Im Kaminofen Palettenholz verbrennen

Boffo

Lt. Junior Grade
Dabei seit
Jan. 2008
Beiträge
497
Seit ein paar Wochen habe ich einen Kaminofen, der als Ergänzung zur Öl-Heizung gedacht ist.
Wir haben recht viele Bäume im Garten und wohnen auf dem Land, daher ist es nicht besonders schwer an Holz zu kommen. Allerdings auch nicht immer in großen Massen.

Da ich nun erst mal kein trockenes, ofenfertiges Holz besitze, habe ich 5 SRM Buche bestellt, die in den nächsten Tagen geliefert werden.

Bei diesem Holzhändler liegt auf dem Hof ein riesiger Haufen an alten Einweg-Paletten.
Die Menge ist schwer zu beschreiben, ich würde sagen man könnte eine normale Garage mannshoch damit befüllen.
Die Paletten sind alle zertrümmert und scheinen alle aus unbehandeltem Holz zu bestehen.
Entsprechend viele Nägel sind in jedem dieser Bretter.

Der Händler meinte, es sei kein Problem, wenn ich so viel von dem Haufen mitnehmen würde, wie ich möchte. Es sei auch kein Problem damit zu heizen.

Der Schornsteinfeger wiederum riet mir davon ab, allerdings nur, weil in dem Holz Nägel sind, die sich im Rüttelrost des Ofens verfangen könnten.

Ich habe nach der Bestellung des Buchenholzes eine Kofferraumladung in meinen Kombi gepackt und mit der Kreissäge zerkleinert, das Holz brennt wunderbar. Die Nägel fallen einfach durch den Rost.

Allerdings scheinen im Netz viele etwas gegen diese Art zu Heizen zu haben.

Das Nadelholz, aus dem die Paletten sind, brennt natürlich sehr schnell ab, aber mit dem häufigen Nachlegen hätte ich keine Probleme.

Worum es mir aber eigentlich geht, ist der Schornstein.
Verrust der mit der Zeit zu sehr durch das permanente Verbennen des harzhaltigen Holzes oder habe ich da nichts zu befürchten?
Jeder im Netz sagt was anderes. Eindeutige Antworten findet man nicht.

Mein Ofenbauer meint, es müsse nur trocken sein, der Schornsteinfeger wollte sich dazu nicht direkt äussern, lieber was "Anständiges" heizen.
Andere schreiben es sei kein Problem und wieder andere schreiben vom Schornsteinbrand durch Glanzruß.
Da die Paletten in Mengen regelmäßig anfallen, würde ich ja am liebsten nur oder zumindest sehr oft damit heizen.

Jemand hier, der damit Erfahrung hat?
 
Zuletzt bearbeitet:
Solange das Pallettenholz wirklich unbehandelt ist ist das kein Problem.
Die Nägel hole ich am nächsten Tag mit einen Magneten aus der Asche.
Zum Thema Nadelholz sag ich mal das es durchaus Landstriche gibt wo es
überwiegend Nadelhözer gibt und es wird auch dort verfeuert.
Bis jetzt war mein Schornsteinfeger immer sehr zufrieden mit meinen Kamin
und den Ascheresten.
 
Das Problem was viele mit dem heizen von Paletten haben ist einfach das sehr oft auch Einwegpaletten verheizt werden die nur zu kleinen Teilen aus Holz bestehen. Das stinkt und raucht gewaltig.

Das Nadelholz zu Kaminbränden führen soll halte ich für nen Gerücht, in Deutschland kommt der Schornsteinfeger 2 mal im Jahr wenn du nen Kamin hast, da musst schon sehr viel heizen damit da was passiert.
Gegen die Nägel hilft nen starker Magnet, hab früher auch hin und wieder mit Paletten geheizt. Mittlerweile kaum noch.
 
Ich danke euch schon mal für eure Antworten.
Das klingt schon mal gut.

Ich hatte mir das eigentlich auch selbst so vorgestellt, allerdings war ich mir nicht sicher, da es sich ja wie beschrieben um größere Mengen bzw. um regelmäßiges Befeuern handelt.
 
Wenn die Paletten wirklich aus Holz sind, und unbehandelt kannst du die bedenkenlos verbrennen.

Wenn sie dann auch noch schön trocken sind, hast du fast 0% Risiko das du enorm viel Rußablagerungen im Kamin hast.

Bei einer Vollständigen Verbrennung (die hast du in dem Fall eindeutig, die Paletten brennen wie Zunder) bleibt kaum Ruß übrig.
 
