IPV6 aktivieren jetzt überhaupt schon sinnvoll?

.one schrieb:
Nein, ich meine Dual Stack.
Dann musst du eine Einwände weiter ausführen.
Dual Stack heißt im ISP-Kontext erst mal nur, dass gleichzeitig öffentliche IPv4- und IPv6-Adressen vorhanden sind. Das will man für maximale Konnektivität auch haben. Ich sehe nicht wie z. B. IPv6-only besser wäre.
 
Das Gleichzeitige ist das Problem. Wie sich das genau gestaltet, fragste bitte all-inkl und Vodafone.
 
.one schrieb:
Das Gleichzeitige ist das Problem.
Dann wird (sofern man sein OS nicht umkonfiguriert hat) sowieso IPv6 bevorzugt.

.one schrieb:
Wie sich das genau gestaltet, fragste bitte all-inkl und Vodafone.
Nein, warum? Bin weder da noch dort und Kunde und hast du hast die Behauptung aufgestellt.
 
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Telekom ;)
 
Das Problem ist einfach, dass es wohl eher keinen harten Bruch geben wird; keinen Stichtag, an dem IPv4 abgeschaltet wird. Aber die Adressen werden halt immer teurer. Das führt zum vermehrten Einsatz von CGNAT und anderen Technologien auf Anbieterseite (z.B. reverse proxies). Alles nicht optimal, auch wenn es momentan noch weitgehend unproblematisch ist. Kann sich in Zukunft aber ändern. Und dann geht das Geheule los, weil man die letzten Jahrzehnte verpennt hat, sich mit IPv6 auseinanderzusetzen ;)
 
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Martin_Germany schrieb:
Da hast du Glück und hast echtes dual Stack, definitiv beides aktivieren:
Screenshot_2023-11-16-11-23-05-644_com.android.chrome.jpg
So sollte das dann eingestellt sein, bei anderen als Fritzbox ggf Einstellungen die dem entsprechen auswählen!
 
Web-Schecki schrieb:
Kann sich in Zukunft aber ändern. Und dann geht das Geheule los, weil man die letzten Jahrzehnte verpennt hat, sich mit IPv6 auseinanderzusetzen ;)
Gab es denn ein Problem bisher dadurch, dass IPv6 nur langsam voran kommt? IT'ler warnen und beschweren sich jetzt schon seit 20 Jahren, dass das viel zu langsam ginge. Aber woran ist dieses 'zu langsam' gemessen? Vielleicht wurde einfach die Notwendigkeit einer raschen Umstellung überschätzt?
 
Engaged schrieb:
So sollte das dann eingestellt sein, bei anderen als Fritzbox ggf Einstellungen die dem entsprechen auswählen!
warum wählt man denn da IPv4 Nativ und nicht IPv6 nativ?
 
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Wenn Du Telekom Deutschland im Festnetz nutzt, hast Du nicht CGNAT oder DS-Lite sondern Dual-Stack, also hast neben dem IPv6-Präfix auch noch eine „eigene“ IPv4. Folglich merkst Du keinen Unterschied (außer das Internet-Peering wäre für die IP-Versionen unterschiedlich; aber das wäre mir neu). Das bedeutet faktisch, dass Du als Nutzer von Web-Diensten einfach so auf IPv6 verzichten kannst.

