News Kein Supergrundrecht auf Sicherheit

Alle diejenigen die meinen es ist ihnen egal ob sie bespitzelt werden und meinen diejenigen die sich gegen Ausspähung wehren, wären paranoid....

Bitte mir alle eure privaten Daten geben, Kontodaten und -bewegungen, Anschrift, Photos von Familie und Freunde, Vorlieben (essen/ Sex etc. ), Arbeitgeber, Patente, Schufa Unterlagen, direkter Live stream in eure Bude usw.
Dann zeig ich euch was man damit, allein schon als Privatperson, anstellen kann. Oo

Die Gefahr ist in meinen Augen einfach zu groß, dass diejenigen die Zugriff auf alles haben, es doch irgendwann ausnutzen oder bereits schon gemacht haben, egal welcher "guter Anfangsgedanke" dahinter steckt.
Wenn diese Personen oder Institutionen nur einer internen Prüfungen unterliegen, dann sehe ich schwarz. Und es ist eben oft oder sogar immer der Fall, dass selten ein Einblick von außen gewährt wird. Und wenn eine Prüfung vollzogen wird, wird nur erklärt "alles in Ordnung, wir haben das eingehend geprüft".
Ja, aber warum ist alles in Ordnung ? Gibt uns mal ein paar essentielle Hinweise, damit wir euch mal glauben können.
Wir sind keine kleinen Kinder, wir wollen Fakten, Fakten und herrgott nochmal Fakten.
 
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Und dann ging das antike Griechenland sang und klanglos unter und wir erinnern uns nur noch an alte Gemäuer, nackte Statuen und moralisch fragwürdige Praktiken der Pädagogik...

Übrigens stammt das Wort Anarchie auch aus dem Griechischen...

Das ist aber eine tolle Argumentationslinie. Wie wir alle wissen, gingen die griechischen Stadtstaaten und Großreiche nämlich allesamt daran zugrunde, dass ihre Bürger nicht ausreichend überwacht und vor Terroristen geschützt worden sind. Und natürlich ist der Umstand, dass die Griechen ein Wort für Herrschaftslosigkeit kannten, ein untrügerliches und ganz und gar unumstößliches Indiz dafür, dass sie untergehen mussten. Staaten können nur mit Überwachung gut und lange existieren, das hat uns ja auch das glorreiche Beispiel des Ostblocks gezeigt. Der Fall eines Staates oder einer Staatengemeinschaft kann gar keine anderen, völlig anders gelagerten Ursachen haben.

-.- ...
 
Man kommt aber nunmal nicht darum herum, Grundrechte gegeneinander abzuwägen. Wenn ein Grundrecht durch die Ausübung eines anderen verletzt wird, muss man sich halt entscheiden, welches Vorrang hat.

Wenn man z.B. ein Menschenleben nur retten kann, indem man (in einen definierten Umfang) in das Post-/Telekommunikationsgeheimnis eingreift, dann wird das in der Regel grundrechtskonform sein. Deshalb darf die Polizei das auch unter gewissen Umständen.
Aber wenn dieser Eingriff in das Postgeheimnis nicht in begründeten Einzelfällen erfolgt, sondern als Totalüberwachungsmaßnahme, noch dazu ohne Belege dafür, dass durch wirklich in nenneswertem Umfang Leben gerettet wurden, wie z.B. bei der VDS oder Prism usw., dann sieht das wieder anders aus und die Abwägung kann ganz anders ausfallen.

Und ich bleibe auch dabei, dass meiner Meinung nach die allermeisten Grundrechte direkt aus der Unantastbarkeit der Würde des Menschen abgeleitet werden können.
Warum ist die Wohnung grundsätzlich unverletzlich? Weil man ansonsten kein menschenwürdiges Leben führen könnte.
Warum darf Kommunikation nicht einfach so überwacht werden? Weil man ansonsten kein menschenwürdiges Leben führen könnte.
Warum dürfen Menschen nicht diskriminiert werden? Weil man ansonsten kein menschenwürdiges Leben führen könnte.
usw.

Ich gebe zu. Das trifft nicht unbedingt direkt auf alle Grundrechte zu. Aber nehmen wir z.B. das Verbot von Zensur. Man kann sicher nicht sagen, dass mit Zensur dirket kein menschenwürdiges Leben mehr möglich wäre. Allerdings würde, wenn Zensur in großem Stil praktiziert wird, die freiheitlich-demokratische Grundordnung und die Rechtsstaatlichkeit in größte Gefahr geraten. Und wenn die weg sind, dann sieht es auch mit der Menschenwürde schlecht aus.

