Kaufberatung: Einsteiger-NAS mit Snapshot-Funktion

eehm

Lt. Junior Grade
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488
Hallo,

ich bin auf der Suche nach einem 2-Bay-NAS mit Snapshot-Funktion.

Am liebsten wäre mir eines von Synology gewesen, weil ich hier mit einer alten DS115j gute Erfahrungen als Backup-NAS habe.
Leider scheint mir im Synology die DS220+ das günstige NAS mit Snapshot-Funktion zu sein.
Allerdings finde ich diese mit ihren guten 300 Euro nicht wirklich günstig.
Bei QNAP gäbe es für etwa 250 Euro schon die TS-251D. Diese könnte auch Snapshots erstellen.

Welches der NAS würdet ihr wählen, wenn euch Snapshots wichtig wären?
Vielleicht kennt auch noch wer eine günstigere Alternative? Das wäre mir natürlich am liebsten! :)
 
Für was wird die NAS genau verwendet und wieso unbedingt Snapshots?
Wie sieht es mit Eigenbau NAS aus?
 
Skudrinka schrieb:
unbedingt Snapshots
Snapshots einfach als Komfortgewinn.
Ich editiere öfters Excel Tabellen oder Bearbeite Fotos. Manchmal hatte ich schon hierbei den Wunsch wie in der Arbeit nahezu beliebig viele Vorgängerversionen einfach wieder herstellen zu können.

Skudrinka schrieb:
Habe ich zu meinen Studienzeiten eines mit NAS4Free aufgebaut. Das läuft immer noch auf der Uralt Version als letztes Backup. Allerdings habe ich inzwischen beruflich so viel um die Ohren, dass ich im Zweifel lieber mehr ausgebe als selbst zu bauen.
Ich würde es gerne, aber mir fehlt echt die Zeit.
Aber natürlich will ich auch nicht zu viel ausgeben, wenn ich es auch schon günstiger bekommen könnte!
 
eehm schrieb:
Wunsch wie in der Arbeit nahezu beliebig viele Vorgängerversionen einfach wieder herstellen zu können.
da würde ich schauen dass nextcloud darauf läuft...das macht dir die snapshots automatisch. beim nas an sich machst du ja immer snapshots vom kompletten storage oder?
 
snapshots bei btrfs/zfs beinhalten immer nur den unterschied zum vorgänger, d.h. wenn das nas regelmässig snapshots macht, aber keine änderungen vorgenommen wurden, dann wird auch kein speicher verbraucht. ausserdem ist es ein guter schutz gegen verschlüsselungstrojaner.
 
btrfs snapshots sagen mir was, da stellt man aber immer den früheren zustand aller dateien wieder her!?
 
honky-tonk schrieb:
btrfs snapshots sagen mir was, da stellt man aber immer den früheren zustand aller dateien wieder her!?
jein. du hast recht, dass ein snapshot alle dateien zu diesem zeitpunkt betrifft. aber man kann einen snapshot gesondert mounten und nur den alten stand einer datei da rausholen. man springt also nicht zwangsweise mit allen daten auf einen alten stand zurück.
 
Die DS218 ist die kleinste mit BTRFS. Aber bei dem geringen Aufpreis ist die 220+ auch ok. Kann dann auch docker und mehr RAM usw.

Die snapshots binden sich transparent im Windows Netzlaufwerk ein als Vorgängerversion wiederherstellen. Unendlich Snapshots sind’s auch nicht, 256 bei der 218 und 1024 bei den größeren.
 
