Linux ISOs verkaufen? Ernsthaft?

McMoneysack91 schrieb:
Wenn der Kunde wirklich soweit ist zu sagen, ich latz 200 Euro dass mir da jemand VLC, LibreOffice etc vorinstalliert, dann kann er auch morgens 20 Euro zahlen, dass der Kundensupport zu ihm nach Hause kommt und den EIN/AUS Knopf seines Rechners drückt.
Genau. So. Ist. Es.

Ich hab mal n Jahr in nem Systemhaus gearbeitet und Leute, die sich nicht auskennen, haben idR die "Grundinstallation" mit dazubestellt. Wie können und wollen das einfach nicht selbst machen oder lernen.

Genauso wie ich mich absolut null um mein Auto kümmern will.
 
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es ist doch erst einmal nichts verwerflich daran einen Service anzubieten (DVD,CD,Stick - bespielt) anzubieten und für diesen Service einen gewissen Obolus zu verlangen, so laufen weltweit nun mal Geschäfte, die Frage ist halt nun finden sich dafür genug Kunden ? es gibt sicher viele die damit überfordert sind einen Stick mit einer ISO zu beschreiben, die Preise sind echt fragwürdig, aber ok , Angebot und Nachfrage, Zorin zB bietet ja auch eine Version an die zu bezahlen ist, allerdings bezahlt man damit nicht das Linux, sondern den dazugehörenden Support und da gibt es auch noch andere.
 
Datenträger mit FOSS drauf zu verkaufen ist durchaus legitim. Man bezahlt ja nicht für die Software, sondern für den Datenträger. Ich bräuchte es heutzutage nicht mehr (bzw. eher bei Spielen), früher mit 56k Modem und auch noch DSL 1000 war ich aber immer heilfroh wenn es einen Datenträger gab.
Die hier genannten Preise sind allerdings nicht gerade seriös, da sollten die Debianer vielleicht einen Hinweise auf die Seite packen oder so. (EDIT: bzw. scheint ja z.T. ein Missverständnis zu sein) Generell find ichs aber schon gut, dass sie sich überhaupt um phsysische Medien Gedanken machen und nicht wie viele andere so tun als hätte jeder schnelles Internet.
 
McMoneysack91 schrieb:
Bei den Preisen kann ich gerne 5 Rechner laufen lassen, die Tag und Nacht nur damit beschäftigt sind, die Installations-ISOs aktuell zu halten. Jede Woche ein neues Vollupdate. Selbst für 50 Euro käme ich mir vor wie ein Halsabschneider :D
Tu es und Spüre die Macht der unsichtbaren Hand <Lindnergeräusche>

McMoneysack91 schrieb:
Eh mal im Ernst. Debians Seite kriegt schon eine Menge Flame für grausiges Design, Unübersichtlichkeit
hier geht es Debian explizit nicht dfarum eine HTML5 Bootstrap Site mit RGB zu haben, sondern die Seite bis zum Limit barrierefrei zu halten.
 
@madmax2010 ich lobe Debian (und Slackware übrigens auch) für ihre 1000% sture Utilitarismus-Art. Nichts bunti klicki, reine Information. Trocken. Wie ein Terminal. Aber in Debians Fall führ das in der Tat nicht selten zu stirnrunzelnden Verwirrungen wo klick ich jetzt hin, um zu welchem dieser 50 unterschiedlichen ISOs zu gelangen?

Da machens in der Linux-Welt so einige schöner.

Die Linux-Welt ganz generell hat ja so einige Eigenschafte, die per se Kunden abschrecken. Chris Titus von Chris Titus Tech hat mal wunderbar formuliert:

"Wenn ein Kunde im Laden zu mir kommt und einen neuen PC haben will. Dann stelle ich ihm nicht 50 PCs vor. Sondern 3. Basic Office, Multimedia, High End Gamer. Alles andere würde ihn überfordern und er würde gleich wieder gehen.

So stelle ich mir eine Seite vor, die Linux an den wiiiirklich unerfahrenen User bringen will.

Sie wollen Linux? Total blutiger Einsteiger? Hier Linux Mint XFCE, costa 19,95EUR, sieht aus wie Windows XP und ist übermorgen in Ihrem Briefkasten.

Sie sind eine Firma? OpenSUSE! Made in Germany, viele Features leicht zu bedienen ähnlich wie Systemsteuerung. Costa 24,95EUR und übermorgen im Briefkasten.

Sie sind Gamer und haben Steam Accounts etc?....

Und zu allen ausführliche Kniffe und Distrospezifische Klamotten.
 
