Lebenslauf, wie nach abgebrochenem Studium

GuaRdiaN

Captain
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Hi FBasler,

ich möchte kommendes Jahr eine Ausbildung beginnen (ja ich bin mir meiner 22 Jahre bewusst :(), da viele meiner Prüfungen in meinem B.Sc. Systems Engineering Studiengang nach hinten losgegangen sind. In "Höherer Mathematik" und "Technischer Mechanik" sehe ich nicht einmal die Chance bei einem zweiten Versuch mein Ziel zu erreichen. So steht nun der Entschluss einen neuen Weg einzuschlagen.

Nun bin ich mir nicht im Klaren, wie ich dies in einen Lebenslauf verpacken kann. Für etwas, dass ich nicht geschafft habe, kann ich ja keinen Nachweis bringen, oder ist es etwas, was ich nur nicht weiß? Ich bin parallel Selbstständig (vielleicht einer der Gründe warum es nicht geklappt hat) gewesen, und habe zwei recht ansehnliche Aufträge aquisieren und erfolgreich abschließen können.

Meine Frage einfach, wie setzt ich das im Lebenslauf richtig um? Bin etwas ratlos.

Beste Grüße,
 
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Du schreibst einfach von Jahr X bis Jahr Y Studium an der Uni / FH im Fach Z

Da musst du nicht zwingend reinschreiben das du es abgebrochen hast, das klärt sich schon im Vorstellungsgespräch.

Zudem macht es gar nichts das du "schon" 22 bist. Ich kenne das Gefühl sehr gut, bloß umgekehrt. Ich habe mit 23 angefangen zu studieren. Und in meinem alten Ausbildungsbetrieb hatten wir einen 28 jährigen der eine Ausbildung angefangen hat, nachdem er 9 Jahre studiert hat und nichts auf die Reihe bekommen hat. Ich glaube kaum das ein Chef dich für unqualifiziert hält, nur weil du keine höchere Mathematik kannst. ;)
 
Das sagst du einfach so, wer weiß, welche quantephysikalischen Gesetzmäßigkeiten ich beim Lochen oder Heften beachten muss. :-p

Mhhh, naja vermutlich sind 22 Jahre noch okay, aber andererseits sehe ich auch Leute, die nun seit einem Jahr durch sind, und das hätte ich auch sein können. (Stört mich pers. etwas.)

Erstmal besten Dank für die Antwort.
 
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Das brauch dich gar nicht stören, ganz ehrlich. Du hast doch in der Zeit studiert, warst selbstständig hast was gemacht. Andere sitzen seit dem 16. Lebensjahr ohne Ausbildung da und manche haben mit 25 noch nicht einmal einen Schulabschluß. Der größte Fehler den du machen kannst und bereits gemacht hast, ist dich mit anderen zu vergleichen was die in der Zeit gemacht / geschafft haben.
Lass also den Kopf nicht hängen und denk ja nicht das dein Studium verschwendete Zeit war.
 
Also ein Freund von mir hat erst eine Ausbildung zum Maler gemacht und da auch schon einige Jahre gearbeitet. Mit 28 sah er aber in diesem Beruf für sich kein persönliches Weiterkommen.

Danach hat er eine Ausbildung zum Mechantroniker angefangen und war natürlich bei Weitem der Älteste dort. Es hat ihm aber nie geschadet und er hat seine Vorteile daraus gezogen.

Zieh auch Deine Vorteile daraus und profitiere von Deiner Erfahrung! Und dass einige von Deinen Kollegen dann wesentlich jünger sein werden, da musst halt drüber stehn ^^
 
Genau das gleiche Problem hatte ich bis vor kurzem auch:

Ich habe ein abgebrochenes Studium in meinem Lebenslauf stehen, wobei es bei mir in einer Exmatrikulation geendet hat, weil ich zum dritten Mal eine Mathe-Klausur nicht gepackt habe. Ich habe einfach, wie bereits von Turbostaat erwähnt, in meinen Lebenslauf die Dauer des Studium erwähnt und das war's.
Bei allen anderen Sache wie Fachabi und Ausbildung stand dabei, dass ich sie abgeschlossen habe, beim Studium halt nicht. Im Vorstellungsgespräch kam natürlich die Frage auf, wie es denn mit dem Studium gelaufen sei.
Die Frage habe ich einfach wahrheitsgemäß beantwortet und meinen zukünftigen Chef hat das nicht weiter gestört. Man sollte also auf keinen Fall anfangen, sich da irgendwas aus den Rippen zu leiern, denn das fällt sofort auf und die Chance auf die neue Stelle ist damit vertan.

Allerdings habe ich meinen Lebenslauf in umgekehrt chronologischer Reihenfolge verfasst, so dass das Studium relativ weit hinten steht, da ich anschliessend weiterhin berufstätig war. Vielleicht hilft das in deiner Situation ja auch, falls du anschliessend noch anderweitig berufstätig warst.