Um die Menschenwürde zu garantieren, müssen die anderen Grundrechte hoch gehalten werden. Das ist ein Supergrundrecht, wie es meiner Meinung nach Sinn ergibt.
Ein Supergrundrecht (auf Sicherheit), für das man alle anderen Grundrechte über Bord werfen kann/muss, kann es aber nicht geben.
 
dMopp schrieb:
Und zieh du doch in die USA oder China, wenn du auf Protektionismus und Überwachung stehst.. Schonmal in London gewesen? Schöne neue Welt ...

Was gefällt dir nicht an London?
Zugegeben, Stadtteile Londons erinnern äußerlich an den Ostblock und hygienisch an mittelamerikanische Slums, doch falls du auf die flächendeckenden CCTV anspielst, führen Briten gerne Videos wie diese an:

http://www.youtube.com/watch?v=EUm42U1hv8M

So lange Kameras helfen, Täter wie diese zu identifizieren und anschließend hinter Schloss und Riegel zu bringen (und somit die Gesellschaft zumindest während der Haftdauer zu schützen) sollten sich die Briten nicht von freiheitstrunkenen EU-Fanatikern bequatschen lassen.

Mal ne ernste Frage: Bereitet es dir körperliche Schmerzen, in einem Bahnhof, während du auf einen Zug wartest, unter einer Kamera zu stehen?

Die Deutschen sind so lächerlich - von 5.700 Bahnhöfen sind nur 141 mit Kameras und Aufzeichnungsgeräten versehen, so dass es zu kuriosen Ermittlungsmethoden wie nach dem versuchten Bombenanschlag am Bonner Hauptbahnhof kommt: In Ermangelung an Videobildern der den Koffer abstellenden Verdächtigen wurde die nahegelegene McDonals-Filiale besucht und das dortige Aufzeichnungsmaterial gesichtet. Die McCam filmte doch tatsächlich einen der Verdächtigen, doch aufgrund der mangelhaften Bildqualität ist der noch bis heute nicht identifiziert.

Da die fixe Idee, Sicherheitskameras gefährden die freiheitlich-demokratische Grundordnung, aus den Nerdköpfen der Internetforen mittlerweile auch in die Hirne verantwortlicher Innenpolitiker gewandert ist, wird sich daran vermutlich auch nicht so schnell etwas ändern. Typisch Deutschland - ohne konkreten Präzedenzfall sind Politiker mit Phlegmatismus geschlagen und siechen an ihren Schreibtischen vor sich hin. Erst nach Erfurt fiel auf, dass das WaffG doch geändert werden müsste, um großkalibrige Schusswaffen vor mental noch reifenden Heranwachsenden zu sichern, erst nach Winnenden wurden hirnverbrannte Aufbewahrungsnachlässigkeiten durch verdachtsunabhängige Hausbesuche amtlich kontrolliert.

Ich bin auf den schulterzuckenden NRW-Innenminister Jäger gespannt, wenn er in TV-Interviews bekannt geben muss, dass die Täter auch langfristig nicht gefasst werden, wenn irgendwo tatsächlich mal an einem Bhf. eine Bombe hochgeht...
 
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@Crowbar
Grad über den Überwachungswahnsinn in London gibts genug negativ Aspekte.
Da wurden von den privaten Hilfssheriffs tw peinliche Videos in einschlägigen Portalen hochgeladen.

Die Kameras verhindern auch keine Straftaten - wenn dann können sie ggf bei der Aufklärung helfen.
Das nutzt aber z.B. den Hinterbliebenen bei ner Kofferbombe wenig.

Zudem findet Kriminalität dann in den nicht überwachten Ecken statt.
Soll man deshalb jede Straße und jeden Park mit Kameras vollpflastern?

Im Endeffeckt hat man also ne Verlagerung.
Das bessert natürlich unterm Strich die Statistik auf und scheint der Überwachung Recht zu geben.

Aber wenn am Piccadilly Circus weniger geklaut wird, klauen se halt dafür in Southwark mehr.


