LAN Optimieren - Dokumentation gesucht

Shinjo

Ensign
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Hallo,

Irgendwie schreit die aktuelle Situation mit einigen häuslichen Optimierungen :-). Über die letzten Jahre ist mein LAN, bzw. sind meine Komponenten und Geräte im Netz immer und immer mehr geworden. Ich hatte mal ein grundlegendes Konzept, durch das ständige erweitern verliere ich aber langsam den Überblick über mein Netz und immer wenn es mal zu einem Problem kommt (Schlechtes WLAN, oder sonst was) geht das große Suchen los und ich "fummel" dass dann immer irgendwie hin. Auch glaube ich, dass gerade im Bereich meines WLAN im Zusammenspiel mit den LAN noch einiges an Optimierungspotential ist. Mit anderen Worten hätte ich mein LAN gerne mal aufgeräumt und sauber konzipiert.

Ich schätze, dass ich ca. 80 Komponenten im Netz habe. Da ist alles dabei von mehreren AP, managed Switch, NAS, TVs, IP TV und und und….

Meine Idee ist:

1. Zuerst eine Bestandsaufnahme zu machen und den aktuellen Stand zu dokumentieren - hierfür bin ich auf der Suche nach einem geeigneten Tool, bzw. einer Möglichkeit das vernünftig und fortlaufend zu dokumentieren.
2. Danach Messen/ Optimierungen an der Infrastruktur vornehmen
3. Und dann natürlich wieder sauber dokumentieren damit zukünftige Erweiterungen sinnvoll integriert werden können

Daher kennt jemand eine gutes Tool und mein aktuelles LAN zu dokumentieren? Ich würde das ungern per Hand und Vision machen.

Danke im Voraus
 
Wir haben viele jahre racktables genutzt.
Allerdings kann ich dir Netbox sehr empfehlen! Top Tool - modern und intuitiv
 
zu 1. Excel soll Tabellen können ... da könnte man Spaltenweise die Geräte erfassen.

zu 2. was willst du messen und optimieren ?
LAN -> Gigabit -> Ende ...
WLAN -> Inssderv3 oder wireshark ... dann kennst die Signalqualität.

zu 3. in Excel kann man auch Bilder malen oder einfügen ... je nach Etage ..

zu 80 Geräten ... vielleicht mal ausmisten was man nicht wirklich braucht. Dann kommt man vielleicht auch mit 40 aus ...
 
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Mir kam auch gleich Excel dazu in den Sinn, bzw habe ich es genau so bei mir gemacht und alle nicht Gast Geräte haben auch eine an die MAC Adresse gebundene IP, so hört dann das Theater auf, wenn sich doch mal eine ändert und man das suchen anfängt.

Ausmisten ist eine sehr gute Idee, 80 klingt eher nach einer Eintragung in den IP Tables des Routers und ein paar kleinere nichtsnutzige Geräte, als das man wirklich soviele sinnvoll nutzbare Geräte hat.
 
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Einen Tip zum Vorgehen speziell zu Punkt zwei:
"Danach Messen/ Optimierungen an der Infrastruktur vornehmen"

Um zu verhindern das du etwas kaputt-optimierst: Überlege genau was du messen willst und warum (welche Probleme willst du lösen). Überprüfe jede getroffene Maßnahme mit neuen Messungen.
Und bitte lerne auch folgendes Ergebnis zu akzeptieren: Alles ist "optimal" es kann mit normalen Aufwand keine Verbesserung erzielt werden. - Es gibt keine Probleme. Hier bleibt dir dann "wenigstens" das Dokumentieren.


Zum Thema Tools - was du im Großen und ganzen beschreibst ist "Configuration Managment" - speziell für Netzwerke. Hier gibt es Tools wie Sand am mehr - auch Open Sour /Kostenlos
 
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@xxMuahdibxx In Excel kann man auch nen Flugsimulator starten oder Civilization 1 spielen aber dadurch wird es nicht unbedingt die bessere Lösung für jedes Problem oder wie es mal jemand sagte: Wenn ich nur einen Hammer habe/kenne sieht jedes Problem wie ein Nagel aus.

