News IBM: Quartalszahlen und Entlassungen

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Blutschlumpf hat den Nagel auf den Kopf getroffen.

Wer einmal ein bißchen Aussenhandelstheorie an der Uni gehabt hat, hat einen einfachen Grundsatz verstanden:
Das Gesetz des komparativen Vorteils, d.h. wenn man dauerhaft einen Wohlstand in einer Volkwirtschaft haben will, muß man einen komparativen Vorteil gegenüber anderen, konkurrierenden Volkswirtschaften haben. IT-Beratung / Software-Entwicklung ist keine Spezialität mehr wie vor 20 Jahren, sondern billig überall zu haben (weil es einfach Überkapazitäten im Markt gibt). Wenn man also in Deutschland den Wohlstand erhalten will muß man Felder erschliessen, mit denen man auch heute noch Indern davonziehen kann.

Übrigens bin ich auch der Meinung, daß wir keinen Grund zum Jammern haben: Das Gesetz des komparativen Vorteils ist doch bis heute noch zu unseren Gunsten voll gültig, ansosten würden die Güter aus Entwicklungsländern wie Bananaen, Kaffee oder Reis doch zu ganz anderen Preisen gehandelt werden. Bisher waren wir die Nutzniesser und nun gleichen sich die Sozialstandards international etwas aus. Aber es ist ja wohl immer noch ein gigantischer Unterschied zwischen Indien und Deutschland.
 
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Ach du heilige Sch****e was hier wieder für qualifizierten und differenzierten Kommentar über Marktwirtschaft und Globalisierung gepostet wird. Schlimmer als "Wie poste ich falsch". Ach herrje....

Wo wart ihr mit euren Kommentaren als IBM, HP, ja die ganze Computerindustrie zigtausend Stellen geschaffen haben?
Dell alleine hat mit der Idee des Online Versandes von Computern mehr Stellen in Deutschland geschaffen als IBM jemals künden könnte...aber ist halt schnell vergessen!

@1 Was hast du für einen PC zu Hause? Dell? Kauf doch einen (notabene teureren) IBM und heul ned rum. Womöglich den PC noch selbst zusammengebaut und so einen Familienvater um seinen Job 600€ Job bei IBM gebracht! Schlimm schlimm schlimm! Und deine Einkäufe tätigst hoffentlich auch immer noch beim örtlichen Dorfladen und nicht im Supermarkt, du Stellenvernichter!


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moralisch verwerflich und absolut unsozial.
Ich frage mich was das soll - haben die manager und chefs denn überhaupt kein Gewissen?
Geldfixiertes und gewinnorientiertes Handeln macht die marktwirtschaft unsozial.
mTw hat wieder ein deutsches CS-team, die wissen wer sie so bekannt gemacht hat (back to the roots) und man kann nur hoffen, dass es bei großen Firmen genauso sein wird.
Die vollgefressen Managerärsche, die sich herausnehmen über das Schicksal tausender Arbeitnehmer so zu verfügen haben ne multiple Arschtrittreihe verdient.
-Angetrunken und im Hass verfasst-
 
Guter Punkt: Jeder will seinen PC so billig wie möglich, egal, ob er aus China oder Indien kommt. Ist doch so. Alles andere ist scheinheilig.
 
Mr.Starfish schrieb:
moralisch verwerflich und absolut unsozial.
Ich frage mich was das soll - haben die manager und chefs denn überhaupt kein Gewissen?
Geldfixiertes und gewinnorientiertes Handeln macht die marktwirtschaft unsozial.

Du hast ja supi Ahnung wies grad um IBM steht! Jo hast Recht, lieber IBM Konkurs gehen lassen, und alle Arbeitsplätze zerstören, damit du noch mehr flamen kannst!

Achja und wenn du gerade das "gewinnorientierte Handeln" schlecht redest, würdest du für für meinen PC in der Signatur 5000€ zahlen? Würdest du IBM Aktien kaufen? Nicht? Ach du willst ja wieder nur deinen Eigennutzen maximieren! Ach du bist unsozial!

ACHTUNG: Dieser Post enthält Ironie!
 
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das ist wohl einer der Hauptgründe für den Preiskampf, die rationalisierung und Automatisierung in der Produktion. Das Problem ist, dass es mittlerweile fast Standart ist seine Produktion woanders hin zu verschieben, um Geld einzusparen und dann man somit als Konsument nicht oft die Wahl zwischen einheimischen und importiertem Gut hat.
Wenn wir ehrlich sind gucken wir alle erstmal auf den Preis und den Namen des Anbieters und so gut wie nie auf den Herstellungsort usw.

