News Intel Xeon: Die Verspätungs-Roadmap bekommt neue Einträge

Volker schrieb:
Er wird mit jedem Auftritt ein wenig unsympatischer, wenn es alles so gut werden soll, würde er auf die Wall Street scheissen - so wie es AMD gemacht hat.

Lisa Su steht im ziemlichen Kontrast zum Intel CEO, ohne aufgesetzte "Souveränität", wirkt sie manchmal sogar bescheiden und hat das Hahnengehabe einfach nicht nötig.
 
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Salutos schrieb:
Alleine an diesem Verhalten merkt man wie realitätsfremd und eingebildet Pat Gelsinger ist.
Es gehört zum Geschäft sich darüber zu beklagen. Er sagt damit Intel ist viel mehr wert als es die Börse wahrnimmt.
Salutos schrieb:
Eigentlich müsste ihn Intels Aktienkurs doch überhaupt nicht interessieren, es sei denn sein Vertrag enthält irgendwelche kursrelevante Klauseln.
Die Aktionäre sind nun Mal indirekt der Boss von Pat Gelsinger. Hoher Kurs bedeutet zufriedene Aktionäre, niedriger Kurs bedeutet unzufriedene Aktionäre.

Salutos schrieb:
"Hallo ich bin zurück lasst den Intelkurs steigen." Hä?
So war es nicht, eher so: "Ich habe Euch doch erzählt alles wird ganz toll, warum steigen die Kurse nicht".

Und es ist für ihn frustrierend, dass Intel an der Börse im Vergleich zu TSMC oder Nvidia nur ein Zwerg ist.

Volker schrieb:
Ja und, bisher hat er aber nichts rumgerissen.
Konnte er in dieser Zeit noch nicht. Aber die Roadmaps müssen jetzt halten. Jede weitere Verschiebung geht auf seine Kappe.
Volker schrieb:
Deshalb bekommt er auch keine Vorschusslorbeeren, was ich verstehe.
Die hatte er bekommen. Doch viele sind sich nicht im Klaren wie lange es dauert den Karren wieder in Schwung zu bringen.

Er ist seit einem Jahr im Amt. Jetzt zählen in der Öffentlichkeit die Schuldzuweisungen an die Vorgänger nicht mehr.

Volker schrieb:
Er wird mit jedem Auftritt ein wenig unsympatischer, wenn es alles so gut werden soll, würde er auf die Wall Street scheissen - so wie es AMD gemacht hat.
Ich finde er hat sich zwei dumme Fehler erlaubt. Einmal das Gemeckere über Taiwan und dann der "Rückspiegel".

Die Krise von AMD hat niemanden interessiert. Ein Herausforderer ist gestrauchelt - keine Große Geschichte.

Die Probleme von Intel interessiert sehr viele. Brachenprimus strauchelt. Ganz großes Kino. Und deshalb muss Pat Gelsinger auch sehr viele Interviews geben.
Dabei zelebriert er Stärke und was alle von ihm erwarten: "Intel wird viel stärker als zuvor zurückkommen." Und diese Interviews werden dann in ihre Einzelteile zerlegt und als Pat Gelsinger sagt "xxx" ins Netz gestreut.

Bescheidenheit von Intel würden viele auch als das Eingeständnis der Schwäche verstehen. Das kann sich ein Marktführer nicht leisten.

Volker schrieb:
Da hat es auch Jahre gedauert, aber es kam. Sie haben ausgeführt und nicht soviel gelabert vorab. Einfach mal die F***** halten ... passt halt doch so oft im Leben.
Du kannst sicher sein, dass Lisa Su und Mark Papermaster sehr viel gelabert haben. Nur haben sie dies bei den Investoren im kleinen Kreis gemacht. Interviews wollte eigentlich niemand. Und fürs Sprücheklopfen hatte AMD zu dieser Zeit Raja Koduri.

