Etwas Struktur in die Verkabelung bekommen? Suche ein Tool

hehoe4100

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Moin zusammen,

wir haben erst kürzlich bei uns die IT-Infrastruktur übernommen und leider lässt die Dokumentation der Verkabelung im Haus etwas zu wünschen übrig. Den Kabelsalat im Serverraum könnten wir erstmal so gut es geht beseitigen. Allerdings wissen wir nur vereinzelt welcher Port im Switch, welche LAN-Buchse im Gebäude versorgt.

Das würden wir gerne dokumentieren und richtig labeln. Allerdings fehlt mir Grad irgendwie ein Ansatz, wie man das am besten macht.
Gibt es ein Tool mit dem man oben an der LAN-Dose sehen kann an welchem Switchport man angeschlossen ist oder Änhliches?

Vielen Dank schonmal für die Hilfe und Viele Grüße
 
Wie soll ein Tool das erkennen wenn man das Kabel dafür nicht lösen tut...

Denn ein Port am Switch hat ja keine IP oder Nummer mit der er identifiziert wird.

Wenn es Manager Switch sind könnte man die einzelnen Ports deaktivieren und damit es herausfinden

Ein Netzwerktester kann dir das zumindest sagen aber bei vielen Kabeln ein massiver Aufwand.
 
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Der IntelliTone ist ganz gut, spart aber nicht die Lauferei und Fleißarbeit. Viel mehr Möglichkeiten hat man dabei aber auch nicht.
 
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Ich verwende bei mir in der Produktion einen softing CableMaster 600.
Diesen Kabeltester kann man an eine beliebige LAN-Dose anschließen und dann die LED-auf dem Switch blinken lassen. Umgekehrt können auch "Remote Identifier" in die LAN-Büchsen gesteckt werden. Schließt man den Kabelmaster am Switch an, kann die Nummer des Remote Identifier über das Messgerät ausgelesen werden. Man muss allerdings Port für Port durchgehen.

Diese Messgeräte gibt es von vielen Herstellern in den verschiedensten Preisklassen. Wird ein größeres Netzwerk betreut, ist so ein Gerät aus meiner Sicht schon fast Voraussetzung. Speziell auch um Kabelbrüche oder falsch verdrahtete Adern identifizieren zu können.
 
Ich verwende den Kurth KE7 LANcheck. Das Set besteht aus dem eigentlichen Testgerät KE7100 und dem Remote Gegenstück KE7010. Das kleine Remote Gegenstück kommt dabei z.B. in irgend einen Anschluss, mit dem Tester kannst du dann am Patchfeld bzw. Switch durch Umstecken herausfinden, welches Kabel zu welchem Anschluss bzw. welcher Netzsteckdose führt. Die eigentlich Aufgabe des Testers ist natürlich die Leitung auf korrekte Verdrahtung, Unterbrechung oder Kurzschluss zu prüfen, die Zuordnung lässt sich damit aber ebenfalls bestens erkennen. Wenn es um viele nicht zugeordnete Leitungen geht, kannst du dir dazu mehrere dieser Gegenstücke besorgen, die durchnummeriert werden können. So muss man nicht x-mal durchs Haus bzw. die Stockwerke rennen.
 
Ich hatte früher einen Fluke Linkrunner, der zeigt dir auch ohne angeschlossenes Endstück an, wo die Dose am Switch ankommt, welcher Switch es ist, welcher Port, VLAN, POE-Status und und und. Zusätzlich kann man dann verschieden Verbindungstests zu konfigurierbaren Endpunkten vornehmen. Kostet aber ein bisschen mehr als die Standard Prüfer die nur die Pärchen durch klingeln, irgendeine Art von Messgerät wirst du aber brauchen. So eine Bestandsaufnahme ist erstmal Fleißarbeit, aber Kabel in der Wand verändern sich nicht so oft, somit lohnt sich der Aufwand.

Grüße
 
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hehoe4100 schrieb:
Das würden wir gerne dokumentieren und richtig labeln. Allerdings fehlt mir Grad irgendwie ein Ansatz, wie man das am besten macht.
Wie du das ganze softwareseitig dokumentierst, ist das eine, aber ganz wichtig ist, dass du die Ports (am Switch bzw. Patchpanel sowie auf der Gegenseite) korrekt labelst, damit man schnell und problemlos Troubleshooting betreiben kann bzw. auch schnell sieht, wo welche Kapazitäten vorhanden sind.