@Shinjo Netdisco wurde schon genannt, wirkliches automatisches finden wo welches Gerät verbunden ist klappt aber nur, wenn deine Netzwerkinfrastruktur CDP o.ä. beherrscht. Spontan würde mir noch netxms einfallen, dass ähnlich arbeitet.
Netbox, ebenso wie viele andere Datacenter Documentation Lösungen, dienen der Dokumentation und haben keine automatische Erfassung der Komponenten. Du bist also in der Pflicht alles zu dokumentieren und aktuell zu halten wo etwas wie verbunden ist.
Viele der anderen Lösungen, die man so findet bieten nur ein Layer 3 Discovery an oder zielen eher auf die Konfiguration und deren Änderungen bei Servern (und konfigurierbaren Routern/Switchen) ab aber das zeigt nicht unbedingt an wie Systeme verbunden sind.

Die meisten der Tools zur Dokumentation können zwar dies gut aber nicht unbedingt die Fehlersuche/-analyse. Da hilft wiederum eher ein Monitoring-Tool, das aus so einer wie auch immer gearteten Discovery & Documentation Lösung sich füttert.

Beispiel aus einer real existenten Unternehmenslösung: Neue Server werden per Ansible auf dem jeweils passenden vSphere Cluster ausgerollt, Zielapplikation wird installiert, Serverobjekt wird im LDAP angelegt, zuständigen Admins auf das Objekt berechtigt und der Server wird in einer CMDB als Host-Objekt angelegt. In der CMDB stehen die zuständigen Admins und Anforderer des Systems (Daten werden regelmäßig aus dem LDAP abgeglichen) und in der CMDB stehen die technischen Specs des Systems wie z.B. auf welchem vSphere Cluster es läuft, in welcher Umgebung, welche Applikation in welcher Versionsnr installiert ist usw. usf.
Ebenso gibt es eine Monitoring-Lösung die regelmäßig in die CMDB guckt ob es Systeme gibt, die nicht im Monitoring hinterlegt sind, wie eben das neue System. In dem Fall wird es als Monitoring-Objekt angelegt, überwacht und im Fehlerfall der aus dem LDAP bekannte zuständige Admin bzw. Gruppe alarmiert. Ebenso wenn es ein System nicht mehr in der CMDB gibt wird es im Monitoring gelöscht.
(Gut, die letzten zwei Punkte könnte man auch per Ansible erledigen oder event-basiert lösen aber man will ja noch was zu tun haben in der Zukunft.)
In der Realität hängen da noch ein paar andere weitere Schritte dran und es ist nur grob skizziert aber zur Verdeutlichung vereinfacht.

Aber wie du siehst: Es sind je nach Aufgabe unterschiedliche Tools im Einsatz, wichtig ist da vor allem wie diese zusammen arbeiten können bzw. ob und welche Schnittstellen es gibt.

Ansonsten gilt das was @dermoritz schreibt: In den meisten Fällen ist es nicht notwendig etwas zu optimieren und wenn sollte nach jeder Veränderung überprüft werden ob dies etwas brachte oder wieder rückgängig zu machen ist. Gerade das Thema WLAN ist so eine never ending Story aber wenn man es einmal vernünftig macht, hat man da eigentlich Ruhe. Vernünftig im Sinne von kabelgebundene APs statt dutzender Repeater (ja, auch Mesh ist ein Haufen Repeater), Überlappung der APs aber nur im Randbereich, Endgeräte wo es nur geht verkabeln statt Wlan, Störquellen/-geräte meiden wo möglich und Erwartungshaltung der Anwender reduzieren und sensibilisieren^^
 
@snaxilian mag ja sein das es dafür auch "profitools" gibt ...

Aber was spricht gegen eine Tabelle ... wir befinden uns ja jetzt nicht gleich in einem Firmenumfeld ..

Graphische Umsetzung über R&I Fliesbilder wäre auch noch möglich. Bei guten Programmen hast dann ja auch jedes Objekt aufgelistet ... kostet aber auch wieder Geld meist.

Aber die Frage ist ja auch ob man mit Kannonen auf Spatzen schiessen will.
 
xxMuahdibxx schrieb:
@snaxilian mag ja sein das es dafür auch "profitools" gibt ...

Aber was spricht gegen eine Tabelle ... wir befinden uns ja jetzt nicht gleich in einem Firmenumfeld ..