Intel hat zur Zeit zwei Großbaustellen:
  1. Neue Architekturen für CPU, GPU und AI auf den Markt zu bringen und am besten alles vernetzen
  2. Bei der Halbleiterfertigung wieder konkurrenzfähig werden
Die zweite Großbaustelle ist die gefährlichere. Pat Gelsinger fährt hier zweigleisig.
  1. Den technologischen Rückstand aufholen
  2. Eine Foundry formen
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Intel die Prozessroadmap so umsetzen kann. Aber diese Roadmap gibt ihm die Zeit eine Foundry aufzubauen. 2025 kann Intel Ruhe in entscheiden wie es weitergeht.
  • Wenn die Foundry wieder auf Augenhöhe mit TSMC ist, kann Intel wieder alle Aufträge an die eigene Foundry vergeben.
  • Wenn die Foundry bei den modernen Nodes nicht mit TSMC mithalten kann, muss Intel weiterhin alle Aufträge bei den modernsten Nodes an TSMC vergeben. Aber die Foundry hat bereits viele Fremdaufträge und Intel kann die Foundry abspalten. Die Foundry wird erheblich wettbewerbsfähiger sein, als es Global Foundries im Jahr 2009 war.
Kassandra_89 schrieb:
Ich denke auch, das sie mit der Zeit wieder besser in die Spur kommen können.
Das werden sie ganz sicher. Aber die Zeit und die Konkurrenz bleibt nicht stehen.

Und gerade bei den Servern kommt Intel aus vielen Seiten massiv unter Druck. Hier war Intel mehr als Jahrzehnt der unangefochtene Platzhirsch aber das ändert sich massiv.

Kassandra_89 schrieb:
Sie setzen sich aber selbst zuviel unter Druck.
Nein. Ich glaube, dass Intel in den 2010er Jahren den Druck rausgenommen hat.
Und das war das Problem.
Kassandra_89 schrieb:
UND: Sie machen den gleichen Fehler wie AMD damals. Sie Quatschen zuviel ins Voraus über ihre Pläne, weil sie immer nur ihren scheiß Aktienkurs im Auge haben.
Es geht doch nicht um den Aktienkurs.

Die ganzen technischen Konzepte und detaillierten Roadmaps sind für die Kunden und die Öffentlichkeit und sollen suggerieren, das jetzt ist nur eine schlechte Phase, danach wird alles viel besser. Seht her hier haben wir bald tolle Produkte, die alles Übertreffen was auf dem Markt ist. Es lohnt sich nicht in der Zwischenzeit auf andere Produkte zu setzen. Kauft nicht bei der Konkurrenz. Wartet auf uns.

Das war ja auch was AMD damals erreichen wollte, wartet auf uns.
Kassandra_89 schrieb:
So weiß der Wettbewerb stets Bescheid und kann entsprechend reagieren.
Das ist das Problem bei dieser Sache.
Was meinst Du warum alle bei AMD breit grinsend durch die Gänge laufen.

Kassandra_89 schrieb:
Und wenn sie dann -mal wieder- ihren eigenen Zeitplan nicht halten können ist der Wettbewerb u.U. wieder einen Schritt weiter.
Ob Intel nun etwas vorher ankündigt oder nicht, die Konkurrenz arbeitet an ihrer Roadmap und wird liefern.
Es wird schon lange nicht mehr nur an der nächsten CPU gearbeitet.

markox schrieb:
Als Kunde und Technik Fan bist du sicher zurecht enttäuscht von Intels vollmundigen Marketing Versprechen und Ankündigungen. Diese ganzen News die uns gerade von Intel erreichen kommen aber vom "Investoren Tag", was dann auch das Stichwort ist,... Investoren.
Für einen Investoren Tag wurde ganz schön viel über Technik und sehr detailliert über Technik geredet.

Und vergleiche bitte dazu was AMD bisher zu Zen 4, Zen 5, Zen 6 und Zen 7 verlautbart hat.
Oder Was Nvidia zu Hopper und Lovelace gesagt hat.

Freiheraus schrieb:
Lisa Su steht im ziemlichen Kontrast zum Intel CEO, ohne aufgesetzte "Souveränität", wirkt sie mal sogar bescheiden und hat das Hahnengehabe einfach nicht nötig.
Es ist ja auch einfach mit guten News an die Öffentlichkeit zu gehen. AMD ist immer noch in allen Märkten der Underdog.

Intel lebt vom Image der Branchenprimus zu sein. Das Image bekommt zwar Kratzer. Aber Intel darf nicht bescheiden auftreten und damit schwach wirken. Wenn die Konkurrenz an dauernd besser liefert, wird dies allerdings peinlich.