0x8100 schrieb:
snapshots bei btrfs/zfs beinhalten immer nur den unterschied zum vorgänge
Also heißt das, dass Synology mit inkrementellen Snapshots arbeitet?
Somit sollte der Mehrverbrauch an Speicher fast zu vernachlässigen sein?
morcego schrieb:
Unendlich Snapshots sind’s auch nicht, 256 bei der 218 und 1024 bei den größeren.
Danke für den Hinweis. Bei dem geringen Mehrpreis bin ich dann eh bei der 220+.
Ggf. müsste ich mir dann vielleicht sogar die 420+ überlegen ...
Vorher dachte ich an diese Aufteilung:
  • 1. HDD: Platte für sehr wichtige Daten mit Snapshot
  • 2. HDD: Platte ohne Snapshot als Master
Für btrfs bräuchte ich ja jeweils ein Raid 1 um auch gegen Bitroot sicher zu sein. Also würde sich die Anzahl der Platten verdoppeln.
Richtig oder mache ich hier einen Denkfehler?
 
Im Preisbereich der 420+ gibt es auch schon einen HPE microserver, hat auch vier Einschübe aber deutlich mehr Dampf als die Synos.
 
eehm schrieb:
Also heißt das, dass Synology mit inkrementellen Snapshots arbeitet?
Somit sollte der Mehrverbrauch an Speicher fast zu vernachlässigen sein?
Bei uns im Büro sind es etwa 10% an gemischten Nutzdaten. TXT, DWG, Office Zeugs.
Es sollte blockbasiert arbeiten und nur das "Abspeichern" was sich geändert hat.
eehm schrieb:
  • 1. HDD: Platte für sehr wichtige Daten mit Snapshot
  • 2. HDD: Platte ohne Snapshot als Master
Ich verstehe immer dieses Streben nach Single Basic Volumes nicht. Man gewinnt nichts und verliert nur Optionen. https://www.computerbase.de/forum/t...st-bei-ds415-mit-4-hdds-basis-volume.2014868/
Dort gabs auch viel Spaß beim Tausch einer Platte.
Zudem sind die Daten entweder wichtig, dann existieren sie, oder sie sind es nicht. Dann können die auch gelöscht werden. Abweichende Strategien sind langfristig nie sinnvoll weil es immer Fälle geben wird wo es in die Hose geht.
RAID1, Snapshots für alles, nicht nur für einiges. Danach um Backup-Strategie kümmern.
 
@honky-tonk Es wird Bit-Rot gemeint sein.

@eehm Neben blockbasierten Snapshots per btrfs oder zfs bieten doch auch viele Anwendungen eine Versionierung. Excel bzw. gefühlt die ganze Office-Suite bietet dies an, ebenso jedes halbwegs bessere Bildbearbeitungstool nimmt das Original und lässt dies unverändert und pappt Änderungen nur dazu sofern man das Original nicht am Ende überschreibt...
Wenn du beispielsweise alle 6h ein Snapshot erstellst und zwischen zwei Snapshots eine Datei zweimal veränderst dann wird nur der letzte Stand in den Snapshot übernommen. Das verändernde Programm, z.B. Excel, kennt aber beide Änderungen und kann granularer zurück gehen.
Um das zu erreichen müsstest du die Abstände der Snapshots vom Storage deutlich kleiner machen.
 
@snaxilian danke! ist bit rot praxis relevant oder eher weniger? ich persönlich hatte sowas noch nie bzw höchstens auf verkratzten CDs. laut dem wiki artikel scheint ja btrfs was ja verwendet werden soll schutz zu bieten
 
Naja jeder definiert "praxisrelevant" anders und am Ende ist es eine Wahrscheinlichkeitsrechnung. Im Datenblatt von HDDs gibt es Angaben dazu, nennt sich Unrecoverable Read Error Rate oder so ähnlich. Das sagt wie häufig rein statistisch betrachtet es zu nicht korrigierbaren Lesefehlern kommt. Aber mit der Statistik ist es halt so eine Sache. Du kannst ein Leben lang "Glück haben" und nicht betroffen sein oder solche Fehler einmal pro Jahr haben. Die Statistik geht ja über alle Geräte dieses Modells und Typs.
Im Datacenter Betrieb hab ich mehr als eine solche fehlerhafte Platte erlebt aber Raids, Backups und ZFS sei Dank noch nie Datenverlust dadurch.
Du als Privatperson hast eine deutlich geringere Testreihe und Auswahl. Aber Hardware und bewegliche Teile werden immer irgendwann kaputt gehen. Die Frage ist niemals ob sondern immer wann und Möglichkeiten wie Checksummen und Prüfungen, z.B. per btrfs/zfs oder Alternativen wie Snapraid oder ggf. Unraid und vor allem Backups können da Maßnahmen sein um Datenverlust vorzubeugen.
 
