Handy-Akku-Schonung: Denkfehler?

Taigabaer

Captain
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Hallo Leuts, ich hab mir mal Gedanken gemacht über "akkuschonende Behandlung" von Smartphones.

Es heißt ja man soll die Akkuladung beim Laden bei 30%-80% halten.

Das hieße ja dass man nur 50% der mögliche Laufzeit hat zwischen den Ladevorgängen und auf 50% Laufzeit verzichtet, und das über Jahre.

Irgendwann verliert der Akku - nehmen wir mal an nach 3 Jahren - deutlich an Kapazität. Gehen wir mal brutal von 50% Kapazitätsverlust aus. Laden wir ihn auf 100% ab da jedes mal auf hält er genauso lange durch wie die ersten 3 Jahre mit "Schonungsladen".

Man nutzt das Handy also die Gesamte Zeit nur zu 50% der ursprünglichen Kapazität. 3 Jahre bewusst auf 50% gehalten und danach die Jahre hat der Akku unterm Strich auch 50% der ursprünglichen Gesamtkapazität wenn man ihn auf 100% vollädt.

Wäre es nicht schlauer den Akku die ersten 3 Jahre von 0 auf 100% zu laden und danach das Gleiche? Dann hätte der Akku die ersten 3 Jahre doppelt so lange Laufzeit und nach den 3 Jahren mit 50% Kapazitätsverlust hätte er trotzdem noch 50% Laufzeit. Man würde nicht schlechter dastehen am Ende als mit der "Schonung", sondern die ersten 3 Jahre sogar besser, weil er doppelt so lange mit einer Ladung läuft.

Was nutzt die maximale Anfangskapazität wenn man sie quasi "nie" nutzt sondern von Anfang an bei 50% "abwürgt", wie als wenn der Akku schon "runter" wäre?

Versteht Ihr was ich meine?

Hab ich da einen Denkfehler?
 
Taigabaer schrieb:
Wäre es nicht schlauer den Akku die ersten 3 Jahre von 0 auf 100% zu laden und danach das Gleiche? Dann hätte der Akku die ersten 3 Jahre doppelt so lange Laufzeit und nach den 3 Jahren mit 50% Kapazitätsverlust hätte er trotzdem noch 50% Laufzeit
Nein, denn der Kapazitätsverlust nach 3 Jahren ist nicht der gleiche je nachdem wie du vorher geladen hast. Pauschal von 50% auszugehen macht bei der Betrachtung keinen Sinn. Da ist der Denkfehler.

Die Alterungsprozesse sind (elektro)chemischer Natur und treten eben besonders bei sehr hoher oder sehr niedriger Ladung auf. Da kann man nicht jeden Ladungszustand gleich betrachten.
 
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Wenn Du kein Billigheimer hast, dann regelt die Ladeelektronik das schon für Dich optimal.

Am besten klappt es, wenn Du das Gerät immer zur gleichen Zeit ansteckst und ansteckst vom Ladegerät. zB über Nacht.
 
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Taigabaer schrieb:
Es heißt ja man soll die Akkuladung beim Laden bei 30%-80% halten.

Diese Prozentzahlen sind willkürlich gewählt und repräsentieren nicht den Ladezustand des Akkus.

Man könnte auch sagen 40% - 70% wäre schonender. Oder 50% - 60%.

Oder den Akku bei 55% halten und in den Kühlschrank legen.
Ah ups, dann kannst du ihn ja gar nicht benutzen. ;)
 
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Ich habe mein Tablet über 6 Jahre benutzt und immer voll geladen und häufig auch bis Null entladen. Hat immer noch 90% Restkapazität. Außere EInwirkungen werden wohl eher eine Rolle spielen als den Akku bei 30-80% zu halten.
 
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Taigabaer schrieb:
Es heißt ja man soll die Akkuladung beim Laden bei 30%-80% halten.
Das tue ich ja seit Jahren mit meinem Galaxy A51 ...
Bis jetzt läuft so, wie am ersten Tag.

BlubbsDE schrieb:
Am besten klappt es, wenn Du das Gerät immer zur gleichen Zeit ansteckst und ansteckst vom Ladegerät. zB über Nacht.
Über Nacht stecken lassen?

Das ist eher übel fürs Handy, es sei dann, man stellt am Handy so ein, dass es nur bis maximal 85 % geladen wird.
 
Taigabaer schrieb:
Hallo Leuts, ich hab mir mal Gedanken gemacht über "akkuschonende Behandlung" von Smartphones.
Schön das du dir Gedanken gemacht hast :)
Zum erhalt des Akkus trägt auch die Lade- und Entladegeschwindigkeit, sprich, die Ströme denen die Zellen ausgesetzt werden eine wichtige Rolle.