Als AMD mit Bulldozer zum wiederholten Mal nicht liefern konnte, hat Rory Read die Notbremse gezogen.
Er hat öffentlich gesagt, dass AMD nicht um die Spitze bei den CPUs kämpfen will und Lisa Su und Mark Papermaster eingestellt. Ob es bereits sein Auftrag war weiß ich nicht, aber ein Jahr später hat AMD begonnen Zen zu entwickeln. Das Ziel war im Highend-Segment gegen Intel anzutreten.
 
Tyr43l schrieb:
Denkbar wäre, dass AMD den Konter in 7nm+ schon liegen hat und Intel deswegen kneift.
Schlimmer, so langsam weiß jeder, dass Genoa in 5nm etwa parallel zu Sapphire Rapids kommen wird. Ob da jetzt einer 3 Monate schneller ausliefert, wird nicht so viel ausmachen. Damit ist man bei der Plattform auf Augenhöhe und 96 Zen 4 Kerne stehen gegen 56 Kerne bei SPR. Plattform ist dann kein Argument und Leistung verliert Intel.

Und was noch schlimmer ist: Wenn es um Rechenleistung geht und nicht um IO, dann dürfte bereits jetzt Milan-X in einigen Anwendungen schneller sein.
 
Interessanter Beitrag über verschiedene Kommentare 👍

ETI1120 schrieb:
Wenn die Foundry bei den modernen Nodes nicht mit TSMC mithalten kann, muss Intel weiterhin alle Aufträge bei den modernsten Nodes an TSMC vergeben. Aber die Foundry hat bereits viele Fremdaufträge und Intel kann die Foundry abspalten. Die Foundry wird erheblich wettbewerbsfähiger sein, als es Global Foundries im Jahr 2009 war
Also dazu muss man sagen Intel hat ja in der Vergangenheit nicht als Fremdfertiger geglänzt. Auch hier müssen/müssten sie zunächst wieder Vertrauen aufbauen. Aber womit? Die Nodes die laufen benötigen sie für ihre eigenen Produkte. Bei 10nm wird so schnell keine Kapazität frei!
14nm++++++ vielleicht mal, würde sich auch anbieten, denn hier hat Intel fett Erfahrung. Aber steht da jemand Schlange?

Und solange die modernsten Nodes nicht laufen werden die aktuellen nicht frei für eine Fremdfertigung. Und TSMC wird den Bedarf von Intel schlicht nicht decken können. Also lässt man die Teile die zwingend kleinere Nodes voraussetzen, dank "Tiles" bei TSMC fertigen. Im Verhältnis zum tatsächlichen Bedarf sind die Stückzahlen aber zu gering (wir reden von Intel).
Intel ist aktuell mehr denn je auf moderne Nodes in ihren eigenen Reihen angewiesen und von TSMCs 5nm Liga ist Intel noch sehr weit entfernt. Die kaufen sich jetzt gerade erst die Maschinen für moderne Nodes und konkurrieren selbst da mit dem Wettbewerb.
 
Volker schrieb:
Na der wird sich freuen wenn er heute morgen aufsteht ...
Pat Gelsinger ist jetzt ein Jahr CEO von Intel.
Da kann man ihm die Börsenkursänderung im Vergleich zum Vorjahr präsentieren:

nvidia +64%
amd +25%
intel -23%
 
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ETI1120 schrieb:
Ich finde er hat sich zwei dumme Fehler erlaubt. Einmal das Gemeckere über Taiwan und dann der "Rückspiegel".
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Was hab ich gelacht 🤣
 
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Salutos schrieb:
Also dazu muss man sagen Intel hat ja in der Vergangenheit nicht als Fremdfertiger geglänzt.
Das ist eine Untertreibung. Desaster beschreibt die Sache schon besser.

Intel wollte nur die eigene Kapazität besser auslasten, etwas was früher gang und gäbe war. ber die Foundry wurde von folgenden Entwickungen gekillt:
  1. Intel ist der Übergang zu 10 nm misslungen und damit wurde auch Kapazität blockiert.
  2. AMD hat mit Zen Intel gezwungen hat die Anzahl der Kerne zu erhöhen. Damit hatte Intel auch bei 14 nm keine Kapazitäten mehr frei.
Bis Intel neue Kapazitäten geschaffen hatte, war die Fremdfertigung beerdigt.
Salutos schrieb:
Auch hier müssen/müssten sie zunächst wieder Vertrauen aufbauen. Aber womit?
Respekt, Verlässlichkeit und sehr viel Geduld.