Graphische Umsetzung über R&I Fliesbilder wäre auch noch möglich. Bei guten Programmen hast dann ja auch jedes Objekt aufgelistet ... kostet aber auch wieder Geld meist.

Aber die Frage ist ja auch ob man mit Kannonen auf Spatzen schiessen will.
Netbox ist super leicht zu bedienen und kostenlos :)
 
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Wow, schon mal danke der vielen Anregungen hier.

Ich denke dass für meine Zwecke ein Tool zur vernünfigen Doku erst mal ausreicht, auch wenn ich einmal händisch alles eintragen muss. Die Änderungen halten sich ja in Grenzen. Also Monitoring mal aussen vor gelassen.

Ich installiere gerade mal Netbox in einem Docker Container auf dem NAS. Das wäre für mich auch schon mal ein sinnvoller Ablageort der Doku.

Gerade das Thema WLAN ist so eine never ending Story aber wenn man es einmal vernünftig macht, hat man da eigentlich Ruhe. Vernünftig im Sinne von kabelgebundene APs statt dutzender Repeater (ja, auch Mesh ist ein Haufen Repeater), Überlappung der APs aber nur im Randbereich, Endgeräte wo es nur geht verkabeln statt Wlan, Störquellen/-geräte meiden wo möglich und Erwartungshaltung der Anwender reduzieren und sensibilisieren^^

Ja, ich denke auch, dass die Optimierung meines WLAN im Mittelpunkt stehen wird. Aber ich hätte auch gerne einmal vernünftig meine ganze IP Vergabe im Netz geordnet.

Ich schau mir gleich mal Netbox an und halte euch auf dem laufenden.
 
Shinjo schrieb:
Wow, schon mal danke der vielen Anregungen hier.

Ich denke dass für meine Zwecke ein Tool zur vernünfigen Doku erst mal ausreicht, auch wenn ich einmal händisch alles eintragen muss. Die Änderungen halten sich ja in Grenzen. Also Monitoring mal aussen vor gelassen.

Ich installiere gerade mal Netbox in einem Docker Container auf dem NAS. Das wäre für mich auch schon mal ein sinnvoller Ablageort der Doku.



Ja, ich denke auch, dass die Optimierung meines WLAN im Mittelpunkt stehen wird. Aber ich hätte auch gerne einmal vernünftig meine ganze IP Vergabe im Netz geordnet.

Ich schau mir gleich mal Netbox an und halte euch auf dem laufenden.
bei bedarf kann ich auch schnell docker-compose up auf einem meiner testserver laufen lassen, wenn du ein wenig spielen willst
 
Shinjo schrieb:
Aber ich hätte auch gerne einmal vernünftig meine ganze IP Vergabe im Netz geordnet.
Sollte das nicht sowieso im DHCP zu sehen sein? Also klar feste und nicht feste Leases sowieso und Systeme mit fest eingetragenen IPs bekommen trotzdem einen statischen Lease damit sie definitiv auftauchen. Wobei ich im privaten Umfeld keinen Grund wüsste warum man IPs fest einstellt anstatt mit statischen Leases zu arbeiten.
Komplexe Umgebungen, die nicht in jedem Segment einen DHCP-Server bzw. IP-Helper haben sind ein anderes Thema und eher selten in reinen Privathaushalten zu finden^^

Aber grundsätzlich für die Übersicht der Adressen reden wir von IPAM (IP Adress-Management), netbox hat das als eins der Kernfeatures. ABER und das ist ein großes ABER: Ein standalone IPAM verursacht mehr Nutzen und Aufwand denn sinnvoll wird es erst wenn IPAM, DNS und DHCP miteinander "sprechen" können. Sprich du legst im IPAM ein neues Gerät an, wählst aus ob fest eingetragen, static oder dynamic lease und der DHCP-Server bekommt daraus seine Config oder eben das IPAM liest die aktuelle Config vom DHCP aus.
 
Auch wenn ich nur die Hälfte von dem verstehe was du schreibst, so hab ich doch einige Geräte mit festen IP Adressen: Router , 3x AP, mehrere IP Cams, 2x NAS. Und das sind noch nicht alle.
 
Irgendein System wird ja bei dir DHCP-Server sein und IP-Adressen vergeben, in der Regel der Router, korrekt? Dann lege einfach für diese Geräte eine feste Reservierung an und schon hast du an einem Ort eine Liste aller deiner Geräte und welche IPs diese Geräte haben.
 