@Besserwisser:
Wies IBM geht?
"IBM zeigt sich mit dem Verlauf des vergangenen zweiten Quartals zufrieden. Nach der Übergabe des PC-Geschäftes an Lenovo und einer Entschlackung des europäischen Management-Systems konnte man ein solides Ergebnis verzeichnen." Liest du die News zu denen du deinen Senf abgibst?

Punkt 2: Gewinnorientierts Handeln an sich ist ja nichts schlechtes, aber Gewinnsteigerung durch Arbeitsplatzabbau oder -verlegung halte ich nicht für die richtige Methode.
Wirtschaft ist nur sinnvoll wenn sie dem Volk auch etwas zurück gibt, das ist schließlich ihr Sinn.
btw: Wenn die Welt in Ordnung wäre würde ein PC auf jedenfall mehr Geld kosten (alleine wegen der Resourcen und der Arbeitnehmer).

und tu nicht so als wüsstest du was eine Aktie ist.
 
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Woher soll ich denn bitte wissen welche Bauteile wo hergestellt wurden? Ihr glaubt auch jeden Sch* den euch ein Siemens-CEO erzählt oder wie? Ich habe mehrere Hercules-Grafikkarten, welche nahezu zu hundert Prozent aus China/Taiwan stammen, Phillips-CD-Brenner mit taiwanesichen Chips und chinesischer "Endfertigung", das lässt sich mit jedem weiteren elektronischen Produkt fortsetzen - dass Siemens-Handys schon lange bevor sie an BenQ übergeben wurden in Taiwan hergestelt wurden ist euch hoffentlich bewusst.

Ich als Kunde werde dann von einem Siemens-Vorstands-Mitglied komplett verarscht, weil der werte Herr mir vorwirft ich würde nicht genügend nationalistisch einkaufen, aber als Vorstandsmitglied ganz genau weiß, dass ich als Kunde gar nicht prüfen kann ob ein Produkt aus Deutschland oder aus China kommt. Dahingegen wird ein scheinbar japanischer Toyota seit 30 Jahren in Deutschland produziert (wenn es sich um ein für den europ. Markt konzipiertes Modell handelt) und seit den Vorbereitungen zum Formel-1-Einstieg findet auch ein beachtlicher Teil der Toyota-Entwicklungs-Arbeit in Deutschland statt, während Daimler wiederum sehr viel in California, USA entwickelt.

Zu den anderen angesprochenen Punkten gelten meine bisherigen Beiträge - wer ernsthaft glaubt der Abbau bei uns würde den Menschen in Schwellenländern Glückseligkeit bringen ist naiv. Ich sag dazu nur 12 Jahre enormes Wirtschaftswachstum in Russland, ohne Scheiß und gehts den Russen besser? Einigen Gewinnern in Moskau ja, dem Rest der Russen irgendwie nicht.
 
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Ich verstehe nicht, warum solche Firmen weiter Stellen streichen.

Immerwieder hört man hier und dort von Entlassungen in Europa, vorwiegend auch in Deutschland.
Wann hört das denn mal auf? Wie lang soll das noch so weiter gehen?

Wahrscheinlich steigt der Zuwachs der rechten Parteien weiter und wie es dann weitergeht kennen wir ja. :heul:
 
Die großen Firmen bereiten sich mit diesen Umverteilungen der Arbeitsplätze schon mal auf die Märkte der Zukunft vor - und diese werden nicht in Europa sein. Hier wird es nur noch "verbrannte Erde", leere Werkshallen sowie depressive Menschenansammlungen geben, die morgens alle beim Backautomaten anstehen und dann zur Agentur für Arbeit gehen, um die Zeit tot zu schlagen bzw. die im Altersheim rumvegetieren.