Und das Wissen wie man eine Foundry betreibt. Deshalb hat Intel Tower Semiconductor gekauft.
Salutos schrieb:
Die Nodes die laufen benötigen sie für ihre eigenen Produkte. Bei 10nm wird so schnell keine Kapazität frei!
14nm++++++ vielleicht mal, würde sich auch anbieten, denn hier hat Intel fett Erfahrung. Aber steht da jemand Schlange?
Es wird nicht einfach. Es wird sehr teuer. Aber es ist unvermeindlich.

Intel muss neue Fabriken bauen, damit die Foundry, die erforderliche Kapazität hat, um zuverlässig agieren zu können. Diese erweitere Kapazität aufzubauen kostet viel Geld und treibt die Kosten nach oben. Wenn die Foundry nicht im gewünschten Maß erfolgreich ist, entstehen schnell gigantische Verluste.

Es gibt genügend Kunden für die 14 nm eine attraktive Option ist. Entscheidend ist auch das Bereitstellen von EDA-Software und IP. Hier hat es Intel als der wahrscheinlich größte Kunde von EDA-Software leichter als viele andere Fabs Unterstützung zu bekommen. Die Bekanntmachungen von letzter Woche sollen die Basis für die Foundry verbreitern.

In meinen Augen ist Intels Doppelrolle als großer Halbleiterhersteller und Fabbetreiber ein dauerhafter Hemmschuh für die Foundry. Es schon lange nicht mehr möglich einfach ein paar Masken an die Foundry zu geben und diese dann produzieren zu lassen. Die Foundry bekommt tiefen Einblick in die Technik der Kunden und die Kunden tiefen Einblick in die Prozesstechnik der Foundry.

Meiner Meinung nach läuft es so oder so auf eine Trennung zwischen Intel als Halbleiterhersteller und als Fab hinaus. Nur ist es besser eine Trennung aus der Position der Stärke zu machen als aus der Position der Schwäche.

Wenn Intel den Rückstand aufholen kann, gäbe es wieder zwei Mitspieler. Falls Samsung Foundry wieder in Tritt kommt sogar drei Mitspieler. Aktuell ist TSMC im 5-nm-Node unangefochten die Nummer 1.

Salutos schrieb:
Intel ist aktuell mehr denn je auf moderne Nodes in ihren eigenen Reihen angewiesen und von TSMCs 5nm Liga ist Intel noch sehr weit entfernt. Die kaufen sich jetzt gerade erst die Maschinen für moderne Nodes und konkurrieren selbst da mit dem Wettbewerb.
Aber hier hilft Ihnen TSMC aus. TSMC ist sich wohl bewusst, dass sie einem Konkurrenten helfen. Und ich denke, dass es Ihnen nicht möglich ist Intel abzuweisen. Aber sie werden von Intel auch einen ordentlichen Preis verlangen. Im Grunde finanziert Intel die Entwicklung von TSMC N2 samt GAA mit.

Ich bin nicht sicher, dass die Forderung eigener Prozesslinien bei TSMC von Intel kommt. Welchen Vorteil hätten sie? Es genügt Ihnen doch wenn TSMC ein Waferkontigent zusichert. Es gibt momentan kein Prozess-Know-How das Intel einbringt und geschützt werden muss.

Ich halte es möglich, dass dies eine Forderung von TSMC ist. Wenn TSMC Intel Produktionanlagen bereitstellt, auf denen nur für Intel gefertigt wird, dann kann Intel die mit TSMC vereinbarten Waferkontigente nicht weiterreichen. Intel muss auf diese Weise die vereinbarte Mengen an Wafern bezahlen, ob Intel sie nutzt oder nicht nutzt.
 
iihh E-Cores :D :X wer will so was haben, außer auf dem Handy um Akku Laufzeit zu erhöhen :p

mfg
 
C4rp3di3m schrieb:
iihh E-Cores :D :X wer will so was haben, außer auf dem Handy um Akku Laufzeit zu erhöhen :p
Cloud-Anbieter und Co. Viele Threads sind ein Traum für Virtualisierungsanwendungen, wo es nicht so sehr auf Leistung pro Thread ankommt, aber einfach auf sehr viele parallel nutzbare und unabhängige Kerne. Wenn es um Compute-Anwendungen geht sind die P-Cores mit dicken Vektoreinheiten etc natürlich super, aber wenn ich z.B. Webseiten ausliefern will, sind möglichst viele kleine Kerne pro Sockel sehr praktisch um den Durchsatz zu maximieren.
 
