Leserartikel Lesertest MSI Optix MAG241CP

Lord B.

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Herzlich Willkommen zu meinem Review, ich wünsche viel Spaß beim lesen.

Danksagung:
Vielen Dank an MSI für das Bereitstellen des Testmusters und ein ganz besonderer Dank an Computerbase, die als Plattform diese Lesertests überhaupt erst möglich gemacht haben.

Datenblatt: Datasheet auf www.msi.com


Unboxing, Lieferumfang und Montage:


Der Monitor kommt in einem überraschend breiten (für einen 24 Zöller) braunen Karton, auf welchem die üblichen herausstechenden Ausstattungsmerkmale aufgedruckt sind. Da die Umverpackung zeitgleich als Versandkarton dient, ist es erfreulich, dass der Monitor passgenau und ausreichend in Styroporformteilen eingebettet ist.
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Beim Öffnen des Kartons sieht man zuerst das Zubehör, verpackt in verschiedenen Einweg Klarsichtbeuteln. Der Standfuß sowie das obligatorische Schraubenmaterial sind direkt griffbereit, der Monitor muss erst aus seinem Styroporkokon befreit werden.
Im Lieferumfang enthalten sind:

1x stufenlos höhenverstellbarer Standfuß inkl. 2 Schrauben zur Befestigung
1x Monitor
1x HDMI Kabel
1x USB Kabel Typ A zu Typ B (Für den integrierten USB HUB)
1x Kaltgerätekabel
1x bebilderte Schnellstartanleitung
1x bebilderte Montageanleitung
1x Garantieheft in verschiedenen Sprachen
1x Danksagungsflyer
1x Werbeflyer
4x Schrauben zur VESA Montage
1x Energielabel (Am Monitor angebracht)
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Der Standfuß wirkt sehr wertig und für einen 24 Zoll Monitor ziemlich massiv. Das Material ist aus schwarzem Kunststoff, mit länglichen Mustern, welche eine (m.M.n.) Holzoptik darstellen soll. An der Spitze des Standfußes prangt das aufgeklebte MSI Logo in Metalloptik.

Die “Hochzeit” des Monitors mit dem Standfuß gestaltet sich dank zweier Haltenasen als sehr einfach, kurz die beiden Schrauben reingedreht und schon steht das gute Stück Bombenfest auf dem Schreibtisch.

Die Zierelemente in Klavierlackoptik sind zum Transport und zur Montage mit Folien geschützt, diese lassen sich leicht und Rückstandsfrei entfernen, ebenso, dass nur am Monitorrand angeklebte Energielabel.

Der erste subjektive Blick hinterlässt einen sehr wertig wirkenden Eindruck, der stufenlos höhenverstellbare Standfuß gefällt auf Anhieb, der Neigungswinkel scheint ausreichend. Direkter Negativpunkt ist natürlich das Fehlen der Schwenkfunktion, welcher aber bereits vorher bekannt war.

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Inbetriebnahme, OSD Menü und Voreinstellung


Ich betreibe den Monitor via DisplayPort (Kabel nicht im Lieferumfang enthalten) um natürlich die vollen 144hz ausnutzen zu können. Alle Anschlüsse sind an der Rückseite angebracht und führen nach unten hin weg, so auch die beiden USB-Ports die mittels mitgelieferten USB-Typ A zu Typ B Kabel als Hub dienen. Dies ist eher suboptimal, um den Hub auch wirklich als solches zu nutzen (Für Speichersticks etc.). Wenn man dauerhaft was einstecken möchte, ist das natürlich nur zweitrangig.
Nach dem hochfahren fällt direkt auf, dass der Bildschirm ziemlich Dunkel und einigermaßen rotstichig eingestellt zu sein scheint. Weiß wirkt sehr warm, dunkle Szenen wirken sehr kontrastarm. Also wird direkt das OSD Menü angeworfen, welches mittels Druckes auf den hinter dem Panel befindlichen kleinen Joystick geöffnet wird.