Aber über all diese Dinge haben sich die Ingeneure der Hersteller auch Gedanken gemacht.
Zudem bieten, zumindest die "aktuelleren" Androiden(mit Apple kenne ich mich nicht aus), eine Funktion die das Laden, zB über Nacht, bis zum eingestellten Wecken hinauszögert um den Ladestrom gering zu halten und so den Akku zu "schonen".


Und ganz ehrlich.
Habe jetzt seit fast 4 Jahren mein Pixel6.
Ich hab nen scheiß darauf gegeben aktiv etwas gegen die unvermeidliche Akkualterung zu tun.

Das Ding läd i.d.R. über Nacht in der Ladestation(kabellos).
Ich kann ehrlich gesagt, subjektiv keine verringerung der Kapazität feststellen.
 
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Ganz einfach, mach es an deinem Nutzungsverhalten fest.
Brauchst du - wenn das Gerät neu ist - 100% vom Akku lade ihn halt immer voll.
Solltest du anfangs auf ein paar Prozent verzichten können tue das und lade irgendwann wieder auf 100% wenn du merkst, dass die Akku-Kapazität abgenommen hat.

Habe ich bei meinem S23 Ultra auch so gemacht. Anfangs habe ich das laden auf 80% begrenzt, nach knapp 1 Jahr habe ich die Ladung dauerhaft wieder auf 100% eingestellt.
Was du generell einschalten solltest - sofern vorhanden - sind Stromsparmechanismen die verhindern, dass dein Gerät bspw. Nachts erneut geladen wird wenn der Akkustand von 100% auf 99% sinkt.
 
Taigabaer schrieb:
Hab ich da einen Denkfehler?
Der Thread ist einer ;)

Gerät nutzen wie es gebraucht wird - ist meine Meinung.
Wenn das Gerät nach 3 Jahren 10% Verlust erlitten hat, dann ist das normal, aber kein Beinbruch.


Ein Handy ist ein Verschleißteil und wird eh innerhalb von 5 Jahren bei den meisten getauscht.
Also wegen der verbliebene Akkukapazität habe ich noch nie ein Handy neu gekauft.
 
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es gibt da mehrere Möglichkeiten:
a) man vergeudet sein Leben damit, seinen technischen Geräten "ein schönes Leben" zu bieten und macht sich 1000 Gedanken darüber, wie man das am besten anstellt usw. usf.
b) man nutzt einfach seine Geräte und macht sich selber ein schönes Leben

ich tendiere mehr zu b) ;)

mein Auto rostet auch schneller wenn es nass wird, trotzdem nutze ich es gerade DANN, damit ICH nicht nass werde...
 
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Am Ende des Tages ist das Ziel, den Akku möglichst wenig (tatsächliche) Zeit bei voller oder leerer Ladung zu belassen.

Dabei führen viele Wege nach Rom.

Bully49 schrieb:
Über Nacht stecken lassen? Das ist eher übel fürs Handy,
Das stimmt bei vielen modernen Phones so nämlich auch nicht mehr pauschal. Egal ob man jetzt eine absolute Grenze einstellt oder Adaptives Laden, dann wird der Ladevorgang getimed, dass erst kurz vor der nächsten Benutzung (zum Beispiel durch Anlernen oder auf Basis eines Weckers) das Handy vollgeladen wird. Früher war es halt so, dass der Ladevorgang irgendwann mitten in der Nacht bei 100% fertig war und dann das Gerät unnötig lange bei vollem Akku verweilt hat.

Früher gab es diese ganzen "smarten" Ladevorgänge noch nicht. Da wurde oft sogar stumpf bis 100% mit dem vollen Ladestrom geballert. Heute muss man sich da aber in der Regel keine Gedanken mehr machen (zumindest meiner Meinung nach).
 
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ich hab ein redmi note 10 pro.
lädt an sich bis zu ~33w.
ich lade es mit einem ladegerät, daß in etwa die hälfte macht. 9V fastcharging mit so ~1,45A
ich stecks an, bevor es unter 20% fällt, und eine app sagt mir per ton, wann die 80%, die ich eingestellt hab, erreicht sind.
das sind, laut der app (accu battery pro) so in etwa 0,16/0,17 verschleißzyklen pro zwanzig auf achtzig.
jo, gekauft. um in etwa das, was ein burger kostet.
 
Am besten nicht so viel Gedanken machen und es einfach nutzen. Sonst kommt man noch in Versuchung mit Leuten zu diskutieren, die zwar darauf echt Bock, aber von der Materie exakt genauso viel oder wenig Ahnung haben ;) .
 
