Erfahrung als Pizzafahrer

Lotte2525

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Guten Tag die Herren/Damen
Auch ich möchte meine persönlichen Erfahrungen mitteilen in der Branche als Pizzafahrer.
(nein aktuell bin ich kein Pizzafahrer mehr, später dazu mehr)


Wie und warum Pizzafahrer?:

Da auch ich mal den Führerschein gemacht habe und nach einer Arbeit suchte, wollte ich mal Pizzafahrer werden.
Immerhin dürfte das nicht schwer sein, denn Fahren kann jeder in seiner Stadt und man kennt sich ja gut aus.


Bewerbung:
Wie jeder andere werden Pizzafahrer immer gesucht und habe mich per E-Mail beworben, aber die gleiche Bewerbung vor Ort nochmal abgegeben.
2 Tage später klingelte mein Telefon, Termin wurde gemacht.
Kurz und Knackig, von dem was man hörte, war alles super und habe angefangen.
(aber nicht alles wurde erwähnt, aber dazu später mehr).


Wie läuft der Job ab?

Es ist genauso wie man denkt, man fährt die Pizzen/Salate etc. aus.
Gibt es mal nichts zu tun, dann muss man Kartons falten, Essen zubereiten, schnibbeln und und und, es gab also immer was zu tun.


Voraussetzungen?

Na ja den Führerschein.
Sollte man den nicht haben gab/gibt es ja noch die Pedelecs, denn dafür braucht man keinen Führerschein.


Was Verdient man denn Aktuell?

Ich habe 2021 wie immer Mindestlohn bekommen.
Trinkgeld war/ist ja Extra (Nicht jedes Trinkgeld, dazu später mehr).

Fazit und Erfahrung meines Arbeitsleben als Pizzafahrer.

Ich habe mich darauf verlassen, bei Vertragsabschluss das ich ausschließlich mit dem Auto fahren wolle, ggf. gerne im Sommer auch mal mit dem Motorrad (Roller).
Und ja, DIES habe ich mir sogar schriftlich bei Vertragsabschluss geben lassen.

Sommer vs. Winter:

Im Sommer war es immer warm und man hat sich gefreut, mit dem Roller in der Sonne zu fahren.
Selbst im Auto war es immer schön, man fuhr echt den ganzen Tag/Abend
selbst im Winter sowie auch im Sommer war ich ein regelrechter Junkie was Pizza ausfahren anging.

Trinkgeld?:

Mit dem Roller fuhr ich Teilweise 2 Lieferungen gleichzeitig aus und im Auto gleich 4-5 und dies hatte seinen Grund.
Genau, Trinkgeld !!!
Man bekommt NICHT bei jedem Kunden Trinkgeld, wer das denkt, sollte diesen Job nicht anfangen.
Aber im Durchschnitt kommt man auf 5–15 € Trinkgeld am Tag (ich arbeitete 6H am Tag).
Spitzenreiter sind eher Herbst und Winter, da lag ich hier und da mal bei 20–30 €, aber nur wenn ich mit dem Auto fuhr und 4–5 Lieferungen gleichzeitig hatte.
Und wer schlau ist, wusste eins....
Viel Lieferungen gleichzeitig fahren, welche Strecke fahre ich wie um die Lieferung schnell zu Lieferung und auch wieder zurück um die nächsten Lieferungen zu fahren.
Fazit war, wer schnell fuhr (manchmal 10/20km mehr als erlaubt) konnte extrem viele Kunden beliefern und das machte sich im Trinkgeld am Ende bemerkbar.
Das Schlimmste daran war für mich aber das einige (sehr selten) Kunden das Trinkgeld schon Online bezahlt haben, und dies hat der Chef einbehalten und dies nicht an uns übergeben wurde.
Woher ich das weiß? Einige Kunden haben direkt bei Übergabe gesagt: Trinkgeld habe ich ja online schon mit überwiesen.
Darauf habe ich sehr Höflich aber persönlich gesagt: Dass dies der Chef (JA das ich bei JEDER Pizzeria so) das Online bezahlte Trinkgeld einbehält, und wenn sie Trinkgeld geben möchte dies lieber Persönlich an den Fahrer übergeben.
Lieber nehme ich die letzten 20Cent als, wenn der Chef das Online Trinkgeld behält.

Eigenes Auto besser?!

