IP Cam und IPv6 von Unitymedia

DaniilS

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Guten Tag !

Ich habe das folgende Problem:
Ein Internetanschluss von Unitymedia, angebungen via IPv6 und eine IP Cam am Modem(Via WiFi).
Die Cam hat eine über einen DDNS Service fest zugewiesene Adresse bereits vorkonfiguriert.
Leider ist die Cam nicht erreichbar über diese Adresse.
Im Lokalen Netz kann ich über die IP die Cam problemlos ansprechen, nur nicht über die DDNS Adresse.
Das Modem bietet mir leider nicht die Funktion, UPNP einzurichten also habe ich die Portweiterleitung manuell eingerichtet.

Was mache ich falsch ? Ich habe bereits öfter gelesen dass es am IPv6 liegen kann ?

MfG

Daniil
 
DaniilS schrieb:
Guten Tag !
Was mache ich falsch ? Ich habe bereits öfter gelesen dass es am IPv6 liegen kann ?

Ja, das Problem habe ich auch. Seit dem ich bei Unitymedia bin geht gar nichts mehr. Kein VPN, kein kleiner Webserver, kein....
Sag Unitymedia die sollen endlich Dual Stack Lite abschaffen und gegen richtiges Dual Stack ersetzen. Dann läuft auch alles reibungslos! :)

Schau mal in der Fritz!Box, ob auf der Startseite bei dir auch DS Lite oder so steht. Wenn ja, wird es das sein. Da kannst du nichts machen.
 
Dies sind Gründe, warum ich um Kabelanbieter einen Bogen mache.
 
Ich hab leider keine Fritz, sondern einen Unitymedia eigenen abgespeckten Router mit nur sehr wenig Info... Aber es wird wohl so sein. Kann man da nichts gegen machen ?
 
DaniilS schrieb:
Kann man da nichts gegen machen ?
nö. Entweder die stellen auf richtiges Dual Stack um oder du bekommst wieder eine richtige IPv4 von denen, die geben die aber nur im Business-Tarifen heraus und kosten mehr...
 
Das würde aber wiederum heißen dass über meinen Internetanschluss allgemein keine Geräte von "Außen" ansprechbar sind ? Dies ist doch kein vollwertiger Anschluss meiner Meinung nach !
 
Sehe ich auch so. Mein Kumpel ist bei Kabel Deutschland. Dort gibt es richtiges Dual Stack und da läuft alles per IPv6. Verstehe nicht, wieso das UM nicht auch macht.
 
Naja, vielen Dank für die Hilfe. Ich wende mich mal an UM.
 
Habe ich auch schon mehrmals per E-Mail. Bis heute keine Antwort erhalten. Muss man wohl anrufen und die durchlöchern :D
 
knoedeley schrieb:
Sehe ich auch so. Mein Kumpel ist bei Kabel Deutschland. Dort gibt es richtiges Dual Stack und da läuft alles per IPv6. Verstehe nicht, wieso das UM nicht auch macht.
Weil UM nicht mehr genügend freie IPv4-Adressen hat. Die würden ihren Kunden auch lieber Dual Stack und nicht DS Lite anbieten, können aber nicht. Die restlichen verfügbaren IPv4-Adressen sind für die Businesskunden reserviert.
 
DaniilS schrieb:
Das würde aber wiederum heißen dass über meinen Internetanschluss allgemein keine Geräte von "Außen" ansprechbar sind ? Dies ist doch kein vollwertiger Anschluss meiner Meinung nach !
Doch kann man. Uber IPv6 ist der Anschluss voll und ohne Probleme von Aussen zu erreichen.

Wenn das Geraet welches man ansprechen will kein IPv6 beherrscht, dann hau es dem Hersteller um die Ohren und sag ihm er hat die Technologie der letzten 15 Jahre verschlafen und das Geraet ist unbrauchbar. Denn so lange existiert IPv6 bereits und so lange ist es auch bereits bekannt das die IPv4 Adressen irgendwann zu neige gehen.