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McMoneysack91 schrieb:
Bei den Preisen kann ich gerne 5 Rechner laufen lassen, die Tag und Nacht nur damit beschäftigt sind, die Installations-ISOs aktuell zu halten. Jede Woche ein neues Vollupdate. Selbst für 50 Euro käme ich mir vor wie ein Halsabschneider :D
Also zumindest bei einigen Stichproben ist erkennbar, dass da keine große Industrie dahintersteckt. Das sind teilweise Solo-Selbständige, die das nebenher machen. Du brauchst nicht zu glauben, dass über diese Liste täglich Tausende und Abertausende von Bestellungen durch die Welt gehen. Es würde mich gar nicht wundern, wenn der eine oder anderen Anbieter auf dieser Liste bisher noch nicht eine einzige Bestellung hatte - unabhängig vom Preis. Frag doch mal bei debianland.de nach wie viele DVD-Sets die so im Monat verticken. Würde mich tatsächlich wundern, wenn sie dazu die zweite Hand zum Zählen bräuchten.

Wir reden hier also über eine reine Sonderdienstleistung und kein Tagesgeschäft vom Fließband. Da stößt sich niemand mit gesund und kann mit Mitte 40 in Rente gehen, weil das Geschäft mit Linux ja so super läuft..

Ein wenig verkennst du den Unterscheid zwischen "ich mach das doch easy selbst und kostet mich nix" und "Ich bin promovierter Software-Entwickler und IT-Consultant mit mehreren Hundert Euro Stundensatz und mache das so nebenher, muss dafür aber bezahlte Projekte unterbrechen"
 
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Bruzla schrieb:
Genauso wie ich mich absolut null um mein Auto kümmern will.
Aber fahren tust Du schon noch selbst? Oder hast Du einen Chauffeur? :-)
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Also ich hab jetzt mal die 19 DVDs gekauft und ein ISO-Image davon gezogen und stelle die mal als kostenpflichtigen Download online. Damit dürften dann alle (also auch die die nicht offline sind) leben können. ;-)
 
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andy_m4 schrieb:
Also ich hab jetzt mal die 19 DVDs gekauft und ein ISO-Image davon gezogen und stelle die mal als kostenpflichtigen Download online. Damit dürften dann alle (also auch die die nicht offline sind) leben können. ;-)
Irgendwie kommt mir dabei gerade eine Szene aus dem Film The Internship (Prakti.com) in den Sinn wo Vince Vaughn und Owen Wilson bei google ohne Plan ein Praktikum machen und eine super tolle Idee haben.

"Wir stellen so Bilder ins Internet damit jeder sie sehen kann. On the line"
"Du meinst online, so wie Instagram"
"Nein, on the line, so wie im Internet"
"Ja, online, Instagram"
"Nein, on the line"
"...."

Ich mag den Film einfach ;)
 
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Also alles in allem läuft es darauf hinaus, dass wir nicht wissen OB sich das überhaupt verkauft, was die Seiten da anbieten und wenn ja, wie stark. Die Seiten sehen sehr...lame? aus, ohne jetzt persönlich angreifend zu werden und wirken eher ausgestorben.

Frage ist, ob man mit einer vitalen, frischen Seite voller gut leserlichen Inhalts, mit astreiner Struktur und auf Einfachheit und Verständlichkeit ausgelegt (und nicht mit so lächerlichen Preisen) vielleicht doch einen gewissen Rubel ins Rollen bringen könnte.

Um Himmels Willen, versteht mich nicht falsch. Ich suche keineswegs hier den goldka*kenden Esel, der mir im Schlaf Millionen und ne Yacht ins Wohnzimmer schüttet :D

Ich stoße bloß in der Tat oft auf Leute, die sich zwar über Microsofrt z.B. ärgern, aber Angst vor einem Wechsel haben, weil alles so unübersichtlich, unverständlich und kompliziert wirkt. Wenn man diese verlorenen Seelen abholen könnte, wäre doch Mehrwert da.

1) ich würde SEHR gerne mehr community-getriebenen FOSS im Alltag der Leute sehen
2) ich wüsste neben den einzelnen Distros noch so einige spendenbedürftige Organisationen zu versorgen
3) könnte ein moderater Preis wirklich im Endeffekt einen symbolischen Obolus darstellen. Statt eines bloßen Spende-Buttons kriegt der Kunde halt wenigstens etwas Vorgefertigtes UND wenn man es mit Herzblut betreibt einen Haufen an nützlicher Info und Support obendrein in Form der Website.

Unterm Strich, nüchtern betrachtet, gestehe ich mir ein, dass in FOSS sehr wohl Finanzen stecken können, es muss jedoch ein zuckersüßes Drumherum geben. Und das liefern die gruseligen oben aufgeführten Vendor-Seiten auf keinsten Fall. Das müsste man anders machen.
 
