Evil E-Lex schrieb:
Das so unsägliche Dinge wie NAT64 tatsächlich aktiv benutzt werden, ist mir allerdings neu.
Was ich so gelesen habe, planen weltweit so einige Mobilfunkprovider auf IPv6 only und DNS/NAT64 um zu steigen. Macht aus deren Sicht durchaus auch Sinn. Wie bereits beschrieben verwenden eh fast alle Mobilprovider NAT. Ob sie nun NAT44 oder NAT64 einsetzen duerfte bezueglich NAT nicht viel Unterschied machen. Dafuer koennen sie sich dann IPv4 in ihrem internen Netzwerk sparen und brauchen sich nur um IPv6 zu kuemmern. Angesichts der wachsenden Zahl an Geraeten die sich in den LTE Netze einbuchen, scheinen den Provider wohl interessanterweise eher die intern privaten IPv4 auszugehen (10.0.0.0/8 hat nur 16 Millionen Adressen) als die oeffentlichen. Und da hilft NAT64 das Problem zu umgehen da man sich komplett die privaten IPv4 sparen kann.
Evil E-Lex schrieb:
Zudem kann man nicht mit jedem Endgerät einen Sixx-Tunnel aufbauen. Das sind alles Krückenlösungen, die bei Dual Stack gar nicht nötig wären.
Schon war, aber das haette man den ISPs, Geraeteherstellern und Softwareprovidern vor 10 Jahren sagen muessen. Jetzt koennen ISPs in Europa schlicht keine neuen IPv4 Adressen mehr bekommen und somit auch nicht mehr an Kunden aushaendigen, wenn sie nich noch von frueher genuegend Bestandsadressen haben. Unitymedia als recht junger und stark wachsender ISP hat verhaeltnissmaessig wenige Bestandsadressen. Dual Stack ist somit schlicht nicht mehr moeglich. Oder anders ausgedrueckt, wenn das Bein erst gebrochen ist, dann helfen nur noch Krueckenloesungen... ;-)
Die einzige wirkliche Loesung ist das alle so schnell wie moeglich auf IPv6 umstellen. Und das geht nur wenn die Kunden Druck auf diejenigen ausueben die IPv6 noch nicht unterstuetzen.
Evil E-Lex schrieb:
Das eigentliche Problem ist doch, dass der Anwender jetzt einiges an Know-How haben muss, um überhaupt die Möglichkeit zu haben, auf seine Geräte zuzugreifen.
Wenn alle Seiten nativ IPv6 unterstuetzen dann ist das Know-How welches die Anwender benoetigen leicht anders (z.B. Port-Freigabe anstelle von Port-Weiterleitung) aber nicht mehr. Es ist nur dort mehr Know-How noetig wo ISPs und Geraete verwendet die nicht nativ IPv6 unterstuetzen. Das haben dann aber deren ISPs verbockt. Das Kind der Adressknappheit ist halt nun mal bereits in den Brunnen gefallen und es gibt keine guten Loesungen mehr. Nur noch weniger schlechte.
Das einzige was Unitymedia mehr oder weniger machen kann ist aggressiver den Bestandskunden die keine eigene oeffentliche IPv4 benoetigen, da sie mit CGN zurecht kommen, deren IPv4 wegnehmen und an Kunden verteilen die eine benoetigen.
Wobei man dazu sagen muss das Unitymedia auch einer der ISPs sind die die Umstellung auf IPv6 vollkommen verbockt haben, da selbst jetzt wo Unitymedia massiv von der Adressknappheit betroffen ist, haben sie es immernoch nicht zustande gebracht allen Kunden IPv6 zu schalten sondern die meisten ihrer Kunden sind immer noch IPv4 only. Somit koennen nicht einmal die eigenen Kunden von Unitymedia mehr untereinander Kommunizieren!