Die Loesung ist vielleicht nicht unbedingt die befriedigendste fuer die Kunden, aber angesichts der Tatsache das Unitymedia kein neuen IPv4 Addressen mehr bekommen kann und sie einen recht kleine Menge an bestands Addressen haben, ist die Verwendung von IPv6 schlicht die einzige moegliche Loesung. Viele der Verwendungszwecke sind inzwischen (mit ein bisschen Aufwand) auch tatsaechlich ueber IPv6 zu erzielen.

Unter http://www.unitymediakabelbwforum.de/viewtopic.php?f=53&t=25148 gibt es eine gute und ausfuehrliche Erklaerung der Problematik und Anleitungen wie man IPv6 verwenden kann.
 
apmon schrieb:
Doch kann man. Uber IPv6 ist der Anschluss voll und ohne Probleme von Aussen zu erreichen.
Völlig korrekt, nur bringt das leider nichts, wenn man vom zugreifenden Gerät nur IPv4 zur Verfügung hat. Das dürfte bei allen Mobilfunkanbietern der Fall sein, da die alle Ihre Datendienste über NAT abwickeln und den Endgeräten gar keine Public-IPs zugewiesen werden.
 
Über IPv6 ist wie schon angemerkt voll Erreichbarkeit gewährleistet. Mein Vorschlag wäre, eine Art Port-Forward einzurichten mit einem Übergang von IPv6 zu IPv4.

Rein technisch ist so etwas denkbar, weiß aber nicht ob die Router so etwas schon unterstützen.

Also:

* öffentlich: IPv6-FQ + Port
* router: mapping von IPv6 zu lokal IPv4 (also eigentlich NAT), nur mit "Protokollübergang"
* lokal: IPv4-fix + port.

Edit: Gibt es. Die Antwort darauf ist NAT64. Das bedingt aber auch IPv6 beim client, der auf Deinen öffentlichen Server zugreifen möchte. IPv4 clients sind für DS-Light Anschlüsse aber verloren, da der Anschluss kein (echtes) IPv4 hat.

So kann man zumindest seine lokalen IPv4-Geräte weiter betreiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Evil E-Lex schrieb:
Völlig korrekt, nur bringt das leider nichts, wenn man vom zugreifenden Gerät nur IPv4 zur Verfügung hat.
Viele von denen kann man per kostenlose Tunnel auch IPv6 faehig machen.
Evil E-Lex schrieb:
Das dürfte bei allen Mobilfunkanbietern der Fall sein
Ja, leider haben die deutschen Mobilfunkprovider auch die letzten 15 Jahre technologisch in der Hinsicht verschlafen und ihre Kunden muessen jetzt darunter leiden weil man manche Dienste per IPv4 eben nicht mehr erreichen kann. Aber auch manche Handys kann man per Tunnel IPv6 faehig bekommen. Zu mindestens bei gerooteten Androids ist das recht leicht. Unter http://www.unitymediakabelbwforum.de/viewtopic.php?f=53&t=25148&p=262335#p262335 findet man dazu eine ausfuehrliche Anleitung.
Evil E-Lex schrieb:
, da die alle Ihre Datendienste über NAT abwickeln und den Endgeräten gar keine Public-IPs zugewiesen werden.
Das hat zunaechst einmal mit NAT nichts zu tun und technologisch ist es kein Problem die Mobilfunknetze auf IPv6 aufzuruesten. T-Mobile in den USA betreibt sogar ein IPv6 only Netz (DNS/NAT64), welches neue Handys inzwischen per default verwenden. Auch Verizon in den USA, mit seinen 100 Millionen Kunden, stattet alle LTE Handys seit einigen Jahren mit dual stack (IPv4/IPv6) aus. Und beide verwenden das gleiche NAT wie die deutschen Provider in ihrem IPv4 Netz auch.

Die Provider sind lediglich "zu Faul" um IPv6 zu aktivieren und verweisen meist auf "mangelndes Kundeninteresse". Es hilft also vielleicht wenn alle Unitymedia / KabelBW / Kabeldeutschland / ... Kunden bei denen staendig Anrufen und verlangen das sie endlich IPv6 anbieten.
 