McMoneysack91 schrieb:
Die Seiten sehen sehr...lame? aus
Das würde ich so nicht sagen. In den 90er Jahren war das das hippe Design. Vielleicht können wir uns auf den Kompromiss einigen, das Retro-Look zu nennen. :-)

McMoneysack91 schrieb:
Unterm Strich, nüchtern betrachtet, gestehe ich mir ein, dass in FOSS sehr wohl Finanzen stecken können, es muss jedoch ein zuckersüßes Drumherum geben.
Wobei das meiste Geld und die Ressourcen im Linux-Bereich kommen ja auf ganz anderem Wege rein. Also selbst wenn man jetzt unterstellt das die Webseiten Leute abschrecken und das man mit besseres Sites mehr Kunden kriegen würde, würde das was daraus dann im Linux-Ökosystem landet im Vergleich gesehen eher mager sein.

Wenns um den Service für den Kunden geht, da gibt es ja durchaus Anbieter die sich dem widmen. Wo Du auch Computer mit vorinstallierten Linux kaufen kannst usw.
 
@McMoneysack91

Du versteifst dich zu sehr auf die Ausreißer. "200€ sind Wucher" Das mag sein, aber es steht doch jedem frei, sich die anderen Preise anzuschauen. Ich hab als erstes auf den ersten deutschen Anbieter geklickt und da sind es eben 42€ für 16 DVDs für die komplette Offline-Erfahrung und 5€ für eine Debian-Standard-DVD mit Standardpaketen und anschließendem Download von zusätzlich gewünschten Paketen. So what?

Preispolitik ist grundsätzlich ein schwieriges Thema. Als ich 2012 meinen Golf VI Variant gekauft habe, stellte ich ihn mir zusammen und weil ich zu dem Zeitpunkt gerade in der Oberpfalz war, ging ich dort zu einem VW-Händler und ließ mir einen Preis geben. Zurück in Hamburg holte ich mir weitere Preise. 5k Preisspanne. War ich empört? Nein, ich hab mit der Schulter gezuckt und beim günstigsten zugeschlagen. Der Mensch kann sich frei entscheiden. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied und wer gleich das erste Angebot kauft, hat selbst schuld. Es ist ja nicht so, dass ein Händler mit einem überhöhten Preis irgendwas verheimlicht oder die Leute gar betrügt.


Und was die Optik der Seiten angeht: Gerade wenn sich die DVDs eben nicht wie geschnitten Brot verkaufen, was tatsächlich auch ernsthaft zu bezweifeln ist, würde ich da auch keine Sekunde zu viel reinstecken. Einige der Seiten gibt es mutmaßlich schon seit 20 Jahren und es wird nur der Inhalt aktuell gehalten damit man auch sieht, dass man das aktuelle Debian bekommt. Solche Seiten sind reine Nutzseiten und sollen nicht zum Surfen einladen. "Kommt her und schaut euch meine tolle Sei.." ---- "Halt die Klappe, ich will nur den Preis wissen"


Aber wenn du das so anders siehst, beteilige dich doch! Melde dich bei debian und lass dich in die Liste eintragen. Investiere so viel Zeit wie du möchtest, um einen richtig schönen Internetauftritt zu haben, besorg dir einen Drucker mit dem du die DVDs vernünftig bedrucken kannst, verkauf die DVDs zum Selbstkostenpreis - Arbeitszeit kost ja nix - und leg noch ein Lanyard mit deinem Logo mit bei. Scheint ja so easy und eine echte Marktlücke zu sein?
 
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Manche fahren in die Werkstatt, um sich eine Glühbirne am Auto wechseln zu lassen. Oder besuchen Reisebüros. Bestellen einen teuren Klempner. Oder holen einen Spezialisten, wenn die Pumpe der Waschmaschine verreckt ist - anstatt sich 10 Minuten ein kleines youtube-Video anzuschauen, und die Pumpe über "Geizhals" nur ein Bruchteil dessen kostet, was der Handwerker berechnet.

Das allerschlimmste habe ich aber heute morgen am Frühstückstisch festgestellt, als ich die Tageszeitung las: Jede Information dort konnte ich auch am Laptop abrufen. Kostenlos. Mit ein paar Mausklicks. Wirklich jede, sogar die Wettervorhersage und das Horoskop! Und dafür zahle ich jetzt über 50€ im Monat (im Abo).