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Das Menü ist sehr übersichtlich aufgebaut und es fällt intuitiv leicht sich durch die einzelnen Punkte durchzuarbeiten. Die Voreinstellungen welche zur Auswahl stehen sind eher unbrauchbar, da das Bild entweder zu sehr zu einer bestimmten Farbe neigt, überschärft oder gar zu dunkel ist. Also selbst ist der User, nachfolgend meine Einstellung für eine für mein Empfinden neutrale Bilddarstellung:

MenüpunktVoreinstellung (Wert)Meine Einstellung (Wert)
SpielmodusNutzerNutzer
Schwarzabstimmung911
Reaktionszeitnormalnormal
Freesyncausein
Helligkeit80100
Kontrast8082
Schärfe01
FaebtemperaturNormal (50/50/50)Anpassung (RGB) 47/48/50

Alle anderen Einstellungen lasse ich auf Werkseinstellung.
Die Farben werden insgesamt kräftig aber nicht übersättigt dargestellt, der Schwarzwert ist VA-Typisch sehr gut und zeigt ein tiefes schwarz an, eine VA-Körnung lässt sich kaum ausmachen, nur der Kontrast fällt ein bisschen ab. Dieser überzeichnet schnell und ist in der höchsten Einstellung viel zu hell. Der Schärfegrad ist ok, dieser lässt sich in den Stufen von 0-5 in 1er Schritten einstellen, eine feinere Justierung wäre hier wünschenswert. Eine Gamma Einstellung habe ich komplett vermisst.

Sehr erfreulich ist es, dass MSI sowohl eine Desktop App als auch eine mobile App anbietet, über derer man das OSD steuern kann, dabei gilt es jedoch zu beachten, dass die mobile App nur dann funktioniert, wenn die Desktop App installiert ist, andernfalls kann keine Verbindung vom mobilen Device zum Monitor hergestellt werden (Den Kommentaren im PlayStore nach zu urteilen, ist das nicht jedem klar). Da das ganze übers Netzwerk funktioniert, müssen sich mobiles Device und PC im selben Netzwerk befinden.

Die Installation und Einrichtung der Apps funktionieren problemlos (Windows 10 Home bzw. Android 10), eine Anmeldung ist jeweils nicht nötig und besondere Rechte werden auch nicht abgefragt. Die Steuerung innerhalb der Apps ist leicht verständlich, alles ist auf Deutsch und Veränderungen werden unmittelbar am Monitor übernommen, so dass man, einmal eingerichtet, auf die Bedienung via Joystick am Monitor verzichten kann und sich alles bequem per Maus oder Touch erledigen lässt. Des Weiteren hat der Benutzer über der Desktop App die Möglichkeit eigene verschiedene Konfigurationen abzuspeichern.

Das Menü (egal ob App oder direkt) bietet neben den üblichen Einstellungen auch die Möglichkeit die anliegende Bildfrequenz per OSD anzuzeigen sowie die Auswahl verschiedener Fadenkreuze, welche direkt in der Bildmitte dargestellt werden. Bei der Anzeige der Frequenz gilt es allerdings zu beachten, dass bei aktiviertem Freesync immer die maximal eingestellten Hertz angezeigt werden, unabhängig der tatsächlichen Bildwiederholrate.


Hauptdisziplin Gaming

Natürlich lässt sich auch an einem gekrümmten 24 Zoll Monitor mit 144hz surfen und office betreiben, da dies aber weder die beworbene Disziplin noch unbedingt nötig ist, habe ich mich explizit dazu entschieden darüber nur einen Satz zu verlieren:
Ja, funktioniert und nein ich würde es nicht dauerhaft machen, hierfür gibt es bessere und komfortablere Kandidaten.

Befeuert wird der Bildschirm mit meinem Hauptspielesystem bestehend aus:
I7 4790k
16GB Ram G.Skill 2134 Mhz im Dual Channel
Sapphire Radeon Vega64 Nitro+
Kingston A400 SSD (Nur Spiele)
Samsung Evo 840 (OS)
Windows 10 Home

Der Monitor wird automatisch von Win10 erkannt und auch als MSI MAG aufgeführt, in den Einstellungen noch die 144hz eingestellt und festgestellt es werden trotz Displayportkabel nur 120hz dargestellt. Letztendlich stellte sich heraus, dass es am zweiten DP Anschluss an meiner GPU lag, scheinbar kann nur der erste Port die volle Bandbreite zur Verfügung stellen, also fix umgeswitcht und siehe da, 144 hz liegen an.

