Kaufberatung: Mikrofonarm / Optimierung des Setups

Hanse

Ensign
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Hallo zusammen,

ich habe nun Schon seit vielen Jahren das Samson Meteor Mic und habe im Laufe der Zeit schon einige Schritte unternommen das ganze Setup etwas zu verbessern.

Zunächst stand das Mikrofon direkt Neben meiner mechanischen Tastatur (MX-Red) und meine Gesprächspartner beschwerten sich regelmäßig über die Tastaturgeräusche und teilweise den Straßenlärm.
Nach einiger Überlegung habe ich mir dann bei Amazon einen relativ billigen Mikrofonarm gekauft (Tonor T20) um das Mikrofon weiter weg von der Tastatur und näher an meinem Mund positionieren zu können. Das hat die ganze Situation schonmal deutlich verbessert, trotzdem ist die Tastatur noch ein wenig zu hören.
Um die Übertragung von ungewünschten Geräuschen weiter zu minimieren, habe ich via VST-Plugin Hintergrundgeräusche entfernt, ein Noise-Gate hinzugefügt und via EQ einen Low-Pass-Filter hinzugefügt.

Die oben genannten Maßnahmen haben die Soundqualität deutlich verbessert und Störgeräusche minimiert. Leider kommt es teilweise dazu, dass der Mikrofonarm durch das Tippen auf der Tastatur in Schwingung versetzt wird und so sehr tiefe/laute Tastaturgeräusche übertragen werden. Teilweise werden diese dadurch verursacht, dass sich das Mikrofon beim Bewegen über die Zeit etwas von seinem Gewinde löst und dann zu wackeln beginnt. Aber auch wenn das Mikrofon festgeschraubt ist kommt es teilweise zu diesen Geräuschen. Meine Vermutung ist, dass der ganze Arm in der Schreibtischhalterung hin und her wackeln kann.

Würde sich die geschilderte Problematik durch einen neuen, höherwertigen Mikrofonarm beheben lassen oder muss auch bei einem höheren Mikrofonarm das Mikrofon entkoppelt werden? Ich bin mir nicht sicher ob es für mein Mikrofon eine Spinne gibt und ob diese an dem jetzigen Arm helfen würde. Oder macht es mehr Sinn, direkt auf ein dynamisches Mikrofon zu setzen, welches schon eine bessere interne Entkopplung hat?

Ich vermute mal, dass ich auch bei der Anschaffung eines neuen Mikrofons nicht um einen höherwertigen Arm herum komme oder wie seht ihr das?
Im Visier hatte ich den Rode PSA1 bzw. PSA1+ oder den Elgato Wave Mic Arm.

Habt ihr eventuell noch andere Tipps/Empfehlungen?

Vielen Dank und viele Grüße

TLDR: Mein Mikrofonarm überträgt die Vibration von meiner Tastatur an das Mikrofon und ich frage mich ob ein höherwertiger Mikrofonarm das Problem lösen würde oder ein bessere Mikrofon nötig ist.
 
Kann es sein, dass du einfach einen wackelige Tischbeine und eine dünne Tischplatte hast?

Wenn schon einfache Tastaturanschläge übertragen werden und der Mic-Arm dann wackelt, würd ich zusätzlich mal schauen, einen besseren Tisch zu organiseren.

zB. IKEA sieht immer nice aus, günstig und funktional, aber ist halt auch billigst hergestellt und leicht. Da wackelt der ganze Tisch, wenn man sich dran bewegt. Tischplatten kann man sich für wenig Geld im Bauhaus zuschneiden lassen und die Tischbeine - sind immer nach Wunsch.
 
Am einfachsten bekämpfst du die Ursache des Problems: Dass der Mik-Arm nämlich fest mit dem Tisch verbunden ist. Nimm einen Mik-Ständer (aus dem Musikalienhandel) und stelle den auf den Boden, ohne dass er den Tisch berührt. Ein solcher Mik-Ständer kann günstig sein, weil er nach dem richtigen Einstellen eigentlich nicht mehr verändert werden muss (teuer sind 'Gelenke', die hundertfaches Ändern und Herumschwingen etc. aushalten müssen).
Ergänzung: Er sollte aber einen sogenannten Galgen haben, damit du "von oben" das Mik zum Mund positionieren kannst
 
Das Problem ist die starre Verbindung zwischen Arm und Mikro zum Tisch. Ein anderer (starrer) Arm wird hier keine grossartige Verbesserung bringen. Pruef mal ob es eine Moeglichkeit gibt Dein Mikro mit einer generischen Spinne (Beispiel) zu betreiben. Damit waere eine deutlich bessere Entkopplung zum Tisch moeglich. Ansonsten ueberlegen ob der Vorschlag von @zazie bei Dir umsetzbar ist.
Wenn Du Englisch kannst wuerde ich Dir empfehlen Mikrofontests von Podcastage anzuschauen da er auch die Empfindlichkeit fuer Stoergeraeusche testet (zumindest in neueren Tests). Als Beispiele ein Samson Q2u (dynamisch) und ein Tascam TM-80 (Kondensator mit Spinne).
 