Irgendwie krieg ichs grad nicht in mein Weltbild.
 
jof schrieb:
Manche fahren in die Werkstatt, um sich eine Glühbirne am Auto wechseln zu lassen.
Wobei das bei so manch modernen Auto keinesfalls trivial ist. Da muss man teilweise erst den Motor rausschrauben um an die Glühbirne zu kommen. :-)

jof schrieb:
als ich die Tageszeitung las: Jede Information dort konnte ich auch am Laptop abrufen. Kostenlos. Mit ein paar Mausklicks. Wirklich jede, sogar die Wettervorhersage und das Horoskop!
Das Horoskop! Das war bisher die letzte Bastion journalistischer Qualitätsarbeit, die es bisher Printmedien vorbehalten war. Selbst das gibts jetzt einfach so im Internet. Schweinerei! :-)

jof schrieb:
Und dafür zahle ich jetzt über 50€ im Monat (im Abo).
Die investiert man doch lieber in Druckerpatronen, damit man sich die Newsseiten ausdrucken kann. Dann sind die Infos quasi druckfrisch. ;)
 
andy_m4 schrieb:
Das war bisher die letzte Bastion journalistischer Qualitätsarbeit, die es bisher Printmedien vorbehalten war.
Du hast die Todesanzeigen vergessen... gibts inzwischen auch im Internet.
 
Raijin schrieb:
Das reine nackte Debian auf 1 DVD kostet 5€
verglichen mit dem, was ich bei Amazon und eBay gesehen hab, gehen 5€, wenn man tatsächlich zuhause keinen Linux oder Win-Rechner hat, um sich Debian zu brennen mehr als fit.
McMoneysack91 schrieb:
Lass einen 128GB USB Stick 12 Euro kosten
hab letztens bei Aldi welche für 15€ mit 128GB gesehen. Hab auch einen für mein mobiles Backup besorgt
McMoneysack91 schrieb:
Es ist doch keine Kunst, eine slicke strukturierte Website zu basteln.
Linux Mint hat letztes Jahr ne ganz freshe und moderne Seite gelauncht. Aber sag das mal Distrowatch, die gefühlt seit Eröffnung das altbackende Design haben
 
@andy_m4 genau, nennen wirs Retro-Look und ICH finde Retro Look geil, so wie auch Distro Watch. Aber ich denke das finden auch eher nur Enthusiasten geil. Nicht der Normalbürger von 2022. Weshalb ich da die Schwierigkeit sehe, den Kunden zu locken.

@Raijin nochmal, ich empöre mich keineswegs. Wenn jemand es schafft Debian für 900EUR an den mann zu bringen, dann größten Respekt und Hut ab. Ich möchte niemandem seinen Erfolg absprechen.

Preise in die Luft malen kann man ja, das stimmt schon wie in dem Beispiel der Autohäuser. Aber das muss ja auch irgendwo im Rahmen des Realistischen bleiben. Ein VW Haus wird ja für den Golf nicht 27.000 verlangen während ein anderes 2,7Mio verlangt.

Mich punchten Preise wie 90 EUR und solche wie jenseits der 160, 170, 180 aus den Socken weil wir uns da Windows Territorium nähern. Da sprach nicht die Empörung sondern eher das blanke Staunen aus mir.

@All ihr habt natürlich gut beigetragen, dieses Staunen zu relativieren. Ja, die Seiten könnten wirklich aus einer anderen Ära stammen. Ja, die Verkaufszahlen können wirklich unterirdisch sei. Etc.
 
@ChrisHN1978 ich habe doch gar nicht zitiert, oder? :D

Und hat Zorin nicht sogar eine kostenpflichtige Version? Oder verwechsle ich da iwas mit CentOS oÄ, irgendwas was von RHEL abstammte.
 
Um
McMoneysack91 schrieb:
Oder Leitungswasser in Deutschland?
Das machte u.a. die Firma Coca Cola, Leitungswasser mit Kohlensäure anreichern und in Flaschen füllen, nannte sich Bonaqa und war fast so teuer wie die Kaffeebrause. Und auch hier gab es genügend Kunden, vorwiegend waren Firmen und Gaststätten.
Besonders absurd fände ich dann die Gaststätten/Kneipen/etc. welche die Softdrinks von Coke nicht aus Flaschen ausgeschenkt haben, sondern über die "Duschköpfe" oder Zapfanlagen (wie bei McDonald's) bei denen Sirup mit Leitungswassers und Kohlensäure gemischt wird...... rate mal welcher Sirup für Bonaqa benötigt wurde.

Und so gibt's immer eine Nische wo Kunden für etwas bezahlen, was andere für absolut hirnrissig halten.

Meine ehemalige Chef, mittlerweile im Ruhestand, hatte jahrelang eine Suse Linux Abo, weil er Zuhause auch nur sehr schlechtes Internet hatte (bis 2017 waren es nur 4Mbit/s und früher dementsprechend langsamer).
 
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