Daraufhin wird sich also auch gleich ins Gefecht gestürzt und FortniteBR angeschmissen, die Ingame Einstellungen sind jeweils alle auf episch, maximale Bildwiederholrate auf 144hz und Auflösung 100% (FHD). Schnelle Bewegungen scheinen dem Display nicht viel auszumachen, Schlieren oder Nachzieheffekte sind nicht auszumachen, das Bildverhalten erscheint dennoch einigermaßen ruckelig. Kurz ins OSD Menü am Handy geschaut und festgestellt, dass Freesync nicht an war. (Natürlich handelt es sich hierbei um Freesync2, der Einfachheit halber erwähne ich das aber bewusst nicht extra).

Also Freesync aktiviert und der erste subjektive WOW Effekt kommt zutage, das Bild ist sehr ruhig, tatsächlich wahnsinnig smooth und es sind keinerlei Ruckler auszumachen. Allerdings kann ich tatsächlich einen gefühlten Inputlag wahrnehmen, dieser bewegt sich wohl im Millisekunden Bereich, mangels passendem Testequipment kann ich dies aber nicht Messen, sondern nur fühlen. Sobald Freesync aus ist, ist der Input lag weniger oder nicht mehr spürbar vorhanden, im AMD Treiber sind alle Verschlimmbesserungen ausgeschaltet.
Nach kurzer Eingewöhnungsphase spiele ich die ersten Matches zu Ende und der gefühlte Inputlag ist verschwunden bzw. Ich habe mich dran gewöhnt. Der erste epische Solo Sieg auf dem neuen monitor lässt auch nicht lange auf sich warten und auch im Endgame gab es keine offensichtlichen Nachteile, andersherum aber auch keine großartigen Vorteile. Sowohl die Krümmung als auch die hohe Bildwiederholfrequenz gingen im Laufe der Gefechte unter und wurden nicht mehr stark Wahrgenommen.

Als zweiter Testkanditat wird Apex Legends geladen, die Ingame Einstellungen laufen hier alle auf Hoch, Auflösung 100%. Nach dem Sprung aus dem Flugzeug stelle ich direkt fest, dass ich hier mit aktiviertem Freesync keinen Inputlag spüren kann. Das Spiel wird sehr flüssig dargestellt, es gibt kein Tearing oder Ghosting.

In Project Cars und F1 habe ich die Einstellungen so hochgeschraubt, dass ich regelmäßig außerhalb der Freesync Range lande, sobald dies geschieht, hat man heftiges Tearing, auch wurde hier ein marginaler Nachzieheffekt festgestellt, sobald man sich auf die Kanten konzentriert, im allgemeinen Spielgeschehen fällt dieser jedoch nicht auf. Im Vergleich zu einem herkömmlichen 60hz Monitor (Referenz BenQ GW2760HS) ist das Tearing außerhalb der Freesync Range weitaus ausgeprägter.

Zuguterletzt hatte ich noch Kingdome Come Deliverance und Anno1404 im subjektiven Test, beim rpg kann ich nur attestieren, dass es butterweich innerhalb der Freesync Spezifikationen des MSI abläuft, bei Anno machts im Grunde keinen Unterschied ob 60 oder 144 hz, freesync oder adaptive sync, das Scrollen wird smoother, aber das wars auch schon.

Der Vergleich 60hz Monitor vs 144hz Monitor, Freesync vs V-sync zeigt ganz klar in schnellen Shootern erhält man mit 144hz und Freesync (subjektiv) keine Vorteile, jedoch ein viel flüssigeres Spielerlebnis. In Rennspielen empfinde ich ob mit 60hz und V-sync oder 144hz und Freesync keine großen Unterschiede, sobald bei einem herkömmlichen Monitor die 60hz nicht mehr gehalten werden, hat man mit Freesync weiterhin ein flüssiges und ruhigeres Spielerlebnis, sofern beide Probanden außerhalb der Sync-Raten landen, liegt der Vorteil beim herkömmlichen Panel. Dies ist natürlich mittels Schieberegler normalerweise nicht der Fall, da man sein Spiel i.d.R. so einstellt, dass die Range nicht verlassen wird.
Nahezu prädestiniert für Freesync sind Rollenspiele, die Bildwiederholfrequenz spielt dabei eine untergeordnete Rolle. In Spielen mit vielen statischen Bildern wie Aufbauspiele gibt’s natürlich nur marginale und vernachlässigbare Unterschiede.