Der Großteil der sehr hart arbeitenden Inder, Chinesen, Taianesen und wie sie alle heißen, wird immer wohlhabender (wenn auch langsam). Irgendwann in naher Zukunft besteht in diesen neuen Märkten eine sehr große Nachfrage nach den verschiedensten, hochwertigen Gütern, die dann vor Ort kurzfristig mit Gewinn produziert und verkauft werden können. Um dann den Gewinn bzw. auch Umsatz wieder zu steigern, wird wieder outgesourced. Dann vielleicht nach Afrika? Oder wieder zurück nach Europa, welches zwischenzeitlich aufs unterste Niveau im Lohnbereich (Billigkräfte mit Hilfsarbeiterstatus dank fehlender bzw. mangelnder Ausbildung :( für z.B 3€ am Tag) sowie mit genügend arbeitswilligen Menschen, die dann auch die "indo-chinesische Arbeitswoche" durchhalten: 6 Werktage á 16h, geschlafen wird nur nachts und das gleich in der Fabrik.
Wir müssen uns alle anpassen - wieder in die Hände spucken und neue Märkte bzw. Forschungsgebiete erschließen. Alles Jammern nützt uns nichts. Wir haben auch kleinen einen Vorteil ggü. unseren (Ur-)Großeltern: WIR MÜSSEN NICHT BEI NULL ANFANGEN! Aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht auf Null zurück gehen!

BDD

:Glaskugel & Schwarzmalen off:
 
also in meinem siemens handy steht made in germany, philips ist ein niederländisches unternehmen somit kann es uns ja erst mal egal sein. Was das achten auf die nationale identität angeht beim kaufen das tue ich schon, mein spezialladegerät von varta mit den tollen akkus kommt leider nicht aus deutschland sondern aus china und das trotz des horrenden preis, mein prozessor und mein arbeitsspeicher kommen aus dresden, mein neuer bildschirm mal wieder aus korea (was angesichts der marktanteile der koreaner bei lcd's auch kein wunder ist), nächstes jahr steht bei mir ein neues auto an, wird wol ein bmw werden denn die lassen fast alles in deutschland fertigen, mal abgesehn das diese autos einfach geil sind. meinen computer habe ich auch selber zusammengebaut aber nur weil es schwierig war zu der zeit einen rechner zu finden mit den hardwarekomponenten wie ich sie drin habe, ohne das du fürchten das zum zwecke des einsparen einige komponenten minderwertig sind.

das große problem ist halt wirklich das shareholder value, denn wenn ein unternehemen weniger ertrag macht als die aktuellen zinsen, geht der investor, denn dann könnte er sein geld auf ein sparbuch einzahlen.
 
@Volvo480

Wobei noch zu bemerken wäre: dass die Elite, die sog. "Abzocker" global agieren. D.h. das sind dieselben. Ich bin ein bekennender Globalisierungsgegner - man muss schliesslich polarisieren um Gehör zu bekommen - wären die "Abzocker" unsere Nachbarn, die Person von Nebenan. Ich wüsste nicht ob das sich gleich entwickeln würde, da die "Anonymität" nicht gegeben wäre. Vielleicht wäre eine "natürlich Regulierung" (wie auch immer die von statten gehen würde) in einem "persönlicheren" und nicht dermassen globalisierten Umfeld eher möglich?

Die Armut wird globalisiert, die Reichen werden immer reicher und die Armen wohl immer ärmer.

Nur so eine Vermutung, bin da kein Experte, nur einer der sich Sorgen macht.
 
Night-Hawk schrieb:
das große problem ist halt wirklich das shareholder value, denn wenn ein unternehemen weniger ertrag macht als die aktuellen zinsen, geht der investor, denn dann könnte er sein geld auf ein sparbuch einzahlen.

Liegt einfach daran das ein Unternehmen kein soziale Einrichtung ist die völlig selbstlos das Ziel verfolgt den Menschen Arbeit zu geben. Ein Unternehmen existiert um Profit zu machen. Manche scheinen das allzu oft zu vergessen.
 
IBM hat einige Dinge gemacht die sich nun manifestieren, Harddisks an Fujitsu, PC's and Lenovo.... Naja also das sind schon ganz happige Posten! Wenn man ganze Divisions verkauft muss man entweder die Leute zum Käufer übergeben (geht schlecht bei asiatischen Firmen) oder man muss sie auflösen!

Die Harddisks und die PC's sind einem extremen Preiszerfall unterworfen, die Konkurrenz macht sich gegenseitig die Preise kaputt. Irgendwann muss sich eine Firma entschieden ob sich das Risiko lohnt weiter diese Produkte zu produzieren, sie haben sich in diesen beiden Sparten nun dagegen entschieden weil sonst noch wesentlich mehr Stellen auf dem Spiel stehen als jetzt verloren gehen.