Erst nach Erfurt fiel auf, dass das WaffG doch geändert werden müsste, um großkalibrige Schusswaffen vor mental noch reifenden Heranwachsenden zu sichern, erst nach Winnenden wurden hirnverbrannte Aufbewahrungsnachlässigkeiten durch verdachtsunabhängige Hausbesuche amtlich kontrolliert.

Augenwischerei. Wer ne Waffe haben will bekommt se auch relativ problemlos über "Nebenkanäle".

Es is wahrscheinlicher das Du von ner Leiter in ne Kreissäge fällst, als von nem Typen der Amok läuft mit ner legalen Knarre erschossen zu werden.
 
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Nunja aber selbst Würde ist ja so ein relativ schwammiger Begriff, abhängig vom Standtpunkt des Definierenden. Darum gibt es ja die Grundrechte die im Grunde versuchen diesen Begriff mehr konkret zu machen. In meinen Augen sind die Rechte gleich in ihrere Wertigkeit und Bedeutung. Wenn es wirklich GRUNDrechte sind dürften die sich auch nicht gegenseitig beschränken. Weil dann ist der Grund noch nicht erreicht. Das Aushebeln des einen Grundrechts durch ein anderes darf eigentlich nicht passieren. Klar das ist theoretisch sollte aber der Grundsatz sein. Dort wo es doch notwendig ist weil sonst die Funktion des Gemeinwesens nicht mehr gewährleistet ist müssen die Hürden sehr sehr hoch sein.
 
Crowbar schrieb:
Dabei handelt es sich lediglich um ein Einzelbeispiel, mit dem es das BVerfG seit Jahrzehnten schafft, den gesetzgeberischen Willen der hauptsächlichen Gesetzgebungs- und Verfassungsorgene Bundestag- und Bundesrat erfolgreich zu sabotieren

Na da hat die Politik genau das erreicht was Sie wollte. Die verabschieden doch mit Absicht Gesetze, die nicht Verfassungskonform und meist auch absolut nicht in Sinne des Bürgers sind, um das Verfassungsgericht als "Saboteur" darzustellen.

Unsere Verfassung ist im Moment noch das einzig Gute. Einen echten Rechtstaat haben wir schon lange nicht mehr.
 
Crowbar schrieb:
Die Mehrheit der Wahlberechtigten wählt zum Glück bürgerlich und nicht schräge Datenparanoiker, die nicht alle Dornen an der Hecke haben...

Darf sowas hier allen Ernstes stehenbleiben?

Was ist denn deiner Ansicht nach gut bürgerlich? CDU/CSU?
 
Wenn man Platon (ca. 400bc) glauben darf, dann gingen die Griechischen Stadtstaaten vor allem daran kaputt, dass die, die die Staatsgeschäfte verstanden (so wie Platon sie verstanden haben wollte), und eine Politik zum Wohle des Volkes/Staates (in Platons augen im Idealfall kein Unterschied) hätten machen können, in politische Ämter gezwungen werden müssten.
Da dies aber mit den Freiheitsrechten (die auch im alten Athen schon für knapp 10% der Einwohner galten - der Rest war zu jung, zu weiblich oder einfach Sklave) nicht vereinbar ist/war, regieren Unfähige, die primär ihr eigenes Wohl verfolgen und bestenfalls den Staat zum Volksgegner machen.
Daher sprach sich Platon auch gegen die Demokratie aus, denn eine erbliche Monarchie hat zumindest einen großen Vorteil, ab seiner Geburt ist klar, wer als nächstes regieren wird. Und den kann man effektiver auf seine Aufgaben vorbereiten - wenn die Monarchie das denn zulässt, wozu sie leider nichtmal Platon hat zwingen können (in Syracus/Sizilien hat er's ja angeblich probiert).

Ich glaube Platon hatte nicht viel weniger Unrecht, als Aristoteles, den anfangs schon jemand zitiert hat.

Das ganze ist mMn erst da gefährlich, wo Leute der Meinung sind, dass der Tausch von 90% Freiheit für 0,09% mehr Sicherheit für sie ein lohnendes Geschäft wäre.
Dabei ist das die sprichwörtliche Katze im Sack - obwohl man bei der wenigstens noch einigermaßen sicher wissen kann, DASS es tatsächlich eine Katze ist.
 
