Einfluss von RJ45 Kabel auf DSL Leitungslänge

NJay

Rear Admiral
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Aug. 2013
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Hallo,

ich bin in eine neue Wohnung gezogen, in der es bereits LAN Buchsen in Wohn und Schlafzimmer gibt, das Patchpanel und die Telefondose liegen in der Wand im Vorratsraum (Deshalb von mir zum Serverraum umbenannt worden :D) hinter einer Klappe.

Würde man dort den Router verbauen, gäbe es schlechtes WLAN in der Wohnung. Da ich dann doch mal mit dem NB auf dem Sofa sitze, sollte es aber gut sein. Aus diesem Grund habe ich die Telefonbuchse mit einem der Anschlüsse im Patchpanel verbunden und die Fritzbox im Wohnzimmer mit einem kurzen RJ45 Kabel an die Dose und damit DSL angeschlossen. Ein LAN-Kabel geht dann in den anderen Port der Doppeldose wieder zum Patchpanel, dort in den Switch und der verteilt es auf die anderen Dosen.

Der Aufbau funktioniert auch soweit. Aufgrund der langen DSL-Leitung (ca. 509m) kommen leider nur so 70-75 MBit von 100 Mbit bei mir an. (Wurde mir vorher von der Telekom so vorhergesagt, deshalb kein direktes problem, ich wusste, worauf ich mich einlasse)

Nun meine Frage:

Ich gehe davon aus, dass diese Verlängerung des DSL weges keinen Einfluss auf die DSL-Geschwindigkeit hat, da es sich komplett um geschirmte Kabel mind. Cat6 handelt. Des Weiteren kommen in der Wand vielleicht 10m dazu.
Liege ich damit richtig?

Ja, ich könnte es ausprobieren, aber ich habe das ganze jetzt schon ordentlich eingebaut und will es nicht wieder rausrupfen und außerdem habe ich gelesen, dass häufiges neu connecten auf seiten des Providers als instabile Leitung gewertet werden kann, worauf die Syncrate sinkt. Das will ich vermeiden.

Was sind eure Erfahrungen? Liege ich mit meiner Einschätzung richtig, und ich soll einfach nichts verändern?

Hier der Vollständigkeit halber die DSL-informationen:

1615888499329.png

Es handelt sich um eine FB 7530AX.

Vielen Dank!
 
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Die Annahme ist erst mal nicht richtig.
Effektiv reduziert jeder weitere Meter Kabel (egal welches) die DSL-Geschwindigkeit.
Ebenso jeder Querschnitts- und Kabelwechsel.
Was "Gut" für LAN ist, ist nicht unbedingt "Gut" für DSL. DSL wurde konzipiert auf CAT3 Verkabelung, also verdrillter Kupferdoppelader gut zu funktionieren. Gerade die Schrimung kann hier Probleme machen.

Es kann also sein, dass du an Stabilität und / oder Bandbreite einbüßt. Die Frage ist, ob das ein spürbarer oder nur messbarer (also ist dann egal) Unterschied sein wird. Das musst du wohl testen.
Ich schätze, aber der Unterschied wird im nicht spürbaren Bereich sein.

Ich habe bei meinen Eltern auch das DSL Signal um rund 8 Meter per Cat5e (ohne Schirmung) verlängert. In den DSL Statistiken sehe ich einen Unterschied, aber der ist so marginal, dass ich das in Kauf nehme.
 
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Ich kann dir deine Frage nicht beantworten.
Aber du kannst ausprobieren was für einen Einfluss es hat wenn du noch einmal 10m Leitungslänge hinzufügst - einfach eines der LAN-Kabel durch ein längeres ersetzen.
btw. ist Ethernet auch auf 100m gedeckelt. Also auch LAN Kabel haben über die Länge abnehmende Signalqualität.
 
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Die 10m machen den Braten nicht Fett.
 
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Bei mir sitzt die 1. TAE mitten im Flur an einer Stelle, an der man sie nicht verdecken kann. Deswegen habe ich meine Dose auch mittels Cat5(e) Verlegekabel verlängert, knapp 12 Meter lang. Von den gebuchten 175 Mbit/s kommen netto 190 Mbit/s an....

Es lässt sich daher nicht pauschal sagen, dass eine Verlängerung schlecht ist. @conf_t hat aber natürlich Recht, dass jeder Meter mehr und jeder zusätzliche elektrische Kontakt die Leitung verschlechtert. Es ist nur eine Frage inwiefern sich das in der Praxis auswirkt. Ich kann bei mir beispielsweise gar kein VDSL250 buchen, weil der DSLAM vermutlich zu weit weg ist, aber wenn ich es könnte, besteht durchaus die Möglichkeit, dass durch besagte Verlängerung dann nicht mehr alles ankommt, weil bei 190 Mbit/s inkl. Verlängerung vielleicht einfach Schluss ist.

Um Klarheit zu haben, müsstest du es daher ausprobieren ob die 70 Mbit/s deiner 100 Mbit/s Leitung durch die Entfernung zum DSLAM kommen oder durch deine Verlängerung zusätzlich beeinflusst werden.
 