Risiko Abbau auf unserer Seite, unmenschliche und unsoziale neue Stellen auf der anderen. Tja so läuft das halt weil nicht überalle die gleiche soziale Messlatte aufgelegt ist, China wächst nun und wird ausgebaut. Aber diejenigen die das aufbauen werden davon nichts haben, das alte Drama das Marx schon gesehen hat. Aber besser als Krieg ist das noch allemal. Das Gefälle der Wirtschhaftsräume wird weniger ohne Krieg, was will man mehr (erwarten)?

Produkte kommen und gehen, die Leute die dahinter stehen müssen das nachvollziehen und andauernd Stellen wechseln. Man gewöhnt sich irgendwann daran und macht einfach weiter. Hoffen wir dass unseren klugen Köpfen die Ideen nicht ausgehn sonst gibts bald nix mehr zum wechseln!
 
Woobagong schrieb:
IBM hat einige Dinge gemacht die sich nun manifestieren, Harddisks an Fujitsu, PC's and Lenovo.... Naja also das sind schon ganz happige Posten! Wenn man ganze Divisions verkauft muss man entweder die Leute zum Käufer übergeben (geht schlecht bei asiatischen Firmen) oder man muss sie auflösen!

Yep vollkommen korrekt.
@Starfish:
IBM hat immernoch Strukturprobleme (wie z.B. das lächerliche Joint Venture mit PWC). Dazu kommen die ganzen Probleme im Semiductor Bereich: IBM als Chiphersteller hat auch gewisse (technologische?) Probleme, die Kapazität der Produktionsanlagen und Yield ist zu klein für Grosskunden wie Apple und die Preise (!!) zu hoch. (Weswegen jetzt Apple auf Intel Prozessoren umsteigt). Ein anderes Problem ist, das Konkurrenten im Server- und Home PC Bereich (ist zwar jetzt verkauft) einfach viel billiger ihre Produkte verkaufen können? Immer mehr Geschäfte springen von IBM zu HP oder Dell ab.

Und hier musst du mal überlegen warum? Weil Sie mit weniger Leuten gleich viel Umsatz machen. Dell benötigt mit dem perfektionierten Versand über das Internet und weniger Service auch weniger Leute in westlichen (=teuren) Ländern, was sich in tiefen Kundenpreisen herunterschlägt.
Erst recht jetzt wo nach dem Verkauf zweier wichtiger Sparten vieeeel Personal vorhanden ist.
Jetzt will Dell ja auch vermehrt ins Server Geschäft einsteigen...IBM wirds nicht leicht haben...

Daneben kommt natürlich natürlich auch die Fehler der Geschäftsleitung dazu: IBM hat die Marktentwicklungen der letzten 5-10 Jahre völlig (!) verschlafen, auf Trends zu billigeren PC's mit weniger Rundumservice wurde nicht eingegangen, Dell überholte IBM als wichtigsten Computerhersteller und gibt nun die Töne an. Der ganze IBM Konzern war völlig verkalkt und die Managementstrukturen konnten den neuen innovativen Geschäftsstruktur von Dell & Co. nicht standhalten.

Das alles hat natürlich aus einen volkswirtschaftlichen Zusammenhang: Was also bei IBM passiert ist, dass nun weniger Leute mehr Umsatz machen. Das heisst auch: Die Produktivität steigt!. Und das wiederum heisst: Die Wirtschaft wächst! Würden also alle Unternehmen wie 1960 produzieren mit Nullwachstum, hätten wir immernoch den gleichen Wohlstand dieser Tage. (Was Nullwachstum auslöst kennst du ja zu genüge, nach über 5-10 Jahren Nullwachstum in Deutschland und 5 Millionen AL :o)
Produktivitätsteigerung ist der Sinn des Geschäftsstrebens, hier hat es IBM nicht geschafft die einzelnen Arbeitsplätze produktiv zu halten, also muss nun deren Anzahl verkleinert werden, was natürlich dem Worst-Case entspricht.

Zu "Gewinnsteigerung durch Arbeitsplatzabbau": Ich meine klar, im ersten Moment ist das für uns nicht nachvollziehbar, warum Leute entlassen wenn man Gewinn macht? Aber hier gehts ums langfristige Denken.
Wenn z.B. Dell mit 2 Leuten die gleiche Arbeit macht wie IBM mit 3. Was machst du dann? Zuwarten wie Dell die Preise senkt, jedes Jahr mehr Marktanteil bekommt, du irgendwann rote Zahlen machst und erst dann wird es "moralisch anerkannt" dass du Leute entlassen kannst? Oder noch besser IBM Konkurs gehen lassen?
 
