Elektrotechnik und Informationstechnik vs. Informatik

Hitman123545

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Ich habe vor an der TUM Elektrotechnik und Informationstechnik zu studieren. Grundsätzlich interessiert mich schon die Informatik, Mathe und Physik, und halt auch generell wie elektronische Geräte funktionieren. Ich interessiere mich sehr für die Schnittstelle zwischen Software und Hardware. Mit dem Studiengang ist man ja auch je nach Spezialisierung breit aufgestellt und kann in vielen Industrien arbeiten, was mir wichtig ist. Ich frage mich jetzt, wie variabel der Informatikanteil ist. An der TUM hat man grundsätzlich 3 Module zu jeweils Programmieren, Algorithmen, Digitaltechnik, etc. und ab dem 4ten Semester kann man sich dan die Fachrichtung auswählen. Da gibt es Cyber Physical Systems, Maschinelles Lernen, KI, usw. Ich frage mich ob man gegebenfalls auch als Softwareentwickler/Informatiker arbeiten kann?
 
Was erhoffst du dir denn von dem Elektrotechnik Teil, wenn du schon nicht direkt Informatik studieren möchtest?
Elektrotechnik ist für sich gesehen schon so ein großes Gebiet, dass man das eigentlich noch viel weiter aufteilen könnte, statt das im Anhang an Informationstechnik zu koppeln.
Ich denke der Studiengang zielt eher bewußt Richtung Entwicklung Elektronik oder Industrie Elektronik ab.
Das vermischt sich bei uns in der Industrie auch zusehens immer mehr.

Letztlich ist dein Studium aber eine Basis und kein Gefängnis in einem Bereich stecken zu bleiben. Normalerweise ist es kein Problem im Berufsleben davon in die eine oder andere Richtung abzuweichen.
 
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Ich hab Inf studiert und kenne Leute die Elektrotechnik studiert haben.

INF Grundlagen Elektrotechnik ist ziemlich wenig vgl mit einem echten ET Studium. Im wesentlichen fängt der INF ab Digitaltechnik und Transistoren an zu denken. Ein wenig analogtechnik kommt dazu für ein grundlegendes Verständnis. Dazu noch eine Prise Grundlagen der Regelungstechnik. So war es zumindest in meinem Studium.

Generell kann man immer als Softwareentwickler arbeiten mit einem abgeschlossenen MINT Studium. Der Bereich ist sehr Quereinsteigerfreundlich. MINT Master dient hier dann vor allem als Nachweis sich selbstständig komplexe Inhalte aneignen zu können.

Es gibt jedoch ein paar weitergehende Jobs die mit einem Inf Hintergrund viel besser zu erreichen sind als mit ET. Zb alles Richtung Machine Learning. Software Architektur etc.

All in all lernt man im Inf Studium eine Menge sehr theoretischer Grundlagen die dazu beitragen ein besserer Entwickler zu werden.

Also ja, man kann als ETler auch als Softwareentwickler arbeiten. Als Inf hat man jedoch die besseren Karten und mehr Möglichkeiten in dem Bereich.
Wenn du Software entwickeln möchtest dann studiert nicht ET sondern Inf. Schau dir mal die Berufsbilder und Vertiefungen bei ET an und überlege ob dir das zusagt.

Klar vor dem Studium kann man mit all dem wenig anfangen und auch nicht wirklcih abschätzen ob einem das liegt. Im Zweifelsfall ausprobieren und dann halt das Studium wechseln.

Wenn es nicht bestimmte ET Vertiefungen gibt die du unbedingt machen möchtest, sehe ich da wenig Sinn ET zu studieren.

Informationssystemtechnik ist ein bisschen speziell... Man studiert im Grunde zwei halbe Fächer. Man muss sich mit dem anspruchvollsten beider Welten beschäftigen, was es zumindest hier sehr viel härter als INF oder ET macht. Im Schnitt sind unsere ISTler deutlich besser notentechnisch als andere Studiengänge. Aber wirklich Platz für ein gut zusammenpassendes Curriculum in einem Fachbereich bleibt dann doch nicht...

Falls du irgendwelche Fragen bzgl Berufsbildern, Inhalten etc eines INF Studiums hast, sag Bescheid.
 
Informatiker bewegen sich eigentlich nur im Digitalbereich und selbst da zu 95%+ bei Programmcode und damit auf Rechnern. Schon so Simple Sachen wie FPGA sind da ziemlich selten. Dann noch eher Microcontroller weil das am Ende wieder nur Programme sind.