Im Regelfall funktioniert das mit einer Kombination aus Buchstaben und Zahlen, wobei der Buchstabe (A, B, C, D etc.) für einen Gebäudeabschnitt (z.B. Raum, Stockwerk oder Abteilung) steht und die nachfolgenden Zahlen die Netzwerkdosen/Anschlüsse durchnummeriert.

Im Erdgeschoss auf der linken Seite des Flurs hast du dann z.B. "A.01" bis "A.20" und auf der rechten Seite des Flurs "B.01" bis "B.20" - wenn du pro Seite jeweils 20 Ports hast. Im nächsten Stockwerk oder im nächsten Flur oder wie auch immer du es räumlich trennen möchtest, machst du dann mit "C.xx" weiter.

Welches Schema du für deinen Gebäudeplan verwendest, das bleibt selbstverständlich dir überlassen, aber so zumindest wird es in den meisten Fällen umgesetzt. Du kannst auch zwei Buchstaben oder eine Zahl und einen Buchstaben voransetzen, z.B. "1A.03" für Stockwerk 1, Abteilung A, Port 03. Die Möglichkeiten sind hier mannigfaltig.

Nicht das Namensschema, sondern deine anschließende Dokumentation sind hier das A und O!

hehoe4100 schrieb:
Gibt es ein Tool mit dem man oben an der LAN-Dose sehen kann an welchem Switchport man angeschlossen ist oder Änhliches?
Nur hardwareseitig, per Software funktioniert das nur über den Switch, der dir in der Oberfläche sagen kann, welcher Port belegt ist und welcher nicht - falls ich dich hier richtig verstanden habe.

owalort schrieb:
Fluke ist definitiv das Nonplusultra in diesem Bereich. Teure Geräte (die weit in die tausende Euro reichen) können dir sogar sehr zuverlässig die Kabellängen berechnen und andere lustige Dinge angeben. Wie wichtig so etwas für ein kleines oder "nur" mittelständisches Unternehmen ist, sei aber mal dahingestellt. Dazu kann man sich solche Geräte auch leihen, wenn man sie nicht kaufen möchte.

Ansonsten gibt es günstige (und billige) Alternativen, teils unter 20 Euro - je nach Einsatzzweck können auch die schon ausreichen. Aber hin- und herrennen, bzw. zu zweit sämtliche Ports nacheinander durchtesten muss man damit trotzdem.

cartridge_case schrieb:
Zwei Leute, zwei Walkie-Talkies - läuft.
Zum Glück gibt's heute ja Handies :D
 
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Als Tool für die Netzwerkdoku kannst du phpipam oder netbox nutzen. Dort können sämtliche genutzten IP-Adressen, VLANs, Subnetze und die Serverschränke dokumentiert werden.
Du brauchst ein einfaches Tool für die Doku, da diese sonst nie gescheit weiter gepflegt wird und du ein Jahr später wieder an der gleichen Stelle stehst wie gerade eben.

Grüße
 
Gibt es ein Tool mit dem man oben an der LAN-Dose sehen kann an welchem Switchport man angeschlossen ist oder Änhliches?
Sofern es sich beim Switch um einen managed Switch handelt, lässt sich das in der Tat rausfinden. Ist aber etwas mühselige Arbeit wenn du ein ganzes Netzwerk grunddokumentieren musst.

Du schließt bspw. ein Notebook an eine LAN-Buchse an. Notiere dir die MAC-Adresse der LAN-Schnittstelle. Anschließend schaust du auf dem Switch nach, auf welchem Port die MAC-Adresse zu finden ist. Anschließend führst du vom Switchport auf den Patchpanel-Port zurück & weißt, auf welchen Patchpanel-Port die LAN-Buchse verbunden ist.

Aber wie gesagt; das ist ok wenn es um einzelne undokumentierte Verbindungen geht. Wenn aber überhaupt alles mal gesichtet werden muss: Zwei Leute & Walkie Talkie, ein P-Touch, ein Toner + Sonde (bzw. LAN-Tester mit Toner-Funktion).

Zunächst auf Beschriftungsschema für die Patchpanels einigen. Der Klassiker ist Buchstabe + Zahl.
Der Buchstabe identifiziert das Patchpanel innerhalb des Gebäudes* (und nicht nur des Raumes oder der Etage!). Die Zahl identifiziert die Portnummer in diesem Patchpanel.