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Shinjo schrieb:
Auch glaube ich, dass gerade im Bereich meines WLAN im Zusammenspiel mit den LAN noch einiges an Optimierungspotential ist.
Mit anderen Worten hätte ich mein LAN gerne mal aufgeräumt und sauber konzipiert.

Ich schätze, dass ich ca. 80 Komponenten im Netz habe. Da ist alles dabei von mehreren AP, managed Switch, NAS, TVs, IP TV und und und….

Meine Idee ist:

1. Zuerst eine Bestandsaufnahme zu machen und den aktuellen Stand zu dokumentieren - hierfür bin ich auf der Suche nach einem geeigneten Tool, bzw. einer Möglichkeit das vernünftig und fortlaufend zu dokumentieren.
2. Danach Messen/ Optimierungen an der Infrastruktur vornehmen
Die Bestandsaufnahme nach eigenen Kriterien in Excel anzufangen wäre ein erster Schritt.
Dabei kannst du entsprechend dem OSI-Modell die verschiedenen Schichten separat erfassen und dokumentieren.
https://de.wikipedia.org/wiki/OSI-Modell#Die_sieben_Schichten

Schon bei Layer 1 kannst du prüfen, welche Geräte welche Geschwindigkeiten in welche Richtungen unterstützen und ob diese mit den aktuellen Kabeln (und welche Kabel - Cat5/6, UTP/FTP/SFTP, LWL) erreicht werden können.

Auch eine WLAN-Ausleuchtungsübersicht mithilfe eines Grundrisses wäre denkbar.

Nutzt du strukturierte Verkabelung?
Und hast du die Netzwerkinfrastruktur zentral in einem Rack installiert?
 
Nutzt du strukturierte Verkabelung?
Und hast du die Netzwerkinfrastruktur zentral in einem Rack installiert?

Ja. Alle Leitungen des ganzen Hauses kommen im Keller im Netzschrank via Patchfeld an.

Langsam denke ich auch ich sollte einfach mal in Excel anfangen. Hat jemand zufällig ein Beispiel für eine solche Doku?
 

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Shinjo schrieb:
Ja. Alle Leitungen des ganzen Hauses kommen im Keller im Netzschrank via Patchfeld an.

Langsam denke ich auch ich sollte einfach mal in Excel anfangen. Hat jemand zufällig ein Beispiel für eine solche Doku?
Sauber.

Da ist es einfacher, selbst anzufangen. Das wird ein Selbstläufer, wenn du dich so intensiv mit jedem der Geräte beschäftigst. Das Gerüst stellen ja eh die Endgeräte sowie die Ports dar.
Dazu der Layer 2, bei dem du die Konfiguration erfassen kannst.

Mit einer Bestandsaufnahme aller Geräte mit Daten wie MAC, VLAN, durchschnittlicher Datendurchsatz, PoE...
Dazu die Dokumentation der Anschlüsse des Rangierpanels, der belegten Ports auf den Switchen...
Dabei kannst du die Trennung mittels Tabellenblättern umsetzen.

Dazu ein physikalischer Netzwerkplan basierend auf Grundrissen, auf dem du bei alle physikalischen Verbindungen mit Kabelstandards und tatsächliche/maximale Schnittstellengeschwindigkeit erfasst. Das geht auch über PowerPoint, aber Visio ist dafür prädestiniert. Alternativ das kostenfreie Inkscape.

Ein logischer Netzwerkplan kann als Grundlage für den physikalischen Netzwerkplan dienen - oder umgekehrt. Je nachdem, was du zuerst umsetzt.
https://administrator.de/images/c/1/2/7ee43d34446852c115810aa617294d81.jpg

Ansätze wie so etwas aussehen könnte findest du auch dort:
https://www.tripunkt.de/netzwerkdokumentation-bilder/

Altlasten wie unmanaged Switche, 100Mbit-Switche oder unterschiedliche Hersteller lassen sich dann auch darstellen. Ebenso wo die größten Datenmengen entlanglaufen und eine Optimierung möglich wäre.
 
GeräteNr.RouterIPWLAN-APIPSwitchPCHandysCams
1Keller192.x.x.1
2EG192.x.x.2
31. OG192.x.x.3
 
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