snaxilian schrieb:
Die Frage ist niemals ob sondern immer wann und Möglichkeiten wie Checksummen und Prüfungen, z.B. per btrfs/zfs oder Alternativen wie Snapraid oder ggf. Unraid und vor allem Backups können da Maßnahmen sein um Datenverlust vorzubeugen.
Aber das macht nur im Raid1 Sinn oder?

Oder zeigt mir das Synology-NAS mit btrfs bei eine einzelnen HDD irgendwo an, wenn eine Datei durch Bit-Rot defekt wäre, dass ich sie manuell aus einem Backup ersetzten könnte?

Das wäre nämlich in meiner privaten Umgebung leicht realisierbar, da es wahrscheinlich nie auftreten wird.
Dennoch würde es die Speicherlösung im Fall der Fälle sicherer machen!
 
snaxilian schrieb:
Neben blockbasierten Snapshots per btrfs oder zfs bieten doch auch viele Anwendungen eine Versionierung. Excel bzw. gefühlt die ganze Office-Suite bietet dies an,
Das bietet Office aber nur an wenn es im OneDrive und damit praktisch SharePoint liegt. Lokal kann es weder die Zusammenarbeit noch diese versionierte Ablage.
snaxilian schrieb:
Um das zu erreichen müsstest du die Abstände der Snapshots vom Storage deutlich kleiner machen.
Im Büro laufen 500 Snapshots stündlich und ermöglich so jedem Benutzer etwa 3 Wochen rückwirkend Änderungen zu suchen. Allerdings ist es richtig, dass wenn nicht auf "Speichern" geklickt wird, es auch keinen Stand gibt den das Snapshot greifen könnte. Also wenn man früh die Datei aufmacht und zum Feierabend speichert, dann gibt es auch nur zwei Stände. Das wäre mit SharePoint aber genauso.
eehm schrieb:
Oder zeigt mir das Synology-NAS mit btrfs bei eine einzelnen HDD irgendwo an, wenn eine Datei durch Bit-Rot defekt wäre, dass ich sie manuell aus einem Backup ersetzten könnte?
In den knapp 3 Jahren mit BTRFS hatte ich das noch nie, ich hab aber die Datenintegrität angeklickert und womöglich behebt das NAS das einfach stillschweigend im Hintergrund. Hab mich noch nie vertieft mit beschäftigt was Synology da für eine Strategie hat.

Die Datensicherung mit Hyperbackup ist praktisch auch nichts anderes als die Snapshots. Du definierst den Zeitpunkt und wie viele Versionsstände du behalten möchtest. Erst wenn die Versionen voll sind wird das älteste Element aus der Kette geworfen. Du hast damit nicht "ein Backup von gestern" sondern Backups von jedem Tag so lange du das für sinnvoll erachtest.
 
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morcego schrieb:
In den knapp 3 Jahren mit BTRFS hatte ich das noch nie, ich hab aber die Datenintegrität angeklickert und womöglich behebt das NAS das einfach stillschweigend im Hintergrund. Hab mich noch nie vertieft mit beschäftigt was Synology da für eine Strategie hat.
Danke für den Hinweis. Dann scheint btrfs wohl nur sehr selten wirklich in diesem Belang einen Vorteil zu haben.
Trotzdem wäre es interessant, ob es eine manuelle Korrektur vorschlägt. Dann wäre es nämlich dennoch für den Worst-Case interessant.
Vielleicht weiß das zufällig jemand! ;)
 
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