Fachinformatiker oder studium

Henrik_90_11

Cadet 4th Year
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Jan. 2008
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Hallo,

mir stellt sich die Frage ob ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker (Anwendungsentwicklung) machen soll oder ein Studium Elektrotechnik/Informationstechnik.

Vllt. könnt Ihr mir ein paar Entscheidungshilfen geben. Was spricht für die Ausbildung, was für das Studium?

Achso das Studium wäre ein duales Studium. Ich würde Industrieelektroniker lernen und studieren. Das Ihr mir die Entscheidung nicht abnehmen könnt, ist mir klar. ;)
Ich hoffe Ihr könnt mir bei meiner Entscheidung helfen.

Gruß Henrik
 
Nachteil normale Ausbildung:
-Du schlägst dich mit unnötigen Fächern (Reli etc) herum
-Das Niveau liegt niedrig (wenn du ABI hast)
-niedrigere Qualifizierung

Nachteil Studium:
-gestrafftes intensives lernen
-Studiengebühren

Generell würde ich immer zum Studium raten, da man am Ende mehr verdient und auch verantwortungsvollere Positionen nehmen kann. Solltest du Biss, Verstand und Motivation besitzen dann studiere.
Hast du dich nur mit Müh und Not bei Mathe, Physik etc. durchsetzen können und bist lernfaul, dann mach die Ausbildung ;).
Meinst du mit dualen Studium die Berufsakademie? Die ist bezüglich Stoff ein bisschen arg straff :).
 
Mach das Studium - deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind danach deutlich besser.
Ich habe es bei mir selbst gemerkt - dann ich habe eine Ausbildung zum FI/SI gemacht und ein duales Studium in der Informationstechnik an einer Berufsakademie nachgeschoben. Die Vermittlung und Masse des Wissens ist ein einem Studium um ein vielfaches größer, aber auch härter zu bestehen...
 
Mach das Studium. Ist besser angesehen. Hast viel mehr Mglkt. später.
Wenn du das packst, auf jeden Fall das Studium!
 
Die Frage ist, was gegen ein Studium spricht. In fast keinem anderen Land ist eine Hochschulbildung bedeutender für den beruflichen Aufstieg als in Deutschland. Eine Ausbildung mag verlockender sein, weil man schneller Geld verdient und auch praxisnäher arbeitet, aber irgendwann erreichst Du die unsichtbare Barriere nach oben, ab der es nach abgeschlossenem Studium erst los geht.

Ein kleines Beispiel. Ich habe recht lange studiert (Informatik, 7 Jahre) und mein Einstiegsgehalt ist bereits höher als das eines Schulfreundes, der direkt nach dem Abi eine Ausbildung zum Fachinformatiker Richtung Systemintegration gemacht hat.

Die Mitarbeiter in unserer Abteilung, die über ein Studium verfügen, sind allesamt in leitenden und verwaltenden Positionen, also da, wo es meiner Meinung nach Spaß macht, wo bewegt und entschieden wird. Diejenigen mit Ausbildung arbeiten zu. Das ist eben so.

Fachlich mag auch der mit Ausbildung bei hohem Engagement gleichwertig sein, nur was nützt es, wenn der Arbeitsmarkt das weitestgehend anders sieht?
 
Ich danke Euch für die Antworten,

ich tendiere auch mehr zum Studium. Mein Studium würde an einer Hochschule stattfinden.

Gruß Henrik
 
Als Akademiker wärst du höher qualifiziert, würdest an die besseren Jobs rankommen und natürlich auch mehr verdienen. Der Anspruch eines Ingenieurstudiums ist allerdings relativ hoch und nicht umsonst gibt es hier auch hohe Abbrecherquoten. Verständnis/Veranlagung für naturwissenschaftliche und technische Zusammenhänge sollten vorhanden sein, genau wie eine Portion Fleiß.

Ich würde dir raten, es zu versuchen. Aber hör am besten auf dein Bauchgefühl!
 
