Lautsprecher entkoppeln - Spikes, Gummifüße und Granitplatten

Alliyah

Lt. Commander
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Es ist ja so, dass es recht sinnvoll ist, (Stand-)Lautsprecher vom Boden zu entkoppeln.
Optimal gelingt das von unten nach oben mit einen Puffer (z.B. Gummifüßen, halben Tischtennisbällen etc.), einer schweren Granitplatte etc. und dann Spikes, die an die Lautsprecher montiert sind.


Gestern in einem anderen Thread habe ich diese Spikes hier gesehen:

- 8 Einstellbare Lautprecherfüße / Spikes von Proson (für 2 Boxen)

29487841.jpg


Die verfolgen ja ein etwas anderes Konzept als mir bisher geläufig. Keine kleine Spitze und damit ein geringer Übergang, sondern runde Abschlüsse, die sich in die Füße reinklipsen lassen können, damit beim verschieben der Lautsprecher man die Verbindung nicht "raushebt" und dann das Parkett zerkratzt.

Hat jemand Erfahrung mit diesen Spikes? Sind die überhaupt sinnvoll, wenn die eigentlich wieder eine so große Auflagefläche haben?
Oder gibt es andere Empfehlungen?

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31D1Ren9mqL._SL500_SS120_.jpg


Und bzgl. der Puffer/Absorber, wie sieht es hiermit aus, sinnvoll?
- OEHLBACH Shock Absorber
- Shock Resonanz Absorber aus Elastollan® mit Spezialrezeptur für den Hi-Fi Bereich (8 Stück) Farbe: anthrazit

Oder muss es da eher so was sein
- Oehlbach Air Absorb, 4 Stk.
- Inakustik Bolide Absorber 4er Set chrom

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Gibt es Empfehlungen für Granitplatten etc.?
 
Also ohne jetzt High-End zu sein ich habe es bei mir so gemacht das ich vom Steinmetz Reststücke von Granitplatten bekommen habe. Unter diese habe ich einfache Filzgleiter geklebt und die Lautstprecherständer sind mit Spikes auf der Granitplatte.

Und mein bisheriger Wissensstand ist das man mit den Spikes die Lautsprecher "ankoppelt", nicht entkoppelt, das passiert halt mir den Filzgleitern.
 
Ich habe mal einfache Betonplatten samt Vibrationsdaemmungsmatten (gummi) fuer Waschmachinen verwendet, da gehen die Kosten so gegen 0 :D.
 
1. Zu den Spikes. Ich glaube der Unterschied wird nicht so wahnsinnig sein ob sie auf einer Spitze stehen oder auf einer minimal größeren Fläche wie diesen kleinen Kugeln. Allerdings solltest du bedenken das du für dies Art von Spikes auch unbedingt Gewinde in der Box brauchst.

2. Zu den Absorbern. Ich glaube das es hier gerade bei den letzen beiden Varianten wieder um viel Audio-Voddoo geht. Sie sollen ja einfach die Schwingungen wegdämpfen und was ein aufgeschnittener Tennisball kann, sollte auch der günstige Oehlbach Shock Absorber können. Diesen habe ich übrigens mal gekauft um meinen Rechner vom leicht unebenen Boden zu entkoppeln, hat wunderbar funktioniert. Eine schmalle Box würde ich da aber nich einfach so drauf stellen, unter ne Granitplatte würden die aber sicherlich gut gehen,

3. Zu den Granitplatten. Kommt sicherlich drauf an was du ausgeben willst und wie es aussehen soll, die Luxusvariante wäre eben ne Dicke Platte vom Steinmetz um die Ecke.

Zur Inspiration mal meine aktuelle Konstruktion:

Boxen mit geklebten Spikes http://www.dynavox-audio.de/Zubehoe....html?XTCsid=832b61b65446a7d4be88f1885e8592a5 ... bin aktuell aber am überlegen ob ich Rampamuffen in die Boxen drehe und dann deine verlinkten Spikes nehme.

Als Granitplatte habe ich so doof es auch klingen mag Schirmständern verwendet. Eine 20kg Granitplatte mit halbwegs ordentlichen Finish kriegt man sonst nich so günstig (30 pro Platte hab ich bezahlt)

Als Entkoppler habe ich mir eine Entkopplungsmatte wie man sie für Waschmaschinen verwendet in Streifen unter die Granitplatte geklebt

Alles in allem also recht günstig (alles zusammen für 2 Boxen für 90€) und wenn man es nich weißt sieht es trotzdem recht hochwertig aus, ob der Klang sich jetzt mit einer 900€ Konstruktion messen kann? Keine Ahnung aber ich glaube eben auch nich an Voddoo ;)
 
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Keine kleine Spitze und damit ein geringer Übergang, sondern runde Abschlüsse, die sich in die Füße reinklipsen lassen können, damit beim verschieben der Lautsprecher man die Verbindung nicht "raushebt" und dann das Parkett zerkratzt.