Krümmung/ sonstige Features

Ganz ehrlich, um ein “mittendrin” Gefühl zu entwickeln oder einen wirklichen Vorteil aus der Krümmung zu gewinnen, müsste entweder der Bildschirm größer oder das Format ein anderes sein. Hier mit 24 Zoll und 16:9 Auflösung entsteht dieser Eindruck schlicht nicht. Im Gegenteil, in Spielen fällt die Krümmung kaum bis gar nicht mehr auf und im office Betrieb würde sie auf Dauer nur stören, da man keinen Vorteil sondern sogar einen Nachteil hat, würde ich hier empfehlen einen Monitor ohne Krümmung oder eben gleich einen größeren Bildschirm zu kaufen.
Ein nettes Gimmick ist die ausziehbare Kopfhörerhaltung, da an der Seite angebracht jedoch nur nutzbar, wenn links kein Hindernis wie ein weiterer Monitor oder eine Wand ist, andere Lösungen am Markt zeigen das es auch anders gehen kann, z.B. hinten am Standfuß.

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Fazit:

Der Standfuss selbst ist für mich das Highlight des Monitors, da dieser einen starken Stand gewährleistet, Designtechnisch ansprechend und vor allem in der Höhe stufenlos verstellbar ist. Gemessen vom Schreibtisch zur Unterkante im Bereich von 8 cm minimal bis 21,5 cm maximal, was ein sehr hohes Maß an Komfort mit sich bringt.
Das OSD Menü, die dazugehörigen Apps sowie die intuitive Bedienung mittels Joystick verdienen großes Lob, die Möglichkeiten den Monitor nativ lediglich in 16:9 und 4:3 zu betreiben sowie das Fehlen einer Schwenkmöglichkeit (neigen in der waagerechten) sind die größten Kritikpunkte.
Die Krümmung ist bei einem Bildschirm dieser Größe nur Marketing, das VA-Panel bietet satte gute Farben, einen hohen, wenn auch nicht immer gut differenzierten Kontrast sowie tolle Schwarzwerte. Ganz klares Nummer 1 Ausstattungsmerkmal sind die 144hz und Freesync2 in der Range von 48 – 144hz. Die Helligkeit ist gut, die Ausleuchtung ok.
Wenn man dies alles in Relation zum Preis setzt, bekommt man einen guten Gaming Monitor zu einem niedrigen Preis.

Zum Abschluss hier noch die Edit Daten des Monitors:
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Konstruktive Kritik, Fragen und Wünsche sind in den Kommentaren sehr gerne gesehen.
 
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Ich hab das gleiche Modell und muss hier leider widersprechen. Gerade wenn man Freesync nutzt kommt es zu starken Schlieren. Sehr gut zu beobachten, wenn man zu Beispiel bei KCD in Rattay (dort bricht die Bildrate stark ein und Freesync geht auch mit der Frequenz nach unte) nachts rumschleicht. Kann man auch forcieren, wenn man die Frequenz auf 60 Hz stellt.

Je nach Spiel umgibt Figuren gerne auch mal eine Art Corona (gut zu sehen bei RDR 2, wenn an auf einem Wagen unterwegs ist und die Kamera seitlich positioniert, vor allem in der Prärie, oder bei CP 77 in der Endszene von Queen of the Highway).

Nicht bei jedem Spiel und jeder Szene, kann aber schon sehr nerven.

Den Coronaeffekt kann man abmildern, in dem man entweder die Details reduziert (ist auch von der Framerate abhängig) und/oder die Bildoptimierung eine Stufe runter stellt, bzw ausschaltet, dann wirken aber gerade einige Spiele etwas unscharf.

Farben sind wirklich toll und für 200 € ist der Monitor nicht schlecht.

Ich bin inzwischen aber auf ein anderes Modell umgestiegen. Auch wenn bei IPS die Farben etwas schlechter sind und der Monitor etwas teurer war. Der Coronaeffekt nervte doch irgendwann zu stark.

Wie aber schon gesagt, dass kommt aber auch auf das Spiel und die Einstellungen an. Doom und Doom Ethernal hatten dank der extrem hohen Bildrate diesen Effekt nicht
 
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