Ich hab die Entscheidungsfindung schonmal durchlaufen und die Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration gemacht und arbeite jetzt als Linux Systemadministrator beim Land NRW. Hauptgrund war für mich die Kosten eines Studiums und die Tatsache, dass ich es mir nicht selbst zugetraut hätte, wirklich konsequent etwas für das Studium zu tun. Gut, der letzte Punkt ist die Tatsache, dass es keine gescheiten Studiengänge technischer Art für FiSis gibt, da bliebe nur etwas Richtung Hardwarekonstruktion, was dann eher ein ingenieursstudium wäre. Ein AE Kollege von mir studiert jetzt nebenbei Wirtschaftsinformatik und ich muss sagen, nachdem ich es mir angeschaut habe, dass das echt furchtbar ist.
Gerade wenn man beim Land arbeitet, verdient man "genug", aber nicht die Welt. Aufstiegschancen sind in der freien Wirtschaft aber locker gegeben, im öffentlichen Dienst ist das ohne Studium noch etwas schwierig, ist aber dabei sich zu lockern. Glaub übrigens ja nicht, dass du in der freien Wirtschaft nur auf grund des Studiums eine gute Stelle bekommst. Das zu glauben wäre recht töricht, es wird immer mehr auf Praxiserfahrung Wert gelegt. Es kann passieren, dass du nach dem Studium erstmal noch ne Zeit lang rumkrebsen musst, bis du die Erfahrung vorweisen kannst, die vielerorts gefordert wird. Im öffentlichen Dienst kriegst du mit einem Studium relativ sofort eine leitende Tätigkeit mit eventueller Chance zur Verbeamtung.
Im Endeffekt musst du dir die Frage stellen, ob du bereit bist nach 13 Jahren Schule und dem Abi nochmal für mehrere Jahre die Schulbank zu drücken. Die Frage hab ich mir nach dem Abi auch gestellt, meine Antwort darauf war nein, aus obigen Gründen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Studieren oder Ausbildung? Das kommt immer drauf was man erreichen will. Bestimmt kannst du als Akademiker mehr verdienen! Aber ich habe 2 Freunde die Informatiker sind und mehr verstehen als nur graue Theorie sonder auch praktisch alles umsetzten können. Die sind natürlich noch begehrter als ein Akademiker. In gewissen Branchen machst du mehr Geld wenn du auch praktisch was drauf hast.

Wenn man in einem kleinen Betrieb arbeitet 100 Leute und macht sich zu einer unverzichtbaren Person kann mehr Geld verdienen als ein Akademiker.
Einer der Freunde hat erst Elektrotechnik gelernt, hat dann langsam die ganze Netztwerkstruktur im Betrieb geändert weil zu Zeiten von Win2000/XP noch mit NT und alten Unix rumgemacht hatten. Dann hat er alles auf den neuesten Stand gebracht und verdient jetzt eine gutes Geld. Aber erst als die Server ausgefallen sind und er aus dem Urlaub geholt werden musste. Seit dem weiss der Chef wie wichtig er für den Betrieb ist (Unbezahlbar wichtig).

So oder so kann man weit kommen, wobei ein Akademiker eher zu eine gut bezahlten Stellung kommt.
 
Ich habe nirgendwo lebensfremdere Menschen als unter studierten Informatikern erlebt. Ein purer Alptraum.
 
schon mal über bb nachgedacht?(bb=berufsbegleitend)

der stress ist zwar enorm aber dafür hättest du beides. der nachteil ist das dein studium um einiges länger dauert. ob das jetzt parallel zur ausbildung möglich wäre weiß ich nicht. da man in der regel 50% arbeitet und 50% studiert.

ansonsten rate ich dir auch zum studium. später wirst du es nur bereuen ;)
 
ThomasSilent schrieb:
ansonsten rate ich dir auch zum studium. später wirst du es nur bereuen ;)
Warum? Ausbildung macht ungklücklich, Studium glücklich? Das ist doch Quatsch. Er soll lieber für sich festmachen, was er will. Ein Studium ist immer theoretischer als eine Ausbildung und danach ist man oft auch weiterhin in diese Bereiche getrennt, das sollt eman überlegen.

Aber Euren Eltern nachzuplappern (mach ein Studium, sonst wirst Du unglücklich) ist lächerlich.
 
Warum? Ausbildung macht ungklücklich, Studium glücklich? Das ist doch Quatsch. Er soll lieber für sich festmachen, was er will. Ein Studium ist immer theoretischer als eine Ausbildung und danach ist man oft auch weiterhin in diese Bereiche getrennt, das sollt eman überlegen.