Ich verlängere mein DSL ebenfalls:
Vom Keller hoch ins 1. OG an die Fritzbox (ca. 15m).
Der Clou ist aber, dass ich im gleichen CAT5e-Kabel ein ISDN-Signal (interner S0 der Fritzbox) und ein weiteres analoges Telefonsignal (a/b der Fritzbox) wieder runter in den Keller schicke und dort weiter verkabele: 8 Adern Netzwerkkabel = 2x DSL + 4x ISDN + 2x a/b.
Das zweite Kabel in der Netzwerkdose nutze ich, um das GBit-LAN in den Keller zu bekommen. Dort steht der Switch für die Verteilung ins Haus.
Das funktioniert bei mir problemlos. Habe allerdings auch nur 50MBit DSL von 250 möglichen.
 
also die fritzbox einmal in den vorratsraum tragen, dort das kabel vom patchpanel direkt anschliessen und die werte vergleichen sollte jetzt nicht das problem sein. bringt ein genaues ergebnis und geht schneller als der thread hier im forum :)

edit: der dslam erkennt auch, dass die verbindung nicht aufgrund von instabilität getrennt wurde. zieht der user einfach den strom vom modem, wird noch ein dying gasp gesendet.
 
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Engaged schrieb:
zumindest hier noch das eine oder andere Mbit mehr!
Ich suche und suche, aber leider finde ich keine Angabe zur Genauigkeit, mit welcher die Werte der Fritzbox GUI gemessen werden.
Ach die werden ja gar nicht gemessen im Sinne von wissenschaftlichem Messen sondern irgendwie geheimnisvoll ermittelt. Nun, ohne Angabe zur Genauigkeit oder mindestens Unsicherheit sind die Werte zur qualifizierten Beurteilung leider für die Tonne. Da wird dann suggeriert Abweichungen im Bereich von 0-2% wie sie im Fall des TE entstehen werden mit einer Unsicherheit von unbekannt% des Messwerts beurteilen zu können. Das ist leider ein Trugschluss...
Eine Fritzbox ist kein Messgerät und nicht ansatzweise geeignet die Auswirkung einer Leitungsverlängerung messtechnisch zu beurteilen.
Hier ein Thread zu dem der hier auch Gefahr läuft zu werden: https://www.computerbase.de/forum/t...urch-netzwerkdose-kabel.1955343/post-24332025
Da wurde schon alles ausgearbeitet, inklusive Möglichkeiten die Fritze zu manipulieren damit sie "bessere" Werte anzeigt.
 
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Du checkst das nicht, ne?
Das beweist gar nix, weil niemand weiß ob die Fritze "80" MBit/s mit der Genauigkeit von einem oder 10% bestimmen kann. Bei 10% Genauigkeit kann sie messtechnisch deinen Unterschied zwischen 76 und 80 MBit/s gar nicht darstellen, weil beide Werte eine Messunsicherheit von 8MBit/s hätten.
Mit Stellen hinter dem Komma brauchst Du da gar nicht erst daherkommen.
 
Wust gar nicht das es sowas gibt "RJ45-Kabel". Welches Kabel kommt denn zur Anwendung?
Mit RJ45 wird doch der Stecker bezeichnet, nicht das Kabel.
"DSL wurde konzipiert auf CAT3 Verkabelung, also verdrillter Kupferdoppelader gut zu funktionieren."
Komisch ich habe 12 Jahre lang Kabel für die Post/Telekom gefertigt. Maschinen die Cat3 und Doppeladern verdrillen haben wir nicht genutzt.
Es wurden immer verseilte Vierer gefertigt, die dann zu Bündeln verseilt wurden, dann zu Kabeln wurden.
 
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@Engaged
Auch das ist ein Trugschluss. Denn auch auf speedtest.net gibts keine Angabe zur Genauigkeit oder Messunsicherheit der Werte. Da müsstest Du schon selbst jeweils Messreihen erstellen und die Messunsicherheiten ermitteln um dann bewerten zu können ob die Messwerte geeignet sind Abweichungen in dem kleinen Bereich den Du lässig "ein Tick" nennst anzeigen zu können.
 
natürlich weiss die fritzbox, mit welcher geschwindigkeit die leitung synchronisiert hat. nur die bestimmung der leitungslänge ist eine berechnung basierend auf gemessenen und angenommenen werten.
 
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Danke euch allen erstmal.

Also ich lese hier aus euren Antworten heraus, dass es einen Unterschied machen kann, aber vermutlich keinen großen Unterschied macht.

Ich will es ungern aktuell testen, da ich alles schon schön weggebaut habe und noch mitten im Umzug stecke, es gibt aktuell wichtigeres.

Falls es mich aber in ein paar Wochen noch interessiert, kann ich es ja mal testen. Aktuell bin ich eh über die Bandbreite froh, 70/25 sind besser als die 30/10, die ich davor hatte.

Danke für eure Einschätzung!
 
0x8100 schrieb:
natürlich weiss die fritzbox, mit welcher geschwindigkeit die leitung synchronisiert hat.

Die Synchronisierungsrate ist allerdings nur eine obere Schranke an die Geschwindigkeit, denn bspw. können viele neugesendete Pakete die Netto-Datenrate drücken. Insbesondere erhöht sich die Datenrate nicht unbedingt, wenn etwas "schärfer" synchronisiert wird, aber dann viele nichtkorrigierbare Fehler auftreten und Pakete mehrfach gesendet werden müssen. Zumindest theoretisch ist das so. Praktisch betrifft das wahrscheinlich nur einen seltenen Grenzbereich, meistens ist man wohl eher entweder bei "kaum nichtkorrigierbare Fehler" oder "Sync verloren".
 
Du könntest Dir für 40€ ein Vigor130 DSL Modem gebraucht kaufen und das im Serverraum verbauen.
Der Router bleibt dann wo er ist.
 
Ich habe es heute mal ausprobiert, direkt an der telefondose zeigt mir die FB sogar eine geringere Datenrate an, als an ihrem eigentlichen Platz mit LAN Verkabelung dazwischen.

D.h. der Router bleibt jetzt da stehen wo er ist und guten WLAN-Empfang liefert.
 
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