Viele Wettern hier gegen "die Aktionäre", "die Manager", usw. die aus reiner Profitgier Entlassungen trotz Gewinns geradezu fordern. Ich kann das angesichts von 5 Mill. Arbeitslosen in Deutschland verstehen. Trotzdem denke ich, dass das ist eine falsche Sichtweise ist.
Die Aktionäre sehen nämlich im Allgemeinen keinen Cent vom Gewinn, allerhöchstens einen lächerlich geringen Anteil davon in Form einer Dividende der für die Attraktivität einer Aktie kaum eine Rolle spielt. Warum hätten sie also ein Interesse daran ihn zu maximieren? Und auch Manager haben im Allgemeinen kein Interesse an Gewinnsteigerungen um jeden Preis, würden sie dann doch sehr schnell selbst ihren Job los.
Wie RedRelevation in 34 schon angedeutet hat, ist eben der Gewinn nur eine wichtige Komponente von vielen. Der Gewinn dient für die Zukunftsinvestitionen des Unternehmens und muss deshalb eine gewisse Höhe ausmachen. Ansonsten wird das Unternehmen langfristig gegenüber der Konkurrenz ins Hintertreffen geraten, wenn neue Technologien, Produktionsmethoden, Fabriken nicht genutzt, erschlossen und gebaut werden können. Deshalb ist es manchmal trotz Gewinns nötig, weitere Einsparungsmassnahmen zu setzen, auch wenn das auf den ersten Blick unsinnig erscheint. Die Aktionäre fordern entsprechende Gewinne deshalb, weil es ihr Geld ist, dass auf dem Spiel steht, wenn entsprechende Investionen nicht mehr geleistet werden können.
Eine weitere wichtige Komponente ist, wie produktiv die Mitarbeiter für das Unternehmen sind. Es nützt eben nichts, wenn beispielsweise die Produktion zu günstigsten Preisen die Ware produziert und diese trotzdem nicht verkauft werden kann, weil das Marketing ineffizient arbeitet und die Preise entsprechend nach oben treibt (ohne entsprechende Gegenleistung).
Auch die Verlagerung von Jobs ins Ausland ist eine normale Sache. Warum einen Deutschen einen Job machen lassen, wenn die gleiche Arbeit in Indien viel billiger gemacht werden kann? Ich weiss, ein sehr kontroverses Statement, aber seht es doch einmal anders herum. Wollt ihr wirklich noch jeden Billigjob machen? Spargelstechen, Chips auf Platinen löten, ...
Deutschlands Zukunft liegt meiner Meinung nach nicht daran, jeden Job um jeden Preis zu halten. Vielmehr sollte investiert werden in Zukunftstechnologien und Ausbildung. Da liegt viel Geld und vor allem die Jobs drinnen.
Wie aber ein trauriges Beispiel zeigt hapert es eben genau dort noch: Eine tolle Magnetschwebebahn wurde zwar hier entwickelt, aber nie gebaut. Sie ist jetzt im Haus der Geschichte zu bewundern und muss jetzt teuer subventioniert verscherbelt werden.
Und viele toll ausgebildete Wissenschaftler verlassen in Deutschland zwar die Universitäten, gleichzeitig aber auch das Land. Warum? In tolle Forschungsprojekte und Zukunftstechnologien wird wo anders mehr investiert. Die EU insgesamt ist hier deutlich im Hintertreffen zu den USA oder Japan.
Da liegt IMHO der Hund begraben und nicht bei den normalen Entlassungen eines Unternehmens in Deutschland...
 
@Seesharp

Nein, nicht wie RedRevelation angedeutet hat ist es, sondern wie ich immer wieder andeute: Dass Unternehmen so handeln wie sie handeln müssen ist eine Sache, um aber nun zu verhindern, dass der Wettkampf in einer ewigen Verschlankungsspirale endet braucht man staatliche Regulierungen, in einer globalisierten Wirtschaft sind nationale Regulierungen aber machtlos, da immer irgendwo ein Wirtschaftsstandort seine Arbeiter stärker ausbeiten kann als woanders, den Chinesen wird es nie besser gehen, da sonst die Afrikaner besser wären usw. usf. Man braucht also weltweite, also "globale" Regulierungen, Mindestsozialabgaben oder Mindestlöhne um immer stärkeres Ausbeuten zu verhindern - um aus der durch die Globalisierung wieder freien Marktwirtschaft eine sozial verträgliche, also eine Soziale Marktwirtschaft zu machen.

