Xul schrieb:
Sicher? Ein 5800u ist wohl ein gutes Stück leistungsfähiger als ein m1 und ist vom Verbrauch auch kaum drüber (auch abhängig wie er belastet und wie er im BIOS limitiert ist).
100% Sicher. Das sieht man in jedem vergleich. Ich verlinke weiter unten auch gerne was.
Du kannst mir für die Behauptung sehr gerne ein paar Tests/Belege zeigen, wenn du da was hast, was ich noch nicht gefunden habe. Und das meine ich tatsächlich ehrlich, weil ich solche Dinge äußerst gerne lese.
Kannst du mir ein Notebook mit einem Zen3 der U-Serie (und damit: halbwegs annähernd vergleichbare Leistung) zeigen, der mit ähnlicher Gerätegröße + ähnliche Akkukapazität reale 20 Stunden Akkulaufzeit hinkriegt?
Ich finde einzelne (!) Windows Notebooks, die annähernd da rankommen in bestimmten Situationen, aber dann auch mit weniger als halber Leistung (Asus Expertbook U9 z.B., mit 10th gen 14+++nm quad Core), und selbst der kommt nicht ran, trotz größerem Akku.
Was passiert mit Zoom oder anderen Videocalls? Schafft da auch nur ein Windows Notebook 15 stunden am stück mit 280~ cd/m² Helligkeit? Bzw, "nur" 1/4 Akkulaufzeit zu verlieren?
Das einzige, was mir bekannt ist, dass videokonferenzen jede x86 CPU ziemlich extrem belasten, und die mehrheit der Notebooks dabei nicht lautlos bleibt.
Mein M1 geht im Idle verne mal in richtung <40 mW runter, also 0,040 Watt.
Während Zoom inkl. Kamera sind es 1,5 Watt beim SoC.
(Ich wünschte, ich hätte ein aktuelles Ryzen Notebook zum testen hier.... Würde die Zahlen zu gerne selbst vergleichen. Habe zwar ein T480s von der Arbeit, aber das ist hier leider null vergleichbar. Zumal ich nichts installieren darf)
Aber um mal etwas konkretes zu nennen:
Klick (damit die Videovorschau nicht viel platz wegnimmt hier).
Es ist hier ein Yoga Slim 7 mit Ryzen 7 4800u, 15w TDP.
14" Display mit fast der gleichen Fläche, aber nur 1080p Auflösung. Außerdem, 61 Wh gegenüber 58,2 Wh
Bei deiner Aussage müsste der Stromverbrauch vergleichbar sein, der Akku ist größer, Auflösung geringer, und maximale Displayhelligkeit ist auch deutlich geringer.
In dem Video merkt man davon aber nichts. Das M1 verliert 18% Akku, während der Lenovo mit 4800u 44% verloren hat (95% auf 51%). Das gleiche nochmal, der Lenovo mit 4800u ist leer, das MB Pro hat noch fast 2/3 an Akku übrig.
Hier war auch viel Videoplayback dabei, etwas wo x86 stabil unten bleiben kann. Aber benutze den Computer aktiv, und der prozentuale Unterschied im Stromverbrauch steigt nochmal mehr.
Und Zoom lief nicht nativ, wobei der Stromverbrauch bei mir deutlich geringer ist (10% Akku in 90 Minuten)
Notebookcheck misst hier ebenfalls nur knapp über 10h bei ihrem wlan-browsing skript, bei dem der Macbook Pro doppelt so lange durchhält.
Ich bezweifle, dass Zen3 bei Verbrauch/effizienz mehr als 10%~ gebracht hat, zumal das mit dem Boost verhalten eh verschwinden könnte. Die boosten ja gerne so weit sie können, solange Temp-Limit und Power-Limit eingehalten werden.
Du kannst mir da unmöglich ernsthaft erzählen wollen, dass ein Ryzen 7 5800u hier "kaum mehr verbraucht" - ausnahme, beide lassen stundenlang cinebench laufen.
Edit: Bonus:
Klick. (Timestamp funktioniert hoffentlich, sonst: 7:08)
Auf absolut vergleichbare 15w TDP konfiguriert erreicht ein 5800u minimal weniger Punkte, aber vernachlässigen wir das mal. 8 vollwertige Kerne (statt nur 4 schnelle und 4 langsame) mit 16 Threads, gleicher maximaler Stromverbrauch, und trotzdem nicht mehr Leistung - und im Alltag deutlich ineffizienter.
Erst konfiguriert auf 25-28w TDP schafft er es, 20% schneller zu sein.
"Gutes stück schneller" kann er zwar sein, wenn er dafür aber auch ein gutes Stück mehr Strom verbraucht.
Und ob selbst der dickste mobile Zen3 chip schneller sein wird, als der M1x (oder wie auch immer das 12-Core Modell heißen wird), würde ich mal mehr als nur bezweifeln. Das wird ziemlich lustig, wenn der endlich mal released wird.
Xul schrieb:
Belastet man den M1, wird der selbstverständlich auch heiß und verbraucht ordentlich Strom (im Rahmen seiner Spezifikationen ... natürlich ist das noch immer recht niedrig, aber so ist das bei den meisten Energiespar-Prozessoren). >80° sind nicht kühl und Lüfter steil aufwärts von 2500 Umdrehungen sind auch nicht "nicht hörbar".