Also kurzum: Schreib's rein wie es ist, und wenn du danach gefragt wirst, sag es nochmal mit deinen eigenen Worten wieso, weshalb und warum sich das so ergeben hat. Wenn es den Personaler stört, wird er dich nichtmal zu einem Gespräch einladen, und wenn er es doch tut, dann wird es ihm vermutlich relativ egal sein, sofern du das wahrheitsgemäß begründest.

In diesem Sinne, viel Erfolg bei deiner Bewerbung!
 
22 is kein Alter... viele Firmen stellen gerne auch "ältere" ein die auch unter Umständen n Studium abgebrochen haben. Die haben für die Firmen den Vorteil das se eben schon etwas reifer sind und meist auch gemerkt haben, dass das Leben kein Ponyhof ist und auch wen man abbricht nimmt man n bisschen Wissen immer mit. N Kumpel hat mit 25 noch ne Ausbildung angefangen und mein Bruder ebefalls (beide Studium abgebrochen), haben auch beide sehr schnell gute Plätze bekommen.
In die Bewerbung würde ich es einfach reinschreiben wie Turbostaat geschriben hat.
 
WOW! Jetzt weiß ich auch, warum ich seit 2001 in diesem Forum unterwegs bin. :)

Vielen lieben Dank erstmal für die Motivation (wenn ich das so nennen darf).
Nunja, es wird einem schnell suggeriert, dass man Dinge versäumt hat, und sich zu spät um Dinge gekümmert hat. Die letzte Klausur ist aber auch erst am vergangenen Donnerstag gewesen. :/ (Technische Mechanik halt *schauder*)

Aber das klingt sehr gut. Ich hatte nicht vor etwas nicht Wahrheitsgemäßes in meinem LL zu schreiben, weil ich damit sicher früher als später auf die Nase flöge. Es ging nur darum, wie ich es eben verpacke, und es einfach nach dem Motto "von so und so, bis aktuell" klingt nach einer guten Lösung.

Soweit erstmal danke. Wie kommt es, dass so viele eine ähnliche Erfahrung gemacht haben? Ich bekomm davon nicht so fürchterlich viel mit, weil der Kontakt zu vielen Leuten aus meinem Abiturjahrgang abgerissen ist, und mein Freundeskreis zum größten Teil aus Ex-Azubis besteht.
 
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Um mal mein Beispiel besser zu erläutern. Ich bin bis zur 10. Klasse zur Realschule, dann 11. Klasse Gym und da drin abgebrochen, weil ich weder mit den Leuten noch mit den Lehrern klar kam.
Danach habe ich gejobbt bzw wurde von der Arbeitsagentur zu sinnlosen Seminaren geschickt, da das mit der Ausbildung nicht klappte, weil auch die Bewerbungsfristen verstrichen waren. Dann bekam ich einen Ausbildungsplatz, trotz meines miserablen Halbjahreszeugnisses der 11. Klasse, weil der Chef im Praktikum gesehen hatte das ich arbeiten kann, will und auch schon Wissen mitgebracht habe.
Dann habe ich die Ausbildung abgeschlossen, wurde sogar befristet übernommen, aber leider auch nur dafür um meine Nachfolger anzulernen. :(
Dann habe ich mir gesagt, gut versuche ich es, bin auf die Fachoberschule (der älteste in der Klasse war übrigens 29 ;) ) und hab meinen Fachhochschulabschluß gemacht. Danach bin ich studieren und bin immer noch drin.

Ich habe nur die Erfahrung gemacht das entweder ganz viele Abiturienten eine Ausbildung gemacht haben, ebenso gibt es zig Leute die ein Studium anfangen es aber abbrechen. Interessanterweise sind es diejenigen die es meistens vor einem verschweigen, aber in der Schule noch richtig top waren. Auch in meinen Studium haben ca 120 Leute angefangen, am Ende des ersten Semesters waren wir noch 70, und ins zweite haben es gerade einmal 47 geschafft. :freak:

Und man muss dazu sagen, es läuft nur bei der Hälfte der Leute nach dem Schema Geburt -> Kindergarten -> Schule -> Studium -> Karriere. Zumin habe ich den Eindruck.
 
Soweit ich weiß liegt die Abbrecher Quote an den Unis oft bei über 50% (kommt aufs Fach an). Die einen früher die anderen später. Und irgendwo müssen die ja hin :)
Ich selbst hab auch mit Anfang 23 mein ersten Studium abgebrochen (nach 6 Semestern) und n anderes angefangen wo ich inzw. scheinfrei bin.
Ich sehs auch bei uns an den schwarzen Brettern... da hängen immer wieder Angebote von Firmen die explizit Abbrecher suchen und auch erst ab 24 oder 25 Jahren...
 
also da würde ich mir an deiner stelle keine gedanken drüber machen,
mach es einfach so wie meine vorposter es schon geschrieben haben.
bei mir war es noch caotischer, erste ausbildung als mechaniker, 2j nach der
ausbildung in dem beruf gearbeitet. hatte dann keinen bock mehr auf dem
job. 2j arbeitslos, ausbildung als elektriker angefangen nach nem halben
jahr wieder arbeitslos.
danach bin ich in den sozialen bereich reingerutscht, habe mit behinderten menschen
deren tag gestalten und mit 29j eine ausbildung zum krankenpfleger angefangen und
mit 32 erfolgreich beendet.
 
