Heatpipe Allgemein / Orientierung wichtig?

ABC_Freak

Lt. Junior Grade
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Hallo,

das Prinzip der mit unterdruck und fluessigkeitsgefüllten Heatpipes an sich ist mir bekannt. Mir stellt sich aber die Frage ob die Orientierung des Kühlers, somit auch der Heatpipes, einen Einfluss auf deren Funktionsweise / Wirkungsgrad haben.

Für mich wäre es einleuchtend wenn diese Kühler "stehend" (also Wärmequelle und Flüssigkeit unten) bessere Kühlleistung bringen würden als (wie ich glaub in vielen Fällen) horizontal in einem Tower.

Ist hierbei tatsächlich ein Unterschied zu merken bzw. wie groß fällt dieser aus?
 
Solange keine kapillargetriebene Pipes genutzt wird (welche bei Kühlern für den PC praktisch nie zum Einsatz kommen, da zu teuer), arbeitet eine Heatpipe am besten, wenn die Ausrichtung so ist, wie du es nennst - also Wärmequelle und Flüssigkeit unten. Der Unterschied beläuft sich hierbei im Vergleich zum horizontalen Betrieb bei etwa 2-4°, zumindest mit meinem Ninja (Case stehend gegen Case liegend, grade ausprobiert).

cYa
 
Kann zwar mit keinen exakten Zahlen dienen, aber der Unterschied kann je nach Heatpipelänge schon sehr groß sein, bis zur völligen Funktionsuntüchtigkeit.

Schon Gedanken gemacht, warum so viele User Heatpipe-Lösungen auf Mainboards als nicht wirksam erachten? Die Erklärung liegt genau an deinem Gedankenansatz. Die absolute Lage der Rohrsysteme muss immer bedacht werden. Es gibt einen Unterschied, ob man ein Barebone oder einen Tower benutzt.
Siehe hier:
http://www.quick-cool-waermetransfer.de/bibliothek.html
und im Speziellen hier:
http://www.quick-cool-waermetransfer.de/download/Einfluesse_auf_Waermetransportleistung.pdf

Kapilllarheatpipes sind für billige Produkte nicht im Einsatz.
 
Naja, kommt jetzt aber auch stark aufs Mainboard an. Bei meinem Abit AN8 Ultra ist die Heatpipe ja zum allergrößten Teil, zwar nicht senkrecht aber doch eher senkrecht als horizontal ;) Dagegen könnte das längere waagrecht Stück der Heatpipe des MSI K9A2 Platinum schon eher problematisch sein.
 
Danke für die Kompetenten antworten.

Was mich verwundert ist das z.B. bei GraKas die ja bei nem Tower auf den Kopf stehen dann auch Teilweise mit HeatPipes angeboten werden.

Für mich heist das Ganze das sowohl bei Prozessor- als auch bei Mainboardkühllösungen auf die Lage geachtet werden sollte wenn man "ans Limit" gehen will.

In meinem Fall will ich mir in ein paar Monaten einen Silent-HighEnd-Gamer PC zusammenbauen und werde wohl nicht auf eine WaKü setzen da ich in dem Bereich noch nichts gemacht habe und dann keine Teuren Komponenten versauen will aufgrund meiner Unfähigkeit.
 
Es gibt auch gute sehr leise Luftkühler - und wenn du nich grad die heißeste CPU nimmst, dann is das Kühlen damit ja auch kein Problem.
Bei den Heatpipes kann man sich ja immer wieder schön streiten - allerdings beruhen mittlerweile so gut wie alle Kühllösungen darauf und deshalb würde ich mal sagen, funktioniert das auch ganz gut :)
Bei manchem CPU-Kühler muss man eben teilweise auf die Ausrichtung beim Einbauen achten und bei den Mainboards eben aufpassen falls man ein Gehäuse mit "Über-Kopf-Mainboard-Montage" hat wie zB dieses Lian-Li.
 
Es gibt doch auch Heatpipes ohne Flüssigkeit sondern mit einem Pulver.
 
Pulverheatpipes bezeichnet man deshalb so, da Material wie Kupferpulver an den Rohren zur Oberflächenvergrößerung festgesintert wurde. Das Wärmetransportmedium ist aber nicht das Pulver.
Da haben sich einige Hersteller mit dieser Bezeichnung einen Innovationsaward verdient. Diese Systeme sollten unter der Bezeichnung Kapillarheatpipes geführt werden. Siehe meine links im ersten Post. Diese werden auch im Computerbereich eingesetzt. Da sie sehr teuer sind, sind diese eben selten anzutreffen. Die Effektivität gegenüber den reinen Gravitationskapillaren ist weitestgehend lageunabhängig.

Es ist zwar auch möglich reine Konvektionsheatpipes einzusetzen, die nur über einen Dichtegradienten funktionieren, dies ist aber gegenüber den Phasenänderungsheatpipes äußerst innefektiv und könnte auch mit Fluiden einer Festkörper-Flüssigkeitsmischung bewerkstelligt werden.

Tatsächlich gibt es auch "Festkörperheatpipes" auf Basis von Aluminium und Lithiumpulver. Nur diese werden in Temperaturbereichen eingesetzt, bei der ein Phasenübergang der Stoffe zu erwarten ist.
 
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