ETI1120 schrieb:
Respekt, Verlässlichkeit und sehr viel Geduld.

Und das Wissen wie man eine Foundry betreibt. Deshalb hat Intel Tower Semiconductor gekauft.
Zeit: von wie vielen Jahren reden wir hier bis Intel möglicherweise mit seinen eigenen Fabs Auftragsfertiger wird? Ich schätze 4 Jahre

Nach meiner Meinung hat Intel Tower Semiconductor (TS) gekauft, um nicht mit der Aussage "Einstieg in die Auftragsfertigung" als Lachnummer dazustehen.
TS ist ein solider Laden der läuft. Aber 5,4 Mrd $ für einen drittklassigen Laden der in Q3/21 39Mio Nettogewinn gemacht hat? Grob in einem Jahr 120Mio Nettogewinn. Das sind 45 Jahre bis sich die Übernahme bezahlt gemacht hat. Zugegeben das ist eine sehr sehr vereinfachte Rechnung, stellt aber gut das Verhältnis dar.
Und Intel weiß wie man eine Foundry betreibt, sogar auf einem deutlich höheren Niveau

ETI1120 schrieb:
Wenn die Foundry nicht im gewünschten Maß erfolgreich ist, entstehen schnell gigantische Verluste.
Aus meiner Sicht hat Intel mit dem Erwerb von Tower Semiconductor bereits mit dem Geldverbrennen begonnen.

ETI1120 schrieb:
Nur ist es besser eine Trennung aus der Position der Stärke zu machen als aus der Position der Schwäche.
Ja, aber eine Position der Stärke ist doch nicht mal ansatzweise absehbar. Niemals in Gelsingers Amtszeit.

ETI1120 schrieb:
Es wird nicht einfach. Es wird sehr teuer. Aber es ist unvermeindlich.

Intel muss neue Fabriken bauen, damit die Foundry, die erforderliche Kapazität hat, um zuverlässig agieren zu können. Diese erweitere Kapazität aufzubauen kostet viel Geld und treibt die Kosten nach oben. Wenn die Foundry nicht im gewünschten Maß erfolgreich ist, entstehen schnell gigantische Verluste.
Wir sind uns darüber einig, es handelt sich um Fabriken die Intel für seine eigenen Produkte dringend benötigt?
Zeit: Wie lange benötigt Standortsuche, Bau und Einrichtung einer solchen Fabrik?
Geschätzt 2-3 Jahre und da muss dann schon sehr viel Vorarbeit geleistet sein bzw. feststehen.
Hier haben wir diverse Unsicherheitsfaktoren die den Zeitplan nach hinten verschieben können. Zunächst muss man die Maschinen dafür bekommen, dann die Personalfrage und schlussendlich, wie schnell kann man vernünftige Stückzahlen liefern? Sprich hat man die Fertigungstechnologie im Griff!


ETI1120 schrieb:
TSMC ist sich wohl bewusst, dass sie einem Konkurrenten helfen. Und ich denke, dass es Ihnen nicht möglich ist Intel abzuweisen.
TSMC ist Auftragsfertiger und wird, nach Absprache und Möglichkeit, fertigen was Intel möchte und das in der Menge die möglich ist, ohne andere Kunden zu verprellen. Intel sehe ich hier nicht als Konkurrenz sondern als Kunde wie jeder Apple/AMD/NVIDIA/etc.

ETI1120 schrieb:
Ich bin nicht sicher, dass die Forderung eigener Prozesslinien bei TSMC von Intel kommt.
Davon bin ich absolut überzeugt und der einzige Grund dafür ist, um näher an die Fertigung zu gelangen und um damit Prozess-Know-How abzugreifen. Denn das fehlt Intel nachhaltig für seine neuen modernen, noch nicht vorhandenen, Produktionslinien.
Halte TSMC's Management für schlau genug durch Intel noch mehr Umsatz zu generieren, ohne dabei zuviel Know-How zu transferieren.