Jeder hat irgendwann ein eigenes Auto, das ist klar.
Gleich im späten Herbst, Anfang Winter wurde mir aber schnell bewusst, wenn man sein eigenes Auto benutzen würde, das macht sich am Ende des Tages am Geld bemerkbar.
Wenn man nun ein Audi A8 oder ein teures Auto fährt, na ja dann eher nicht, denn das würde sich nicht Rentieren.
Mein damaliger Chef hat dann auch neue eingestellt und die haben dann das einzige Auto benutzt.
Und ja zum Glück hatte ich Stammkunden wie Krankenhäuser, Kliniken etc. die wollten das ich Liefere.
Wieso? Es kam leider oft vor, dass zu Corona Zeiten manche Fahrer kein Abstand hielten, keine Maske dabei hatten und gefühlt 10 Minuten länger brauchten.
Und ja es kam sogar das Ordnungsamt vorbei und sprachen mit dem Chef, wieso, weshalb und warum, denn einige haben sich schriftlich beschwert, aber das Gute (oder auch nicht), mein Name wurde auch erwähnt, aber nur darum das ich der Einzige war, der sich an Regeln hielt (Abstand, Maske und so weiter).
Fakt war am Ende aber, dass es 15Cent pro gefahrener Kilometer gab, wenn man mit seinem eigenen Auto fährt.
Da ich aber auch Auto fahren sollte, aber das einzige Firmenauto war immer besetzt.
Am Anfang wollte man mich indirekt dazu zwingen, dass ich mein eigenes Auto zu fahren solle, da mich manche Stammkunden wollten, dass nur ich liefere, ansonsten brauche man erst gar nicht zu liefern.
Mündlich haben wir vereinbart, 20Cent/Kilometer.

Am Ende des Tages kam ich auch ca. 50 € nur am Kilometergeld (ohne Trinkgeld) zusammen und das war für meine kleine Kiste(Auto) ganz gut. Zählt man den nach getankten Sprit weg, blieben noch ~35/40 € übrig.
Mit Trinkgeld und Kilometergeld kam ich täglich auf 70/85 € am Tag extra (Benzin nachgetankt auf ca. 65/75 €)
Das Geld habe ich natürlich am Ende immer genutzt, um diverse Reparaturen am Auto zu machen. TÜV, hier und da kleine Reparaturen usw. Denn am Ende war ja genug Geld vorhanden, und glaubt mir, mein Auto fährt immer noch.



Roller, Auto etc.:
Wir hatten in der Firma 4 Roller (45er) und 1 Auto.
Die Roller waren mehr oder weniger hier und da Defekt, die man eigentlich hätte nicht auf die Straße hätte lassen dürfen.
Von etwas schiefe Lenker bzw. Bremsen die komplett runter waren.
Auspuff war mal ein Loch drin, dass jemand von der Polizei angehalten wurde und und und.
Es kam sogar so weit das mal die Polizei mit einen Roller Fahrer zurückkam und der Chef musste eine Strafe zahlen, für das zu laute Moped, denn was kann der Fahrer dafür, wenn er gezwungen wird den einzige verfügbare Roller zu fahren.
Das Schlimme daran war sogar, dass am nächsten Tag, eine Art TÜV kam und alle Roller inspizierten und die mussten alle zu Werkstatt.

Das Bußgeld am Ende war gewaltig.
Inspektionen wurden vernachlässigt, Bremsen waren runter bis Metall auf Metall quietschten, schiefe Lenker, und das schlimmste war. Alle Roller fuhren am Ende 60/65 laut Tacho, das war wohl der Hauptgrund, warum die Dinger einkassiert wurden. Man konnte darauf ausgehen, dass irgendeiner bei der Polizei gepetzt hat. Wie gesagt, die Strafe war gewaltig, dass der Chef Wochenlang Sauer war.
Aber hey, mich juckte das nicht, ich fuhr Auto.
Es gab in meiner Arbeitszeit sogar in der Firma 2 Unfälle mit dem Roller.
Einmal sollte ein Fahrer die Schäden selber bezahlen (vom Lohn abgerechnet).
Reifen waren stark abgenutzt und Bremsen waren eher schlecht als Recht.
Es kam zu einem Auffahrt Unfall. Die Schäden übernimmt zwar die Versicherung (Firma), aber die Schäden am Roller sollte der Fahrer übernehmen.
Er nahm sich einen Anwalt und hat sogar Gegenklage eingereicht. Warum?
Der damalige Chef hat bis zur Beleidigung diskutiert, dass er den Schaden bezahlt.
Zum Glück war er schlau und hat nichts dazu gesagt, nachdem Beleidigungen vielen (vom Chef).
Und ja am 1,5 Monate später war der Lohn SEHR niedrig.
Natürliche kannte ich einen Anwalt, der Gnadenlos war und Klage eingereicht bzw. Gegenklage gestellt.
Ich überspringe mal ne menge und kurz gesagt:
Nachdem die Klage eingereicht wurde, wurde der Fahrer gekündigt und am Ende bekam er 6 Monate weiterhin Lohn, obwohl er nicht mehr dort gearbeitet hat.

