Leserartikel Festplatten/Partionen- kopieren/klonen/imagen

solmk

Lt. Commander
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Hallo Forengemeinde!

Update: Wer das ganze ohne Kommandos und grafisch haben will:
https://www.computerbase.de/forum/threads/hinweis-hdd-auf-ssd-klonen.1480410/

Da die Frage in letzter Zeit ja wieder immer öfter auftritt, wie man denn am besten eine Festplatte kopiert/1:1 Sicherung/klont/imaget..... wollte ich hier mal die wichtigsten Informationen kurz zusammenfassen.
Verbesserungsvorschläge/Hinweise auf Fehler nehme ich dankend entgegen!


Fall 1: Festplatte kopieren/1:1 klonen....

Sollte man mal vor dem Fall stehen eine direkte 1:1 Kopie einer Festplatte erstellen zu müssen, um beispielsweise eine kleinere Festplatte gegen eine größere tauschen zu müssen (Platzmangel)/eine defekte Festplatte (Festplatte macht schleifende oder kratzende Geräusche)/ HDD gegen eine SSD ersetzen/....

Rate ich persönlich zu Knoppix. Klar, es gibt genug Alternativen wie beispielsweise Acronis oder Clonezilla, aber in diesem Fall habe ich die besten Erfahrungen mit einem Live-Linux in Zusammenhang mit ddrescue gemacht.


• KNOPPIX starten. (in meinem Fall die DVD-Version)
• Terminal öffnen.
• mit sudo fdisk -l nachschauen, welche Platte (sdX/sdY) das Quelllaufwerk und welche das Ziellaufwerk ist.
• mit dem Befehl ddrescue -f /dev/sdX /dev/sdY kopiert man dann die Laufwerke.
• Fertig!

Gegebenenfalls muss man noch die Größen der Partitionen anpassen, wenn beispielsweise die Quelle größer ist als das Ziel. Das kann man ganz einfach mit GParted lösen: (ebenfalls in KNOPPIX enthalten)
• GParted starten und Partition(en) verkleinern/vergrößern.

Nachdem der Kopiervorgang abgeschlossen ist, kann man die Partition(en) wieder auf ihre gewünschte Größe bringen (sofern notwendig).


Fall 2: Partition kopieren

Wenn man nur eine einzelne Partition sichern muss, passt man einfach nur die entsprechenden Befehle von ddrescue ein wenig an.

• KNOPPIX starten. (in meinem Fall die DVD-Version)
• GParted starten und Partitionen dem Fall entsprechend anpassen.
• Terminal öffnen.
• mit ddrescue die entsprechende Partition kopieren (sudo ddrescue -f /dev/sdb1 /dev/sdc3) (Partitionsnamen anpassen)
• mit GParted die Partition wieder auf die gewünschte Größe bringen (sofern notwendig)
• Fertig!


Fall 3: Image von einem Laufwerk/einer Partition erstellen

Das Linux-Programm partimage welches ebenfalls in KNOPPIX enthalten ist kann ein Image einer Windows-Partition anlegen, sichert dabei allerdings nur Bereiche, die laut Dateisystem auch belegt sind. Ein per partimage angelegtes Abbild ist also in der Regel sehr viel kleiner als ein per dd/ddrescue erzeugtes.

• KNOPPIX starten. (in meinem Fall die DVD-Version)
• Partimage starten (im Terminal sudo partimage ausführen)
• Der Rest erfolgt über die GUI von partimage und ist zum größten Teil selbsterklärend.

Einen sehr hilfreichen Artikel über partimage findet man hier:
partimage



Wichtiger Hinweis: Bei KNOPPIX sollte man vor jeden Befehl das Wort "sudo" schreiben, damit der entsprechende Befehl als Administrator ausgeführt wird oder einfach beim starten des Terminals am Anfang einmal den Befehl "su" ausführen, damit man dauerhaft Administrator wird.