Abschließend
Vollmundig redet Intel über Pläne die viele Großbaustellen beinhalten, die aus meiner Sicht in 2 Jahren nicht erreicht werden können.
Ebenso sehe ich Intel weiterhin näher dran die eigenen "Pläne" zu verfehlen als irgendetwas davon einzuhalten.
Ergänzung ()

foofoobar schrieb:
Einfach nur peinlich und dumm was dieser CEO so von sich gibt:

https://twitter.com/BITCOINALLCAPS/status/1494365040408989698
Welche Heuchelei
Sind es nicht gerade Intel CPUs deren Verbrauch eher steigt als fällt?
 
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Salutos schrieb:
Zeit: von wie vielen Jahren reden wir hier bis Intel möglicherweise mit seinen eigenen Fabs Auftragsfertiger wird? Ich schätze 4 Jahre
Bis Pat Gelsinger kam haben alle davon geredet dass Intel die Fabriken abspalten soll.

Was aber den Leuten, die darüber geredet haben nicht klar war, was soll mit den Fabriken geschehen?
Sollen die Fabriken abgerissen und ausgeschlachtet werden oder sollen sie verkauft werden?

Wer soll Fabriken kaufen, die der bisherige Eigentümer nicht mehr haben will und ansonsten keine Verwendung haben.

Das Verkaufen kann nur funktionieren wenn die Fabriken eine etablierte Fremdfertigung haben.

Auf der anderen Seite ist klar, dass Intel nur mit dem eigenen Fertigungsvolumen keine Chance hat mit TSMC auf dauer mitzuhalten. Intel muss das Volumen ausweiten oder damit Leben einen deutlich höheren Anteil als die Konkurrenz für die Produktion zu bezahlen.

Salutos schrieb:
Nach meiner Meinung hat Intel Tower Semiconductor (TS) gekauft, um nicht mit der Aussage "Einstieg in die Auftragsfertigung" als Lachnummer dazustehen.
Man gibt keine Milliarden aus, um nicht als Lachnummer dazustehen.
Man muss Pat Gelsinger nicht mögen. Aber für dumm halten sollte man ihn nicht.

Salutos schrieb:
TS ist ein solider Laden der läuft. Aber 5,4 Mrd $ für einen drittklassigen Laden der in Q3/21 39Mio Nettogewinn gemacht hat? Grob in einem Jahr 120Mio Nettogewinn. Das sind 45 Jahre bis sich die Übernahme bezahlt gemacht hat. Zugegeben das ist eine sehr sehr vereinfachte Rechnung, stellt aber gut das Verhältnis dar.
Und Intel weiß wie man eine Foundry betreibt, sogar auf einem deutlich höheren Niveau
Intel hat die Fremdfertigung das letzte Mal komplett gegen die Wand gefahren.
Tower Semiconductor ist ein Spezialitätenladen mit einer Kundenliste und einer von Intel unabhängigen Fertigung. Die Kunden sind nicht uninteressant und den Start als Foundry mit Tower Semiconductor als Basis ist einfacher als ein Neustart von Null aus.
Salutos schrieb:
Abschließend
Vollmundig redet Intel über Pläne die viele Großbaustellen beinhalten, die aus meiner Sicht in 2 Jahren nicht erreicht werden können.
Es ist Intel. Von den vielen Ankündigungen werden ein paar funktionieren. Außerdem ist Intel immer noch ein Branchenriese mit hohen Umsätzen und hohem Gewinn.

Solange die Umsätze stimmen und die Margen nicht zu schlecht werden, kann man mit ein paar Ankündigungen Zeit schinden. Solange keine Verluste gemacht werden, lässt zwar Intel ein paar Federn, es wird aber nichts gravierendes passieren. Mit den gewaltigen Resourcen ist Intel immer in der Lage viele neue und gute Produkte auf den Markt zu bringen.

Salutos schrieb:
Ebenso sehe ich Intel weiterhin näher dran die eigenen "Pläne" zu verfehlen als irgendetwas davon einzuhalten.
Es ist ganz einfach. Wenn man aktuell Probleme hat redet man über die Zukunft.
Bei vielen Plänen werden einige funktionieren. Und Intel hat das Potential aus ein paar funktionierenden Plänen sehr viel herauszuholen.

Intel abzuschreiben und zu unterschätzen ist immer ein Fehler.
 
Salutos schrieb:
Intel sehe ich hier nicht als Konkurrenz sondern als Kunde wie jeder Apple/AMD/NVIDIA/etc.
Interessant dürfte sein, inwieweit TSMC sich für Intel darauf einlässt, Prozesse anzupassen oder ähnliches. Bei AMD hört man ja immer mal wieder davon und kann wohl davon ausgehen, dass auch AMD noch gewisses Knowhow für Fertigungstechnik hat und einbringt.