Danke F!o

Ich denke, dann werde ich das so machen.
Allerdings lagen die Paletten jetzt auch eine Weile im Regen. Nun frage ich mich, wie lange die wieder trocknen müssen, bis sie verheizt werden können.

Bei der Gelegenheit bietet sich ja so ein Holzfeuchte-Meßgerät an, auch für unsere frisch gefällten Bäume wäre das nach den bekannten zwei Jahren Trockenzeit recht nützlich.
Jemand eine Idee, was für eins da auch etwas taugt?

Dann noch eine Frage: Ich wollte in den nächsten Monaten mal einen dieser Kettensägen Kurse machen. Die entsprechende Schutzkleidung bräuchte ich da natürlich auch.
Kann man da zum normalen OBI Zubehör greifen, oder ist das auch nicht das richtige?

Danke schon mal für eure Antworten.
 
Zum Thema Feuchtigkeit:
Wenn das Holz schonmal komplett durchgetrocknet war, trocknet es auch deutlich schneller wieder ab.
Normalerweise spürst du das wenn das Holz trocken genug ist.

Zum Thema Schutzkleidung:
Spare hier nicht am falschen Ende.
Kauf dir am besten eine richtige Schnittschutzhose von Stihl. Die kostet einen Bruchteil mehr, da weißt du aber was du hast.
Beim Helm mit Gehörschutz und Gesichtsschutz kannst du zu dem greifen was dir am besten taugt. Da ist der Tragekomfort entscheidender.

Ich persönlich würde keine billige Schnitzschutzhose kaufen, sondern nur Markenkleidung!

P.s Gute Entscheidung zum Kettensägen Kurs!
 
@ F!o: Nochmals vielen Dank.

Dann werde ich die Marke Stihl mal im Auge behalten und entsprechende Kleidung suchen.
Google gibt dazu ja schon viele Antworten. Die paar Euro mehr machen das Kraut nicht Fett.
 
...es gibt noch andere gute Marken. Beispielsweise finde ich Pfanner wirklich erstklassig. Vielleicht aber die falsche Preisklasse. Hast du denn einen Fachhändler in der Nähe bei dem du dich beraten und auch anprobieren kannst?

Die billigen Baumarkthosen sind wohl auch meist sehr unbequem, von daher würde ich da auch gleich was richtiges kaufen. Wenn du diese Hose auch nicht jeden Tag brauchst und dir nicht reinsägst halten die ja auch sehr lange.

Einen Kettensägekurs um Palletten zu zersägen finde ich persönlich zwar etwas übertrieben, aber wenn du dir unsicher bist ist das natürlich immer besser. Wenn du Bäume fällen willst ist das was anderes...
 
Nein, der Kettensägenkurs war nicht für die Paletten gedacht, dafür habe ich eine Kreissäge, sondern für unsere vielen Bäume im Garten und vor allem für künftige Arbeiten im Wald. Daher muss ich auch noch mal zum Förster.
 
Da gebe ich F!o auch recht, wenn es um Arbeitsschutz im Bereicht Holz geht nur Stihl, nichts anderes, im Fall der fälle, fällt jede X-Belibige Baummarkt Schnittschutzhose durch, Kettensägen Führerschein ist auch sehr WICHTIG! ;)
Und wie gesagt immer gut Trocknen sehen das eig sehr oft bei Kunden wenn die ihren Kamin nicht richtig betreiben...
 
Zitat von mnty:
wenn es um Arbeitsschutz im Bereicht Holz geht nur Stihl, nichts anderes
Natürlich sollte man No-Name-Hosen dubioser Herkunft ausklammern, aber es nur auf Stihl zu begrenzen halte ich für unsinnig. Es gibt auch andere gute Hersteller wie zB Oregon, Husqvarna, ForestShield, Drayer, Sip oder eben wie oben bereits erwähnt Pfanner. Was man selbst am liebsten benutzt findet man nunmal am einfachsten durch eine Anprobe heraus. Wenn man das ganze bei einem Fachhändler macht, wird einem wohl in der Regel kein Schrott angedreht. Vorm Kauf kann man ja nochmal im Internet recherchieren, ob die Hose gute Kritiken hat....


Schutzklasse1, Typ A reicht, C wenn man sehr unsicher ist, C ist aber i.d.R. unbequemer. DIN EN381 sind eh alle die sich "Schnittschutzhosen" nennen, und eine FPA-Anerkennung ist bei brauchbaren Herstellern auch normal.
 
