Zeitnek
Ensign
- Registriert
- Apr. 2005
- Beiträge
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@36: Ich gebe dir in gewissem Umfang Recht, MountWalker. Marktwirtschaft braucht natürlich einen gesetzlichen Rahmen, denn sie kann bei weitem nicht alles regeln. Allerdings ist es IMHO unrealistisch anzunehmen, dass beispielsweise China in absehbarer Zeit dazu gebracht werden kann soziale Mindeststandards einzuführen, vor allem da ihr Modell derzeit so gut funktioniert. Ich denke aber, das ist auch gar nicht notwendig.
Denn: Eine soziale Marktwirtschaft, wie sie z.B. in Deutschland und Österreich (ich bin Ösi ;-) etabliert ist, bringt ja auch für die Unternehmer große Vorteile. Angestellte/Arbeiter, die ein soziales Netz um sich gespannt Wissen, arbeiten produktiver und härter. Beispiel: Wer eine Krankheit nicht verschleppt, sondern gleich zum Arzt geht, ist meist früher wieder im Betrieb, steckt andere nicht an, arbeitet in der "Verschleppungsphase" nicht nur mit halber Kraft und vermeidet möglicherweise sogar Dauerschäden, die ihn überhaupt arbeitsunfähig machen würden. Das rentiert sich für den Unternehmer, wenn dieser Arbeitnehmer auch hochproduktiv ist und eben nicht so leicht ersetzt werden kann.
Für irgendwelche "MacJobs", die nur geringste Ausbildung erfordern und für die Tausende Billigstarbeitskräfte bereitstehen, rechnet sich eine Krankenversicherung aber wohl kaum. Das muss man IMHO realistisch sehen.
In diesem Sinne können aber gerade Länder wie China ohnehin nicht konkurrieren, denn was diese Länder an Arbeitskräften bieten können, sind eben genau jene Billigarbeitskräfte und keine Spezialisten. Das dafür auch keine Sozialstandards etabliert sind und die Lohnkosten daher entsprechend niedrig, macht diese Länder erst FÜR GEWISSE JOBS interessant, aber mehr auch nicht.
Deutschland, mit seinen hochausgebildeten Fachkräften UND Sozialstandards, ist für Unternehmen absolut ein attraktiver Standort und wird es auch bleiben. Ich, als Aussenstehender glaube, dass Pessimismus nicht angebracht ist.
Angesichts der Globalisierung und seiner speziellen Situation ist Deutschland nun gezwungen einiges zu unternehmen, aber ich glaube das wäre sowieso irgendwann notwendig geworden. Außerdem bin ich zuversichtlich, dass ihr das schafft! Was ich konkret meine:
*) Die Kosten der Wiedervereinigung ("treffen" Deutschland im Speziellen)
*) Die notwendigen Reformen der Sozialsysteme (die in Zukunft in dieser Form nicht finanzierbar sein werden)
*) Die nötigen Investitionen in die Zukunft (Ausbildung, Forschung, Infrastruktur, ...)
Diese Themen bedürfen noch einer Lösung, aber ich bin wie gesagt optimistisch, dass eine starke demokratische Gesellschaft wie eure dies auch bewerkstelligen kann und wird. Österreich hat im Übrigen ähnliche Probleme und bereits auch schmerzhafte Reformen hinter sich und wohl auch noch vor sich.
Wenn ihr den Weg weiter geht, dann werden auch die Unternehmen weiterhin in Deutschland investieren, weil sich das auch für sie rechnet. Und ich denke, dass ist die beste Garantie dafür, dass das auch geschieht.
Denn: Eine soziale Marktwirtschaft, wie sie z.B. in Deutschland und Österreich (ich bin Ösi ;-) etabliert ist, bringt ja auch für die Unternehmer große Vorteile. Angestellte/Arbeiter, die ein soziales Netz um sich gespannt Wissen, arbeiten produktiver und härter. Beispiel: Wer eine Krankheit nicht verschleppt, sondern gleich zum Arzt geht, ist meist früher wieder im Betrieb, steckt andere nicht an, arbeitet in der "Verschleppungsphase" nicht nur mit halber Kraft und vermeidet möglicherweise sogar Dauerschäden, die ihn überhaupt arbeitsunfähig machen würden. Das rentiert sich für den Unternehmer, wenn dieser Arbeitnehmer auch hochproduktiv ist und eben nicht so leicht ersetzt werden kann.
Für irgendwelche "MacJobs", die nur geringste Ausbildung erfordern und für die Tausende Billigstarbeitskräfte bereitstehen, rechnet sich eine Krankenversicherung aber wohl kaum. Das muss man IMHO realistisch sehen.
In diesem Sinne können aber gerade Länder wie China ohnehin nicht konkurrieren, denn was diese Länder an Arbeitskräften bieten können, sind eben genau jene Billigarbeitskräfte und keine Spezialisten. Das dafür auch keine Sozialstandards etabliert sind und die Lohnkosten daher entsprechend niedrig, macht diese Länder erst FÜR GEWISSE JOBS interessant, aber mehr auch nicht.
Deutschland, mit seinen hochausgebildeten Fachkräften UND Sozialstandards, ist für Unternehmen absolut ein attraktiver Standort und wird es auch bleiben. Ich, als Aussenstehender glaube, dass Pessimismus nicht angebracht ist.
Angesichts der Globalisierung und seiner speziellen Situation ist Deutschland nun gezwungen einiges zu unternehmen, aber ich glaube das wäre sowieso irgendwann notwendig geworden. Außerdem bin ich zuversichtlich, dass ihr das schafft! Was ich konkret meine:
*) Die Kosten der Wiedervereinigung ("treffen" Deutschland im Speziellen)
*) Die notwendigen Reformen der Sozialsysteme (die in Zukunft in dieser Form nicht finanzierbar sein werden)
*) Die nötigen Investitionen in die Zukunft (Ausbildung, Forschung, Infrastruktur, ...)
Diese Themen bedürfen noch einer Lösung, aber ich bin wie gesagt optimistisch, dass eine starke demokratische Gesellschaft wie eure dies auch bewerkstelligen kann und wird. Österreich hat im Übrigen ähnliche Probleme und bereits auch schmerzhafte Reformen hinter sich und wohl auch noch vor sich.
Wenn ihr den Weg weiter geht, dann werden auch die Unternehmen weiterhin in Deutschland investieren, weil sich das auch für sie rechnet. Und ich denke, dass ist die beste Garantie dafür, dass das auch geschieht.