Fazit:
Lohn ist mehr schlecht als recht.
Nur das Trinkgeld war hier und da gut.
Auto, Roller etc. haben zu starke abnutzen, dass man irgendwann kein Bock mehr hatte, gibt es war auszusetzen verliert man das bei einem Gespräch beim Vorgesetzten.
Vereinbarungen werden nicht eingehalten.
Angestellte werden Sofort Gekündigt, wenn man den Chef auf grobe dinge anspricht die nicht ok waren.
Fährt man keinen Defekten Roller/Fahrrad wird man Schneller gekündigt als man denkt, und Ja das ist bei JEDEN Pizza Dienst so.
Sollten dies Kunden also lesen, gebt bitte den Fahrern persönlich das Trinkgeld.
 
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Danke für deine Erfahrungen.

Bei Lieferdiensten das Trinkgeld persönlich geben kann ich mir nochmal hinter die Ohren schreiben - egal, wie bequem das einem online gemacht wird.


Aus Neugierde - deiner Sprit-Rechnung kann ich nicht ganz folgen.
Ich schreibe bei meinem Golf Plus mit und komm auf ~ 8 Liter/100km - da würde von 15ct/km kaum bis garnichts übrig bleiben, je nach Spritpreis.

Bei 50€ Kilometergeld und 15ct/km müsstest du 330km gefahren sein - das kann man doch nicht für die genannten 10-15€ tanken und auf solche Distanzen kann man bei 6h Schicht Lieferdienst auch garnicht kommen, oder rechne ich hier was falsch?
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den Fahrtkosten musst du fast irgendwo einen derben Rechen- oder Denkfehler haben.
Ich hab letzte Woche zufällig mein Auto abgestoßen, von dem ich penibel Buch geführt habe.

Damit man mit 15ct/km positiv rauskommt, braucht es ein extrem sparsames Fahrzeug inkl. sehr sparsamer Fahrweise (und das ist schon fast garantiert auszuschließen, bei 10-20 km/h über Tempolimit) oder es wird extrem vernachlässigt, was sich dann aber hintenraus am Wertverlust negativ bemerkbar macht.

Die zusammenfassende Statisik ist als Bild im Anhang.
Der Fabia wurde zu mehr als ~90% sehr sehr Sparsam gefahren und kommt trotz sehr hohen Gebrauchtwagenpreisen auf 20ct/km. (Hätte ich mir beim Verkauf mehr Zeit genommen und mühe gemacht, wären durch einen höheren Verkaufspreis rein theoretisch auch ~18 oder gar 17ct/km drin gewesen... das ist aber immer noch mehr als 15ct/km!)

Ansonsten aber ein sehr interessanter Einblick in dieses Milieu.
Danke! 👍
 

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Wenn ich mal mit den 0,2€/km rechne, sind das bei 50€/Tag also 250km. Dafür dann Benzin bei 1,2€ zu besten Coronazeiten (mit denen die Leute ja heutzutage ihre Inflation berechnen) sind das bei realen 10€ Tankkosten pro Tag also 8,3 Liter. Damit ist man am Ende bei 3,32 l/100 km, wohl gemerkt eher im städtischen Lieferdienst. Wenn ich sehe, wie die Lieferfahrer bei uns mit ihren PKWs umgehen, dann schaffen die solche Traumverbräuche auch mit einem Kleinwagen niemals.

Naja, bei 250 km/Tag und 6H Arbeitszeit komme ich auf gut 41 km/h im Schnitt (also inkl. Auslieferung und Warten auf die nächste Lieferung). Entweder waren da immer sehr viele Überland-Lieferungen dabei, oder schon das passt noch nicht einmal in unserer Kleinstadt am Abend, wenn nicht viel los ist und man sich an die Verkehrsregeln hält. Die 3,32 L/100km mögen mit einem Diesel Kleinstwagen realistisch sein, wenn man ihm passend fährt, aber niemals bei so einer Durchschnittsgeschwindigkeit in einer größeren Stadt mit einem Benziner.

