteils meide), die übermäßig schlecht mit Tieren umgehen. Ich fand es schon witzig, dass ich in ner Mittelaltersimulation eigentlich immer genug Freiräume hatte, um das so durchzuziehen. Und das ist jetzt nur ein Beispiel. Mein Diestel-Dirk (oder Kamillen-Karl) hat sich quasi nur vegetarisch ernährt und dank "Leg day"-Perk beim BLumensammeln extrem viel Kraft gelevelt 😅
Die eigentlichen Enden und ob es da mehrere gibt, sind mir tatsächlich deutlich weniger wichtig, da das eher ne oberflächliche Sache ist, solange ich den Freiraum habe auch einfach mal andere
Wege zu finden und nicht ständig vor verschlossenen Türen und nicht nutzbaren Gegenständen stehe.