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Dabei ist das die sprichwörtliche Katze im Sack - obwohl man bei der wenigstens noch einigermaßen sicher wissen kann, DASS es tatsächlich eine Katze ist.
Nur weis man - laut Schrödinger - nun auch nicht unbedingt ob jene Katze im Sack auch noch lebt. :D


Ansonsten möchte ich vor allem "Herdware" gerne meine Zustimmung "in dieser Sache" zusichern, er scheint mir die "richtige(n)" Einstellung(en) zum Thema zu haben.
 
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Gebt auf Leute...

Crowbar for President!

Wer war schon Aristoteles.. und die Pappnasen die damals das Grundgesetz geschrieben haben ohne über den Tellerrand zu schauen, dass es uns eines Tages so dermaßen unsere Sicherheit kosten wird..
Als ob man nicht "frei" wär, wenn man auf jedem Quadratmeter eine Kamera aufbauen würde, am besten noch jedem Bürger ein Chip implantieren, damit bei Entführungen von Kindern, diese sofort lokalisiert werden können.

*PostVonEinemVideoWoEinTäterDreiMädchenÜberMehrereJahreGefangenHieltUndMissbrauchte*

Wären wir alle verpflichtet zu unserer Sicherheit ein Chip implantiert zu haben, hätte man sowas sofort aufgeklärt!!11elf

Ist das etwa eure Vorstellung von Freiheit?? Wenn Mädchen einfach so mißbraucht werden können ohne dass sie sofort gefasst werden?? und das alles nur wegen so paranioden Freiheitsaposteln...

/sry, aber so Leute wie Crowbar kann ich nicht ernst nehmen, weil jegliche Aufklärung die bei ihm dringstens nötig ist einfach nix bringt, darum musst ich ma wieder so n Jokepost setzen :p
Musste nach Crowbars Posts auch an eine Signatur von einem hier denken, "Diskutier nicht mit Holz" oder irgendwie so :evillol:
 
Crowbar schrieb:
Die Mehrheit der Wahlberechtigten wählt zum Glück bürgerlich

Das machen wohl alle. Oder wählen die anderen Tiere? Allein schon dass sich die jetzige Regierung bürgerlich als Alleinstellungsmerkmal auf die Fahnen geschrieben hat macht sie für mich suspekt. Und außerdem weißt du sicherlich auch, dass in der Regierung mit der CSU und FDP gleich 2 dieser extremen Randparteien sitzen, die es vielleicht nicht über die 5% Hürde schaffen (die CSU hat natürlich Glück, solange sie sich nur in Bayern wählen lassen müssen - sollte das nicht auch irgendwann mal geändert werden)?

Crowbar schrieb:
Mal ne ernste Frage: Bereitet es dir körperliche Schmerzen, in einem Bahnhof, während du auf einen Zug wartest, unter einer Kamera zu stehen?

Mir nicht, auch wenn ein paar Polizisten mehr da vielleicht etwas geeigneter wären. Aber so wie sich deine Argumente anhören, hab ich auch mal ne ernste Frage an dich: Mal über betreutes Wohnen nachgedacht?
 
Crowbar schrieb:
Ich bin auf den schulterzuckenden NRW-Innenminister Jäger gespannt, wenn er in TV-Interviews bekannt geben muss, dass die Täter auch langfristig nicht gefasst werden, wenn irgendwo tatsächlich mal an einem Bhf. eine Bombe hochgeht...
WENN. UND WENN die Bombe tatsächlich von Zvilisten und nicht den Sicherheitsbehörden gelegt wird.
Zur Zeit gibt es NULL Bomben, dafür um so mehr Bombenfantum. Hast du wirklich Angst durch eine zivile Bombe zu schaden zu kommen?

Du willst die Bombe filmen, wie sie explodiert. Wäre es nicht logischer auf reale Polizisten zu setzen, die im Zweifel auch bei Schlägereien aushelfen?

Wie ging das eigentlich früher mit den Bomben, bevor die Videokamera erfunden wurde. Muss schrecklich gewesen sein sich in der Öffentlichkeit aufzuhalten.
 
Mushi schrieb:
und die Pappnasen die damals das Grundgesetz geschrieben haben ohne über den Tellerrand zu schauen, dass es uns eines Tages so dermaßen unsere Sicherheit kosten wird.