Zusätzlich darf man dann hoffen, dass der Wagen in der Zeit überhaupt wirklich versichert war und keine günstige Versicherung für die rein private Nutzung des PKWs abgeschlossen war (sowas wäre bei mir der Fall).

M.M.n. ist das die übliche Studentenrechnung: das Auto ist sowieso vorhanden und kaputt geht nichts, dann kommt man rechnerisch mit 20€/100km natürlich hin.

Lotte2525 schrieb:
Da auch ich mal den Führerschein gemacht habe
.....
Es kam sogar so weit das mal die Polizei mit einen Roller Fahrer zurückkam und der Chef musste eine Strafe zahlen, für das zu laute Moped, denn was kann der Fahrer dafür, wenn er gezwungen wird den einzige verfügbare Roller zu fahren.
Lässt Du Dich von Deinem AG auch zu anderen illegalen Dingen zwingen? Sonst bitte nochmal ab in die Fahrschule oder wenigstens StVO §23 nochmals lesen und diesmal auch verstehen. Du als Fahrer bist für die Verkehrssicherheit des von Dir geführten Fahrzeuges verantwortlich und hast dies vor Fahrtantritt zu prüfen.

Lotte2525 schrieb:
Das Schlimme daran war sogar, dass am nächsten Tag, eine Art TÜV kam und alle Roller inspizierten und die mussten alle zu Werkstatt.
.....
Man konnte darauf ausgehen, dass irgendeiner bei der Polizei gepetzt hat.
Die Allgemeinheit soll also durch die Nutuzng solcher technisch mangelhaften und nicht versicherten Roller weiter gefährdet werden, damit der Pizzadienst seinen Gewinn maximieren kann?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

24601 schrieb:
Da ist der Chef aber echt mehr als unseriös.
Was in der Gastronomie leider verhältnismäßig oft vorkommt.

24601 schrieb:
Es macht einen großen Unterschied ob man das Trinkgeld direkt einem Mitarbeiter oder bei der Online Bestellung gibt.
Wenn man das Trinkgeld bei der Online Bestellung gibt dann kann man es nicht direkt einem Mitarbeiter zuordnen.

24601 schrieb:
Oder wurde das gesammelt, und anschließend an alle Mitarbeiter verteilt?
Und wenn weiß man nie ob das gesamte Trinkgeld an die Mitarbeiter verteilt wurde.

Was meinst du wieso die Gastronomie so große Probleme hat Mitarbeiter zu finden und diejenigen die während des Corona Shutdowns gegangen sind kaum noch zurück wollen ?

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
Was meinst du wieso die Gastronomie so große Probleme hat Mitarbeiter zu finden und diejenigen die während des Corona Shutdowns gegangen sind kaum noch zurück wollen ?
Das liegt aber nicht nur am Trinkgeld, sondern an anderen Faktoren ;) :
  • schlechtes Gehalt
  • sehr schlechte Arbeitszeiten (meist abends oder am Wochenende)
  • keine/kaum Fortbildungsmöglichkeiten oder Aufstiegschancen
  • fehlende Anerkennung von den Kunden (man wird oft als Mensch zweiter Klasse behandelt)
  • teilweise hohe körperliche Belastung

Ich habe mehrere Jahre während meiner Studienzeit in der Gastro gearbeitet (Kellner, Barkeeper) und es war eine sehr spannende und interessante Zeit, aber ich bin sehr froh dort nicht mehr arbeiten zu müssen.

@Lotte2525
Besten Dank für die sehr interessante Darstellung :daumen:
 
Hallo

Leranis schrieb:
Das liegt aber nicht nur am Trinkgeld,
Das habe ich auch nie behauptet.

Leranis schrieb:
sondern an anderen Faktoren
Richtig.

Das Trinkgeld ist leider immer noch oft das Argument der Arbeitgeber in der Gastronomie für die schlechte Bezahlung "Du bekommst doch Trinkgeld".
Das man heute nicht mehr so viel Trinkgeld bekommt und das magere Trinkgeld dann oft auch noch teilen muss wird leider sehr/zu oft verschwiegen.
Leider haben viele Arbeitgeber immer noch nicht verstanden das viele Mitarbeiter nicht nur an jetzt sondern auch an Arbeitslosigkeit/Rente denken.
Trinkgeld (bar auf die Hand) ist eine feine Sache, vor allem wenn es viel ist, wenn man Arbeitslos wird oder in die Rente geht hat man nichts davon.

