ffmpeg Parameter | umwandeln von Videos zu H265

x264.exe schrieb:
Man muss schon darauf achten bewusst B-frames bzw. bei Encoder, die ohne B-frames arbeiten P-frames zu vergleichen.
ich schau mir aber keine b- und p-frames an, sondern ein video. und da muss zu einem bestimmten zeitpunkt die qualität stimmen - wie der encoder das auf bestimmte framearten verteilt, ist mir egal.
 
Vorweg, ein Dank an @0x8100 für die Arbeit, die du dir gemacht hast. Das hat mir etwas geholfen mehr zu verstehen.

Ich habe mir dann gestern ein paar kurze 4K-Testvideos (jeweils 10 bis 30 Sekunden lang) besorgt, die allesamt verschiedene Szenarien abdecken.

Dann habe ich alle Videos in mehreren CRF-Einstellungen und einem Zusatz für das Skalieren in 1920 (-vf scale=1920:-2 -an) in H265 umwandeln lassen.

Einstellung: -c:v libx265 -preset slow -crf (X) -pix_fmt yuv420p10le -vf scale=1920:-2 -an

Folgende CRFs habe ich genommen: 35, 28, 26, 24, 23, 22 und 20.
Die 35 mit Absicht, da ich extra schlechte Qualität sehen wollte um wieder besser vergleichen zu können. Die CRF20 habe ich als Bestes genommen, werde aber über das Wochenende zum Testen noch mal 18 ausprobieren.

Vorweg, ein Kurzfazit:
Alle Videos habe ich mir am PC und am Fernseher mehrmals angeschaut und die CRF miteinander verglichen. Ich verstehe inzwischen, dass CRF28 und 26 auf jeden Fall abgelehnt wird. Bei diesen Einstellungen habe ich u.a. folgendes gefunden:
  • Artefakte in homogenen Oberflächen (z.B. unifarbende Wand)
  • Teppiche ohne Struktur, die im Original Struktur haben
  • sehr kleine Vögel, die alle paar Sekunden verschwinden und dann wieder auftauchen
  • Wellen um bewegende Dinge
  • sehr unklare Beschriftungen
  • usw.
Ab CRF24 wurde es entscheidend besser. Mit jedem Schritt weiter zu 23, 22 und 20 wurde es schwieriger was zu finden, die Details wurden immer klarer/schärfer. Zwischen 22 und 20 habe ich kaum Unterschiede entdecken können. Manchmal wusste ich nicht mehr zu unterscheiden, welches Video nun 22 oder 20 ist. Bei höheren CRFs (23, 24, usw.) fiel mir das noch leichter.

Nun stellt sich mir die Frage, wo man die Grenze ziehen will oder aufgrund der Größe ziehen muss. Was ist noch akzeptabel bei einem Spielfilm, der einen einfach nur für 2 Stunden unterhalten soll?

Ich habe auch mal die Dateigrößen verglichen:
dateigroesse.jpg
100% ist der Wert für CRF20. Man sieht anhand der Neigung, dass die Dateigröße mit jedem CRF-Schritt stärker zunimmt als zuvor.

Ich für meinen Teil werde mich wohl auf CRF22 (+-1) konzentrieren. So konvertiere ich jetzt erst mal 2-3 Spielfilme und schaue mir dann das Ergebnis in Sachen Qualität, Dateigröße und Ersparnis zu H264 an.
 
Markus.Tenne schrieb:
Zwischen 22 und 20 habe ich kaum Unterschiede entdecken können [...] Ich für meinen Teil werde mich wohl auf CRF22 (+-1) konzentrieren.
das waren auch meine erfahrungswerte, mit tendenz 20. mit x265 slow crf20 kann ich geschwindigkeitstechnisch aber auch svtav1 preset5 crf 24 nehmen. und das sieht mit filmgrainsynthese besser aus und wird kleiner. und bei 1080p hat man auch auf geräten ohne av1 dekoder in hardware eigentlich keine probleme, das wiederzugeben.
 
0x8100 schrieb:
ich schau mir aber keine b- und p-frames an, sondern ein video. und da muss zu einem bestimmten zeitpunkt die qualität stimmen - wie der encoder das auf bestimmte framearten verteilt, ist mir egal.
War ja nur eine Empfehlung beim Bildvergleich die Frametypen zu berücksichtigen. Meiner Meinung nach ist es am sinnvollsten die Frames zu vergleichen, die am stärksten quantisiert sind und das sind bei x264/265 dann die B-frames.
Über die Verteilung entscheidet der Encoder selbst, mit etwas Pech vergleicht man die Keyframes miteinander und bekommt eine "vorgetäuscht" hohe Qualität. Dann kann die Paarung auch zufällig so sein, dass man ein I/P mit einem B-frame vergleicht und das ist meiner Auffassung nach dann einfach kein fairer Vergleich.
Ich kann daher nur empfehlen die Screenshots mit Avidemux zu exportieren, da werden die Frametypen angezeigt.

Ich habe nochmal einen kleinen Jellyfish-Vergleich gemacht. Am TV mit 55" werden irgendwo ab CRF 24 die Ränder der Quallen und die Fäden fransig und das Bild wirkt auch verschwommener. Leider sieht man auch bei CRF 20 am TV Artefakte, die aussehen wie durch einen Schärfefilter verursacht. Dieses digitale Grain/Noise (wie auch immer) im Video wirkt betont. Sieht man ja auch auf den Bildern. (Rechtsklick und Linkadresse kopieren und in einem neuen Tab öffnen, dann sind die Bilder unskaliert)

Das konnte ich auch mit höheren Bitrates und besseren Einstellungen nicht in den Griff bekommen.

Bei SVT-AV1 mussten sehr hohe Werte genommen werden, damit die Bitrate überhaupt niedrig wird. Die Einstellungen waren:
--rc 0 --crf 26 --progress 3 --preset 4 --tune 0 --variance-boost-strength 3 --keyint 10s --enable-overlays 1 --film-grain 14
 

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ganz ehrlich: dieses jellyfish-video würde ich sowieso vorher durch den denoiser jagen. ich finde gerade den link nicht mehr, kann mich aber erinnern, dass das ziemlich übles rauschen hatte. damit treibt man zwar die datenrate hoch, aber schön war das schon im original nicht.
 
Dann scheint es noch andere Versionen zu geben. Die beiden Jellyfish-Videos die ich kenne sind weit entfernt davon übel zu rauschen.
 
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