Zuletzt bearbeitet:
Bevor ich weiteres Geld in das Meteor stecke, würde ich das Mic lieber komplett wechseln. Würde sich auch lohnen, da das Meteor technisch nicht mehr wirklich auf der Höhe der Zeit ist.

Körperschall hast du grundsätzlich übrigens auch mit Spinne. Daran ist ab einer gewissen Intensität leider nichts zu ändern, nicht mal mit ner teuren Rycote o.Ä. Ich kann nur raten, das verlinkte Plugin zu probieren. Das funktioniert deutlich besser als ein simples Gate.
 
Erstmal danke für das schnelle und zahlreiche Feedback.

Reepo schrieb:
Habe mir vor kurzen einen elektrisch höhenverstellbaren Schreibtisch aus dem Bürofachhandel gekauft (nicht günstig! :D).
Würde aber deiner Einschätzung recht geben, dass der Tisch schon leichter wackelt als der Vorgänger, da er deutlich größer ist (2x1m) und durch die elektrische Höhenverstellung natürlich über mehr bewegliche Teile verfügt. Bin mir natürlich nicht sicher was für so einen Tisch normal ist und ob es ggf. Reklamationsbedarf gibt, würde aber schätzen, dass dem nicht so ist.

zazie schrieb:
Das ist natürlich auch eine Option, wobei ich wie oben erwähnt sollte er dann schon soweit einstellbar sein, dass ich ihn sowohl im Stehen als auch im Sitzen benutzen kann. Was wäre denn ein guter Ständer für diesen Anwendungsfall? Ein Arm am Schreibtisch wäre natürlich schöner, aber zur Not würde ich auch den Ständer nehmen.

schneup schrieb:

Der Kabelbinder schrieb:
Werde das Plugin mal ausprobieren, aber denke ich mal davon absehen noch eine Spinne oder ähnliches in das Mikrofon zu investieren (zumal es für das Mikro denke ich sowieso schwierig wird).
Gibt es für ein neues Mikrofon für Gaming/Streaming irgendwelche Empfehlungen? Der Markt ist ja riesig... Es sollte wahrscheinlich ein dynamisches sein, XLR/USB (natürlich ein interface vorausgesetzt), aber das schränkt die Auswahl nur marginal ein.
Jeder kennt natürlich das Shure SM7b, aber 400 Euro für das Mic alleine übersteigt wohl das Budget. Hatte mir mal vor längerer Zeit das Shure SM58LC angeguckt, aber war damals schon von der Auswahl etwas erschlagen.
Werde heute abend mal in Ruhe die Tests von Podcaststage angucken!


VG
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Genau, am besten mal in Ruhe bei Podcastage vorbei schauen. Der Markt ist mittlerweile echt üppig. Einfach mal durchwuseln, was dir so vom Design und Preis her gefällt.

Empfehlen kann man vieles. Letztlich musst du das Mic halt in deinem Raum mit deiner Stimme ausprobieren.

Soll es denn eher was mit USB oder XLR werden?
Gesamtbudget?
 
Mit den Vor- und Nachteilen von XLR muss ich mich auch noch auseinandersetzen. Klar hört sich USB natürlich erstmal einfacher an.

Auf der anderen Seite hatte ich mir schon Gedanken gemacht ob es Sinn macht sich ein Interface zu holen um es dann auch als DAC/Headphone Amp für meine DT770-Pro 250Ohm zu nehmen. Hatte da glaube ich mal den Audient ID4 Mk2 im Auge.

Budget ist nicht komplett fest. Denke so um die 300€ wäre schon, wobei das mit Mikrofonarm, Interface und Mikrofon wahrscheinlich etwas dünn wäre, sodass ich dann wahrscheinlich auf 400€ erhöhen würde (bei XLR+Interface). Aber wenn sich mehr Geld auch deutlich lohnt, bin ich auch in der Lage mehr locker zu machen.