80°C sind zwar nicht das kühlste, aber immer noch absolut unbedenklich. Chips dürfen 100°C haben als max temperatur, drunter ist alles kein Problem. Ob der Chip nun krampfhaft bei 70°C gehalten wird indem er tot gethrottled wird, oder mit 90°C mehr Power auf die Straße bringt, ist weder besser, noch schlechter. Einfach andere Prioritäten.
Die 2700 rpm meines damaligen 2018er Macbook Air fand ich schon relativ "nicht hörbar". Ich musste mit dem Ohr nah an die öffnung, damit der hörbar war. Aber das ist ja seeeehr individuell vom Lüfter.
Wenn belastung für dich 100% Benchmark-Last ist, sicherlich. Dann verbraucht das Package seine 15w ziemlich genau, manchmal 16w~ (mehr als knapp 16w auf dem kompletten SoC (inkl. Ram) hab ich nichtmal im Burst beobachten können, während selbst U-Prozessoren gerne mal kurz 40-50 Watt verballern). Hab ich oft genug nebenher mit geloggt.
Genau so, wie ein Ryzen auf 15w beschränkt die selben 15w verbraucht, wie jeder andere Chip, der 15 watt verbraucht.
Aber bei nicht 100% Last ist der M1 wesentlich effizienter und der Energieverbrauch bleibt deutlich konstanter, deutlich niedriger.
Den Lüfter im M1 MB Pro habe ich bisher auch nur in Cinebench zu hören bekommen, und selbst da hat es ewig gedauert, bis mal eine gewisse Temperatur erreicht wurde und der Lüfter überhaupt mal angefangen hat. Solch eine Last haben aber nur die wenigsten (die, die den halben Tag nur am Rendern sind, DAS kann man aber nicht als Referenz hernehmen).
Xul schrieb:
aber dass dieses "It's magic"-Schema der bei Appleprodukten immer wieder kursiert, nervt tierisch. Genau das gleiche mit dem RAM, der "magisch" auf einmal nicht mehr an Kapazitätsgrenzen stoßen soll
Also, keine Ahnung wovon du sprichst, niemand redet von Magie und Zauberei.
Apple hat nicht gezeigt, dass sie plötzlich zaubern, es wurde nur deutlich, wie weit Intel (oder auch generell x86) technisch hinterher hinkt in bestimmten Aspekten.
Xul schrieb:
aber abgesehen von den üblichen Augenwischereien mit Software-Transcoding vs. Hardware-Transcoding wurden da selten wirklich handfeste Zahlen geliefert.
Welche handfesten Zahlen willst du denn genau? also beispielsweise.
An sich sind die Punkte doch auch egal, genau so wie RISC vs. CISC, oder x86 vs. ARM.
Man hat eine Task, und der Computer soll diese erledigen. Und da zählt: Wo geht es schneller, effizienter, leiser, kühler etc. (Natürlich im Hinterkopf, welche Software läuft etc etc. Chromebooks sind bei solchen Punkten auch super, aber die sind zu limitierend in der Software).
Aber trotzdem, völlig egal wie viel besser der m1 in sachen "Leistung pro Watt" oder "Effizienz" oder auch nur Stromverbrauch selbst ist, verglichen zu egal welchem Intel oder AMD. Das bleibt trotzdem nicht so einfach ersetzbar.
Den Ryzen bekomme ich in Verbindung mit x86 Windows oder Linux, und hab mehr Software zur auswahl, vor allem älteres zeug.
Oder in sachen "Absolute Leistung" sind die x86 besser. Auch wenn sie "nur" 60% mehr Leistung bei 400% mehr Stromverbrauch hinkriegen, mehr Leistung ist mehr Leistung.
Spätestens mit dem M1x wird aber auch der Punkt vorbei sehen.
Am Ende vom Tag aber bringt das alles nichts, denn: Wer kein Apple Produkt will, bzw kein MacOS nutzen will/kann, da ist das ganze Thema relativ irrelevant.
Mir kann es z.B. auch egal sein, dass ein Moped weniger Sprit schluckt, wenn ich ein Auto für die Familie brauche.
Und DAS wird die nächsten Jahre der Hauptgrund bleiben, warum x86 nicht so schnell irrelevant wird.
So revolutionär der M1 im Computerbereich aktuell auch ist, ich würde nur ZU gerne von meinem Skylake auf einen Zen3 upgraden. Aber ich versuche noch bis zu einer DDR5 Plattform auszuhalten.. Sprich: Ich könnte mir noch nicht vorstellen, meinen Desktop mit einem iMac zu ersetzen. Vor allem nicht, solange Gaming ein Thema bleibt...
Xul schrieb:
Oder der angeblich so spektakulären Preis/Leistung, obwohl eindeutig (wie schon bei den iPhones) die Kosten einfach in den dringend empfehlenswerten Upgrades versteckt werden.
Nicht angeblich, tatsächlich.
Natürlich sinkt P/L, bei solch perversen Upgrade-Preisen.. Aber die sind trotzdem optional.
Zu wenig speicher lässt sich hier einfach mit einem höheren Preis ausgleichen. Ja, ich zahle mehr, aber der Nachteil ist dann weg.
Bei jeder anderen Konkurenz hab ich dafür andere nachteile. z.B. nerviger Lüfter, deutlich weniger Akkulaufzeit etc.
Muss man halt abwägen. Aber selbst mit den saftigen Upgrades ist halbwegs vergleichbare Konkurrenz nicht günstiger (Dell XPS 13, Thinkpad X1 Nano z.B).