Die Gegenfrage wäre aber wirklich, ob Du irgendein Problem oder Befürchtung rund um IPv6 hast. Dazu müssten wir dann Deinen aktuellen Internet-Router wissen, also Hersteller und Modell-Name.
Martin_Germany schrieb:
ich hoffe, das Thema gibt es noch nicht
Vielleicht kann dazu jemand noch was schreiben, vielleicht @thomasschaefer?
Martin_Germany schrieb:
Gibt es schon [… Web-Dienste], die nur über IPv6 erreichbar sind?
Tatsächlich war in Hotel-WLANs der lokale DHCP-Server abgeraucht, aber IPv6 ging weiterhin. Das hatte ich schon mehrfach. Folglich würde ich in mobilen Geräten nicht in deren Einstellungen IPv6 generell abzuschalten. Stattdessen und falls Du unbedingt IPv6 daheim nicht nutzen möchtest, dann wäre mein Tipp, das über die Einstellung im Internet-Router zu tun.
Martin_Germany schrieb:
Gibt es schon [… Web-Dienste], die nur über IPv6 erreichbar sind?
Ich erlebe immer noch, dass Web-Dienste zwar IPv6 anbieten, es aber kaputt ist, soweit dass es sogar nicht erreichbar ist. Leider verdecken dann solche IPv6-Erweiterungen wie Happy Eyeballs dies sogar noch, denn der Dienst geht einfach so mittels IPv4 „weiter“ – solche Fehler zu melden erfordert dann viel Aufklärungsarbeit.
Martin_Germany schrieb:
ab wann man es vorraussichtlich wirklich einschalten muss, weil sonst einschlägige Seiten wirklich
nicht mehr erreichbar sind?
@thomasschaefer bietet bzw. verlinkt auf seiner Webseite viele Statistiken zur Verbreitung rund um IPv6; auch die Erfahrungen von Google und Facebook bezüglich einkommenden IPv6-Datenverkehr in jedem Land.
Martin_Germany schrieb:
IPv6 aktivieren jetzt überhaupt schon sinnvoll?
Um Deine eigentlich Frage zu beantworten: Telekom Deutschland bietet IPv6 im Internet-Anschluss. Wenn es um den Internet-Router geht, sowohl Speedport als auch FRITZ!Box bieten IPv6, Stand heute in den Standardeinstellungen. Folglich hält es die Telekom und AVM trotzdem für sinnvoll.

Wenn es um die Betriebssysteme geht, muss man bedenken, dass es hier äußere Zwänge gibt, also Internet-Anschlüsse bei denen IPv6 bevorzugt genutzt werden sollten. Folglich haben alle (?) Betriebssysteme inzwischen nicht nur IPv6 als Standardeinstellung aktiv, sondern bevorzugen dies auch.

Nur als Beispiel: Selbst Nokia Mobile Phones aus dem Jahr 2009 hatten bereits IPv6 ab Werk aktiv – und funktionieren bis heute einfach so. Laut Wikipedia sogar seit Symbian 7 und damit im Heimnetz seit dem Jahr 2005 … aber das müsste ich nachtesten, denn Nokia hatte sich in Symbian OS bis zum Schluss nicht getraut es gegenüber IPv4 zu bevorzugen.
Martin_Germany schrieb:
Geht es um wenige Jahre oder wirklich noch Jahrzehnte?
Weiß kein Mensch. Das Internet zeigt sich bei neuen Technologien bzw. Versionen erstaunlich unberechenbar.

Um ein ganz anderes Beispiel zu nennen: Der Zwang zu mindestens TLS 1.2 verlief vergleichsweise schnell. Eine der bedeutendsten TLS-Bibliotheken bot das erst fünf Jahre später im Jahr 2012 an. Und bereits seit dem Jahr 2018 kommt man nicht mehr umher. Die praktische Durchdringung und der (eigentlich unnötige) Zwang dazu haben also keine sechs Jahre gedauert, auf dem Papier gab es das damals erst seit zehn Jahren.

Das viel sinnvollere PFS und AEAD hat sich in diesem Zuge bis heute noch nicht durchgesetzt – vermutlich auch, weil Rückfall-Mechanismen existieren. AEAD war die Anwendung für TLS1.2, weil es vorher gar nicht erst ging. Aber auch fehlt es an der Transparenz. Hier erkennen die Hersteller von Web-Browsern langsam ihre Aufgabe und reichen das bis an die Benutzer-Oberfläche durch, jedenfalls rund um TLS. Bei IPv6 fehlt mir das noch gänzlich.
Martin_Germany schrieb:
Eigentlich ist diese Herangehensweise, die Logik bereits falsch herum. Der Tenor ist, dass an IPv6 kein Weg vorbeiführt (ein Thema, worüber man noch immer Streiten könnte). Gehe an das Thema anders herum heran, sehe IPv4 als Technologie für eine Rückfall-Kompatibilität, für eine absehbare Minderheit, die – aus welchen Gründen auch immer – noch nicht auf IPv6 umrüsten konnte.