Auch ein abgebrochenes Studium ist ein Studium. Wird heutzutage (je nachdem wie lange du studiert hast) auch als Qualifikation gesehen. Allerdings nicht offiziell und das hängt auch stark vom Arbeitgeber/ von der Arbeitsstelle ab.

Gruß
Tobi
 
Im Rahmen der Exmatrikulation bekommst du von der Hochschule noch eine Leistungsübersicht. Je nachdem, was du alles an Prüfungen/Praktika/etc absolviert hast, könntest du das noch als Zusatzqualifikation verkaufen. Ok, wenn du nix gebacken bekommen hast im Studium, musst du damit aber nicht unbedingt hausieren gehen... :D
Ein abgebrochenes Studium ist jedenfalls nichts, dessen man sich schämen muss. Immerhin bist du dafür qualifiziert, an einer Uni/FH zu studieren und hast schon etwas Hochschulluft geschnuppert. Es ist sicherlich kein Nachteil, das im Lebenslauf anzugeben.
 
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Keine Angst, ich hätte auch nach einem Abitur mit 2 Punkten im Mathe LK locker mehrere Ausbildungsstellen haben können. Ich mache jetzt im Dez. mit fast 24 Jahren meine Abschlußprüfung.
Versetz dich mal in die Lage der Ausbilder. Die sind heute schon froh, wenn sie halbwegs ordentliche Realschulabschlüße in die Finger kriegen, da doch sehr viele, die gute Noten haben, auf ein Studium aus sind.
Obendrauf bekommen sie dann Leute von 16/17 jahren, die, ich sag es mal so, noch den Schelm im Nacken haben und manchmal mehr einen Erzieher als einen Ausbilder brauchen.
Die sind heilfroh wenigstens ein paar "manierliche" leute drunter zu haben und meinen Reifevorsprung habe ich auch deutlich in ihrem Verhalten mir gegenüber festgestellt. Da konnte ich von Anfang an auf ner anderen Ebene mit denen reden.

Und egal was du nicht geschafft hast. Der Ausbilder wird wahrscheinlich nicht viele bessere Bewerbungen als deine lesen! Mit dfem Wissen kannst du beruhigt ins Vorstellungsgespäch gehen.
By the way. Du bist arg spät oder willst du erst im nächsten herbst anfangen?
 
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mach deine Selbstständigkeit zum Hauptberuf...ist das Beste was du machen kannst. :cool_alt:
bist dein eigener Chef...was besseres gibts heutzutage nicht.
 
Das klingt sehr gut, ich habe nun meinen Lebenslauf mal aktualisiert, und bin eigentlich recht zufrieden, ich habe mein Studium angegeben, als aktuell studierend.
Zusätzlich habe ich mich als selbstständig angegeben, mit dem Angebot (musste ja Dokus für meine Produkte erstellen), diese Dokus nachzureichen, wollte die Leute nicht direkt mit Papier überladen. Komme auf ca. 2 Seiten Lebenslauf, mit Bild drin. Anschreiben sind jeweils so ca. eine Seite (eher ein Absatz zu viel drin, aber nicht um platz zu schinden), und sonst halt Zeugniskopien und FSJ nachweis.

Meint ihr, das ist so sinnvoll, oder ist da noch ein offensichtlicher fauxpas?
Gruß,
 
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An Deiner Stelle würde ich den Studienabbruch nicht damit begründen, daß Du das Studium nicht packst. Etwas nicht zu schaffen ist niemals gut. Aber wenn Du im Laufe Deines Studiums erkannt hast, daß dieses Studium nicht so sehr Deinen Interessen entspricht wie Du es Dir ursprünglich ausgemalt hast, und deshalb etwas neues versuchst und das alte "falsche" Studium nicht verkrampft zu Ende führen willst, dann ist dies eine sinnvolle und kluge Entscheidung, auch im Auge der meisten Personalchefs.
 
Das habe ich mir auch so gedacht, weil bei einer Entscheidung nur um der Entscheidungwillen zu bleiben, halte ich für blind.
Also so wollte ich auch nicht argumentieren. Wobei ich denke, dass manche Vorredner auch recht haben, zugeben, dass Höhere Mathematik einfach nicht wirklich machbar für mich ist, halte ich auch nicht für ein Armutszeugnis, oder?
 
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