Downloadlink für KNOPPIX: KNOPPIX Download

Diese von mir geschriebene Anleitung findet man auch in anderen Foren, sie ist also nicht kopiert!

Wer das ganze ohne Kommandos und grafisch haben will:
https://www.computerbase.de/forum/threads/hinweis-hdd-auf-ssd-klonen.1480410/


Gruß
Kümmel
 
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Linux oder Knoppix ist nicht gerade die erste Wahl für "mal eben schnell clonen". Erst recht keine Kommandozeilentools.

Ich würde mir wünschen, daß Du Knoppix im Titel erwähnst oder die bequemeren Möglichkeiten über Windows Programme ebenfalls beschreibst.

Kann fdisk mit GPT umgehen?
Was ist mit dynamischen Volumen?
 
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@kuemmelkassel
Hallo, ich habe mich angemeldet, nachdem ich auf Deine Beschreibung aufmerksam wurde.
Ich frage mich nämlich, wieso Du nicht einfach clonezilla nutzt? Clonezilla in Verbindung mit Gparted ist m.E. die eierlegende Wollmilchsau unter den kostenlosen tools, die keinen Vergleich mit kommerziellen Lösungen scheuen muss.
Ergänzung ()

miac schrieb:
Linux oder Knoppix ist nicht gerade die erste Wahl für "mal eben schnell clonen".
Clonezilla beasiert auf Debian und ist eines der besten, wenn nicht gar das beste kostenlose tool für das cloning von Festplatten.
Darüber hinaus ist es sehr komfortabel zu steuern, völlig ohne Kommandozeile.

Erst recht keine Kommandozeilentools.
Je nach Einsatzzweck kann die Kommandozeile wesentlich brauchbarer als eine GUI sein. (Das werden aber nur Diejenigen verstehen, die mit DOS aufgewachsen sind ;) ). Im Falle von Festplatten-cloning ist die Kommandozeile aber nicht bzw. nur in absoluten Ausnahmefällen sinnvoll.

bequemeren Möglichkeiten über Windows Programme ebenfalls beschreibst.
Windows-Programme zum cloning von Festplatten? Es geht auch flexibel. Alle brauchbaren (auch kommerziellen) Programme zu diesem Zwecke basierten garantiert nicht auf Windows, sondern nutzen im Regelfalle ein getrenntes Betriebssystem wie DOS (mittlerweile vermutlich teilweise auch Linux).

Kann fdisk mit GPT umgehen?
Nein, dazu gibt es gdisk. Aber das ist etwas eigenwillig zu bedienen und nichts für Anfänger.
Zum Anlegen und Verwalten von Partitionstabellen und Partitionen lieber das grafische gparted nutzen, das ist sehr komfortabel. Das gibt es auch als live-distribution und ist auch im live-Linux (parted magic) auf der UBCD enthalten.

Was ist mit dynamischen Volumen?
Keine Ahnung, ich wüsste aber auch nicht, wieso man sich das Leben unnötig kompliziert machen und sowas nutzen sollte.

Beste Grüße....
Andreas
 
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Einfach EaseUs Partitinmanager oder aomei partition assistant oder... nutzen.

Der TE geht davon aus, das Anwender basteln wollen, die wollen aber einfach, das es funktioniert. Dazu braucht man in erster Linie keine Kommandozeile.

Clonezilla kannst Du auch nutzen, wenn man die Hürde zur LiveCD überwindet. Die meisten Nutzer kommen aber aus der Windows Welt. Die wollen bestimmt aber nicht erst mit Knoppix rummachen.
 
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@andiz and all others - Parted Magic ist kein kostenloses Live Linux mehr... soweit mir bekannt war die letzte Freeversion die von Feb. 2013...
War damals für mich die erste Wahl unter den Live LinuxCD/DVDs...

@Miac - stimme dir zu, das die meisten User aus der Windowsecke kommen, und da ist es einfach klickety-klick und es muss funzen...