Dein Kollege geht mit dem Toner rum & steckt ihn in eine unbekannte Buchse. Sagt dir übers Walkie Talkie dass der Toner steckt und arbeitet.
Du gehst mit der Sonde in jeden einzelnen Patchpanel-Port & hörst nach, auf welchem Port das Tonersignal zu hören ist.
Vorsicht: Es kann passieren dass das Tonersignal auf mehreren (meist angrenzenden) Patchpanel-Ports zu hören ist. IdR ist dann der Port mit der größten Lautstärke der "richtige" Port. Im Zweifel sollte dann aber noch mal mit einem aktiven Gerät getestet werden (zwei Notebooks an beiden Enden bspw. oder einem Netzwerktester mit Sonde) ob ein Link zustande kommt.
Wenn der Patchpanel-Port korrekt identifiziert ist, also bspw. B22, dann signalisierst du deinem Kollegen dass er B22 mit einem Filzstift über die passende Buchse schreiben soll. Hübsche Etiketten könnt Ihr später drucken und bekleben.
So arbeitet Ihr euch dann über alle Patchpanel-Ports hinweg bis Ihr alle identifiziert habt.

Anschließend macht Ihr noch einen Gegentest: Stichprobenweise Patchpanel-Port mit Switchport verbinden. Notebook an LAN-Buchse hängen.
Gucken ob der Switchport angeht der mit dem infrage kommenden Patchpanel-Port verbunden ist. Wenn nicht: Die Verbindung noch mal identifizieren. Falls korrekt identifiziert, ist mglw. die Leitung nicht in Ordnung. Patchkabel auf beiden (!) Enden austauschen. Gehts immer noch nicht an: Anderes Endgerät anschließen. Anderen Switchport testen. Gehts immer noch nicht an: Leitung testen. Muss nicht sofort ein Fluke für mehrere hundert Euro sein, aber ein 20€-Gerät das Verdrahtungsfehler anzeigt ob irgendeine Ader unterbrochen oder vertauscht ist, kann oftmals ausreichen. Zeigt das einfache Gerät aber keine Fehler an, müssen schwerere Geschütze her die die Leitung qualifizieren können.

Wenn alle Verbindungen korrekt identifiziert sind, können sie mit vernünftigen Etiketten beklebt werden.

Falls Ihr hundertprozentig alle LAN-Buchsen im Gebäude gefunden und zugeordnet habt aber am Patchpanel noch nicht zugeordnete Buchsen sind:
Erst mal schauen ob auf diesem Port überhaupt ein Installationskabel angeschlossen ist. Wenn nicht: Ports zustopfen/abdecken.
Falls doch ein Kabel angeschlossen ist:
Noch mal auf die Suche gehen. Möglicherweise handelt es sich dabei um den Anschluss für Access Points die in einer abgehängten Decke enden.
Eventuell handelt es sich bei dem Port auch um den DSL-Anschluss (statt einer 1. TAE). Oder generell den Übergabepunkt vom Provider. Schaut nach ob das Installationskabel für diese Buchse "anders" ist als bei den restlichen Kabeln am Panel, oder ob es ggf. woanders hin läuft.
Wenn Ihr mehrere Räume mit Patchpanels oder Etagen habt und in beiden Räumen gibt es Patchpanels mit nicht zuortenbaren Buchsen: Dann handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Verbindungen zwischen diesen Patchpanels untereinander (Uplink/Downlink). Besonders wenn es sich dabei um Port 1 oder Port 24 handelt, aber ohne Garantie.

Falls Ihr LAN-Dosen findet die partout keinem Patchpanel-Port zuortenbar sind weil beispielsweise auf allen Patchpanels alle in Frage kommenden Ports bereits identifiziert wurden: Dann handelt es sich möglicherweise um eine Brücke zwischen zwei LAN-Dosen. Setzt also die Sonde & den Toner bei nicht identifizierten LAN-Dosen an und prüft ob die untereinander verbunden sind.
Denkt euch für diese "Spezialverbindungen" unbedingt ein anderes Namensschema aus als für die normale Sternverkabelung, so dass jemand auf den ersten Blick erkennen kann, dass diese LAN-Dosen anders sind als die restlichen Dosen.

