Julian Assange - (Ekelhafte) Doppelmoral des Westens?

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Marvolo schrieb:
Jemand, auf den konstant die Weltaugen gerichtet sind, verschwindet dann leider nicht einfach mal so, ohne dass es direkt unangenehme Fragen geben wird -
Wie darf man jetzt in dem Kontext das Wort "leider" verstehen?

Ansonsten ist in dem Thread hier bereits alles gesagt, alle Pros und Kontras erörtert worden.
Von daher kein Grund jetzt noch mal alles auszupacken. Wer seine Meinung bis hierher nicht überdacht hat, wird es auch jetzt nicht tun.

Immerhin hat (mir) der Thread Gelegenheit gegeben mich mit der Person etwas ausführlicher zu beschäftigen und meinen vorigen Standpunkt zu überprüfen. Und meine Meinung zu ihm ist definitiv schlechter geworden als vordem.

Falls also jetzt nichts weltbewegendes mehr passiert in der Causa ist hier erst mal Schluss für mich.
 
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@mo schrieb:
In anderen Staaten wäre er still und leise heimlich verschwunden und nie wieder aufgetaucht
Nun ... wenn er sich endlich in Freiheit in Australien befindet, kann er aus Sicht der USA natürlich leichter in einen "Unfall" verwickelt werden. ;)

Aber hoffen wir doch einfach mal das beste für ihn.

Hab mich jedenfalls gefreut, das heute Morgen zu lesen (mit Info-Update):
https://www.tagesschau.de/ausland/assange-312.html
 
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@mo schrieb:
Wie darf man jetzt in dem Kontext das Wort "leider" verstehen?

Dass es schwieriger ist, jemanden verschwinden zu lassen, wenn er auf der Weltbühne präsent ist und man unter "normalen Umständen" und ohne Weltöffentlichkeit eventuell "andere Wege gegangen" wäre.
Nochmals Querverweis zu meinem Beitrag bzgl. Guantanamo-Inhaftierter, die aufgrund mangels weltpolitischer Bekanntheit "leider" nicht denselben Schutz bzw. dieselbe Prominenz genießen wie nun Assange und andere.

Glaubst du allen Ernstes, die USA hatten von Anfang an ein Interesse daran, dass dieser Fall hier über 10 Jahre nun medial und weltpolitisch so hochgekocht wurde? Wenn's möglich gewesen wäre, hätte man Assange möglichst ohne großen medialen und (welt-)politischen Bimmbamm verurteilt und bis ans Lebensende weggesteckt und case closed.
 
Marvolo schrieb:
Dass es schwieriger ist, jemanden verschwinden zu lassen, wenn er auf der Weltbühne präsent ist und man unter "normalen Umständen" und ohne Weltöffentlichkeit eventuell andere "Wege gegangen" wäre.
Das erklärt nicht die Verwendung des Wortes "leider". Denn das impliziert, dass du den Umstand, dass jemand der auf diese Art und Weise geschützt ist, bedauerlich findest.
Es ist einfach die falsche Wortwahl, falls du deine Meinung nicht plötzlich gänzlich geändert haben solltest.
 
@mo schrieb:
Denn das impliziert, dass du den Umstand, dass jemand der auf diese Art und Weise geschützt ist, bedauerlich findest.

Nicht ICH finde es bedauerlich, dass Assange so geschützt ist, sondern eventuell andere. Ich sprach hier nicht aus meiner Sicht, sondern aus der Sicht der Strafverfolgenden - daher auch der Querverweis auf Guantanamo. Offenbar scheint der Schutz und die Rechte politisch Gefangener in den USA sehr selektiv nur eine Rolle zu spielen. Deswegen ist aus Sicht der USA, aus der ich in diesem Satz sprach, ein "leider" meiner Meinung nach eventuell gar nicht so unangebracht...

Wenn es möglich gewesen wäre, dann wäre Assange von Anfang an direkt von der Bildfläche verschwunden ohne großes mediales oder politisches TamTam. Das war nun LEIDER aber so ja nicht möglich. Zum Glück für Assange, eventuell zum Unglück der USA.
 
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Wobei das nicht ganz richtig ist, soweit ich mich richtig erinnere. Unter Obama wurde die Verfolgung von Assange nach Beendigung der Causa Manning defacto beendet. Aufgenommenen hat man diese wieder erst unter Trump, nachdem Assange einen Deal ausgeschlagen hat, weitere unangenehme Infos über die Demokraten weiterzugeben.

Wenn Hillary gewonnen hätte, wäre die Geschichte wohl im Sande verlaufen.
 