Wenn du die runden Abschlüsse direkt auf eine Granitplatte stellst hast du einen mindestens so kleinen Übergang wie mit den üblichen Kegeln. Mit den dazugehörigen Palstikfüßen erschließt sich mir der Sinn der Lautsprecherfüße auch nicht. Ohne die und somit direkt auf der Granitplatte finde ich sie wieder nicht schlecht.

Welche Füße du brauchst hängt vor allem von deinem Raum bzw. dem Boden ab: http://www.av-magazin.de/Daempfung_und_Entkopplung.91.0.html
 
bezüglich entkoppeln hab ich auch mal ne frage
ich hab zuhause standboxen welche ab werk auf gummipuffern stehen. diese puffer sind sogar noch zusätzlich auf eine weitere holzplatte geschraubt. bassreflexrohr zeigt nach unten. die entkoppelung findet demnach wie in dem link von sdwaroc statt.
zudem hab ich noch regalboxen welche ich auf einem ständer geschraubt habe. es ist ein ls ständer vom hersteller wie die lautsprecher auch.
muss/sollte man diese ständer auch intkoppeln oder ist das durch den ständer schon getan?
 
Der Ausgangspunkt ist: man hat einen LS, der mechanisch in Schwingung gebracht wird.

Diese Schwingungen möchte man:
1) eigentlich gar nicht im/am LS haben!
man siehe sich mal die Ausrenkung der Membran bei normaler Lautstärke an, das ist nicht viel. Dann kann man sich (vielleicht/hoffentlich) auch vorstellen, das ein "Wackeln" des LS um meinetwegen 10% dieses Wertes auch schon einen Einfluss auf den Klang hat.
2) die Schwingungen sollen sich nicht auf den Boden übertragen.

Einen 100% nicht schwingungsfähigen Boden hat man halt nie. Selbst der geflieste Kellerboden ist ja i.d.R. mit schwimmenden Estrich aufgebaut. Aber da kann man halt probieren, die LS direkt an den Boden anzukoppeln.

Meist wird der Untergrund aber mitschwingen. Die Frequenzen, die vom LS an den Boden übertragen werden, hängen halt von:
1) Federwirkung der "Füße"
2) Dämpfung
3) Gewicht
ab. Das ist ein ganz einfaches Feder/Dämpfer/Masse System!

Stellt man die LS auf solche Spikes oder auch diese "Kugel-Füße", dann ist die Federwirkung halt NULL und man koppelt die LS an den Boden an. S.o. kann man probieren, passt meist aber nicht.

Daher versucht man die LS möglichst vom Boden zu entkoppeln. Jetzt könnte jemand ankommen und sagen: dann stelle ich meine LS auf Bettfedern! Ganz tolle Federwirkung, da kommt nix zum Boden durch. Aber siehe wieder oben: "wackeln" sollen die LS ja auch nicht, das ist also auch nicht die richtige Lösung.
Wir möchten möglichst in einen Frequenzbereich, in dem unsere LS keine nennenswerte Energie mehr (mechanisch) abgeben. Da hilft Masse! Deshalb koppeln wir an die LS möglichst hohe Masse an. Das passiert mit Spikes und halt irgendwas, was schwer ist. Angeblich ist Schiefer da das Maß aller Dinge, hohe Dichte und eine sehr gute innere Dämpfung. Aber im Prinzip kann man genauso gut Granit, Beton oder sonstwas nehmen. Hauptsache schwer.
Manchmal hört man auch, dass Leute ihre 15kg LS auf 4kg Granit "Plättchen" stellen. Hmm, schaden tut das zwar nicht, aber eine echte Wirkung sollte man davon nicht erwarten. Da sehe ich die bereits hier genanten "Schirmständer" als wesentlich effektiver an. Genauso liegen 50x50x5cm Betonplatten auch bei knapp 30kg. Ich weiß nicht genau wie der Durchschnitt der LS so aussieht. Mein Subwoofer wiegt 34kg (die "kleinen" nur 28kg), die Stand-LS etwas über 40kg. Zusammen mit den 30kg Betonplatten komme ich also auf bummelig 60...70kg.