Aber Euren Eltern nachzuplappern (mach ein Studium, sonst wirst Du unglücklich) ist lächerlich.

ich bin 24, student und stehe auf eigenen beinen, ich muss meine eltern nicht nachplappern ;)

naja erfahrungsgemäß, aus meinem freundeskreis, gibt es halt viele die jetzt wieder zur schule gehen und sich darüber ärgern das nicht grad so gemacht zu haben. ich zwingen ja niemanden, sollte nur ein ratschlag sein. letztendlich muss er doch seine zukunft selbst entscheiden. wenn er lieber arbeiten will soll er dies tun wenn er dabei glücklich ist. würde er es aber sicher wissen was er machen will wäre die frage hier im forum ja überflüssig. ich bleibe dabei! geh studieren, du hast ja selber gesagt du tendierst zum studium. aber sei dir bewusst das informatik ein sehr schwerer studiengang ist und du vllt nicht der erste wärst der sich das anderst vorgestellt hat.
informiere dich einmal ganz genau über den studiengang (falls noch nicht gemacht) und dann entscheide
 
Habe Informatik bis zur Halbzeit studiert. Habe es dann aus finanziellen und ein paar Hammer-Fächern erst einmal ruhen lassen.
Danach die Ausbildung zum Fachinformatiker gemacht. Im Nachhinein würde ich sagen, die Ausbildung zum Fachinformatiker ist wirklich die beste Grundlage. Ich hätte gleich Ausbildung, danach Studium machen sollen, da viele Fächer viel leichter fallen (es wiederholen sich einige bzw. einiges wird nur vertieft).
 
naja, also wenn du jetzt die möglichkeit hast zu studieren dann tu es. erst ausbildung und dann studium wären 3 jahre rausgeworfen. nach dem studium fragt keiner mehr nach der ausbildung.

und das die prüfungen in einem informatikstudium leichter fallen wenn man fachinformatiker gelernt hat würde ich auch nicht direkt unterschreiben. in vorlesungen die sich mit programmierung oder rechnerarchitektur beschäftigen fallen die wenigsten durch. die "hammer-fächer" sind idR mathe- und logik-vorlesungen, und das wird dir bei ner FI ausbildung erspart bleiben.

nen bachelor in info bekommste in 3-3,5 jahren und nen FIAW haste in 2,5-3 jahren... lohnt sich jetzt also nicht wirklich. und außerdem hast du auf dem arbeitsmarkt mit studium weitaus bessere chancen und ein paar hunderter mehr in der tasche im monat...
 
ds1 schrieb:
naja, also wenn du jetzt die möglichkeit hast zu studieren dann tu es. erst ausbildung und dann studium wären 3 jahre rausgeworfen. nach dem studium fragt keiner mehr nach der ausbildung.

Das stimmt definitiv nicht! Denn die Berufserfahrung der Ausbildung ist Gold wert. Ist nicht so wie bei deinen Schulabschlüssen, danach frägt nach dem Studium nämlich keiner mehr.

Aber Berufserfahrung und aktive Mitarbeit in einem Betrieb kann man nicht durch ein Studium ersetzen ;)
 
Die Berufserfahrung ist während des Studiums nahezu irrelevant. Erst eine Ausbildung zu machen, wenn man sowieso studieren will, halte ich für unsinnig. Denn die, die gleich mit dem Studium anfangen, sind bei Abschluss immerhin drei Jahre jünger.

Da würde ich doch lieber Berufserfahrung als Uniabsolvent sammeln denn als Auszubildender, oder?

Edit: *gelöscht* Dass mit dem BAFög stimmt so doch nicht, pardon.
 
Zuletzt bearbeitet:
während des Studiums ist es natürlich irrelevant. Aber nach dem Studium kann man das schon gebrauchen. Denn nach dem Studium arbeitest du an ganz anderen Sachen, als was du in der Ausbildung lernst. Das ist nicht vergleichbar.

Ich hab beides gemacht und spreche aus Erfahrung. Eine Ausbildung ist wirklich nicht zu unterschätzen. Die Kombination mit Studium perfekt!

Du lernst nämlich sehr viel in einer Ausbildung. Vorallem du fängst ganz unten an und weißt wie hart Geld verdienen sein kann. Du machst auch viel "Drecksarbeit". Daraus lernt man. Auch später mal wenn du Führungskraft werden willst, dann kommt es sehr gut, wenn du eine Ausbildung gemacht hast.

Ich sage immer, du hast mit Ausbildung mehr Realität zum Leben als ein reiner Uni Student.
 
Realität kann man sich auch als Aushilfe während des Studiums reinziehen. Dazu brauchte ich jedenfalls keine Ausbildung.
 
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