Ich hoffe jedenfalls, dass Herr Assange jetzt seelisch endlich mal zu Ruhe kommen wird und wünsche ihm nach diesem Martyrium nur das Allerbeste.
 
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Discovery_1 schrieb:
Ich hoffe jedenfalls, dass Herr Assange jetzt seelisch endlich mal zu Ruhe kommen wird

Ob das jemals wieder der Fall sein wird? Ich glaube, der ist psychisch bis zum letzten Atemzug ein Wrack. Würde mich nicht wundern, wenn er fortan unter höchster Paranoia leiden würde. Der sieht doch jetzt bestimmt hinter jeder Ecke irgendwelche CIA-Agenten, die auf ihn warten...
 
Das war aber doch sicher schon seit Anfang seiner Karriere so, denn niemand verrät Militärgeheimnisse und glaubt danach weiterleben zu können, wie bisher.
 
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Fuck around and find out. Er ist nun in Phase 2 angekommen, dem "find out".
 
knoxxi schrieb:
Fuck around and find out.

Unrecht, Mordlust & Korruption journalistisch aufzudecken ist offensichtlich auch bloß bei als westlich angesehenen Staaten ein "Fuck around", oder aber wenn es gegen die eigenen Verbündeten bzw. in diesem Fall unseren "großen Beschützerbruder USA" geht.

Wäre dasselbe jetzt in Syrien oder sonstigen Failed States aufgedeckt worden, hätte die westliche Allianz unter Federführung der USA schon längst 3/4 ihrer Streitkräfte dorthin entsandt, um gewaltsam und missionarisch "Demokratie & Frieden" zu etablieren...

Was das Resultat dieser Friedensmissionierungen sind, sieht man ja nun sehr schön nach Abzug der westlichen Truppen in Afghanistan. Wie jeder weiß, floriert und blüht dieses Land ja mittlerweile - ist entwicklungstechnisch und gesellschaftlich mindestens gleich auf mit Deutschland oder anderen westlichen Staaten.

Von daher: voller Erfolg, diese Demokratie- & Friedensmissionierungen. Weiter so!

Und extra für @Mo füge ich vorsichtshalber dem Verständnis halber mal noch ein Reddit'sches /s hinzu, um Sarkasmus typographisch zu kennzeichnen, damit nicht wieder solche Beiträge wie #181 entstehen... ;)
 
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Ja, jetzt kommen die Amerikaner wohl wesentlich einfacher an Herrn Assange heran. Hoffentlich war das nicht die Strategie dahinter. Mal abwarten.
 
Incanus schrieb:
denn niemand verrät Militärgeheimnisse und glaubt danach weiterleben zu können, wie bisher.

vor allem nicht, wenn man damit rechnen muss, dass man es mit einem juristisch, politisch und moralisch nicht neutral handelnden Gegner zu tun hat, dessen Unrechtstaten (keine Militärgeheimnisse, sondern Unrechtstaten!) man zum Wohle aller aufdeckt, die aber politisch nicht aufgedeckt werden sollen und man sie deshalb unter höchster Theatralik und Dramatik zu einem "Akt des Geheimnisverrats" aufbläht, um von der eigentlichen aufgedeckten Thematik schleunigst ablenken zu können.
 
Man sollte aber auch vor irgendwelchen Behauptungen halt machen.

Ich kann mir vorstellen, dass das formale Schuldeingeständnis unter anderem ein innenpolitischen Grund hat, damit die Demokraten nicht völlig blank gegenüber denen ist, die Assange für über 100 Jahre im Knast sehen wollten.

Das würde ich nicht so hoch bewerten.
 
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Marvolo schrieb:
dessen Unrechtstaten (keine Militärgeheimnisse, sondern Unrechtstaten!)
Es bleiben dennoch Militärgeheimnisse, und das das kein Staat dieser Welt gutheißt, dürfte doch wohl klar sein.
 
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Der Schritt war einfach nur der krampfhafte Zwang innerhalb von Extremen zu denken und argumentieren.

Also entweder absolute Freiheit in jeder Hinsicht oder Zustände wie in Nord Korea.

Dazwischen gibt es scheinbar nichts für ihn, auch wenn die Realität hier noch eine riesige Vielfalt bietet.
 
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Nur über Themen zu berichten, die den Machthabern genehm sind, scheint mir nicht so weit weg zu sein.
 
Du hast eine extrem beschränkte Sichtweise auf die Welt.

Sowohl in Bezug auf die Themen, deren Berichterstattung oder was "den Machthabern" (roflmao) genehm ist.
 
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