Leranis schrieb:
  • schlechtes Gehalt
  • sehr schlechte Arbeitszeiten (meist abends oder am Wochenende)
  • keine/kaum Fortbildungsmöglichkeiten oder Aufstiegschancen
  • fehlende Anerkennung von den Kunden (man wird oft als Mensch zweiter Klasse behandelt)
  • teilweise hohe körperliche Belastung
Das ist alles richtig, aber nicht der Hauptgrund für den Mitarbeitermangel in der Gastronomie, alle diese Punkte gibt es in der einen oder anderen Form auch in vielen anderen Berufen.
Das größte Problem in der Gastronomie ist die Unsicherheit des Arbeitsplatzes und das man finanziell kaum planen kann, das meiste sind Aushilfsverträge/befristete Verträge/Minijobs.

Grüße Tomi
 
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Lotte2525 schrieb:
Fazit:
Lohn ist mehr schlecht als recht.
Nur das Trinkgeld war hier und da gut.
Auto, Roller etc. haben zu starke abnutzen, dass man irgendwann kein Bock mehr hatte, gibt es war auszusetzen verliert man das bei einem Gespräch beim Vorgesetzten.
Vereinbarungen werden nicht eingehalten.
Angestellte werden Sofort Gekündigt, wenn man den Chef auf grobe dinge anspricht die nicht ok waren.
Fährt man keinen Defekten Roller/Fahrrad wird man Schneller gekündigt als man denkt, und Ja das ist bei JEDEN Pizza Dienst so.
Sollten dies Kunden also lesen, gebt bitte den Fahrern persönlich das Trinkgeld.
Ich habe 18 Jahre lang nebenbei auf 450 Euro Basis, bzw. früher noch auf DM als Pizzabäcker gearbeitet. Gut, ich hatte mehr den Mindestlohn, aber was erwartest Du für Handlanger Tätigkeiten, 15 Euro die Stunde? Wir hatten Fahrer, die waren nicht mal in der Lage am Telefon eine Bestellung anzunehmen ohne das sie sich dreimal verschrieben haben, falsche Adressen, falsche Artikel, falsche Namen. Regelmäßiges zuspätkommen, gar nicht kommen etc.

Trinkgeld war früher besser auf jeden Fall besser, bevor es mit den ganzen Onlinebestellungen losging. Am besten waren noch die Trinkgelder als die Umstellung DM auf Euro war, da haben viele mal eben statt einer Mark einen Euro Trinkgeld gegeben.

Vereinbarungen werden nicht eingehalten.
Das ist ja wohl eher subjektiv. Bei uns wurden Vereinbarungen immer eingehalten.

Ja das ist bei JEDEN Pizza Dienst so.
Keine Ahnung in was für Bumsbuden Du gearbeitet hast, in den Läden wo ich war, war dies nicht so.
 
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Bei uns gibt es auch einen Pizzadienst, war einer der ersten in der Stadt vor ca. 25 Jahren und einer der ersten mit Online Bestellung und Bezahlung per Paypal. (ist aber nicht bei Lieferando oder Lieferhelden oder ähnliches).

Da ist es eher üblich das jeder "Bote" sein eigenes Auto benutzt Kann mir kaum vorstellen das sich das dann rechnet, selbst wenn man Benzingeld bekommt. Den Verschleiß zahlt einem ja keiner und einige Versicherungen schließen die gewerbliche Nutzung des eigenen Kfz auch aus..
Das größte Problem in der Gastronomie ist die Unsicherheit des Arbeitsplatzes und das man finanziell kaum planen kann, das meiste sind Aushilfsverträge/befristete Verträge/Minijobs.

Eben dazu auch das Saisongeschäft teilweise. Und bei uns (Kleinstadt) war es auch oft so, das die Gastro oft erst mal aufgemacht hat hat und je nach Andrang die Bedienung dann zu Hause gelassen hat..

Und die Unsicherheit kam in hinuz, bei uns hat es in den letzten Jahren schon einige Kneipen/Bars usw. dahingerafft. Ist auch schwer in einer Kleinstadt die im Schatten einer Großstadt mit 1000mal mehr Möglichkeiten ist, den Leuten vor Ort dort was zu bieten. Corona tat dann sein übriges und gerade dieses Halbjahr haben bei uns wieder 2 Lokale geschlossen.