Nehmen wir wieder was ganz anderes, das Kraftfahrzeugkennzeichen. Du darfst in Deutschland immer noch ohne Euro-Kennzeichen fahren – wenn Dein Fahrzeug vor dem Stichtag zugelassen war und seither bei einer Umschreibung nie den Verwaltungsbezirks verlies. In Österreich gilt sogar immer noch das Schwarze. Aber wie oft siehst Du heute noch jene Kennzeichen? Dagegen musste das Kennzeichen der DDR bereits 1994 weg. Das ist ein komplexes Regelwerk aus Muss, Kann, Wenn-Dann, Bedingung, Zwang, Wahl und Übergangsfristen. Im Internet hast Du seltenst Muss, Zwang oder Fristen. Gibt es das überhaupt? Wenn dann kommt es durch einen Anbieter wie Apple, dass für seine Apps die IPv6-Kompatibilität forderte, oder wie Google, dass Webseiten ohne TLS im Suchrang runterstufe.

Ich könnte noch heute ohne Euro-Kennzeichen fahren – ja, mein Hobel ist so alt – aber ich hatte mich bereits damals dagegen entschieden. War das sinnvoll? Es ist bis heute nicht wichtig.
 
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BeBur schrieb:
Gab es denn ein Problem bisher dadurch, dass IPv6 nur langsam voran kommt?
Habe ich ja geschrieben:
Web-Schecki schrieb:
Alles nicht optimal, auch wenn es momentan noch weitgehend unproblematisch ist.

Für Nutzer mit nativer IPv4 und ohne IPv6 sehe ich momentan noch keine Probleme, außer, dass NAT auch im Kundenrouter schon eine dämliche Krücke ist. Mit der hat man sich halt abgefunden.
Aber wenn du hinter einem überlasteten CGNAT hängst, dann ist die teilweise schlechte Verbreitung von IPv6 (u.a. ist amazon nur per IPv4 erreichbar) evtl. nicht so super praktisch.
Natürlich kann man die Effekte derzeit noch gut auffangen, zumal die zunehmende IPv6-Verbreitung auf Anbieterseite ja dann auch die CGNATs wieder entlastet. Aber die Probleme, die trotzdem auftreten, sind halt absolut unnötig.
 
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Wenn ich an meinem VKD-Anschluss auf ipv6-only wechsele, funktioniert die IP-Telefonie über Vodafone nicht mehr.
 
Hi,

die SIP Server für kundeneigene Geräte von Vodafone Deutschland (ex Kabel Deutschland) sprechen derzeit leider noch nur IPv4 :heul:

Ansonsten solltest du Dual Stack nutzen, sofern möglich und nicht IPv4 deaktivieren. Eher IPv6 aktivieren und nutzen anstatt einfach pauschal deaktivieren.

Ich hoffe, dass die großen ISPs großflächig auf DS-lite/CG-NAT umstellen. Die Leute, welche dann IPv6 deaktiviert haben, können ja dann über die NAT-/AFTR Provider Gateways kuscheln, während ich per IPv6 daran vorbeidüsse :evillol:
 
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Ich hatte durch ipv6 bisher keinen Vorteil und nutze es daher auch nicht mehr wirklich. Ich merkte absolut keine Verbesserung. Warum sollte ich es dann nutzen?
 
Paxter schrieb:
Ich merkte absolut keine Verbesserung
Eine Verbesserung ist das mit IPv6 die Adressen nicht ausgehen wie bei IPv4 das sollte doch reichen?
 
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Ich konnte bisher noch jede Website per ipv4 erreichen...
 
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