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Ich nutze es auch so, wie es mir am besten passt, also lade ich es immer komplett auf und das auch noch schnell.
Nach 2 Jahren ist der Akku meines S23 bei 90% angekommen, Ersatzakku liegt schon in der Schublade und wird demnächst eingebaut.

Wenn man sich Gedanken machen will, dann beim Kauf eines Gerätes, bei dem der Akkuwechsel möglichst einfach von statten geht.
 
Ich lade, wenn es nötig ist. Ist der Akku kaputt kaufe ich einen neuen. Alles andere ist Zeitverschwendung. Ein Smartphone ist ein Gebrauchsgegenstand. Nicht mehr, nicht weniger. Die Ladeelektronik macht den Rest.
 
BlubbsDE schrieb:
Wenn Du kein Billigheimer hast, dann regelt die Ladeelektronik das schon für Dich optimal.
Die Ladelektronik ist so programmiert, wie es die Entscheidungsträger (und das sind meist nicht die technischen Ingenieure!) in der jeweiligen Firma vorgeben. Um möglicht gut zu vermarkten, werden möglichst hohe mAh-Zahlen genommen und die erreicht man, wenn man den Akku paar mV bis an die "Kotzgrenze" auflädt bzw. dort die 100% setzt. Akku verschleißt viel schneller? Na und, der Kunde hat doch gefälligst nach spätestens 2 Jahren ein neues Handy zu kaufen...
Bully49 schrieb:
Über Nacht stecken lassen?
Sollte man nicht machen, insbesonders bei LiIon-Akkus. Steht auch bei (fast) jedem akkubetriebenen Elektrogerät oder Ladegerät, dass man die Akkus nicht unbeaufsichtigt laden soll.
Aber es gibt ja Rauchmelder, auf die man vertraut (der Geruchsinn ist beim Schlafen inaktiv), Hauptsache das Handy ist am Morgen voll...
Tulol schrieb:
Aber über all diese Dinge haben sich die Ingeneure der Hersteller auch Gedanken gemacht.
Insbesonders die Wirtschaftsingenieure.


Ich habe das Ladeende bei 80% eingestellt (gute Handys haben die Option ab Werk, z.B. von Sony oder sogar Gigaset) und lade meist am PC über USB (ohne PD), also 5 V und max. 1 A.
 
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Danke für die vielen Antworten. :daumen: Ich halt es auch so dass ich mir keinen Kopf mache, aber ich habe eben auch nicht wirklich den Sinn gesehen des restriktiven Ladens innerhalb irgendwelcher Grenzen, daher dieser Thread.
 
+1 habe nie auf Schonung des Akkus geachtet und war nie enttäuscht von dessen Performance über meine Nutzungsdauer von 2-5 Jahren.

Ich denke es kommt zu 90% auf die Qualität des Akkus an, wie der sich schlägt.

Es ist schon so, das man seinen Akku nicht bis an die Ladeendspannung mit vollem Ladestrom ballern sollte, aber das macht heute die Ladeelektronik!

Wenn du etwas fürs Gewissen brauchst, nutze nur die Ladung zwischen 5%-98%
 
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Die Ladeelektronik macht das alles.
Selbst wenn du glaubst du lädst den Akku auf 100% - weil auch das OS dir das anzeigt, hat die Ladeelektronik den Akku NICHT voll geladen.

Da es aber viele Leute gibt, die immer noch solche Sachen im Kopf haben und aufs verrecken den Kundenservice nerven würden - gibts bei einigen Herstellern sogar noch ne Funktion, den Akku noch weniger nicht zu laden. xD

Vindoriel schrieb:
Sollte man nicht machen, insbesonders bei Liion-Akkus. Steht auch bei (fast) jedem akkubetriebenen Elektrogerät oder Ladegerät, dass man die Akkus nicht unbeaufsichtigt laden soll.

Stört den Akku aber nicht, denn die Ladeelektronik kümmert sich drum.
In den Anleitungen steht das aus Haftungsgründen.
 
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Blutomen schrieb:
Stört den Akku aber nicht, denn die Ladeelektronik kümmert sich drum.
In den Anleitungen steht das aus Haftungsgründen.
Wenn Du weiter gelesen hättest, dann würdest Du auch nichts solchen Quark schreiben. Natürlich schaltet die Ladeelektronik auf Erhaltung, denn wir sind nicht mehr in Zeiten, wo das Ladegerät ohne irgendwelche Regelung auf unbegrenzte Zeit mit konstanter Spannung in den NiCd-Akku lädt (nur dass der NiCd-Akku das damals wenigstens noch überlebte)...

Es sind schon genug Powerbanks, Handys, Laptops usw. mit LiIon-Akkus in Flammen aufgegangen beim Laden.
 
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