VG
 
Mit einem Budget von 300 Euro sollte es kein Problem geben etwas vernuenftiges zusammenzustellen. Fuer 100-150 Euro gibt es massenhaft sehr gute Mikrofone (z.B. Audio Technica AT2020, AKG P220, t.bone Serie etc). Das Problem wird eher sein das fuer Dich optimale zu finden. Auch CB hat ein paar Mic Tests, z.B. aktuelle Bee Modelle oder Beyerdynamic (deutlich hoehere Preisliga). Damit kannst Du auch besser beurteilen ob sich die Mehrausgabe ueber 150 Euro fuer ein Mikrofon fuer Dich auch lohnen wird.
Zusammen mit dem Audient waerst Du dann locker innerhalb des angepeilten Budgets. Den Arm wuerde ich erstmal noch behalten und erst austauschen wenn Du wirklich ein Problem damit hast. Evtl. waere es sinnvoller uebriges Geld zuerst in die Raumakustik zu investieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Audient iD4 könnte man machen, würde gut zum Beyer 250 Ohm passen.

Neben den klassischen Großmembranern und Bühnenmikrofonen kannst du dir auch sowas mal ansehen:
https://www.thomann.de/de/se_electronics_se7.htm


Siehe auch:

 
Ich erinnere an die Ausgangslage in diesem Thread: Der TE fragte, wie er das Problem lösen kann, dass sein auf den Tisch gestelltes Mik die Geräusche der Tastatur mitüberträgt, was störend ist. Wir haben dann im weiteren erfahren, dass der TE einen höhenverstellbaren Tisch hat. Entweder bleibt das Mik samt Ständer auf dem Tisch, oder es wird abgekoppelt vom Tisch an einen auf dem Boden stehenden Mik-Ständer mit Galgen befestigt (sicher die bessere Variante).

Ich möchte nun generell darauf aufmerksam machen, dass die Wahl des Mik-Typs Probleme mit Nebengeräuschen massiv vermindern kann. Die hier teilweise diskutierten Grossmembran-Miks sind eigentlich nur in einer kontrollierten Studioumgebung richtig zu kontrollieren (und einzusetzen). Ein Arbeitszimmer, aus dem Streams gesendet bzw. aufgezeichnet werden (oder wo einfach online gespielt wird), wo also Tastaturen klappern, Mäuse bewegt werden usw., ist kein Studio (Raumdämmung etc. lasse ich sogar aussen vor).

Deshalb ist in einer solchen Umgebung ein Mik angebracht, das auf solche störungsreichen Umgebungen ausgelegt ist, das zudem auch mit mechanischen Belastungen fertig wird. Das sind Gesangsmikrophone. Das vom TE erwähnte Shure ist so ein Mik, auch in der günstigeren Variante.

Ich kann aber aus eigener, professioneller Erfahrung sagen, dass eine Shure SM58-Kopie als Billig-Gesangs-Mik (beispielsweise von Monacor) die Ansprüche von Live-Radio erfüllt. Kostet keine 30 Euro. Und es gibt für rund 35 Euro mit dem P3 S auch ein Mik von AKG, das für die genannten Anforderungen bestens ausgestattet ist und gut klingt.

Was ein Problem ist - bei vielen Diskussionen rund um Audio-Equipment auch hier auf CB -, dass die Seuche der Influencer dazu führt, dass viele Neueinsteiger glauben, sie müssten ganz bestimmtes, teures Equipment vorweisen können, weil sie sonst nicht dazu gehörten oder nicht ernst genommen würden (oder so). Aber teures Equipment garantiert noch keine guten Inhalte.
 
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Der Kabelbinder schrieb:
Audient iD4 könnte man machen, würde gut zum Beyer 250 Ohm passen.
Das klingt doch schonmal gut.
Seitdem meine Soundkarte abgeraucht ist benutze ich den KH mit Onboard-Sound, ist zwar laut genug, aber gefühlt bleibt doch etwas Sound auf der Strecke. Freue mich wenn der Audient iD4 Mk2 dafür eine gute Wahl ist!

zazie schrieb:
Danke für den Input! Ich denke auch dass ich mit einem dynamischen Mikrofon besser fahren werde und die Optik ist mir auch herzlich egal. Das SM7B hatte ich nur als bekanntes Beispiel für eine dynamisches Mic außerhalb meines Budgets erwähnt.
Werde mir aufjedenfall nochmal die billigeren Alternativen zum SM58 angucken und mich ggf. mal nach einem gebrauchten Shure umsehen.