btw: Kein Fan von Etiketten an Panel/Buchse die eine Raumfunktion dokumentieren. Heute ist die Buchse "Besprechungszimmer 2". Einen Lockdown später ist "Besprechungszimmer 2" plötzlich "Abstellkammer 1" weil es keine Besprechungen mehr gibt, und denkt jemand daran die Etiketten auszutauschen? Nein.
Bleibt bei Nummern & Zahlen. Die sind nicht ambivalent.
Was Ihr aber machen solltet: Hängt einen Zettel in den Netzwerkschrank wo dokumentiert ist, wo die einzelnen Buchsen aktuell zu finden sind. Auf diesen Zettel sollten auch die Spezialverbindungen (die LAN-Dosen-Brücken!) dokumentiert werden, weil der erste Anlaufpunkt halt immer der oder die Netzwerkschränke sind um rauszufinden, wo wie was verkabelt ist.
 
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DJMadMax schrieb:
Wie du das ganze softwareseitig dokumentierst, ist das eine, aber ganz wichtig ist, dass du die Ports (am Switch bzw. Patchpanel sowie auf der Gegenseite) korrekt labelst, damit man schnell und problemlos Troubleshooting betreiben kann bzw. auch schnell sieht, wo welche Kapazitäten vorhanden sind.

Im Regelfall funktioniert das mit
Der Nutzung von Raum und Etagennummern... Da jede Firma verpflichtet ist die Arbeitsstätten zu nummerieren sowie Rettungspläne zu erstellen für die Feuerwehr daher gibt es für jede LAN Dose auch eine Ort der benennbar ist.

Software zum erstellen eines Planes gibt es so einige ... Sogar welche die ips Auslesen und Computer zuordnen.. aber um das Wirrwarr zu entwirren braucht's manpower.
 
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xxMuahdibxx schrieb:
Da jede Firma verpflichtet ist die Arbeitsstätten zu nummerieren sowie Rettungspläne zu erstellen für die Feuerwehr daher gibt es für jede LAN Dose auch eine Ort der benennbar ist.
Wusste ich gar nicht, wieder was gelernt :) Hast du da den passenden Gesetzestext zur Hand? Nicht, weil ich dir nicht glaube, aber ich würde mich da gerne etwas reinlesen (da es für mich beruflich durchaus relevant werden könnte).
 
@DJMadMax alleine schon bei der Planung eines Gebäudes werden die Räume Nummeriert..
Auch muss der Rettungsplan diese Nummern enthalten

Gesetzestext muss ich später schauen ob und was ich finde... ( nach 23 Uhr)

Nur wurde bei mir hier in der Firma ein Aufriss gemacht wegen zwischenetagen die eigentlich in dem Raum sind aber trotzdem bezeichnet sein müssen.
 
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@xxMuahdibxx
Ah, das hab ich eventuell falsch verstanden. Es ist Pflicht seitens Brandschutzverordnung, die Räumlichkeiten beim Bau zu nummerieren und diese auf dem Rettungsplan entsprechend zu benennen, aber es ist keine gesetzliche Pflicht, das bei den Netzwerkdosen zu tun.

Aber dennoch hast du natürlich Recht, wenn die Räume sowieso schon nummeriert sind, dann macht es nur Sinn, dieses Namensschema nach Möglichkeit auch auf den Netzwerkplan zu übertragen.
 
Ne ging nur darum das Räume nummeriert sein müssen...

Und das man dies dann für die LAN Dosen nutzen kann.
Eigentlich werden bei Betriebsgebäuden auch die Steckdosen und Lampenschalter sogar nummeriert... daher ist es dann total schlampig wenn es die Nummerierung nicht bis in den Server Schrank geschafft hat.
 
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Ich denke das geht jetzt etwas am Ziel des Erstellers vorbei ^^. Hoffe er konnte dennoch etwas brauchbares daraus mitnehmen.

LG
 
Die ortsfeste Elektroinstallation muss im gewerblichen Umfeld sowieso alle 4 Jahre geprüft werden (DGUV V3)
Dazu ist ohnehin eine Dokumentation aller elektrischen Leitungen, Verteilungen und Anschlüsse notwendig. Ein gescheitert Elektroinstallateur hat also entsprechend alles dokumentiert und bei der Gelegenheit die Netzwerkverkabelung ebenso festgehalten.

Grüße
 
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