Diese Masse soll jetzt möglichst effektiv und gleichzeitig gut gedämpft vom Boden entkoppelt werden. Wir liegen mit 70kg aber ziemlich genau in dem Bereich, in dem auch moderne Waschmaschinen liegen!
Daher bietet es sich an, einfach eine Dämmmatte aus dem Baumarkt zu nehmen, die genau für diese Aufgabe gedacht ist. Ok, die hat halt nicht den Segen eines Hifi Gurus erhalten, erfüllt aber trotzdem genau ihre Aufgabe ;)
 
Der Grundgedanke hinter den Spikes ist es, das Gehäuse an schwere Böden (oder um ~Faktor 1000 weniger wirksame Steinplatten) anzukoppeln und so Schwingungen des Gehäuses zu minimieren. Das geringe Eigengewicht des Lautsprechers soll kompensiert werden. Die spitzen Spikes sollen durch auf besonders kleine Fläche konzentriertes Gewicht für einen besonders starken Übergang sorgen.

Da geht aber meiner Meinung nach der Voodoo schon los. Ob ich nun die 20kg meines Lautsprechers nun auf vier winzige Spitzen verteile oder auf vier harte Füße mit mehreren cm² Auflagefläche, im Endeffekt sollte das keinen Unterschied machen.

Und dann wäre da das weitaus größere Problem: Untersetzer, womöglich noch mit Gummi oder gar Filz beklebt, widersprechen vollends dem Konzept und führen das ganze ad absurdum. Da kann man die Untersetzer auch direkt unter den Lautsprecher kleben. Völlig egal ob die Spikes die Resonanzen zu 99,999% an die Untersetzer weitergeben, würden diese direkt draufkleben wären es 100%. Und das für einen Bruchteil der Kosten. Sofern man die Spikes nicht direkt auf den Untergrund stellt, kann man sie sich auch gleich sparen.

Ankoppeln ist zwar gut, Spikes braucht man dafür aber nicht unbedingt. Das Einzige, was man manchen Spikes zu gute halten kann, ist die Höhenverstellbarkeit bei unebenen Untergründen. Die gibt es bei anderen Füßen aber auch. Spikes sind meiner Meinung nach primär Optik und werden von den meisten außerdem auch noch falsch eingesetzt, was sie in gewisser Weise dann wirklich zu Voodoo macht.

Ich halte die Spikes mit Kugelfüßen und festen Untersetzern für Blödsinn. Wenn du schon die glatte Oberfläche von poliertem Granit hast kannst du dir für den Effekt auch Cent-Stücke drunterkleben oder die Füße einfach ganz weglassen. Ist billiger, sieht aber natürlich nicht so schick aus (sofern man diese Kugelspikes mit Plastiktellern als schick bezeichnen will). Ich würde welche kaufen die dir optisch gefallen, denn viel mehr ist es nicht. Oder eben weglassen. Teure Schock-Absorber gegen Waschmaschinenmatte dürfte wie bereits angedeutet im Endeffekt ebenfalls auf Optik hinauslaufen.
 
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Falls es nur darum geht den Nachbarn von Bässen zu entlassen habe ich gute Erfahrungen mit der Granitplatte auf Gummifüßen für 10€ aus dem Baumarkt ;)
 
Hallo Alliyah,

auf was für einem Boden sollen denn die LS "entkoppelt" werden? Parkett, Laminat mit Trittschalldämmung, PVC oder Teppichboden.
Abhängig vom Untergrund macht entweder eine direkte Ankopplung mit Spikes Sinn (auch z.B. die von dir verlinkten), z.B. auf allen Böden, wo der Lautsprecher über die Spikes direkt an den Boden angekoppelt wird. (meines erachtens nach sind die Kräfte bei einem schwimmend verlegten Estrichboden zu gering um diesen zur Bewegung zu animieren)

Bei Böden, die vom eigentlichen Estrich in irgendeiner Form selbst entkoppelt sind (Holzböden, Laminat etc.) ist eine Ankopplung der Lautsprecher über Spikes keine gute Idee, da der Boden angeregt werden kann. Somit kann es zum Dröhnen oder fiesen Resonanzen kommen.

Ich persönlich habe meine Heco Celan 902 (44kg Eigengewicht auf Laminatboden) erst kürlich mit Oehlbach Air XL Absorbern ausgestattet.
Klanglich definitiv besser als die Werkseitig vorhandenen Gummi-Pucks und Welten besser als die LS per Spikes an den Laminat anzukoppeln.
Die Air XL entkoppeln gut, Vibrationen von Vitrine und Schränken haben deutlich abgenommen, der Bass ist etwas knackiger und weniger "dröhnend". Leider sind sie nicht ganz billig - ich habe mich jedoch auch aufgrund der optischen Erscheinung für die Oehlbach entschieden (in Chrom - passt gut zu den Alukörben der Celan-Serie)

Sollten deine Lautsprecher kein hohes Eigengewicht haben wäre eine Ankopplung an eine Schiefer oder Granitplatte zur Erhöhung der Masse angebracht um die Resonanzfrequenzen zu senken. Bei einem Schritt von 20 -> 40kg halbiert sich die Eigenresonanzfrequenz.

Viele Grüße

Sutra
 
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