Ob ich dann einen Mic-Ständer oder einen besseren Arm nehmen werde ich erstmal aufschieben. Ich werde erstmal den bestehenden Arm weiter benutzen und gucken inwiefern das neue Mikrofon einen Unterschied macht.

Erstmal danke an alle für die vielen Tipps und Vorschläge :)

VG
 
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Viel wichtiger als die Wahl der Bauform ist allerdings die richtige Anwendung. Wenn ich einen halligen Raum habe und das Mic auf 30-40 cm Abstand bespreche, dann macht es kaum einen Unterschied, ob ich nun in ein SM58 oder ein AT2020 spreche. In beiden Fällen wird der Raum deutlich genug mit aufgezeichnet. In beiden Fällen wird etwa das Gelacker der Tastatur oder der Lärm der Straße zu hören sein. Das ist einfach ein grundlegendes akustisches Problem, an dem die Güte der Richtwirkung des Mikrofons nichts ändern kann.

Ich gehe die Thematik persönlich folgendermaßen an:

Schmales Instrumentenmikrofon mit guter Niere (technisches Datenblatt bietet in der Regel einen guten Ersteindruck). Das Mic bringe ich dann so nah wie möglich per Gelenkarm über dem Bildschirm von schräg oben an den Mund heran. Möglichst minimaler Abstand Mund <> Mic, möglichst maximaler Abstand Tastatur <> Mic.
Dynamische Bühnenmikrofone sind mir persönlich zu klobig, klanglich zu nasal und komprimiert. Der Mehrwert der (in der Regel) etwas besseren Richtwirkung macht sich in der Praxis (eines akustisch unbehandelten Raums) auch weniger bemerkbar, als man zunächst vermuten würde. Da bleibe ich lieber bei dem schmalen Stäbchen (in meinem Beispiel: Sennheiser E614). Wenn das zu hell klingen und Hall betonen sollte, dann hilft ein einfacher Tiefpassfilter. Mit einem EQ und ggf. einem leichten Kompressor kann ich auch kurzerhand den typischen dynamischen Sound simulieren. Umgekehrt lässt sich mit einem dynamischen Mic jedoch kaum die Auflösung eines guten Kondensators simulieren, wenn man sie eines Tages mal braucht. Noch ein Vorteil: Kondensatoren sind elektrisch in der Regel deutlich empfindlicher, heißt, sie haben einen höheren Wirkungsgrad. Dadurch muss das Interface weniger stark aufgedreht werden, kommt deutlich seltener an die Grenzen des Vorverstärkers. Zugegeben: Mit den heutigen rauscharmen Preamps und etwas Post-Gain nicht unbedingt das Problem. Mit Kondensatoren hat man aber definitiv mehr Spielraum, wenn man ausnahmsweise auch mal etwas weiter weg sein möchte. Dynamische Mikros fordern oft die durchgehende Nahbesprechung. In die kann man, wenn man Probleme mit Umgebungsgeräuschen hat, aber auch mit Kondensatoren gehen. Es gibt auch Designs, die dann nicht völlig verwaschen klingen (technisch bedingter Nahbesprechungseffekt).
In so fern finde ich dynamische Mikros in der Praxis oft etwas unflexibel. Ist am Ende aber natürlich alles eine Geschmackssache. Von großen Kondensatoren, die von der Seite besprochen werden, bin ich persönlich ganz abgerückt. Die sind mir auf Dauer einfach zu wuchtig am Schreibtisch. Auch da gibt es welche mit durchaus ebenbürtiger Richtwirkung. Wenn ich die gleiche Klangquali auch mit einem deutlich kompakteren, leichteren System bekommen kann, dann sehe ich aber kein triftiges Argument für ein klassisches Studiomikrofon (Großmembrankondensator).
 
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Ich will dir, @Der Kabelbinder, gar nicht widersprechen, sondern einfach einen Aspekt etwas anders beleuchten: Ja, dynamische Gesangsmikrophone sind Nahbesprechungs-Miks - und genau deshalb viel häufiger die richtige Wahl als man denken würde. Eben gerade weil man sie nahe am Mund positionieren muss (und natürlich auch, weil ihre Charakteristik genau auf dieses Nahbesprechen ausgelegt ist), sind sie deutlich unempfindlicher gegen "Störgeräusche" als andere Mikrophone.

Man denke nur an ihren eigentlichen Einsatzzweck, wenn beispielsweise ein Sänger einer Rockband seinen Gesang gegen die mannigfaltigen akustischen "Störungen" auf der Bühne behaupten muss. Damit sind die Instrumentenverstärker gemeint, die Direktgeräusche des Schlagzeugs, die Monitorsignale und die Publikumsgeräusche.