Machbar ist vieles. Das so unsägliche Dinge wie NAT64 tatsächlich aktiv benutzt werden, ist mir allerdings neu. Meiner Meinung nach hätte das nie ein Standard werden dürfen. Das eigentliche Problem ist doch, dass der Anwender jetzt einiges an Know-How haben muss, um überhaupt die Möglichkeit zu haben, auf seine Geräte zuzugreifen. Zudem kann man nicht mit jedem Endgerät einen Sixx-Tunnel aufbauen. Das sind alles Krückenlösungen, die bei Dual Stack gar nicht nötig wären.
 
Evil E-Lex schrieb:
Das so unsägliche Dinge wie NAT64 tatsächlich aktiv benutzt werden, ist mir allerdings neu.
Was ich so gelesen habe, planen weltweit so einige Mobilfunkprovider auf IPv6 only und DNS/NAT64 um zu steigen. Macht aus deren Sicht durchaus auch Sinn. Wie bereits beschrieben verwenden eh fast alle Mobilprovider NAT. Ob sie nun NAT44 oder NAT64 einsetzen duerfte bezueglich NAT nicht viel Unterschied machen. Dafuer koennen sie sich dann IPv4 in ihrem internen Netzwerk sparen und brauchen sich nur um IPv6 zu kuemmern. Angesichts der wachsenden Zahl an Geraeten die sich in den LTE Netze einbuchen, scheinen den Provider wohl interessanterweise eher die intern privaten IPv4 auszugehen (10.0.0.0/8 hat nur 16 Millionen Adressen) als die oeffentlichen. Und da hilft NAT64 das Problem zu umgehen da man sich komplett die privaten IPv4 sparen kann.

Evil E-Lex schrieb:
Zudem kann man nicht mit jedem Endgerät einen Sixx-Tunnel aufbauen. Das sind alles Krückenlösungen, die bei Dual Stack gar nicht nötig wären.
Schon war, aber das haette man den ISPs, Geraeteherstellern und Softwareprovidern vor 10 Jahren sagen muessen. Jetzt koennen ISPs in Europa schlicht keine neuen IPv4 Adressen mehr bekommen und somit auch nicht mehr an Kunden aushaendigen, wenn sie nich noch von frueher genuegend Bestandsadressen haben. Unitymedia als recht junger und stark wachsender ISP hat verhaeltnissmaessig wenige Bestandsadressen. Dual Stack ist somit schlicht nicht mehr moeglich. Oder anders ausgedrueckt, wenn das Bein erst gebrochen ist, dann helfen nur noch Krueckenloesungen... ;-)

Die einzige wirkliche Loesung ist das alle so schnell wie moeglich auf IPv6 umstellen. Und das geht nur wenn die Kunden Druck auf diejenigen ausueben die IPv6 noch nicht unterstuetzen.

Evil E-Lex schrieb:
Das eigentliche Problem ist doch, dass der Anwender jetzt einiges an Know-How haben muss, um überhaupt die Möglichkeit zu haben, auf seine Geräte zuzugreifen.
Wenn alle Seiten nativ IPv6 unterstuetzen dann ist das Know-How welches die Anwender benoetigen leicht anders (z.B. Port-Freigabe anstelle von Port-Weiterleitung) aber nicht mehr. Es ist nur dort mehr Know-How noetig wo ISPs und Geraete verwendet die nicht nativ IPv6 unterstuetzen. Das haben dann aber deren ISPs verbockt. Das Kind der Adressknappheit ist halt nun mal bereits in den Brunnen gefallen und es gibt keine guten Loesungen mehr. Nur noch weniger schlechte.

Das einzige was Unitymedia mehr oder weniger machen kann ist aggressiver den Bestandskunden die keine eigene oeffentliche IPv4 benoetigen, da sie mit CGN zurecht kommen, deren IPv4 wegnehmen und an Kunden verteilen die eine benoetigen.

Wobei man dazu sagen muss das Unitymedia auch einer der ISPs sind die die Umstellung auf IPv6 vollkommen verbockt haben, da selbst jetzt wo Unitymedia massiv von der Adressknappheit betroffen ist, haben sie es immernoch nicht zustande gebracht allen Kunden IPv6 zu schalten sondern die meisten ihrer Kunden sind immer noch IPv4 only. Somit koennen nicht einmal die eigenen Kunden von Unitymedia mehr untereinander Kommunizieren!
 
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