Ich würde sehr bezweifeln, dass TSMC das auf gleicher Ebene auch Intel ermöglicht, da Intel eben auch als Konkurrent agiert. Das dürfte in Sachen Prozesse schon mehr "Friss oder stirb" sein.
 
ETI1120 schrieb:
Bei vielen Plänen werden einige funktionieren. Und Intel hat das Potential aus ein paar funktionierenden Plänen sehr viel herauszuholen.
Alleine Intels Marktanteil verschafft ihnen weiterhin durchaus noch Zeit. Aber Intels weiterhin steiniger Weg und die anstehenden immensen Investitionskosten können selbst einen solchen Weltkonzern ins Wanken bringen.
Ein anderer Aspekt den ich mit Sorge kommen sehe.
Gerade der Chipmangel führt allerorten zu starken Investitionen in neue Kapazitäten. Nach meiner Ansicht wird es in den nächsten 12-24 Monaten zu einer wirtschaftlichen Abkühlung kommen. Fertigungsanlagen die bereits ausgereift sind und produzieren, können einen Rückgang bzw. Preisdruck verkraften. Intel befindet sich da noch im Ausbau. Und kauft in dieser Zeit dann noch bei TSMC ein.

ETI1120 schrieb:
Intel abzuschreiben und zu unterschätzen ist immer ein Fehler.
Ich rede nicht davon Intel abzuschreiben. Versuche nur die Risiken zu nennen die ich sehe.


stefan92x schrieb:
Ich würde sehr bezweifeln, dass TSMC das auf gleicher Ebene auch Intel ermöglicht, da Intel eben auch als Konkurrent agiert. Das dürfte in Sachen Prozesse schon mehr "Friss oder stirb" sein.
Wenn ich dich richtig verstehe beziehst du dich mit "Friss oder stirb" auf Intel?
So sehe ich das auch, TSMC ist, wirtschaftlich, in keinster Weiße auf Intel angewiesen. Sie haben bereits solide langjährige Kunden die ihnen alles aus der Hand reißen was sie produzieren können.
Und dem TSMC Management ist schon klar, dass Intel sie jetzt braucht aber mit dem Ziel später alles selbst zu fertigen.
Was ich nicht beurteilen kann, welchen Druck Intel über die politische Schiene ausüben kann. Denke Intel hat auch hier Möglichkeiten.
 
Salutos schrieb:
Intel sehe ich hier nicht als Konkurrenz sondern als Kunde wie jeder Apple/AMD/NVIDIA/etc.
Solange Intel eigene Ambitionen hat, sind sie ein Konkurrent.

Es ist erst vorbei wenn Intel sich von der eigenen Fertigung trennt. So weit ist es noch lange nicht.


stefan92x schrieb:
Interessant dürfte sein, inwieweit TSMC sich für Intel darauf einlässt, Prozesse anzupassen oder ähnliches.
Es ist nun Mal so, dass in der Beziehung Fab und Chip-Designer beide viel übereinender wissen müssen und auch erfahren. TSMC muss den Kunden zusichern dass nichts zu den anderen Kunden durchsichert.

Der Spruch "real man own Fabs" von Jerry Sanders bezog sich auf den Umstand, dass man um gute ICs designen zu können man viel über das Herstellungsverfahren wissen muss. Aber viel von diesem Wissen ist heut zu tage in den EDA-Tools gebündelt. Basis für die EDA-Tools ist so wie ich gelesen haben, das Prozess Design Kit (PDK) das die Foundry ihrem Kunden zur Verfügung stellt.

Im PDK ist alles gebündelt was die Kunden benötigen um für den jeweilgen Prozess Schaltungen zu designen. Das PDK ist damit die Grundlage des gesamten Chipdesign. Alles baut auf dem PDK auf.

Man kann mit einem PDK das man von TSMC erhält keine Chips designen die man bei Samsung Foundry herstellen lassen will. Samsung Foundry stellt eigene PDK bereit. Man kann Schaltungen die man mit dem PDK für TSMC N7 entwickelt hat, nicht in TSMC N5 fertigen lassen. Dazu muss man alles auf der Basis des PDK von N5 neu designen. Eine Anpassung von TSMC N7 auf TSMC N6 erfordert, so wie ich gelesen habe kein komplettes Redesign. Allerdings bezweifle ich, dass auf diesem Weg auch alle Vorteile von N6 genützt werden können.