Wer nun in einem nicht lärmfreien, nicht schallgedämpften, akustisch nicht optimiertem Zimmer möglichst störungsfrei seine Stimme aufnehmen will, ist mit einem solchen Mik gut bedient. Ist dann noch ein Noisegate eingeschlauft, ist man weitgehend auf der sicheren Seite.
 
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Der Kabelbinder schrieb:
Das ist einfach ein grundlegendes akustisches Problem, an dem die Güte der Richtwirkung des Mikrofons nichts ändern kann.
Das dachte ich auch, ich mußte mir dann aber eingestehen, daß eine Hyperniere doch einen Unterschied macht. (Ich sitze oft neben einem Fenster, daß stark den Schall reflektiert, was mir lange nicht bewußt war.)

Der Kabelbinder schrieb:
In so fern finde ich dynamische Mikros in der Praxis oft etwas unflexibel.
Naja. Ich hab ein M201TG, daß mir sehr gut gefällt.
 
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Der Kabelbinder schrieb:
Viel wichtiger als die Wahl der Bauform ist allerdings die richtige Anwendung. Wenn ich einen halligen Raum habe und das Mic auf 30-40 cm Abstand bespreche, dann macht es kaum einen Unterschied, ob ich nun in ein SM58 oder ein AT2020 spreche. In beiden Fällen wird der Raum deutlich genug mit aufgezeichnet. In beiden Fällen wird etwa das Gelacker der Tastatur oder der Lärm der Straße zu hören sein. Das ist einfach ein grundlegendes akustisches Problem, an dem die Güte der Richtwirkung des Mikrofons nichts ändern kann.

Ich gehe die Thematik persönlich folgendermaßen an:

Schmales Instrumentenmikrofon mit guter Niere (technisches Datenblatt bietet in der Regel einen guten Ersteindruck). Das Mic bringe ich dann so nah wie möglich per Gelenkarm über dem Bildschirm von schräg oben an den Mund heran. Möglichst minimaler Abstand Mund <> Mic, möglichst maximaler Abstand Tastatur <> Mic.
Das Mikrofon von oben an den Mund zu positionieren hatte ich bis jetzt noch nie ausprobiert. Klar ist man dann ein paar Zentimeter weiter weg von der Tastatur, aber ich dachte immer, dass es mehr ausmacht die Tastatur genau hinter dem Mikrofon zu haben (im Falle einer Nierencharakteristik).

Ich vermute mal das ist wahrscheinlich auch in jedem Einzefall anders, aber werde das aufjedenfall auch ausprobieren.
 
@zazie
Close micing ist auch die richtige Methode, um Umgebungsgeräusche in den Griff zu bekommen. Lässt sich bei eher höhenbetonten Mikrofonen aber natürlich auch bei Kondensatoren anwenden.

@0x7c9aa894
Es macht einen Unterschied. Aber keinen, bei dem ein Störgeräusch auf einmal wie von Zauberhand verschwindet. In so fern hat man immer noch ein grundlegendes akustisches Problem.

Generell halte ich es für viel wichtiger, für eine ordentliche Platzierung zu sorgen. Danach kann man schauen, ob bspw. der Wechsel von einer normalen Niere zu Hyperniere im eigenen Raum einen nennenswerten Vorteil bringt oder das Problem doch nur verschieben kann (steigende Empfindlichkeit auf der Rückseite).

Ich hatte vor meinem E614 (Superniere) auch diverse Mics mit mehr oder minder breiter normaler Nierencharakteristik. Nach diversen Vergleichen an der exakt gleichen Stelle mit per Lautsprecher abgespieltem Rauschen und Angleichen des Frequenzgangs per EQ bin ich mehrmals zu dem Schluss gekommen, dass der Unterschied zwar da, aber nicht derart der Rede Wert ist, wie es in den Ratgebern nahegelegt wird. Letztlich war ein Noise Filter als VST-Plugin (RRNoise) das einzig nachhaltige Mittel gegen unterschiedlichste Störeinflüsse.

Und ja, das M201 ist ein gutes Mic. Braucht aber auch viel Gain oder eine laute, nahe Stimme.

@Hanse
Beides ist wichtig. Die Störquelle sollte möglichst weit weg vom Mikro sein (da der Pegel ja mit der Entfernung abnimmt), zugleich aber auch "off-axis" d.h. im unempfindlichen Bereich der Charakteristik liegen.

Da muss man aber natürlich in jedem Setup einen individuellen Kompromiss finden.
 
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