@kuemmelkassel - Danke für den Beitrag, aber wie andere angemerkt haben, bietet Knoppix mehrere Tools um nach Rom zukommen. Einen Eingang auf DDRESCUE hätte man ausschmücken können, wenn man in betracht zieht das es dafür eine ManPage gibt die das auch beschreibt...
 
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@Kuemmelkassel - Nein kannte ich nicht... noch den AOMEI, fürs Clonen innerhalb von Windows, um von HDD zu SSD zu kopieren- Benutze ich immernoch "Paragon Migrate OS to SSD", das ich in meiner Zeit als MVP bekommen habe. (es kopiert sogar HDD to HDD und SSD to SSD und SSD to HDD)...

PS: Wie Miac meinte, bitte oben mit verlinken, dann haste alles gecovert... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, ich habe über Nacht meine 500GB Laptop Festplatte nach der Anleitung auf eine Samsung 850 Evo geklont, allerdings bootet mein Laptop nicht von der SSD. Starte ich den Rechner mit der neuen Festplatte komme ich direkt zur Windows Reparatur.
Kann mir irgendwer weiterhelfen? Hab ich irgendwelche Einstellungen vergessen? Ne Idee, woran das liegen könnte?

MfG
V_ossi


Update:
In der Datenträgerverwaltung wird die geklonte SSD auch "richtig" erkannt...
Evo 850.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi v_ossi,
hast du folgenden Befehl verwendet?:
ddrescue -f /dev/sdX /dev/sdY

Der Klonvorgang an sich dauert sehr lange, da ddrescue alle Sektoren der alten Platte kopiert. In deiner Datenträgerverwaltung wurden die Partitionen aber garnicht richtig kopiert.
ACHTUNG! Nach dem Klonvorgang unbedingt die alte HDD vom PC trennen um booten zu können!
Alternativ kannst du es ja mal hiermit versuchen:
https://www.computerbase.de/forum/threads/hinweis-hdd-auf-ssd-klonen.1480410/

Gruß
Kümmel
 
Dieser Thread ist sehr alt, aber ich möchte trotzdem darauf antworten,
denn Kümmel hat ziemlich recht und sein Post hat mir sehr geholfen und
"Andiz" hat nicht wirklich recht. Clonezilla ist nicht die eierlegende Wollmichsau.
Jedenfalls nicht bei meinem Szenario.

Ich hatte eine ungenuzte und unformartierte 32Gb Partition auf einer 1TB Platte.
Dazu als Patition 1, eine 96GB Partition mit Windows 10 und der Rest, ca. 803 GB
waren meine Daten-Partition. Nun wollte ich mit GParted die 32 GB and die 803 GB
Partition anheften. Sowas hat in der Vergangenheit schon funktioniert. Diesmal aber nicht.
GParted fing an, meine Platte zu formatieren. Irgendwas hatte ich falsch gemacht. Ich habe
relativ schnell den Vorgang abgebrochen, doch danach waren alle Daten erstmal weg.
Komplette Katastrophe für mich, weil ich kein Backup hatte.

Nun wollte ich mit Clonezilla einen Klon auf einer baugleichen 1TB Platte erstellen und dort
mit Hilfe von Testdisk, die Daten wieder herstellen. Das hat Clonezilla aber verweigert, da die
Festplatten Geometrie nicht mehr passte [Zylinder und Köpfe passten nicht mehr]. Also hat
Clonezilla immer abgebrochen.

Jetzt hatte ich erfolgreich einen Klon mit ddrescue -f [ -f für "force"] erstellt und konnte dann mit Testdisk
alle Daten wieder herstellen.
Und Gott sei Dank habe ich auf einem Klon gearbeitet, denn im ersten Anlauf ging es schief und
hätte ich auf der original Platte gearbeitet, wären alle Daten für immer weg gewesen.

Also ich kann die Methode mit "ddrescue" ganz klar empfehlen. Mann muss natürlich nicht
zwangsläufig Knoppix nehmen.

Vielen Dank an dieser Stelle nochmal für die Anleitung.
Cheers
 
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