In der Beziehung fabless Halbleiterhersteller und Foundry ist es für die Foundry relativ unproblematisch. Es ist ein bisschen anderes, wenn ein fabless Halbleiterhersteller bei zwei konkurrierenden Foundries fertigen lässt. Ich denke nicht dass TSMC "begeistert" ist wenn Samsung Foundry Informationen aus den PDKs von TSMC erhält.

Der Fall Intel bei TSMC hat noch mehr Brisanz. Aber TSMC wird sich wohl absichern.

stefan92x schrieb:
Bei AMD hört man ja immer mal wieder davon und kann wohl davon ausgehen, dass auch AMD noch gewisses Knowhow für Fertigungstechnik hat und einbringt.
So wie ich gelesen habe, hat wohl jeder große Kunde seine eigene Prozessvariante. Jeder großer Halbleiterhersteller benötigt Experten die die Halbleiterprozesse verstehen. Nur damit sind sie in der Lage mit der Foundry die notwendigen Optimierungen abzustimmen.

Prozess bzw. Prozessvariante ist ein Wort das viel umschließt. Letztendlich geht es darum kleine Strukturen auf einer Silizium-Scheibe zu erzeugen. Mit den FinFET vor ca. 10 Jahren sind viele Variantionsmöglichkeiten gegenüber den bis dato üblichen Planartransistoren hinzugekommen. Diese Strukturen bilden die Bauelemente und die Verbindungen zwischen den Bauelementen. Hier kann es sowohl Varianten in der Bauteilgeometrie als auch in den verwendeten Materialien geben. Außerdem gibt es verschiedene Wege diese Strukturen herzustellen. Auch wenn vordergründig dieselbe Struktur mit derselben Materialwahl hergestellt werden, kann das gewählte Verfahren das Ergebnis massiv beeinflussen.

Auf der anderen Seite kommt es darauf an was der Kunde mit den erzeugten Strukturen implementieren will. Mit welchen Frequenzen sie betrieben werden und welche Anforderungen der Kunde an Verbrauch (Power) und Performance hat. Es kommt darauf an wie viel Fläche der Kunde investieren will um auf bestimmtes Performance-Level zu kommen. Das alles abzustimmen ist nicht trivial, benötigt Zeit, viel Erfahrung und auch ein bisschen Glück.

Kleine Kunden haben nicht das Budget für diesen Anpassungsprozess. Sie werden einen Standardprozess verwenden. Große Kunden die sehr viele ICs herstellen lassen, versuchen ihr Design und den Prozess optimal aufeinander abzustimmen. Bei einer großen Menge an ICs lohnt sich Optimierung. bei einer starken Konkurrenzsituation kann eine bessere Optimierung sogar entscheidend sein.

stefan92x schrieb:
Ich würde sehr bezweifeln, dass TSMC das auf gleicher Ebene auch Intel ermöglicht, da Intel eben auch als Konkurrent agiert. Das dürfte in Sachen Prozesse schon mehr "Friss oder stirb" sein.
Aber auch Intel bekommt von TSMC ein PDK das Intels Anforderungen erfüllt. Intel wird von TSMC beraten. Denn Intel ist Kunde und bezahlt.

Es ist TSMC erklärte Hauspolitik alle Kunden fair zu behandeln. D. h. natürlich nicht, dass alle Kunden gleich behandelt werden. Apple war bei N7 und N5 der erste Kunde und der jeweilige Standardprozess wurde an die Anforderungen von Apple angepasst. Zu N3 gibt es verschiedene Meldungen wer zuerst einsteigt. Nach einigen Meldungen ist es Intel.

Salutos schrieb:
Was ich nicht beurteilen kann, welchen Druck Intel über die politische Schiene ausüben kann. Denke Intel hat auch hier Möglichkeiten.
Und diese nutzt Intel auch. Direkt über die Politik, indirekt über die Medien. Es war halt von Pat Gelsinger äußerst ungeschickt offen über die prekäre Lage Taiwans zu reden. So was macht man in Hintergrundgesprächen mit der Presse für die es keine Interviewfreigabe gibt.
 
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