Zitat von Boffo:
Worum es mir aber eigentlich geht, ist der Schornstein.
Verrust der mit der Zeit zu sehr durch das permanente Verbennen des harzhaltigen Holzes oder habe ich da nichts zu befürchten?

Mein Ofenbauer meint, es müsse nur trocken sein, der Schornsteinfeger wollte sich dazu nicht direkt äussern, lieber was "Anständiges" heizen.
Andere schreiben es sei kein Problem und wieder andere schreiben vom Schornsteinbrand durch Glanzruß.

Jemand hier, der damit Erfahrung hat?

Der Schornstein muß bei Holzverbrennung sowieso regelmäßig gereinigt werden. Egal ob Du Hartholz (z.B. Buche, Eiche) oder Weichholz (z.b. die Paletten, Fichte) verbrennst.

Die Paletten haben halt einen schlechten Heizwert, das heißt du mußt viel öfter nachlegen und das Feuer brennt sehr schnell ab. Aber Egal, dafür kostet es nix.

Glanzrußbildung kommt nur wenn das Holz naß ist, oder bei der Verbrennung zu wenig Sauerstoff hinzugeführt wird. Achte darauf, das das Holz wirklich trocken ist, wenn nicht sicher entweder messen (dafür gibt es ein Gerät, oder einfach mindestens ein Jahr lagern).
Schornsteinbrand kannst Du komplett vergessen.

Nachteile: Viel Asche, Mehr Ablagerungen im Kaminrohr (einmal in Jahr ausbauen und reinigen!)
Vorteil: Kostet nix!
Ich würde sagen, nimm die goldene Mitte, Bißchen Paletten, bißchen hochwertiges Holz!
 
Ich hol mir auch immer Einwegpaletten zum verbrennen,bisher ohne Probleme.
Du musst halt darauf achten das sie trocken sind aber das ist sowieso vorraussetzung beim heizen mit Holz.
 
Wir verbrennen auch schon seit Jahren Palettenholz, welches wir vorher mit der Kreissaege auf handliche Groesse bringen.

Bis jetzt noch nie Probleme damit gehabt. Weder mit dem Schornstein, noch mit den Naegeln.
Du musst halt darauf achten das sie trocken sind aber das ist sowieso vorraussetzung beim heizen mit Holz.

Dem kann ich nur zustimmen, wobei das eigentlich eh klar ist.
 
Da stimme ich auch zu. Je trockener desto bersser .
Habe das letztes Jahr auch gemacht mit den Einwegpaletten.
Ein Teil in handliche Größen gesägt, den anderen Teil in gutes dünnes Anfeuerholz und eben eine Weile an einem trockenen Ort gelagert.

Nägel habe ich weitgehenst vorher (sofern möglich) mit einer Zange entfernt.
Gab aber bei übriggebliebenen Nägeln gar keine Probleme.
 
So, heute habe ich mir mal zwei Kofferraumladungen geholt und mit der Kreissäge zerkleinert.
War nicht gerade leicht.
Leider lag das Holz im Nieselregen und ist noch etwas feucht, >22% Restfeuchte werden auch vom Messgerät angezeigt.

Mal ein Foto gemacht. Einen Schönheitspreis gewinnt der Stapel nicht, gefällt mir aber trotzdem, da es Spaß gemacht hat. :)
 

Anhänge

  • Holz.jpg
    Holz.jpg
    64,1 KB · Aufrufe: 3.511
Ja, ich denke auch, dass das spätestens Anfang nächster Woche trocken ist.
Bei der ersten "Ladung", die ich mir vor Wochen geholt habe, ging das auch so schnell.

Aber in den letzten Tagen habe ich erst mal wieder gemerkt, wie extrem anstrengend generell "Holzarbeiten" doch sind (Kreissäge, Kettensäge, Holzhacken, Transport, ect).
Als unsportlicher Schreibtischtäter bricht man da fast zusammen. :rolleyes:
 
Da hilft nur eins: Sägen, sägen, sägen...
Und zwar nicht nachts im Bett einen ganzen Wald roden, sondern richtig tagsüber und im Wald und so :D

Dabei hat das Holz aber gleich den Vorteil, dass dir davon mehrmals warm wird.
Das erste Mal wenn du es holen musst, dann beim stapeln zuhause und schlussendlich während du beim verschwinden und knistern zugucken kannst.

Grüße vom:
Jokener
 
Werbebanner
Zurück
Top