Der Pizzadienst bei uns ist einigermaßen seriös. Trinkgelder kann man ja immer vor Ort geben egal ob man per Paypal oder bar zahlt und für nebenbei geht es schon. Ich habe das aus Not auch mal ein paar Wochen gemacht, allerdings tagsüber und mit einem Caddy, das war dann hauptsächlich Mittags und Schülergschäft, dafür hatte der Lieferdienst auch den Caddy.
 
Lotte2525 schrieb:
Aber im Durchschnitt kommt man auf 5–15 € Trinkgeld am Tag (ich arbeitete 6H am Tag).
Danke für den Bericht. Es würde mich noch interessieren viele Kunden du durchschnittlich beliefert hast?
 
Vor 15 Jahren neben dem Studium habe ich so einige Jobs gemacht, auch Pizza ausfahren.

Im Grunde war das schon damals so, außer das man noch auf die Straßenkarte schauen musste am Anfang.

Würde heute als Student wohl auch wieder Pizza ausfahren, war entspannt, da hat man gerne auch mal vor Langeweile 2h Kartons gebastelt.
 
Ich schau immer bei Lieferdiensten wer mich beliefern kann und rufe direkt dort an und frage um Lieferung. Trinkgeld gibts immer persönlich. Glaub ich schlaf heute mal wieder richtig gut.
 
Lotte2525 schrieb:
gebt bitte den Fahrern persönlich das Trinkgeld.
Das mache ich immer so, weil das Trinkgeld sonst meist nicht bei denen ankommt, die es verdient haben. Ich gebe immer so ca. 25% vom Bestellwert.
 
AW4 schrieb:
Ich hab letzte Woche zufällig mein Auto abgestoßen, von dem ich penibel Buch geführt habe.

Danke für die Einblicke in deine Auto-Buchführung. Sollte ich bei meinem nächsten Auto auch unbedingt so machen :)
 
Pizza fahren habe ich als Jungspund mit frischem Führerschein auch mal gemacht, in einer Kleinstadt, ist ein paar Jahre her. Heute würde ich das keinesfalls mehr machen.
Alle 2-3 Tage Gratispizza, Getränke frei und Trinkgeld war mein Ding. Den Chef hat nur interessiert, das die Lieferung pünktlich und unfallfrei beim Kunden ankam. ansonsten Bestellannahne telefonisch oder vor Ort. Klar, Spritpreise waren damals andere.
 
Hat den Job mal im Studium gemacht und wurde so abgezogen.. eigenes Auto und gab immer Stress und oft nur wenig Trinkgeld.

Würde ich nur im Notfall machen.
 
Ich habe auch fünf Jahre lang Pizzen ausgefahren, zum Teil jeden Tag, zum Teil nur wochenends. Ich habe dafür ein Auto vom Restaurant gestellt bekommen. Ich hatte pro Tag durchschnittlich etwa 20-30€ Trinkgeld bei 4h pro Tag, was sich richtig bemerkbar gemacht hat im Geldbeutel. Vor allem zu Zeiten, in denen ich noch im 1. oder 2. Lehrjahr der Ausbildung war.

Ich überlege sogar, wochenends nochmal Pizzen auszufahren, weil das einfach bei einem lustigen Team fast nicht wie "Arbeiten" wirkt. Autofahren macht mir richtig Spaß und das bisschen Kartons falten, kellnern, Salate zusammenbasteln oder spülen geht schon fit. Dazu jeden Abend ein Gericht nach Wahl zum Abendessen und Getränke frei Haus. Das Restaurant bestimmt die Arbeitsatmosphäre, nicht der Job.

Ich kann diesen Minijob jedem Führerscheinneuling empfehlen. Die Kilometer an Fahrpraxis, die man da sammelt, sind gigantisch. Man lernt u.U. die gesamte Gemeinde und alle Schleichwege auswendig. Ist einfach cool.
 
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Wie halt niemand kapiert, dass die Kilometerpreise so sind bei den berechneten Routen, das heißt immer eine 1 zu 1 beziehung von Pizzeria zu Kunde. Und wenn er 5 in einem Rundkreis macht, sackt er sich die Kilometergelder von allen 1:1 Beziehungen ein, faehrt aber viel weniger Strecke weil er nicht jedesmal zurückfährt
 
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