Elekteotechniker machen viel Analogkram und eben Schaltungsdesign. In der Regel ist man da aber eher bei diskreten Aufbauten, also PCBs usw. Natürlich können da auch ASICs und was weiß ich drauf sein, aber die werden halt als Diskrete Bauteile betrachtet. HF ist da auch durchaus ein Thema, aber eben mit Kabeln PCBs also diskreten Aufbauten die Makroskopisch sind.

Und dann gibt es wie oben genannte Informationssystemtechnik oder in Heidelberg die technische Informatik. Da macht man je nach Ausrichtung ne Mischung aus ET und Informatik. In Heidelberg zählt da teils auch die Physik mit rein. Ich habe zum Beispiel viele Vorlesungen mit Leuten aus der technischen Informatik gehabt und auch an einem Lehrstuhl der technischen Informatik mein Diplom Gemacht. Ging da um den Entwurf und Simulation einer Mixed Signal Schaltung im GHz Bereich in 65nm.

Je nachdem hast du da die Leutedie Hardware nah GPUs, FPGAs programmieren oder eben ASICs designen. Seien es jetzt analoge mit hoher Präzision oder digitale die sehr hohe Frequenzen haben oder eben sehr speziell sind. Also VLSI Design.

Man geht da also vom Makroskopischen zum Mikroskopischen. Wobei GHz in Deep Submicron völlig anders ist als GHz auf nem PCB. Das hat so ziemlich nichts miteinander zu tun.

Musst dir halt überlegen was du machen willst.

Je nachdem gehst du in eine der drei Richtungen. Bei den Studiengängen mit Informatik bist du am Ende aber näher dran etwas zu Programmieren. Ich mache jetzt z.b. Middleware/OS Entwicklung obwohl ich Physiker bin.

Wie schon gesagt wurde man hat da schon viele Möglichkeiten. Aber mit ET würde ich sagen ist es schwerer.
 
Die Fächer Informatik und Elektrotechnik sind nah aneinander, haben aber entscheidende Unterschiede. Die Schnittmenge der Fächer ist ausschließlich im Programmierteil zu finden. Dafür ist der Unterschied zwischen Informatik und Technische Informatik fließend. Man kann ein Informatik Studium so auslegen (solange der Modulplan der Uni es erlaubt), dass sie sich 1:1 decken. Deswegen kann man nicht pauschal sagen, wenn du Informatik studierst, hast du keine Ahnung von X oder anders rum.
Wenn du nach dem Studium vor hast, im Embedded Bereich tätig zu werden, dann solltest du Technische Informatik wählen. Sonst, nein.

Kurz und Knapp:

Elektrotechnik
Du entwickelst Schaltungen, Boards, usw.
Programmierkurse hast du zwar belegt, aber gerade so, dass du verstehst was der Code macht, den deine Mitarbeiter aus der anderen Abteilung gemacht haben.

Technische Informatik
Du schreibst extrem hardwarenahen low-level Code. Vermutlich in C/ C++.
Einfachere Schaltungen kannst du entwickeln und du hast Schlüsselkompetenzen wenn es darum geht Sensoren auszuwerten und Aktuatoren anzusteuern etc.
High-Level Zeug wie Desktop/Mobil-Anwendungen sind zwar nicht dein Ding, kannst du aber wenn es hart auf hart kommt.

Informatik
Wenn du die richtigen Fächer belegt hast, hast du genug Wissen um hardwarenahen Code zu schreiben und Schaltungen zu entwerfen. Aber es fehlt einfach Wissen, sobald es tiefer in die E-Technik geht.
Alles was dir im Bereich der Elektrotechnik fehlt, holst du dafür natürlich im Bereich der Informatik auf.

Technische Informatik ist also wirklich nichts halbes und nichts ganzes. Aber genau das richtige, wenn du später hardwarenah programmieren willst.
Ich habe Informatik studiert und hätte Schwierigkeiten in Embedded Systems einzusteigen. Kaum jemand will dort einen reinen Informatiker einstellen, wenn er keine Erfahrung in dem Bereich hat. Mit einem Studium der technischen Informatik sieht das anders aus. Anders rum wirst du in einem Softwareunternehmen natürlich als Informatiker bevorzugt.
 
Mumbira schrieb:
Elektrotechnik
Du entwickelst Schaltungen, Boards, usw.
Ich habe Elektrotechnik studiert und hätte kein Plan wie ich Schaltungen und Boards entwickle. Dafür Programmiere ich 70 % meiner Zeit. Ok in den IEC-61131 Sprachen, aber Programmieren ist es trotzdem ;)
 
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