Ja. Aus Sicht der heutigen Politiker müssen die Gründungsväter und -mütter unseres Staates absolute Idioten gewesen sein.
Zumindest hatten sie (als Weltkriegsüberlebende), als sie das Grundgesetz formulierten, offensichtlich gar keine Vorstellung davon, in was für furchtbar gefährlichen Zeiten die Menschen im nächsten Jahrhundert leben würde. Z.B. die ständige Bedrohung durch Bomben, die alle paar Jahre mal Dutzende Menschen töten könnten... :o
In so schlimmen Zeiten sind per Verfassung garantierte Bürger- und Menschenrechte einfach nicht angebracht.

Und dann diese damals verbreitete absurde Wahnvorstellung, dass sich auch eine ursprünglich demokratisch gewählte Regierung immer mehr Macht verschaffen und sich letztendlich mitsamt der staatlichen Behörden gegen das eigene Volk wenden und eine willkürliche Diktatur errichten könnte. Lächerlich!
Demokratisch gewählte Politiker und sind automatisch immer von sich heraus unerschütterliche Garanten der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Ebenso wie alle Behörden eines demokratischen Rechtsstaates. Denen kann und muss man blind vertrauen. Die wollen immer nur unser Bestes...:rolleyes:

Ernsthaft. Seit die letzten Politiker aus der Kriegsgeneration, die noch wussten, von welcher Seite dem Volk wirklich die größte Gefahr doht, aus der aktiven Politik verschwunden sind, ist auch das letzte bischen Maß und Verantwortungsbewusstsein verschwunden. Die heutige Politiker- und auch Beamtengeneration nimmt Freiheit, Demokratie, Bürgerrechte und Rechtsstaatlichkeit als etwas selbstverständliches, das sowieso immer da ist und das man nicht beschützen und bewahren muss. Sie sehen darin inzwischen eher etwas Hinderliches und wünschen sie statt dessen einen "starken Staat", der die Bürger effektiver beschützen kann.
 
Herdware schrieb:
Die heutige Politiker- und auch Beamtengeneration nimmt Freiheit, Demokratie, Bürgerrechte und Rechtsstaatlichkeit als etwas selbstverständliches, das sowieso immer da ist und das man nicht beschützen und bewahren muss.

Bestes Beispiel: Schäuble. Der doch ernsthaft gesagt hat, dass es absurd sei anzunehmen, dass es in Deutschland in der Zukunft zu einer Diktatur kommen könnte. Nun ja, die Geschichte lehrt uns, dass sie sich immer wieder wiederholt. Dazu kommt noch die wachsende Macht des Staates durch erhebliche rechtswiedrige Aktionen wie der "Komplett-Überwachung", die wir ja momentan erfahren, und die dazu steigende Politikverdrossenheit.

Ich würde sagen, wir sind langsam aber gut auf dem besten Weg Richtung Diktatur. Mag sich vielleicht absurd anhören, aber wenn in den nächsten Jahren nichts bahnbrechendes passieren wird, dann ist es nur noch eine Frage der Zeit.

Just sayin'...
 
Mushi schrieb:
Ist das etwa eure Vorstellung von Freiheit?? Wenn Mädchen einfach so mißbraucht werden können ohne dass sie sofort gefasst werden?? und das alles nur wegen so paranioden Freiheitsaposteln...

Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden (das sind die, die manche Dinge anders sehen).

Mit einem PKW ist es theopretisch möglich, einen Menschen planvoll zu tode zu bringen (mit Vorsatz, Planung und niederen Beweggründen). Ein PKW ist also ein potenzielles Mordinstrument (Tatwaffe). Auch dagegen kann man nicht viel machen, und wenn man sich vor jedem Irren schützen wollen würde, müsste man nach der Führerscheinprüfung alle in "Präventivhaft" nehmen, die die Prüfung bestanden haben.

Aber mal im Ernst, was sollte ein Chip bei so etwas bringen? Tat an sich (Kindesmissbrauch) ist schon schlimm genug, und da ist es sogar fast egal, wie lange das insgesamt dauert. Das mMn eigentlich schlimme an Missbrauch, ist die Tatsache DASS es passiert (ist), nicht wie oft, oder lange und von wem. Es ist nicht schön wenn es über Jahre hinweg immer wieder passiert, aber der genannte Fall ist nur deswegen so populär, weil er einer der wenigen war, die medial ausgeschlachtet werden konnten.

