joel schrieb:
Mich würden mal absolute Zahlen interessieren von nachweislich defekten Prozessoren.
Auf Reddit geistert seit geraumer Zeit die Zahl von insgeheim
+8 Millionen RMAs rum, welche Intel insgesamt bis Jahresende 2024 zu bewältigen hatte – Ich würde sagen, könnte den Tatsachen entsprechen.
Die wahren Zahlen wird Intel wie immer unter Verschluß halten, um das ganze Ausmaß zu vertuschen …
Diese +8 Mio. Rückläufer klingen durchaus und absolut realistisch, wenn man
erstens bedenkt, daß Intel und AMD 2024 einen neuen Rekord an ausgelieferten CPUs hatten –
Etwa 69 Millionen x86-CPUs allein in 2024.
Selbstverfreilich dürfte das ganz überwiegende Gros dabei mit um die +70 % noch immer von Intel kommen, was demnach ~48.300.000 CPUs wären. Von diesen etwa 50 Mio. ausgelieferten Intel-CPUs wären die postulierten ~8 Mio. circa
16,56 % an Rückläufern.
Auch muß man
zweitens bedenken, daß der Großteil von Intel 2024 in den Markt gebrachten CPUs ohne Frage noch immer ganz überwiegend
Raptor Lake auf Intel 7 (10nm™) war, da irgendwas
Alderlake bis dato (mit dem Start im Oktober letzten Jahres) noch gar nicht wirklich an viel Volumen beteiligt war und ADL sich ohnehin sehr schleppend verkaufte (aufgrund der Leistungsregression/Stillstand ggü. RPL).
Auch verkaufte sich
13th Gen RPL-S in den Wochen nach der Veröffentlichung, besser über die Kanäle als AMD's AM4/AM5-Angebote –
RPL-S Refresh hingegen war schwächer als AMD 3D V-Cache SKUs.
Es gab ja Meldungen, nach denen selbst Systemintegratoren im Server-Bereich circa 10 % Ausfallrate hatten.
Zudem sind viele Internet-Caffées in Asien doch eher mit den oberen K-Modellen ausgestattet worden.
Gemittelt etwa 8,28 % Ausfallrate jeweils für 13th Gen
Raptor Lake als auch 14th Gen
Raptor Lake-Refresh.
Also sind diese postulierten ~8 Millionen RMAs durchaus wahrscheinlich und absolut realitsisch.
Man muß aber auch bedenken, daß nicht jeder dieser 8 Mio. RMAs schon irreversibel defekt war, sondern Leute (richtigerweise) ihre CPU schon zurückgeschickt haben, noch ehe die harten Ausfallerscheinungen zu Tage traten und sie bloß Bluescreens durch Instabilitäten hatten, welche ohnehin unausweichlich kommen.
Die Garantieverlängerung verschiebt das Problem ja bloß nach hinten in die Zukunft, löst aber die kausalen Defekte nicht, weil
Elektromigration ist eben in keiner Weise reversibel …
Also haben
alle RPL-CPUs unweigerlich einen eingebauten (teils schon gekippten) Kill-Switch.
Auch wenn Intel notgedrungen die Rückläufer mutmaßlich nach Möglichkeit teil-deaktiviert (als kleinere Modelle, mit weniger Takt) wieder in den Umlauf gebracht hat, um die schon arg strapazierten Finanzen nicht weiter zu belasten, dürften die ganzen RMAs schon für mächtig Verlust gesorgt haben.
Weil wie wir Intel kennen, fahren die auf die kaputten Prozessoren einfach nur konservativere µCode-Updates, schleifen die Beschriftung ab, lasern irgendwelche neue Bezeichnungen drauf mit gewürfelten Seriennummern und verticken die Dinger anschließend als ein Modell zwei Klassen tiefer …
Ich bin seinerzeit
mit einer kurzen Überschlagsrechnung bei circa $398.260.000 USD an kurzfristigen Kosten gelandet und damit fast eine halbe Milliarde US-Dollar absoluter finanzieller Wert.
Ich bin allerdings damals in meinem Beispiel bloß von etwa 500K RMAs ($199.130.000 USD) und
als Extrembeispiel maximal 1 Million RMAs ausgegangen, wozu diese knapp 400 mil. USD führten.
Diese Zahlen sehen jetzt rückblickend extremst konservativ bis aberwitzig aus, ist logisch. Extrapoliert mit meinen Zahlen wären 8 Millionen RMAs etwa kostenmäßig bei
3,2 Mrd. US-Dollar (
$3,186.080,000 USD).
So oder so hat Intel bisher ihre RMAs ziemlich sicher als Einmalkosten der eigenen Fertigung zugeschrieben und gekonnt per
One-Time Charges als
Defect-based Manufacturing-Expenses (oder Ähnliches) als Verlust abgeschrieben, um die Menge der Rückläufer in den Bilanzen zu verbuddeln – Ihre Fertigung macht deswegen auch entsprechend Verlust. Aber das wird Intel auch in Zukunft fröhlich weiter machen, solange noch RPLs im Umlauf sind und die Garantie-Zeiträume noch anhalten.
Intel wird also auch in Zukunft alles tun, um die tatsächlichen Zahlen unter Verschluß zu halten.