Und das zerstört KEIN Unternehmen - da kann die FDP palawern was sie will - denn ein Unternehmen wäre nur dann durch Mindestabgaben oder Mindestlöhne benachteiligt, wenn andere Unternehmen nicht an diese gebunden wären, bei globalen Regulierungen gelten die Regeln aber wie früher, vor der Globalisierung, wieder für alle Konkurrenten. Da müssen wir hin und nicht einfach uns selbst verschlanken, womit wir nur die internationale Messlatte für Lebensstandard wieder herabsetzen.
 
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Na dann ab zur Planwirtschaft :D. Nein im ernst; hört sich gut an, ist aber vollkommen utopisch...

Bin praktisch vollkommen der Meinung von Seesharp. Würden wir uns wie Grossbritannien anstellen wären wir (resp. ihr Deutschen) schon längst Gewinner der Globalisierung. (Anmrk: GB=3-4% BIP Wachstum, 4-5% Arbeitslose, Tendenz sinkend). Ich bin halt ein starker Befürworter des Britischen Modells...
 
RedRevelation schrieb:
Na dann ab zur Planwirtschaft :D....
Das hat überhaupt nichts mit Planwirtschaft zu tun, es geht dabei um den verträglichen Kompromiss, die Soziale Marktwirtschaft die als nationale Lösung die BRD, solange solche nationalen Lösungen noch Wirkung hatten, viele Jahrzehnte blühen ließ.

Eigentlich fängt das in DE schon mit Bismark an, denn der hat die "Pflichtversicherung" eingeführt und damit konnte kein Unternehmen mehr in Deutschland Leute anstellen ohne für diese Leute Krankenversicherung zu zahlen - war das deswegen Planwirtschaft? Wohl kaum... ;)
 
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@32 Daria
Mir ist ja schon klar, dass ein Unternehmen Profit machen muß, um zu bestehen und Raum für Investitionen zu haben. Aber wie es den Profit macht, dass ist hier die Frage.

Beutet es arme Menschen und die Umwelt in Entwicklungs/Schwellenländern aus, um möglichst billig mit maximaler Profitchance ohne Rücksicht auf Mensch und Umwelt zu produzieren, so ist das moralisch verwerflich - meiner Meinung nach!

Verkauft die Firma dann die Güter in Industrienationen, in denen es vorher den Großteil der dort Beschäftigten entlassen hat, weiter zum selben Preis, so ist das zwar ökonomisch nachvollziehbar (wenn man auf Profitmaximierung aus ist), aber erst Recht moralisch verwerflich.

BDD

Update: es geht schon los, dass sogar in Asien aufgrund zu starkem Gewinnstrebens Stellen abgebaut werden:
ASUS streicht Stellen in Taiwan...
 
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@Volvo480
Der Punkt ist doch nicht nur _wie_ Profit gemacht wird - sondern für was! Was Du schreibst "für Investitionen" ist wohl einigermassen wahr. Aber wahrer ist, dass die grossen Bosse oben diese Profite für deren eigenen Taschen erwirtschaften.

Also Profit für Investitionen das würde ja wieder bedeutet dass es Arbeitsplätze geben müsste, oder zumindest bestehende gesichert wären. Wenn ich mich umschau merke ich davon nichts. Ich merke nur dass es immer mehr bzw. grössere Absahner gibt. Und denen ist - wie Du schreibst die Moral offensichtlich sch*** egal. harmlos ausgedrückt.

By the way: Ich hab mal ein Interview eines der OPEC Bossen (oder _des_ Bosses?) am Fernsehen gesehen. (OPEC ist der Verbund der Ölliefernden Länder , oder sowas). Die Arroganz und die Überheblichkeit des Types war einfach schier unglaublich. Zwischen schein- und halbot bereits, gab er unverholen an, dass es ihm sehr am Ar*** vorbei geht was die Umwelt oder Ökologie angehe... Wirtschaft? Alles egal, seine Kasse muss stimmen. Unglaublich für uns "normalsterblichen" ich sags Euch. Ich war so betroffen einen Menschen solche Dinge unverholen zu sagen sehen und hören - mir kamen (ungelogen) fast die Tränen. ...Der hat wohl weder Kinder und Kindeskinder noch ein Gewissen noch glaubt der an irgendetwas anderes ausser Geld...
 
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