Freiheit hat mit Gesetzen grundsätzlich erstmal nicht mehr zu tun als Gerechtigkeit (beachte den Unterschied "Gerechtigkeit/Rechtsprechung" ). Gesetze können Freiheit garantieren - aber wenn ein Staat seine eigenen Gesetze nicht achtet sind die Menschen dadurch nicht mehr/weniger Frei.
Wichtig ist im Grunde nur das 11. Gebot - "Du sollst dich nicht erwischen lassen" - zumindest scheinen die oberen 10000 sich nur daran zu halten. An Gesetze muss ich erst denken, wenn ich beim Klauen gepackt wurde.
 
Wenn wir so an die Sache rangehen das wir alles was möglich ist , und das ist sehr viel, verhindern wollen gibt es nur ein Mittel. Die Menschheit muss aussterben. Dann ist Frieden. Jeder Mensch der geboren wird kann potentiell böse Sachen tun.Es ist die Aufgabe der Gesellschaft das zu verhindern. Sicherheitsorgane können nur die Spitze des tagtäglichen Bösen abfangen. Das sind aber die Auswirkungen des gesellschaftlichen Klimas und Handelns. Wenn ich wirklich ernsthaft und effektiv gegen die Terroristen dieser Welt und Verbrecher vorgehen will muss ich mich um die Ursachen kümmern. Lernen zu verstehen was die Menschen dazu treibt, den ein Terrorist wird nicht als solcher geboren, und versuchen die Mechanismen zu verstehen. Dann kann ich mir Gedanken machen wie man das in andere Bahnen lenken kann. Eine Totalüberwachung löst nicht ein einziges Problem auf dieser Welt schafft aber unzählig neue. Klar das ist der scheinbar einfachste Weg, nebenbei macht man noch Unternehmen glücklich die ihre Überwachungstechnik verkaufen können.
Es gibt keinen Nachweis das sich mit dieser Überwachung effektiv was verhindern kann. UK ist das Land mit der höchsten Dichte an Kameras, gab es einen Knick in der Kriminalitätsvorbeugung? Gab es wenigstens einen signifikanten Anstieg der Aufklärungsrate? Ich glaube nicht.
Was dem immer wieder gern genommen Tatbestand des Missbrauchs angeht. Ja das ist ein Thema das die Leute noch mehr bewegt als Terror. Hauptsächlich weil das ein Verbrechen ist das quasi vor der Haustür passiert. Terror ist ja meisten weit weg. Auch hier muss man Wege finden das zu verhindern. Nur auch hier ist man nicht konsquent. Das was in diversen Jugendheimen passiert oder das was hinter den dicken Kirchenmauern vor sich geht da wird nur sehr halbherzig vorgegangen. Klar das eine sind z.T. staatliche Einrichtungen das heisst der Staat müsste gegen sich selber ermitteln. Das andere ist die Kirche, quasi ein Staat im Staat. Da geht man nicht wirklich gern ran.
Auch hier muss man konsequent sein, nicht nur versuchen das i-net zu überwachen wo sicher viel Mist passiert sondern auch dorthin wo man genug Hinweise hat das etwas nicht stimmt und wo es noch viel schwerwiegender ist wenn sowas passiert.
Trotzallen wird es keine totale Sicherheit geben. Der Mensch ist gut, er ist böse und vieles dazwischen.
Es kann nicht sein das Alice Schwartzer Ansatz zur totalen Kontrolle führt. Sie hat gesagt "Alle Männer sind potentielle Vergewaltiger.".
 
Mir reicht völlig, wenn durch die Kameras das Schwein ermittelt wird, dass mich abgestochen hat.
 
Mir wär ein Polizist, der dir hilft, lieber :)

Aber das ist wahrscheinlich so eine Charaktersache. Ähnlich wie, als bei der Wahl in den USA, so oft in den Medien berichtet wurde, dass die Amerikaner eine so andere Mentalität haben als wir hier in Deutschland und darum 'liberaler' denken, wenn es z.B. um Gesundheits- und Sozielvorsorge geht. Da tickt halt scheinbar nicht jeder gleich.

Komisch nur, dass gerade die liberalen USA, die selbst auf ihren Münzen den Spruch stehen haben: "In God we trust", solche Kontrollfreaks sind. Da hätte man früher ja immer eher den Deutschen mit verbunden. Aber Zeiten ändern sich eben.
 
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